Ich würde es ihr nicht übel nehmen, auch wenn Du enttäuscht bist...

Huhu,

ich finde, das Hüten eines Kindes ist etwas, das vollkommen freiwillig und gern gemacht werden muss - es ist keineswegs eine moralische Verpflichtung, auch nicht, wenn man Oma ist. Ich finde es zwar nicht gut, dass Deine Mutter ihre anfängliche, voreilige Zusage zurückgezogen hat. Sie hätte sicher zuerst einmal drüber schlafen sollen, bevor sie etwas verspricht. Trotzdem kann ich sie verstehen. Ich finde nicht, dass es automatisch die Aufgabe einer Oma ist, die Tochter zu entlasten und deren Kind zu hüten. Eine Oma hat bereits eines oder mehrere Kinder großgezogen, sie darf danach so leben, wie sie es gern möchte. Auch meine Mutter unterstützt mich zwar jederzeit, wenn Not am Mann ist (wenn ich ein paar Tage weg muss oder so), doch auch sie möchte keine feste Verpflichtung mehr zum Kinderhüten übernehmen. Sie fährt viel weg, ist sehr aktiv, hat Freundinnen, mit denen sie etwas unternimmt usw.

Ein Kind mehrere Tage die Woche zu nehmen, also regelmäßig, das ganze Jahr hindurch (und nicht nur gelegentlich) ist etwas, das man gut überlegen sollte. Es schränkt doch sehr ein, weil man sich hier sehr festlegen muss. Jede Aktivität, jeden Urlaub muss man darauf abstimmen, obwohl man das vielleicht nicht mehr möchte. Da Deine Mutter ihr eigenes Leben hat, ist ihr das offenbar zu viel. Es heißt aber nicht, dass sie Dich oder ihr Enkelkind nicht lieb hat. Sicher freut sie sich aber mehr, wenn sie Dein Kind ab und zu hüten darf, es aber nicht regelmäßig MUSS.

Ich kann verstehen, dass Du enttäuscht bist. Trotzdem - eine Oma ist nicht darauf abonniert, selbstlos und mit totaler Begeisterung das Enkelkind zu hüten. Sie darf es genießen, sich eben gerade NICHT mehr fest verpflichten zu müssen, wie sie es in jüngeren Jahren wegen der eigenen Kinder musste. Ich würde an Deiner Stelle versuchen, es ihr nicht übel zu nehmen. Frage sie, ob ein Tag die Woche okay wäre.

LG