Die Geburt

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Geschrieben von Schniesenase am 28.11.2017, 19:35 Uhr

Gewalt in der Geburtshilfe

Hallo Kath,
Geburten müssen nicht hart sein! Ich finde es für jede Frau, die Kinder zur Welt bringen möchte, ganz übel, solche Dogmen zu formulieren. Einer der wichtigsten Aspekte für eine eben nicht harte Geburt ist Angstfreiheit! Angst, das hat jeder Arzt gelernt, und jede Mutter kann es an ihren Kindern bestens beobachten, Müdigkeit, Hunger und Unsicherheit verstärken JEDEN Schmerz, also auch den Geburtsschmerz. Das führt dann leicht zu Verkrampfungen und macht im Hirn eine unschöne Sache: Die Amygdala, die u.a. Angstreaktionen steuert, ist ein ganz älter Teil des Gehirns. Sie sorgt auch für die Hormonausschüttung während der Geburt. Kommt Angst hinzu (der Säbelzahntiger entdeckt die sich gerade im Gebärprozess befindende Frau), hält die Amygdala den Prozess an, um die Frau in die Lage zu versetzen, zu kämpfen oder sich in Sicherheit zu bringen. Angst ist einer der größten Feinde der leichten Geburten. Darum ist für mich einer der wichtigsten Aspekte im Umgang mit schwangeren oder gebären wollenden Frauen, Angstmacher zu vermeiden. Dein Statement ist falsch und so einer von vielen sachlich falschen Angstmachern.

Geburt ist definitiv eine Grenzerfahrung, und natürlich nie gleich. Sie kann ein einmaliges, unvergessliches und schönes Erlebnis sein. Bei mir war es so, und ich kenne einige andere Frauen, bei denen es so war. Eines haben wir alle gemeinsam; die Frauen mit den schönen Geburten haben sich zur Zeit der Geburt sicher und gut aufgehoben gefühlt.

Klar, dass es noch andere Faktoren diesbezüglich gibt, aber ich bin überzeugt, dass viel weniger Komplikationen und Traumatisierungen auftreten würden, würden alle Beteiligten von Anfang an, also auch in der Schwangerschaft, alles tun, um der Schwangeren keine Ängste zu verschaffen bzw. vorhandene Ängste aufzuklären und aufzulösen.

Du hast ein schlimmes Geburtserlebnis gehabt. Das finde ich sehr traurig für Dich! Dein Weg, damit umzugehen, ist hart zu sein. Vielleicht kannst Du irgendwann zulassen, dass auch Trauer und Leid angenommen werden und ihren Platz haben dürfen, und dass das nicht gefährlich für Dich ist, Dich im Gegenteil gelassener macht und wachsen lässt.

Lass nur den anderen ihren Weg und verunsichere kommende Gebärende nicht durch Dein Nichtverstehenwollen. Für andere gibt es andere Wege.

Alles Gute!

Viele Grüße

Sileick

 
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