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Geschrieben von Bauchgefühl am 23.11.2017, 20:31 Uhr

Gewalt in der Geburtshilfe

Viele Kliniken sagen, sie unterstützen eine natürliche Geburt. Die Wirklichkeit sieht leider oft anders aus.
Unser Dok5-Feature "Weinen hilft Dir jetzt auch nicht":
http://www.wdr.de/k/gewalt-in-der-geburtshilfe

 
9 Antworten:

Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von kath1983 am 23.11.2017, 22:19 Uhr

So manchen Beitrag kann man hier echt in die Tonne kloppen.

So was hier zu posten! Frechheit!

Klar sind viele Situationen misst und ja, es tut scheiße weh. Mir wurde ohne Vorwarnung der muttermund mit der Hand geöffnet, aber auch nur weil ich diese scheiß natürliche Geburt wollte. Ich würde mich da nicht beklagen, auch wenn weh tat! Es war in meinem Interesse.

Wer nicht mag, hat heute die Möglichkeit bis zu einem gewissen Punkt in Richtung Kaiserschnitt zu gehen, aber irgendwann ist der Moment überschritten und die Geburt läuft und ja, auch wenn man es vielleicht nicht glauben mag, nicht immer auf die feine Bilderbuchart.

Geburten sind hart, aber nirgends auf der Welt haben Schwangere eine so gute Betreuung, wie in Mitteleuropa. Also Bitte!!!

Über eine harte Geburt und Frustration kommt man hinweg!

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Nein, da kommt man uU nicht drüber hinweg.

Antwort von emilie.d. am 23.11.2017, 23:19 Uhr

Ich war nach meiner ersten Geburt wegen einer PTB in Therapie. Ich habe mich viel mit meiner Therapeutin unterhalten, die an der Klinik angestellt ist, wo ich entbunden habe. Sie macht dort die Schulungen, um eben Traumatisierungen zu verhindern. So, und trotzdem die Klinik sich der Problematik bewusst ist, trotzdem habe ich auch richtig schlechte Erfahrungen gemacht, die überlastetem Personal geschuldet waren, Assistenzärzten, die keinen Plan hatten. Oder eben auch Ärzten, die offensichtlich so hoch in der Hierarchie stehen, dass sich keiner traut, Ihnen zu sagen, sie verhalten sich wie ein Arschloch.
Bei mir wurde z.B. auch ohne jegliche Vorankündigung eine Eipollösung versucht, oder den MM zu weiten, konnte meine Therapeutin auch nicht genau sagen. Die Hebamme hat vorher so getan, als würde sie 'nur' zum gefühlten hundersten Mal vaginal untersuchen. Währenddessen, als ich geschrien habe, meinte sie, dass muss jetzt leider sein, ich wolle ja keinen KS.
Gebracht hat es nichts, ich wurde für einen weiteren Tag eingeleitet.
Ich hatte danach vor jeder vaginalen Unterauchung total Angst, weil ich nicht wusste, was kommt. Und ich hatte noch ewig viele danach. Nach der Geburt hat jegliche Penetration mich genau in diese Situation zurückverfrachtet.

Das hätte man verhindern können, indem man im Vorfeld aufklärt, was gemacht wird. Wir waren in keiner Notsituation. Tag 3 der Einleitung, MM komplett zu. Es wurde trotzdem nicht gemacht.

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Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von kath1983 am 24.11.2017, 0:10 Uhr

Ich hatte vier Tage Einleitung mit Tabletten und auch die manuelle Öffnung. Am Ende gab es drei ml gel und dann ging es los. Nach sieben Stunden wehen und wiederholter Öffnung des MM- nix. Aber am Ende haben sie es doch nur gemacht, weil ICH die natürliche Geburt wollte. Sie haben in meinem Sinne gearbeitet.
Klar hab ich nach der Öffnung des MM heulend aufm Bett gesessen und wollte gehen...Aber wohin? Dann hab ich mich zusammengerissn und die Wehen verarbeitet und gehofft das es was bringt

Am Ende: KS.
Hätte ja aber auch klappen können mit der Geburt. In meinen Augen kann das Krankenhaus dafür nichts. Scheiße ist das Ganze sicherlich, aber vielleicht sucht man da nach Schuldigen an der falschen Stelle.

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Sie haben 'es' gemacht?

Antwort von emilie.d. am 24.11.2017, 1:27 Uhr

Was meinst Du mit 'es'? Dehnung des MM ohne Aufklärung? Ich habe keine Ahnung, ob bei Dir keine Zeit für eine Aufklärung war. Falls Nein, sollte das im Nachhinein besprochen werden.

Falls ja, ist das doch etwas völlig Anderes. Es geht drum, dass man mitentscheiden kann, so die Situation es zulässt. Vorgewarnt ist, dass etwas wehtut.

Wenn Zeit ist, MUSS z.B. vor einer Eipollösung aufgeklärt werden. Ich habe in einer Uniklinik entbunden, meine Therapeutin meinte, dass das JEDER in dieser Klinik weiß.

Sich damit zu beschäftigen, warum das unterbleibt, finde ich wichtig. Es verursacht unnötiges Leid. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen, wann in seinem Leben hat man die Hände von so vielen Menschen in seiner Scheide, in einem Bereich, wo man eigentlich nur sehr geliebte Menschen dran lässt? Menschen, die einem unabsichtlich (Hebammenschülerin) oder absichtlich weh tun? Da ist Aufklärung das Allermindeste.

Ich kann es bei meiner ersten Geburt nicht mal mehr genau sagen. Geschätzt etwa 5 verschiedene Hebammen, zwei Ärzte, zwei Hebammenschülerinnen. Zum Teil direkt hintereinander.

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Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von frenzy87 am 24.11.2017, 7:00 Uhr

Merkst du selbst noch, was du da sagst?
Nicht jede Frau kann es abhaken, wenn ihr in einem sehr intimen Bereich ungefragt Und unangekündigt Gewalt angetan wird.
Natürlich ist es zum Glück kein Standard, aber es gibt es.
Und jede Frau hat das verdammte Recht, aufgeklärt zu werden, was passiert und gemacht wird.
Wir reden hier nicht von Notfällen mit KS, sondern von natürlichen Geburtsvorgängen, in denen manche Einrichtungen gewiss eingreifen, um Geld zu generieren.
Es ist schön für dich, dass du deine Geburt so abhaken kannst unter dem Motto: es musste gemacht werden.
Du hast aber nicht in den Situationen anderer Frauen teilgenommen und somit absolut kein Recht der Welt zu urteilen, ob jemand mit etwas klar kommen muss oder nicht.

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Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von Hubbeldubbel am 24.11.2017, 7:59 Uhr

Danke für den Beitrag, ich habe es mir tatsächlich komplett letzte Nacht angehört und auch Abschnittsweise die Situationen mit meinem Mann besprochen, wie dies oder jenes bei uns war.

Die Gesellschaft sollte das Thema nicht tabuisieren. Wie zu Beginn in dem Beitrag gesagt wurde: Unzufriedenheit über eine Hebamme zu äußern wird oft als Unding angesehen und die wenigsten Frauen trauen sich deswegen.

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Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von Lotusblume84 am 24.11.2017, 9:06 Uhr

Den Beitrag kenne ich und fand ihn sehr krass. Leider ist es mir sehr ähnlich gegangen. Mein Mann und ich konnten uns das kaum anhören. Toller Beitrag aber. Gut gemacht.

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Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von tink91 am 24.11.2017, 10:06 Uhr

Halt doch bitte deinen Mund wenn man keine Ahnung bzw Einfühlungsvermögen hat, was dir wahrscheinlich keiner gelernt hat!

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Re: Gewalt in der Geburtshilfe

Antwort von Schniesenase am 28.11.2017, 19:35 Uhr

Hallo Kath,
Geburten müssen nicht hart sein! Ich finde es für jede Frau, die Kinder zur Welt bringen möchte, ganz übel, solche Dogmen zu formulieren. Einer der wichtigsten Aspekte für eine eben nicht harte Geburt ist Angstfreiheit! Angst, das hat jeder Arzt gelernt, und jede Mutter kann es an ihren Kindern bestens beobachten, Müdigkeit, Hunger und Unsicherheit verstärken JEDEN Schmerz, also auch den Geburtsschmerz. Das führt dann leicht zu Verkrampfungen und macht im Hirn eine unschöne Sache: Die Amygdala, die u.a. Angstreaktionen steuert, ist ein ganz älter Teil des Gehirns. Sie sorgt auch für die Hormonausschüttung während der Geburt. Kommt Angst hinzu (der Säbelzahntiger entdeckt die sich gerade im Gebärprozess befindende Frau), hält die Amygdala den Prozess an, um die Frau in die Lage zu versetzen, zu kämpfen oder sich in Sicherheit zu bringen. Angst ist einer der größten Feinde der leichten Geburten. Darum ist für mich einer der wichtigsten Aspekte im Umgang mit schwangeren oder gebären wollenden Frauen, Angstmacher zu vermeiden. Dein Statement ist falsch und so einer von vielen sachlich falschen Angstmachern.

Geburt ist definitiv eine Grenzerfahrung, und natürlich nie gleich. Sie kann ein einmaliges, unvergessliches und schönes Erlebnis sein. Bei mir war es so, und ich kenne einige andere Frauen, bei denen es so war. Eines haben wir alle gemeinsam; die Frauen mit den schönen Geburten haben sich zur Zeit der Geburt sicher und gut aufgehoben gefühlt.

Klar, dass es noch andere Faktoren diesbezüglich gibt, aber ich bin überzeugt, dass viel weniger Komplikationen und Traumatisierungen auftreten würden, würden alle Beteiligten von Anfang an, also auch in der Schwangerschaft, alles tun, um der Schwangeren keine Ängste zu verschaffen bzw. vorhandene Ängste aufzuklären und aufzulösen.

Du hast ein schlimmes Geburtserlebnis gehabt. Das finde ich sehr traurig für Dich! Dein Weg, damit umzugehen, ist hart zu sein. Vielleicht kannst Du irgendwann zulassen, dass auch Trauer und Leid angenommen werden und ihren Platz haben dürfen, und dass das nicht gefährlich für Dich ist, Dich im Gegenteil gelassener macht und wachsen lässt.

Lass nur den anderen ihren Weg und verunsichere kommende Gebärende nicht durch Dein Nichtverstehenwollen. Für andere gibt es andere Wege.

Alles Gute!

Viele Grüße

Sileick

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