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Geschrieben von like am 27.03.2007, 21:54 Uhr

jein

Genau so eine Lehrerin wie dich hatte mein Mittlerer die ersten zwei Jahre und sie war soooo richtig für ihn. Er hatte so seine Probleme mit seinem Arbeitstempo und noch ein paar anderen Sachen und sie hat ihn einfach so genommen wie er ist und immer wieder positiv bestärkt. Ohne sie wäre er jetzt sicher nicht da, wo er jetzt ist (nämlich vor dem Übertritt aufs Gym).
ABER: Hätte ich nicht auch eingeriffen in diesen Prozess, indem ich zu Hause immer gefordert habe, dass regelmäßig gelesen und geübt wird, Schwierigkeiten durch Üben ausgeräumt und Schwächen durch entsprechende Förderung geglättet wurden, wäre er sicher heute kein guter Schüler, da er einfach kein so schneller Lerner ist und wie die meisten Jungs lieber spielt und tobt, statt sich in Bücher zu versenken. Andere Mütter, die ganz auf die Methode vertraut haben ("lassen Sie Ihr Kind, das kommt schon irgendwann von allein"), haben jetzt teilweise sehr schlechte Leser und infolgedessen schlechte Rechtschreiber. Und in der dritten Klasse (Lehrerwechsel) war´s dann leider aus mit dieser rücksichtsvollen Pädagogik und es ging knallhart (und so wie in unserem Schulsystem und unserer Schule ganz normal) mit Noten und schlechten Beurteilungen los. Ich denke, das System funktioniert eben nur bei - wie du schreibst - "den meisten" Kindern - und was passiert mit den anderen???????
Es gibt ja auch Studien darüber (ich glaub hier steht was drüber: http://bildungsklick.de/a/15898/legasthenie-tausenden-von-kindern-koennte-geholfen-werden/), dass die Methode von Jürgen Reichen (Rechtschreibwerkstatt) zumindest nach der ersten Klasse zu schlechteren Lese- und Schreibleistungen führt und v.a. schwächere Schüler, die mehr "Halt" und "Struktur" bei der Rechtschreibung brauchen, deutlich schlechter abschnitten.

Und das mit dem Jungen, der vor den großen Ferien das Lesen lernte: Hat er den Rückstand, den er bis dahin hatte, wieder aufgeholt? Ich als Mutter hätte sicher nicht ruhig zuschauen können, wie mein Kind ein Jahr lang in der Schule ist und immer noch keinen Schimmer vom Lesen und Schreiben hat - aber vielleicht bin ich da ja zu ungeduldig - oder zu sehr von unserer Leistungsgesellschaft geprägt?

Ich denke, das ganze ist eine Gratwanderung, - wir stecken einerseits in unserer Gesellschaft mit ihren Zwängen fest (alles soll immer schneller gehen, auch das Lernen, siehe G8) und dazu möglichst fehlerfrei sein, andererseits ist der Lerneifer und v.a. auch das Selbstwertgefühl von Kindern auch schnell zerstört, und dann geht erst recht nichts mehr.....und da ist sicher deine Methode deutlich menschlicher.

 
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