Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von 4hamänner am 24.09.2010, 19:09 Uhr

Sauerstoffmangel, Unterversorgung

Wie kommst du auf Sauerstoffmangel?

Eine Unterversorgung - wie zum Beispiel bei einer verkalkten Placenta - hat ähnliche Folgen wie eine Frühgeburt. Das Kind ist dann klein und sicher auch noch nicht so weit entwickelt, wie es sein sollte. Es müsste - je nach dem wie ausgeprägt das ganze ist - in einem Inkubator überwacht werden. Wie lange richtet sich danach, wann es fit ist, d.h. wie es mit Atmung, Trinken und Wärmehaushalt klappt.

Falls wirklich ein Sauerstoffmangel eine Rolle spielt, habe ich so einen Kandidaten hier zu Hause (wegen einer nichterkannten Erkrankung möglicher Weise 5 Wochen lang). Sauerstoffmangel über einen längeren Zeitraum (d.h. die Sauerstoffsättigung liegt nicht wie optimal bei über 90 % sondern z.B. nur bei 70%) führt zu einer Minderversorgung des Gehirns. Diese "Aufweichungen" befinden sich dann in der weißen Substanz des Gehirns, es entstehen Löcher (Zysten) in den Gebieten umd die Ventrikel (Hirnkammern). Aufgrund dieser Prozesse (absterbendes Gewebe und "Aufräumarbeiten") kann es zu epileptischen Anfällen kommen (Neugeborenenkrämpfe), diese sollten aber nach 2 bis 3 Monaten abgeklungen sein.

Diese Aufweichungen können Narbengewebe hinterlassen, das ein Herd (oder auch mehrere) für Epilepsie sein kann. Das Baby hat dann auch ein erhöhtes Risiko eine BNS-Epilepsie (am besten googlen) zu bekommen.

Unabhängig von der Epilepsie kann es wegen den Löchern in der weißen Substanz zu anderen Problemen kommen. Die weiße Substanz sind die Leitungsbahnen des Gehirns. Diese können nicht einfach neu "gebaut" werden, sondern es müssen Umleitungen gesucht werden (Autobahn --> über die Dörfer fahren). Folgen können sein: Trinkschwäche, Floppy Infant Syndrom, Infantile Cerebralparese (Spastik), Probleme bei der Sehverarbeitung, verbale Entwicklungsdyspraxie, Wahrnehmungsstörungen ....

Wenn das Baby längere Zeit im Inkubator / Wärmebett sein muss, hat es ein erhöhtes Risiko obstruktive Bronchitiden zu entwickeln (weil die Lunge sich nicht so gut ausbilden kann). Das verwächst sich allerdings meist mit ca. 3 Jahren.

Das alles sind aber nur "Kanns" oder "Risiken" keinesfalls irgendwelche Stempel oder Schubladen, die nicht zu ändern sind. Jedes Baby entwickelt sich anders, es kommt viel auf Förderung an und wie man mit dem Kind umgeht.

Ich hoffe, dass dir das hilft und nicht dass es dich umhaut :-)

Deshalb hier vielleicht noch ein Bild von meinem Rabauken

Liebe Grüße
Anja

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