zurück| Geschrieben von ELLIUM, 35. SSW am 08.09.2020, 17:18 Uhr |
Wohl doch ein Kaiserschnitt
Heute hatte ich meinen FA Termin und ich war mir ja soooo sicher das er sich gedreht hat.. Nix da. Der Druck nach unten war wohl der dicke Hintern in meinem Becken.
Er liegt also immer noch in der BEL und niemand geht davon aus das er sich noch dreht. Er ist wohl schon sehr groß und recht weit im Becken. Dm
Ich hab in 1 1/2 Wochen einen Termin zur Geburtsplanung. Aufgrund der Größe sollte ich mich aber schon mal auf einen Kaiserschnitt einstellen. Eine äußere Wendung kommt für mich nicht infrage. Ich bin schon etwas enttäuscht muss ich sagen.
Mal schauen was die mir zur Geburt in BEL erzählen, laut meiner Ärztin müsste er dann wohl schon früher kommen, weil er wahrscheinlich zum ET zu groß wäre.
Hat jemand schon mal in BEL entbunden?
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Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Prinzessin1216, 37. SSW am 08.09.2020, 17:33 Uhr
Bei mir hat seit der 30. Woche niemand mehr geguckt wie rum das Baby liegt 
ich war letzte Woche zur Geburtsanmeldung im Krankenhaus. Es hat niemanden interessiert. Auch das Gewicht nicht. Bin aber auch der Meinung, dass er sich immer noch munter dreht. Ich merke den Schluckauf immer irgendwo anders.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von ELLIUM am 08.09.2020, 17:49 Uhr
Ich hatte auch das Gefühl den Schluckauf unten weiter zu spüren, aber sie sagte es kann daran liegen das das ganze Kind dabei bebt und er einfach ein bisschen anders lag, sodas zb die Knie höher geschlagen sind und ich es deswegen besser gemerkt habe. Mein kleiner hat sich ziemlich zum Anfang der Schwangerschaft gleich in die BEL gelegt und nicht vom Fleck bewegt. Er kuschelt mit seiner Plazenta die vor ihm liegt. Wenn die kleinen sich noch gar nicht gedreht haben, dann geht man wohl davon aus das es auch nicht mehr so spät passiert. Sie geht wie die anderen Ärzte auch davon aus das er 'weiter" ist. Und da er schon im Becken ist wird er da wohl erst recht nicht rauskommen.
Eine Geburt in BEL stelle ich mir echt schwierig vor. In unserem KH ist nur ein Arzt der das wohl "kann" und befürwortet. Der muss dann aber ja auch da sein.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Torvi, 34. SSW am 08.09.2020, 17:52 Uhr
Ich hab damit leider keine Erfahrung, aber ich hoffe, dass dieses Gespräch im Krankehaus konstruktiv ist und Dir hilft.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von ViviWestside, 36. SSW am 08.09.2020, 18:24 Uhr
Hey das tut mir echt leid zu hören. Hatte für dich gehofft, dass er sich gedreht hat. Das mit dem Schluckauf unten habe ich auch, weshalb ich letztes Mal auch überzeugt war, dass meine kleine sich gedreht hatte, aber Pustekuchen...
Ich würde erstmal abwarten, was man dir im Krankenhaus erzählt. Ich war eigentlich auch sehr abgeneigt gegen eine natürliche Geburt in BEL, aber die Hebamme aus dem Vorbereitungskurs, welche auch in dem Krankenhaus arbeitet, dass bei uns Geburten in BEL Macht, hat mich davon überzeugt, dass man es probieren könnte. Ich warte also ab, was man mir nächsten Freitag empfiehlt und bin allem gegenüber offen. Ich denke das ist die beste Lösung.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von nuknuk., 38. SSW am 08.09.2020, 19:40 Uhr
Eine Freundin von mir hat in BEL entbunden, war unproblematisch. Manche KH bieten das ja an.
Wieso macht mandenn keine äußere Wendung bei dir? Ich hatte letztens eine und seitdem bleibt er brav in SL. Die Wendung ging ziemlich schnell und war nur leicht unangenehm. Ich war überrascht, wie einfach das aussah, hätte ich nicht gedacht bei der ganzen Vorbereitung, die das Klinik Personal da investieren musste. Kann es nur empfehlen 
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von ELLIUM am 08.09.2020, 19:56 Uhr
Ich werde mich auch auf jeden fall beraten lassen und dann mal schauen. Aber laut meiner Ärztin sind beide Kliniken wohl nicht diese Geburten spezialisiert. Das macht mir etwas Sorge.
Eine äußere Wendung ist wohl eher nicht möglich, da der Kleine sich gar nicht gedreht hat. Das hat meistens einen Grund laut den Ärzten. Eine Fehlbildung ist zum Glück ausgeschlossen. Die Nabelschnur liegt wohl nicht sehr günstig. Die Gefahr besteht wohl das die sich dabei um den Hals festzieht. Auch das werde ich nochmal mit der Klinik besprechen. Generell hab ich da schon echt viel grauenvolles drüber gelesen, das viele (bei denen sich das Kind die ganze Schwangerschaft nicht gedreht hat) einen Not-Kaiserschnitt brauchten, weil was schief gelaufen ist.
Und für mich ist ein geplanter Kaiserschnitt und ein Not-Kaiserschnitt zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe. Ich muss mich darauf einfach mental einstellen
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Annarinchen am 08.09.2020, 20:24 Uhr
Mir persönlich wäre das Risiko, dass bei einer natürlichen Geburt in BEL etwas passiert zu hoch. Wenn der Körper geboren ist, der Kopf aber noch drin steckt, ist die Nabelschnur abgeklemmt, bis der Kopf da ist. Du hast also nur ein paar Minuten bevor das Baby Schäden durch den Sauerstoffmangel nimmt. Lieber würde ich ohne Stress ein Kaiserschnitt machen, als dieses Risiko eingehen, einen notkaiserschnitt zu haben oder ein Kind, was vorher völlig gesund war, beeinträchtigt mit nach Hause zu nehmen...
Falls du wirklich überlegst so zu entbinden, bitte geh in eine Klinik, die sich damit sehr gut auskennt, ich wünsche uns allen gesunde Kinder!
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von MareikeB, 36. SSW am 08.09.2020, 21:39 Uhr
Ich würde kein unnötiges Risiko eingehen. Wenn dann was schief geht verzeiht man sich das bestimmt nur schwer. Ich denke es ist wichtiger ein gesundes und lebendes Kind zu bekommen und seine eigene Vorstellungen vom Geburtserlebnis kann man hinten anstellen. Und ja, ein Notkaiserschnitt und geplanter Kaiserschnitt sind ganz unterschiedliche Erfahrungen. Ein geplanter Kaiserschnitt wird einem auch ganz schön gemacht.
Ich bin auch traurig dass mir ein Kaiserschnitt bevorsteht und ich nie eine natürliche Geburt erleben darf obwohl ich mir das immer sehr gewünscht habe. Ich bin aber dankbar wenn ich keinen Notkaiserschnitt brauche. Hauptsache ist jedoch, dass ich am Ende endlich ein lebendes gesundes Kind habe.
Du wirst aber die für sich richtige Entscheidung treffen 
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von NaduNadu am 08.09.2020, 22:00 Uhr
Das hört sich lustig an mit den dicken Popo 
Das ist natürlich frustrierend...
Meine Schwester hatte das auch...
Allerdings mit Zwillingen... Und er eine Zwilling sass Monate lang so...
Er wollte wohl unbedingt der erste sein...
Sie hatte dann ein Kaiserschnitt,
(mit ner riesen Narbe 
waren wohl Studenten)
weil es mit 2 wohl schwer ist so zu entbinden...
Und die Kinder je 1500-2000 gramm zu schwer geschätzt wurden ... 
Das nächste Kind kam dann vaginal zur Welt.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von nuknuk., 38. SSW am 08.09.2020, 22:31 Uhr
Ja, das kann ich gut verstehen! Mir hatte man in der Klinik auch gesagt, dass äußere Wendung und vaginale Geburt bei BEL nur funktionieren können, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Und ewig erfolglos rumprobieren ist für niemanden gut
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von mummy2020, 36. SSW am 08.09.2020, 23:14 Uhr
Hey :-)
Same hier - meine Kleine liegt froh und munter mit ihrem Hintern unten, bewegt sich zwar viel, aber Purzelbaum ist nicht ihr Ding.
Ich habe am Freitag Geburtsplanungs-Termin.
Ich möchte es, wenn möglich, mit der äußeren Wendung versuchen und im Notfall in BEL entbinden. Mein KH macht das zum Glück auch bei Erstgebärenden...
Bei einer Freundin hat sich das Kind in Woche 38 noch selbst gedreht und war auch recht groß :-)
Indische Brücke und Leuchten machst du schon??
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Mamajuni16 am 09.09.2020, 8:20 Uhr
Mir ging es vor 4 Jahren genauso mit meinem Sohn... Und mir wurde auch gesagt, dass es seeehr unwahrscheinlich ist, dass er sich noch dreht.
Die Ärztin damals sagte zu mir, dass grundsätzlich die BEL keine geburtsunmögliche Position sei, allerdings hatte ich zuviel Angst davor und habe mich dann "freiwillig" für den KS entschieden... Mein Sohn war jetzt auch kein Leichtgewicht mit 3720g und 51cm
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Ani.Me am 09.09.2020, 8:32 Uhr
Hallo Ellium,
ich würde bei möglicher Geburt aus BEL relativ rational entscheiden. Bezüglich der äußeren Wendung: wenn das Baby immer in BEL lag, tief im Becken sitzt, eine VW-Plazenta hat, eher wenig FW oder ähnliches wird man dir wahrscheinlich davon abraten und dann ist das auch gerechtfertigt. Das Risiko, die Plazenta zu lösen, unnötige Nabelschnurumschlingungen zu erzeugen oder dass es einfach erfolglos ist, wäre mir da zu groß.
Bezüglich spontaner Entbindung. Grundsätzlich ist die BEL keine Indikation für einen Kaiserschnitt. Egal ob erst- oder mehrgebäzrende. In unserer Klinik wird das ganz häufig gemacht, daher haben wir auch ein weites Einzugsgebiet und bestimmt eine BEL alle 2 Tage oder noch öfter? Müsste ich nachschauen. Und Komplikationen sehen wir kaum häufiger als bei Geburten aus schädellage!
Aber das läuft so gut, weil ein paar Punkte gegeben sind.
Durch die hohe Frequenz können alle Oberärzte aus der Gyn und der Großteil der Hebammen die geburtshilflichen Griffe. Also egal wer Hintergrund hat, bei BEL wird ein Oberarzt informiert und die sind alle ausgebildet. Und - BEL Geburten werden auch nur empfohlen, wenn das Baby insbesondre der Kopfumfang nicht zu groß geschätzt sind und auch sonst keine Kontraindikationen vorliegen (vorangegangene UterusOP oder ähnliches).
Wenn die Entbindungsklinik das Go gibt, dann ist eine spontan Geburt problemlos möglich. Das Kind liegt nicht „falsch“. Aber es müssen eben bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Ich würde gern jeder Frau die Angst nehmen, hier Panik zu verbreiten ist medizinisch nicht begründet. Einzelfälle gibt es immer. Da wird jeder eine Horror Geschichte kennen, egal ob Sectio, Schädel oder Beckenendlage.
Aber es sollten eben die Bedingungen stimmen. Aber glaub mir, die Klinik wird dir sicher eine vernünftige Einschätzung geben. Wenn die eine Spontangeburt anbieten und vorschlagen, können die das auch.
Sonst ist der Kaiserschnitt für die Klinik risikoärmer, lukrativer und planbarer, da sind die nicht zurückhaltend ;-)
Ich finde es nur schade, gerade falls weiterer Kinderwunsch besteht, wenn man mit der ersten Geburt schon ein erhöhtes Risiko für folgende Schwangerschaften „konstruiert“... wenn ich gerade im September lese, was da so passiert. Blutungen, Intensivstation, Infektionen, eine hat die Schmerzen gespürt, Verwachsungen, blasenprobleme, das wünscht man natürlich niemandem. Wie gesagt, sprich mit der Klinik, dort bist du am besten aufgehoben.
Und denk dran, manchmal kommen die Mütter an 39+3 zum geplanten Schnitt und prompt hat sich das Baby doch noch gedreht, gibt es alles :-)
Ich drück dir die Daumen!!!
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von nuknuk. am 09.09.2020, 11:19 Uhr
Danke für deine Beiträge!! So schön sachlich und nüchtern
Ich habe auch nichts Schlimmes über vaginale Geburten in BEL gehört. Im KH waren alle entspannt und routiniert, dass das problemlos vaginal möglich sein wird, sofern die Wendung nicht funktionieren sollte. Und meine Freundin hatte auch eine normale, unkomplizierte, natürliche Geburt (ohne PDA oder so) mit BEL.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Ani.Me am 09.09.2020, 12:00 Uhr
Gerne.
Ich hab leider den Eindruck, dass dieses Forum gerade Müttern, die das erste Kind erwarten, womöglich einen falschen Eindruck vermittelt.
Wie viel man hier zur Zeit liest von „zu großen“ Kindern, falsch liegenden Kindern, vorzeitiger Einleitung oder sehr frühe Kaiserschnitte, ...
Ich habe einfach das Glück, dass ich sehr sehr viele Einsätze im Kreißsaal hatte und dann nur für das Kind zuständig war. Und wir Kinderärzte gehen nur zu den komplizierten Geburten: BEL, Sectio oder Sectio-Bereitschaft, Glocke oder Zange, auffälliges CTG oder MBU, Mehrlinge, Frühchen usw. Bei einer Komplikationslosen Geburt sind wir gar nicht. Und trotzdem ich eigentlich ein verzerrtes Bild haben müsste, sehe ich in den allermeisten Fällen völlig gesunde Babys. Und wenn man dann noch die ganzen Geburten (den Großteil!) dazurechnet, bei denen wir gar nicht gerufen werden, dann gewinnt man schon einen gutes Gefühl, dass schwere Komplikationen eben extrem selten sind.
Meine beiden Geburten waren völlig unspektakulär. Eben natürlich, weil die Geburt ein Vorgang der Natur ist und nicht primär was krankhaftes.
Aber wenn man immer wieder von Notkaiserschnitten und dramatischen Verläufen liest, verstehe ich völlig, dass man verunsichert wird. Daher versuche ich immer mal wieder daran zu erinnern, dass das nicht der Regelfall sondern die Ausnahme ist. Angst ist sicher der schlechteste Ratgeber vor einer Geburt. Respekt und Nervosität gern, aber Verunsicherung und Angst?
Es tut mir dann schon leid, wenn Frauen deswegen ein schönes Geburtserlebnis verpassen...
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von rgb am 09.09.2020, 14:06 Uhr
Ich gebe dir recht, dass man hauptsächlich im September und Oktober forum viel von so unsicherheiten liest. Mich wundert das auch sehr aber ich habe doch auch erfahrung damit gesammelt und kann mich gut von sowas abgrenzen.
Was du schreibst ist sicher sehr richtig: in den allermeisten Fällen geht es den babys gut und die ganz schlimmen fälle scheinen selten. Jedoch denke ich steckt in den erzählungen von geburten immer enorm viele psychisch traumatisierende erlebnisse mit drin. Eine geburt ist für viele frauen (auch wenn sie gut verläuft) eine psychische belastung denn wir müssen uns hingeben und vertrauen. Ein vertrauen in einen körper haben den die meisten Frauen nichtmal mehr schön finden oder ihn akzeptieren wie er ist. Weisst du was ich meine? Ich denke da ist ein riesiges gesellschaftliches problem hinter all diesen negativen berichten. Dazu kommt noch corona und die angst das "alleine" meistern zu müssen. Denn die Gesellschaft stellt die geburt mit mann als viel toller dar und wie wichtig das ist usw. Somit ergibt sich schon wieder eine Situation in der man sich ausgeliefert fühlt.
Andere jahre waren babys vielleicht auch grösser geschätzt worden als nötig aber di mama konnte es distanzierter betrachten.
Ich bin überzeugt wenn wir frauen wieder mehr lernen würden dem körper, der natur und den instinkten zu vertrauen, dann wären die probleme seltener.
Mit weniger beobachtung und "weniger wissen" werden schwangere auch wieder gelassener. Dies braucht aber noch so einige zeit denke ich.
Zusammengefasst: vieles wird von den Schwangeren/gebärenden/müttern viel intensiver aufgefasst und nicht rational sonder sehr emotional betrachtet. Somit ist auch eine grundsätzlich gute geburt manchmal eine psychische belastung.
Hoffe du verstehst mich und was ich mitteilen will
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von ELLIUM am 09.09.2020, 14:34 Uhr
Ich bin total begeistert von euren Nachrichten und Zusprüchen und auch den unterschiedlichen Standpunkten.
Ich habe am Montag bereits den Termin zur Besprechung in meiner "neuen" Wunschklinik bekommen und bin sehr gespannt was mir dort geraten wird. Der große Kopf war ausschlaggebender Grund für meine FA zu einen Kaiserschnitt zu tendieren. Ich hin gespannt was der Arzt in der Klinik misst und mir empfiehlt. Ich hab gestern noch viel mit meinem Mann gesprochen und wir sind nun beidem gegenüber offen. Ich denke ich musste das nun erstmal "verdauen".
Ich finde es schade das Erlebnis der Geburt nicht mitzuerleben und vorallem bin ich ziemlich geknickt, da ich eigentlich vor hatte recht bald ein Geschwisterchen zuzeugen.
Ich habe mit meinem Kinderwunsch so lange gewartet, bis ich beruflich dort angekommen bin wo ich hin wollte, inkl. Unbefristeten Vertrag. Leider hat mich das jetzt nicht vor einer Kündigung bewahrt. Ich hab mir das schon gedacht (mein AG ist nicht sehr familienfreundlich und die Verträge sehr gut geschrieben). Ich wollte dementsprechend während der Elternzeit probieren nochmal schwanger zu werden um danach (irgendwann) wieder beruflich Anschluss zu gewinnen und nicht danach bald wieder auszufallen. Nach einen Kaiserschnitt hab ich aber deutlich größere Bedenken schnell wieder schwanger zu werden. Hat zufällig auch jemand diesbezüglich Erfahrungen?
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Ani.Me am 09.09.2020, 14:46 Uhr
Ja klar, ich verstehe dich völlig. Und deine Theorie bezüglich der Haltung zum eigenen Körper klingt wahnsinnig schlüssig und wäre sicher eine mögliche Erklärung.
Bevor ich ins Beschäftigungsverbot gegangen bin, war ich über Monate -und insgesamt wahrscheinlich Jahre - auf der hiesigen Wöchnerinnenstation. Dort führen wir pro Tag 5-10 U2‘s durch. Und ich habe es einfach anders erfahren, als es diese Foren wiedergeben.
Ich weiß nicht genau woher das kommt, aber es muss eine veränderte Verhältnismäßigkeit geben. Ich könnte mir vorstellen, dass es grundsätzlich eher weniger Frauen wie dich und mich gibt, die „trotz“ unkomplizierter Empfängnis, Schwangerschaft und Geburten ein Austauschbedürfnis haben. Wahrscheinlich schreiben mehr Frauen mit, die Schwierigkeiten hatten, die Gleichgesinnte gesucht haben: bei unerfülltem Kinderwunsch, nach dem Verlust einer Schwangerschaft, bei Komplikationen während der Schwangerschaft, nach traumatischer Geburt usw. Und diese Faktoren bergen natürlich schon gewisse Risiken für weitere Geburten. Auch nur theoretische Gedanken.
Überleg mal, wie oft wir beide uns gedacht haben, was für ein Riesen Glück wir haben, dass man sich kaum zu freuen traut, weil es so unwahrscheinlich erscheint, einfach nur normal schwanger zu sein. Dabei sind wir nicht die Ausnahme sondern 08/15 :-)
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Data_, 38. SSW am 09.09.2020, 19:43 Uhr
Du wurdest in der Schwangerschaft aus einem unbefristeten Vertrag herausgekündigt? Wie das denn?!?
Zum schwanger werden nach Kaiserschnitt ist mein Wissensstand noch von 2016. Da hieß es, dass ich quasi ein Jahr nach Geburt "gesperrt" bin, danach alles wieder möglich. Wenn das medizinische Personal nun sieht: 4 Jahre Altersabstand, scheinen sie das aber als noch sicherer zu empfinden als bei einem sehr kurzen Abstand. Aber vielleicht ist das auch nur das allgemeine Gut-Zureden für eine natürliche Geburt bei Zustand nach Sectio ;-)
Ich drücke dir die Daumen, dass du natürlich entbinden kannst, ob nun mit Kopf oder Po voran, bzw, dass der Kopfumfang da kein Risiko darstellt!
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von Prinzessin1216, 37. SSW am 09.09.2020, 20:16 Uhr
Du schreibst mir so oft aus der Seele. Danke dafür! Ich bin sooooo traurig, wenn ich diese ganze Angstmancherei lese! Und auch teilweise total wütend! Vorallem verstehe ich nicht, warum viele sich darauf so versteifen und einlassen. Ich gebe doch nicht die komplette Verantwortung und meinen Willen an der Eingangstür zur Arztpraxis oder Krankenhaus ab?! Einige Dinge kann ich hier einfach nicht nachvollziehen 
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von ViviWestside am 10.09.2020, 0:30 Uhr
Ich finde das echt toll was du schreibst und sehe das genauso!
Ich bin auch direkt schwanger geworden und konnte mein Glück kaum fassen. Am.Anfang habe ich dann wirklich die schlimmsten Sachen hier gelesen und erstmal nicht mehr hier nachgelesen, bis ich die kleine spüren konnte. Das hat mich einfach wahnsinnig gemacht.
Und dann fingen irgendwann die Geburtsberichte an immer schlimmer zu werden. Das hat mich wirklich wahnsinnig gemacht. Ich hatte am Ende richtig Angst davor im Kreißsaal misshandelt zu werden und dass mein Mann mir nicht helfen würde, ich ihm das am Ende vorwerfen würde und wir uns trennen würden, weil ich einen psychischen Schaden davon tragen würde.
Ich bin echt froh, dass der Vorbereitungskurs mir da geholfen hat und ich jetzt entspannt zur Geburt gehen kann.
Auch das viele so negativ über eine Geburt in BEL berichten oder sich äußern. Natürlich darf jeder seine Meinung haben, aber wenn ich dann Leute sagen höre "Oh Gott das geht doch nicht!" Oder "So mutig wäre ich nicht" und "das ist viel zu Risikoreich, mach das nicht! Nachher ist dein Kind behindert" dann verunsichert einen das schon sehr.
Am Anfang dachte ich auch nach all den Sachen, ok dann lieber einen KS, aber die Hebamme hat mich da sehr beruhigt und meinte genau wie du, dass das kein Problem sei und nicht risikoreicher als eine normale Geburt. Am besten war aber der Satz meiner Frauenärztin "das ist nicht schlimm, Affen entbinden auch so!" 
Mittlerweile denke ich mir aber, die meisten die was schreiben, haben einfach etwas, was sie sich von der Seele schreiben müssen und eher weniger, weil sie schöne Momente teilen wollen. Was ja auch in Ordnung ist, aber man muss das ganze einfach differenzierter betrachten und auf sich und Die Ärzte vertrauen können.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von sonsuzmasalim am 10.09.2020, 3:30 Uhr
Hallo aus dem August,
ich habe zwar nicht in BEL entbunden aber ich kann dir etwas Mut machen. Mein kleiner hat es in der 38ssw sogar geschafft sich in SL zudrehen. Mir wurde in der 35ssw ebenfalls gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist und er jetzt so bleibt. Danach hat er sich zweimal in BEL und zurück in SL gedreht. In der 38ssw habe ich dann aber trotzdem den KS machen lassen, weil die Ärztin selbst erstaunt war und mir nicht mehr garantieren konnte ob er nun auch so bleibt. Da die erste Geburt bei mir ebenfalls ein KS war, war es auch die richtige Entscheidung wieder einen zu machen, denn die Narbe sah von innen nicht gut aus. Ich denke immer, dass die kleinen schon wissen werden, warum sie sich drehen. Wohlmöglich wollen sie eine spontane Geburt damit verhindern, weil da komplikationen auftreten würden. Wäre zumindest bei mir so der Fall gewesen
Wünsche dir aufjedenfall alles Gute und dass alles so verläuft wie du es dir vorgestellt hast.
Re: Wohl doch ein Kaiserschnitt
Antwort von rgb am 10.09.2020, 9:47 Uhr
Dass wohl hauptsächlich verängstigte/unsichere/vorbelastete frauen in solchen foren unterwegs sind ist natürlich auch ein wahrer aspekt. Man googelt/sucht natürlich nach themen im Internet die einem beschäftigen, verängstigten, interessieren und so landet man dann auch in einem Forum.
Ich bin aus zeitvertrieb im Forum und um absichtlich die grosse bandbreite an verschiedensten verläufen, themen, veränderungen, geschichten usw zu "kennen". Nach dem motto: "wissen ist macht." Der satz ist etwas übertrieben in dem Zusammenhang aber für mich ist grosses knowhow wichtig um die kontrolle zu wahren und mich auseinanderzusetzen. Und vielleicht kann ich auch hier und da mal helfen oder unterstützen.
Die angst, dass etwas schief geht liegt in meiner natur. Das habe wegen allem worauf ich mich freue (ferien, umzug, ausflüge...) Ich habe allgemein probleme damit Glück anzunehmen oder 08/15 zu sein weil ich das mein halbes leben lang so einfach nicht kannte. Ich sah mein glück nie und erst seit gut 10 jahren lerne ich zu akzeptieren, dass man glück erleben darf ohne dafür zahlen zu müssen. Aber das ist eine andere geschichte
Ich hoffe, dass viele frauen wieder mehr vertrauen lernen. Vertrauen in den körper und die natur. Das ganze thema schwangerschaft und geburt ist so spannend und faszinierend! Schade dass genau da die Gesellschaft sich am meisten einmischt und vieles verteufelt. Ich hoffe das ändert sich in den nächsten x jahren wieder etwas 
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