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Geschrieben von Linchen21 am 08.11.2022, 11:05 Uhr

Kind (21 Monate) will nicht

Hallo zusammen!
Unsere Tochter ist jetzt 21 Monate alt. Sie geht seit etwa einem Monat zur Tagesmutter.
Seit zwei Tagen weigert sie sich morgens mit Händen und Füßen sich anzuziehen und will auf keinen Fall zur Tagesmutter. Allerdings weigert sie sich auch zB zum Kinderturnen zu fahren. Auch wickeln lassen will sie sich zuhause einfach nicht (Diese Probleme bestehen allerdings schon seit fast zwei Wochen).
Wir versuchen auf sie einzugehen, bieten ihr Optionen oder versuchen zB das wickeln kreativ zu lösen. Dann kommt auch mal das Stofftier und hilft beim wickeln. Aber manchmal, da hilft nichts.
Sie weint und schreit. Manchmal müssen wir aber einfach los zur Tagesmutter. Oder die Windel muss einfach gewechselt werden.
Wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen. Mir zerreißt das so das Herz, wenn ich unsere Kleine so sehe.
Ich würde mich sehr über Tipps freuen. Ich will nicht, dass unsere Kleine traurig ist, aber ist es richtig, immer „nachzugeben“ und dann eben nicht zu fahren oder nicht zu wickeln?

Ganz herzlichen Dank und viele Grüße!

 
2 Antworten:

Re: Kind (21 Monate) will nicht

Antwort von sunnydani am 08.11.2022, 11:47 Uhr

Natürlich ist es nicht lustig, wenn Kinder sich wehren oder nicht wollen und man kann sich überlegen, wie und wo man eben "nachgeben" kann oder Kompromisse finden kann und wo nicht.
Und nein, es ist sicher nicht richtig, immer nachzugeben und es eben dann nicht zu tun, denn du bist die Erwachsene und manche Dinge musst du als Mama eben bestimmen, egal ob das Kind das jetzt gerade möchte oder nicht.
Man kann natürlich versuchen Alternativen zu finden oder Tricks, wie es besser klappt, aber ob dein Kind zur Tagesmutter geht oder nicht, entscheidest du und nicht das Kind.

Lässt man dem Kind zu viel Entscheidungsfreiheit bei allem, wird es überfordert und dann weint und trotzt es noch mehr bzw. wird es später ängstlich und unsicher. Kinder brauchen eine starke Mama, die sie in gewisser Weise auch lenkt und führt, die ihnen Entscheidungsfreiraum für kleine Entscheidungen lässt, aber nicht für große. Denn diese Führung, diese Grenzen geben den Kindern auch ganz viel Halt und Sicherheit.

Wir hatten auch Phasen, in denen die Kinder eben gewisse Dinge nicht wollten und ich habe wirklich vieles mit Spiel und Spaß versucht und mir auch immer viel Zeit genommen bei allem, die Kinder mit einbezogen, aber wenn alles nichts half, dann wurde eben auch mal ein brüllendes Kind mit ins Auto genommen. Man kann nichts machen, wenn man Termine hat und zur Arbeit muss oder sonst wohin. Es geht nun mal nicht immer so, wie das Kind möchte und das schadet ihm nicht. Es lernt ganz einfach jetzt, dass auch du Bedürfnisse hast und dass die Bedürfnisse von Mama und dem Kind selbst nicht immer überein stimmen.

Beim Wickeln kannst du ja vielleicht Pants probieren und dann im Stehen wickeln. Das hilft oft schon, wenn Kinder absolut nicht mehr liegen bleiben wollen. Beim großen Geschäft kannst du das Kind in die Badewanne stellen und es dort abduschen und dann auch wieder im Stehen die frische Windel anziehen.
Oder es gibt ein ganz besonderes Spielzeug, das es nur am Wickeltisch gibt. Ich hatte auch ein Mobile über dem Wickeltisch hängen, das die Kinder gern angeschaut haben.
Ich habe viel gesungen, es gab Zeiten, in denen nahezu jeder Handgriff musikalisch durchgeführt wurde. Wir hatten ein eigenes, total leichtes Anziehlied, wo ich jedes Kleidungsstück besungen habe, wenn wir uns angezogen haben. Das hat meinen Kindern gefallen. Oder ich hab sie abgelenkt und ihnen schon aufgezählt, was wir draußen alles sehen werden.
Du könntest ja erzählen, was es bei der Tagesmutter wohl alles geben wird heute, was dort alles gespielt wird.
Du kannst auch sagen: "Du darfst bei der Tagesmutter spielen, ich muss arbeiten. Arbeiten ist mein Job, die Tagesmutter ist dein Job. Und wenn ich mit der Arbeit fertig bin, dann hole ich dich wieder ab. Oder eben zu Mittag, nach dem Schlafen, nach dem Essen, im Garten (je nachdem, wann du das Kind eben wieder holst), hole ich dich wieder ab."

Ich hab mir den Mund fusslig geredet und oft hat es geholfen, aber nicht immer. Und wenn es nicht geholfen hatte und etwas gemacht werden musste, was einfach so war, dann gab es auch mal eine strenge, klare Ansage und es wurde eben mal etwas gegen den Willen vom Kind gemacht.
Meinen Kindern hat es nicht geschadet, sie sind jetzt 8,5 und 4 Jahre alt, sehr selbstständig, dürfen vieles in ihrem Rahmen selbst entscheiden, wissen aber auch, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und es nicht immer genau so geht, wie sie gerne wollen, können das aber auch aushalten und ihre Gefühle bereits verbalisieren und wissen, dass ich als Mama dennoch das letzte Wort habe, wenn es um wichtige Entscheidungsfragen geht. Und das akzeptieren beide und es geht ihnen gut damit, denn sie wissen genau, sie dürfen vieles selbst, aber ich bin der sichere Halt, der wichtige Dinge abnimmt und die Entscheidungen trifft, um sie selbst nicht zu überfordern, auch wenn es manchmal gerade im Moment blöd und dumm ist. Aber das gehört zum Muttersein dazu.

Man kann nicht immer der beste Freund und der Kumpel des Kindes sein, sondern man hat Verantwortung und man muss manchmal auch Dinge aushalten können und den Kindern nicht nur alles abnehmen wollen.
Jedes Gefühl ist in Ordnung, man darf den Kindern ruhig Verständnis entgegen bringen, dass man weiß, dass sie jetzt wütend und traurig sind. Ich habe dann gesagt: "Ich verstehe, dass du jetzt wütend bist, weil du es gerne anders möchtest. Das ist richtig blöd jetzt. Aber es geht nun mal jetzt trotzdem nicht." Und dann wurde das Geschrei eben ausgehalten bzw. abgelenkt, eine Alternative angeboten, was halt gerade gepasst hat.
Denn so lernt man ihnen einen guten Umgang damit. Kein Kind ist dauerhaft glücklich, nur weil ihm alles abgenommen und recht gemacht wird, sondern es muss lernen, mit der kompletten Palette der Gefühlswelt klarzukommen, denn im Leben gibt es nun mal auch Enttäuschungen und Dinge, die nicht so gehen, wie man gerne hätte. Und hat man nicht gelernt, wie man damit umgeht, dann kann man es später als Erwachsener auch nicht. Und gerade als Kleinkind im vertrauten Umfeld, wo man geliebt wird, kann man das am besten lernen.

Alles Liebe!

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Re: Kind (21 Monate) will nicht

Antwort von NaTii am 08.11.2022, 13:08 Uhr

woow...
das wurde sehr schön geschrieben von dir @sunnydani

Linchen21 ich kann dich beruhigen unser zwerg wird in 2 Wochen 2Jahre und wir haben momentan das ganz gleiche desaster nur dass er nicht zur Tagesmutter geht sonder ich selbst Tagesmutter bin und wir 3 Tageskinder da haben (nur 4 Tage die woche aber trotzdem) was das ganze glaub mir, noch anstrengender macht...

es is grad die Zeit der Abnabelung und des selbstständig werden wollen und doch nicht wollen...!!
du schaffst das!! ich glaub an dich
und ich denk an dich
lg.

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