HILFE

anita, das gilt nur für nrw, daher haben viele null ahnung, worum es dabei geht...

es ist ein sprachtest, der zwei jahre vor der einschulung gemacht wird - wenn die kinder durchfallen oder das ergebnis nicht einstimmig ist (der lehrer zu einem negativen ergebnis kommt, die erzieher aber bestätigen, dass das kind gut spricht), wird ein zweiter durchgeführt. fällt das kind auch da durch, dann wird eine sprachförderung durchgeführt. hat den sinn, dass die kinder bei der einschulung die sprache eben gut beherrschen.

ich denke ja schon, dass es ein fortschritt ist, dass nun die erzieher auch mitreden können. aber was bringt dann bitte der zweite test, wenn das kind einfach schüchtern ist und dann wieder nicht redet?
ich denke, das müsste nochmal überarbeitet werden - wenn zum beispiel erzieher und behandelnder kinderarzt bestätigen, dass sprachlich alles in ordnung ist, dann sollte das auch so angenommen werden und nicht ein lehrer, der das kind genau zweimal kurz sieht ein gewichtigeres urteil fällen können.

und was mir noch verdammt sauer aufstösst: die kinder werden zwei jahre vor schuleintritt getestet - da das einschulalter sich nach unten verschiebt (stichtag ist künftig nicht mehr im sommer, sondern alle kinder eines jahrganges sollen gleichzeitig eingeschult werden, egal ob im märz geboren oder im dezember), werden viele kinder bald bereits mit 5 eingeschult - die müssen dann also mit 3 zu diesem sprachtest... wahnsinn! also unser sohn fällt definitiv durch, da brauch ich nich lang überlegen. aber naja, die förderung wird nicht schaden, also reg ich mich nicht so sehr drüber auf.

mein neffe hat erst den zweiten test gemacht, weil er nicht in den kindergarten ging. der muss nu auch zur förderung und das hat ihm solchen spaß gemacht, dass er dann doch im kiga angemeldet wurde. also in der förderung seh ich nicht das problem, eher darin: was passiert mit dem vermerkt "sprachförderung" in der akte beim gesundheitsamt? sind die kinder damit abgestempelt oder wird das dann nach erfolgreichem abschluß rausgenommen?

und wie gesagt, ich denke mit 3-4 jahren ist es einfach noch zu früh für prüfungen. da fängt der leistungsdruck schon im kiga an, dabei sollten die kinder auch eine weile kinder bleiben dürfen. aber da kommt es auch sehr darauf an, wie die eltern damit umgehen. wenn ich unbedingt will, dass mein kind besteht, dann baut sich eben druck auf und der überträgt sich auch dann auf das kind, wenn man es ihm so nicht sagt.

der grundgedanke ist natürlich gar nicht so schlecht - kinder, die eben wirklich defizite haben, sollen aufgefangen werden, damit sie gleiche chancen haben wie ihre mitstreiter. aber ob das so der richtige weg ist? ich denke, da müsste noch einiges nachgebessert werden!

ach ja, die spd ist ja auch dafür, alle kinder möglichst früh in ganztagsbetreuung zu stecken, weil es immer mehr eltern gibt, die sich nicht um die kids kümmern... auch ne tolle einstellung, aber ein anderes thema, also lass ich jetzt mal lieber ;-)