Februar 2020 Mamis

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Geschrieben von Marienkäferchen am 22.05.2020, 1:57 Uhr

Verspäteter Geburtsbericht

Hallo ihr Lieben,


auch ich bin eine Februar 20 Mami... ich Muss euch von meiner Geburt erzählen, die mich wahnsinnig mitgenommen und traumatisiert hat :( ich schreibe es aus diesem Grund auch erst jetzt hier, weil ich niemanden von euch verunsichern wollte oder Angst machen, dennoch wollte ich mal sehen ob es vllt jemand gab dem es ähnlich gegangen ist oder der vllt jemanden kennt dem das selbe passiert ist.

Achtung - bitte nicht weiterlesen, wenn man Angst vor einem Kaiserschnitt hat!!

Ich würde es euch gerne erzählen um vllt selbst besser damit umgehen zu können... es fing alles damit an, dass ich einen Kaiserschnitt bekommen sollte, da eine natürliche Geburt wegen dem Sitz meiner Plazenta unmöglich war. Nun ja... ich hatte also einen Termin, der war ziemlich spät angesetzt, leider hat sich mein Muttermund aber schon viel früher geöffnet und somit musste das alles schneller von statten gehen. Ich bekam also innerhalb von 2 Tagen nach der Diagnose spontan einen Termin zum Kaiserschnitt, noch dazu in einer Klinik, die ich mir gar nicht ausgesucht hatte. Dennoch war ich froh, dass der Ernst der Lage erkannt wurde & ich den Termin hatte.

Gut, war ich am Tag zuvor beim Anästhesiegespräch für den Kaiserschnitt. Risiken wurden erklärt usw. natürlich musste alles unterschrieben werden... papierkram eben.

Die Nacht zum nächsten wer natürlich schlaflos vor Aufregung, kennt ihr bestimmt :) am nächsten Tag musste ich natürlich nüchtern sein, musste um 7 Uhr morgens antanzen. Vor Ort stellte sich heraus dass durch die aktuelle Besetzung der Eingriff erst mittags stattfinden wird... musste ich also erst mal stundenlang nüchtern im Kreißsaal warten. Erstes Erlebnis war dann schon mal die Hebamme die mir kurz vorher dann den Blasenkatheter „reinrammte“ Mann tat das weh.. aber nimmt man ja in Kauf. Muss ja sein. Unten im OP angekommen, erst mal unglaublich viele Leute um mich herum, zwischendrin wuselte die Anästhesistin herum, war nicht die selbe wie vom Gespräch am Vortag, klar - Termin hatte sich ja zeitlich verschoben. Kurz bevor die spinalanästhesie gesetzt wurde, meinte die Anästhesistin, sie würde die Stelle am Rücken für die Spritze mal eben mit ihrem Fingernagel markieren und käme gleich wieder. Das kam mir schon merkwürdig vor... gut, kurz darauf war sie wieder da und meinte es geht los es pikst mal eben. Ich muss sagen das hab ich mir viel schlimmer vorgestellt, es war nicht mal so „schlimm“ wie eine normale Impfung beim Arzt. Naja gut, langsam wurden meine Beine ganz heiß und fingen an zu kribbeln. Ich wurde umgelegt und alles vorbereitet. Der Arzt der den Kaiserschnitt durchführte zwickte mich irgendwo am Bauch und fragte ob ich es spüre, ich spürte es ganz deutlich und sagte das auch. Zwei weitere Versuche vergingen, die ich immer noch deutlich spürte. Der Arzt meinte, ok dann warten wir noch 2 Minuten. Auf einmal sagte er dann „so jetzt gehts los!“ - ob er mich nochmal gezwickt hat vorher, ich weiß es nicht, was ich jedoch weiß ist, dass ich auf einmal unglaubliche Schmerzen verspürte, ich schrie wie am Spieß. Die Anästhesistin versuchte auf mich einzureden was ich mir denn als erstes Geschenk für meine Tochter vorstellen würde und ich konnte nicht anders als sie anzuschreien dass ich so starke Schmerzen habe. Ich hörte nur noch meinen Mann im Hintergrund ganz aufgeregt fragen ob das denn normal sei, und schwupps hab ich nur noch weißes Licht gesehen und war wie auf einem trip (also so stell ich mir einen vor - hatte noch keinen) ich hab weiße Lichter gesehen und Blitze und ich dachte im Ernst ich würde sterben. Ich habe dann wie durch Watte ein babyschreien gehört aber konnte das nicht zuordnen. Es dauerte gefühlt ewigkeiten vis ich wieder langsam zu mir kam. Ich war wie gelähmt, ich konnte nicht wirklich schlucken, ich konnte meine Augen nicht öffnen, ich hatte unglaubliche nackenschmerzen. Als ich es endlich schaffte meine Augen aufzumachen und einigermaßen klar wurde in Kopf, war mein Baby schon weg. Ich lag also auf dieser liege im op, total benommen mit starken Schmerzen im Nacken und konnte nichts als abwarten. Zu allem übel musste ich dann auch noch für 1 std in den Aufwachraum weil die Gefahr bestand, dass die Anästhesie auf die Lunge hochwandert.

Ist sie zum Glück nicht und ich wurde nach gefühlter Ewigkeit nach oben in den Kreißsaal gebracht wo mein Mann mit unserer kleinen im Arm schon gewartet hat. Ich lag da in dem Bett, komplett fertig und verwirrt und konnte nichts als einfach nur weinen, aus Schock und vor schmerzen.

Es hat sich herausgestellt, dass die spinalanästhesie nicht richtig gesessen hat und somit nur oberflächlich gewirkt hat, Dh eben nur aussen. Das Reißen der Gebärmutter und das verschieben der Organe habe ich gespürt und es waren die unglaublichsten Schmerzen.

Genau dieses Risiko hab ich am Tag zuvor noch mit einem Lächeln und dem Gedanken - ach das passiert doch sowieso nicht, die müssen sich ja nur absichern - unterschrieben.

So, jetzt steh ich da, mit diesem Geburtstrauma & kann niemanden für einen möglichen Fehler zur Rechenschaft ziehen... was sowieso warscheinlich sinnlos wäre.

Danach ist noch mehr schief gelaufen in dieser Klinik... aber das muss ich euch nicht auch noch zumuten.

Fakt ist jedenfalls, dass ich mir warscheinlich eine Therapie suchen muss, um das erlebte zu verarbeiten. Ich weiß auch nicht wie ich jemals wieder ein Kind bekommen soll... vllt unter Vollnarkose, ich weiß es nicht...

Naja, ich danke euch fürs lesen und fürs „zuhören“. Das von der Seele zu schreiben hat schon gut getan.

Ganz liebe Grüße an euch alle! :)

 
5 Antworten:

Re: Verspäteter Geburtsbericht

Antwort von Delale am 22.05.2020, 21:39 Uhr

O Gott, das tut mir echt leid für dich. Sowas schreckliches, an so einem schönen Tag, worauf man 9 Monate sehnsüchtig wartet. Das muss echt nicht sein. Was sind das für Menschen dort? Wir sind doch keine Tiere, nichtnal Tieren würde man sowas zumuten. Ich hoffe von ganzen Herzen, daß du dieses Trauma schnell verarbeitet. Das ist echt ein Schock. Ich hoffe es euch sonst, soweit gut.
Einen Trost hast du ja jetzt in deinen Armen.

Wünsche dir alles alles Gute für euch. Fühl dich gedrückt

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Re: Verspäteter Geburtsbericht

Antwort von Erika28 am 24.05.2020, 19:14 Uhr

Oh man das tut mir echt leid für dich... das muss ja wirklich schrecklich sein, sich auch so hilflos zu fühlen... also ich hatte eine natürliche Geburt und das waren auch die krassesten schmerzen die ich je gespürt habe.. aber sowas ist noch mal ein anderes Level glaube ich. Ich wünsche dir dass du das alles bald verarbeiten kannst! Lg

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Re: Verspäteter Geburtsbericht

Antwort von Marienkäferchen am 24.05.2020, 23:48 Uhr

Danke für eure lieben Antworten. Ich hab mir jetzt tatsächlich einen Therapieplatz gesucht und Gottseidank auch gefunden, zwar kann ich erst in 8 Wochen regelmäßige termine dort haben aber besser als gar nicht. Hab mittlerweile bei Recherchen rausgefunden dass es anscheinend mehrere Frauen gibt denen sowas passiert ist... unglaublich einfach.

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Re: Verspäteter Geburtsbericht

Antwort von Silvia123 am 25.05.2020, 11:03 Uhr

Hallo du Arme!
Als ich deinen Bericht gelesen habe, war ich geschockt. Es tut mir sehr leid, dass du diesen Horror durchmachen musstest. Ich hatte 3 x einen KS, aber alles top verlaufen. Es ist schon arg, dass sie dir so den Kathether gelegt haben. Ich bekam ihn immer erst, als die Spinale schon gewirkt hat, kurz vor der OP. Warum hat keiner auf deine Schreie reagiert? Da hätten sie dir dann doch gleich eine Vollnarkose geben müssen, oder? Das ist grob fahrlässig. Ich wünsche dir alles Gute beim Verarbeiten dieses Traumas und einen einfühlsamen Therapeuten!

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Re: Verspäteter Geburtsbericht

Antwort von Mamamaus97 am 31.05.2020, 19:15 Uhr

Hallo,
Ich schleiche mich mal aus dem Januar Bus 2020 ein...
Oh nein. Das tut mir sehr leid !! Da wurde gepfuscht...
Ich hatte einen ungeplanten Kaiserschnitt und es verlief - Gott sei dank - alles gut. Der Blasenkatheter wurde mir auch ohne Mittel gesetzt. Fand das ein wenig unangenehm aber hatte mit den Presswehen die ich unterdrücken musste wahrscheinlich genug Ablenkung gehabt.
Es ist gut das du darüber redest. Rede so oft wie du das brauchst darüber damit du das verarbeiten kannst. Zögere nicht dir auch psychologische Unterstützung durch ausgebildete Therapeuten zu suchen. Ein solches Erlebnis verändert einen nachhaltig. Knuddle dein Baby. Du und dein Körper habt ein Wunder vollbracht.
Irgendwann verblasst die Erinnerung an diese Geburt. Sie wird bleiben aber weniger schlimm sein. Versuche darauf zu vertrauen.

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