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Geschrieben von Kömi am 14.10.2004, 10:32 Uhr

Bin mit mir als Mutter z. Zt. so unzufrieden, brauche ein paar Erfahrungen!

Hallo!

Ja, kommt mir gekannt vor. Und vom Jammern der anderen weiß man, dass die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Ich muss gestehen, dass ich nun nach 3 Jahren Mama-Sein auch tatsächlich ausgelutscht bin. Diese ständige Abrufbereitschaft legt sich auf Knochen und Gemüt, wer da drüber steht hat meine volle Bewunderung. Ich gestehe mir inzwischen zu, auch nur ein Mensch zu sein. Wenn ich eine heiße "Diskussion" mit meiner Kleinen führe, dann stoße ich immer an zwei Grenzen. An ihre hinsichtlich Verständnis und Einsicht und ich an meine hinsichtlich Geduld. Anfangs dachte ich, dass es mit dem Kiga besser würde, weil ich auch glaubte, sie bräuchte die neue Herausforderung. Das klappt auch super, sie hat mächtig Spaß und ich haben einen supertollen Kindergarten, aber sie kommt auch mit einem ganz anderem Selbstbewusstsein nach Hause, es ist nun schlimmer als vorher:o/ Die Trotzphase hat vollen Lauf genommen und wird immer heftiger. Mehr Verständnis dafür habe ich, seit ich bei Dr. Post zum Thema Trotz und Loslösung gelesen habe, im Forum oben rechts. Sehr lang, aber sehr verständlich.
Manchmal sind es die einfachsten Dinge, wie man die Kinder dazu bekommt, doch das zu tun, was man möchte.
Beispiele, die bei uns nun gut klappen (aber bestimmt nicht bei jedem): Morgens ist es eisekalt, sie will aber keine Jacke anziehen. Ich also gesagt: ok, ohne Jacke. Ich nehm sie aber sicherheitshalber mit. Falls dir kalt wird, kannst du sie anziehen. Geht klar! Kind hat seinen Willen erfüllt bekommen und ist zufrieden. Draußen vor der Tür weht ein kalter Wind. Ich brabbel in meinem hochgezogen Kragen, "Brr, ist das kalt" und lauf mit der Jacke von der Kleinen zügig los. Hinter mir ein entsetztes: "Mama, bleib stehen, kalt!" Ich, natürlich völlig überrascht: "Oh, ist dir kalt? Magst du lieber deine Jacke haben?" "Ja" Ohne Murren und äußerst eilig wird die Jacke angezogen. Hätte ich vorher drauf bestanden, wäre es nicht ohne Krakelen und Weinen und unendlichem Zeitverlust von der Bühne gegangen. Das klappt nun tatsächlich immer. Und jetzt auch zu Hause.
Zähneputzen: Sie will nicht. Ich sage ohne großes Aufheben: Ok, kannst ins Bett ohne Zähneputzen, dann gibt es ab morgen eben nichts Süßes mehr, weil das die Zähne kaputt macht und die dann ausfallen. Sie überlegt kurz und putzt dann doch lieber. Das wird immer wieder mal ausgetestet und wenn Sie sich mal anders entscheiden sollte, gibts am nächsten Tag konsequent keinerlei Süßkram. Das ist die persönliche Schmerzgrenze meiner Tochter.
Oder: Sie trödelt endlos mit dem Anziehen, wenn wir irgendwo hin wollen. Ich sage dann generell, gut, wir gehen dann jetzt, bleibst halt allein zu Hause. Meistens schwingen wir uns dann schon in die Jacke und gehen zur Tür. Das funzt immer. Einmal sind wir auch raus, weil sie glaubte, wir machen nicht ernst. Wir sind dann vor der Tür stehen geblieben, und nach wenigen Sekunden kam von drinnen ein Krakelen. Bin dann nochmal rein und hab so getan, als hätte ich was vergessen und als ich fragte, magst du doch mit, hat sie sich schnell fertig gemacht.
Das sind nur einige erfolgreiche Strategien bei uns. Dennoch ist es auch manchmal so heftig, dass ich sie dann in ihr Zimmer schicke oder ich in "mein Zimmer" gehe. Ich möchte vermeiden, dass böse Worte fallen oder gar schlimmeres. Hauen will ich vermeiden und manchmal gerate ich an die Grenzen, so dass eine beidseitige Auszeit besser ist. Mir nützen die besten Erziehungsratgeber nichts, wenn ich emotional hochkoche. Dann trotze ich auch:o)

Vielleicht sollten wir hier einige erfolgreichen Strategien sammeln, und jeder probiert mal aus, wie der eigene Zwerg damit umgeht?

Gruß Moni

PS: Ich bin seit vier Wochen im Fitness-Studio. Ich muss gestehen, dass ich nun sehr viel gelassener damit umgehe. Wenn ich mich eine Stunde auspower, hab ich zuhause mehr Ruhe. Nur ein kleiner Tipp:o) Die Zeit habe ich, seit die Kleine im Kiga ist und mein Mann unterstütz mich voll.

 
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