Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Astrid am 20.03.2021, 9:37 Uhr

Progesteron-Wert

Hallo,

hier geht es um zwei unterschiedliche Dinge: um Deine damalige FG, und um die Frage, ob der Progesteronwert zum Schwangerwerden reicht.

Zum ersten Punkt: Nein, Deine FG lag nicht am Progesteronmangel. Meine Ärztin sagt, diese These sei überholt. Man weiß dies, weil Studien gezeigt haben: Die Einnahme von Progesteron in der Früh-Schwangerschaft konnte die Fehlgeburtenrate NICHT senken. Sobald eine Frau schwanger wird, beginnt auch ein zunächst schwacher Gelbkörper zu wachsen und produziert schnell ausreichend Progesteron. Deshalb verschreiben die meisten Ärzte heute kein Progesteron mehr in der Früh-SS.

Man weiß inzwischen: Frühe Aborte haben als Ursache einen Fehler bei der frühen Zellteilung. Das ist (leider) etwas Häufiges und Normales, weil die ganz frühe Embryonalphase sehr komplex ist. Die Natur bemerkt den Irrtum und hört auf, den Embryo weiterzuentwickeln. Statistisch gesehen hatte übrigens jede zwei Frau mit Kindern zwischendurch auch schonmal eine FG. Man kann das nicht verhindern. Meine Ärztin sagt: Ein inakter Embryo bleibt, egal was man macht. Und ein nicht-intakter geht, egal was man macht.

Zum zweiten Punkt: Was allerdings wirklich stimmt ist, dass man mit einem Progesteronmangel oft gar nicht erst schwanger wird. Denn das Progesteron ist wichtig für eine erfolgreiche Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Ich selbst bin wegen Gelbkörperschwäche auch jahrelang nicht mit dem zweiten Kind schwanger geworden. Das ist nach FG leider gar nicht so selten.

Ich habe dann Clomifen verschrieben bekommen. Das optimiert die Eireifung (auch bei vorhandenem, regelmäßigem Eisprung!) und sorgt so für einen fitten Gelbkörper in der 2. Zyklushälfte, der auch ausreichend Gelbkörperhormon (Progesteron) herstellt. Mit Clomifen hat‘s dann schon im zweiten Versuchszyklus geklappt.

Eine Wartezeit von bis zu 12 Monaten ist aber völlig normal. Von daher fände ich es bei Dir unnötig, schon etwas einzunehmen, das ja auch Nebenwirkungen hat. Ob Dein Progesteronwert okay ist, weiß ich nicht. Vermutlich hast Du das selbst schon gegoogelt. Bei mir war es so, dass sogar ein leichter Mangel dafür sorgte, dass es nicht klappen wollte, obwohl meine Ärztin dachte, der mache nichts. Du könntest also nach einem Jahr um Clomifen bitten.

Letzter Tipp: Es sollte wirklich Clomifen sein, und nichts anderes. Den die Gabe von künstlichem Progesteron hilft in der Regel nicht, weil sie nicht die Ursache der Gelbkörperschwäche behebt (schlechte Eireifung). Sie doktert am Symptom herum, aber dies erhöht die Schwangerschafts-Quote nicht, außer der Progesteronmangel ist nur sehr leicht ausgeprägt.

LG

 
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