Oktober 2019 Mamis

Oktober 2019 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 

Geschrieben von Socke, 19. SSW am 21.05.2019, 4:47 Uhr

Stillen vs Flasche

Vorweg erstmal:
Ich möchte auf jeden Fall wieder Stillen, wenn nichts Gravierendes dagegen spricht. Die ersten Wochen waren allerdings nicht leicht auszuhalten, obwohl ich weder entzündete Brustwarzen oder Brüste hatte, noch sonst ungewöhnliche Beschwerden... Für die Mamas mit dem ersten Kind schreibe ich mal meine Erfahrungen auf. Bitte denkt daran, dass es bei jeder Mama anders ist und auch ähnliche Erfahrungen unterschiedlich empfunden werden können.

Bei der Großen hatten wir beide (sie und ich) Anlaufschwierigkeiten. In den ersten beiden Tagen hat sie die Brustwarzen nicht gut gekriegt. Stillhütchen klappte bei uns auch nicht. Ich habe dann in der Klinik schnell eine Milchpumpe bekommen und immer erst gestillt, dann Milch mit dem Becher gefüttert und dann abgepumpt. Da das schon von Anfang an ging (ich konnte sogar ein paar ml Vormilch abpumpen), wusste ich zumindest, dass ich Milch habe und es am Anlegen lag. Das haben wir durch die gute Beratung in der Klinik dann aber schnell in den Griff gekriegt. In den ersten Tagen hat sie trotzdem ständig getrunken oder gebrüllt. Die Vormilch machte sie wohl nicht satt. Am vierten Tag war ich ziemlich am Ende als es nach Hause ging. Ich hatte kaum geschlafen, wenig gegessen und das Gefühl, dass die Maus entweder gestillt werden will oder brüllt. Geschlafen hat sie kaum. Deswegen waren wir wohl auch allein im Doppelzimmer. Da wir die Nächte auf waren, konnte man uns wohl niemandem sonst zumuten. Ich hatte viel geheult und Angst davor, ohne Unterstützung der Fachleute zu Hause nicht zurecht zu kommen. Mein Mann hat uns heim gebracht und erstmal eine Pumpe in der Apotheke geliehen, um weiter nach dem anlegen abzupumpen. Dadurch hatte ich dann relativ schnell viel Milch. Zu Hause war es dann wesentlich entspannter. Die Hebamme kam erst täglich, dann alle zwei Tage. Ich wurde sicherer mit dem Stillen und konnte dabei gemütlich auf der Couch sitzen. Das hat mich und offensichtlich auch die Maus etwas entspannt. Ab dem sechsten Tag nach der Geburt brauchte ich die Pumpe nicht mehr. Was jedoch blieb war, dass unsere Tochter ständig an der Brust war. Sie ist nur dort oder im Tragetuch eingeschlafen. Wenn sie die Brustwarze dabei verlor oder spätestens beim Ablegen ist sie sofort aufgewacht. Bei jedem Anlegen schmerzen die ersten Züge wie Nadelstiche und oft tat hinterher die Brustwarze noch lange weh. Entzündet oder blutig war aber nichts und meine Hebamme versicherte mir, dass das an der Zugkraft meiner Tochter lag. Ich war hundemüde, weil sie tags wie nachts kaum länger als eine halbe Stunde am Stück schlief. Im Kinderwagen und im Auto brüllte sie durch, bis ich sie wieder hoch nahm und ins Tragetuch packte. Zum Glück konnte sie auch mal eine oder zwei Stunden mit meinem Mann oder einer der Omas verbringen, natürlich nur auf dem Arm oder im Tragetuch. Dann konnte ich etwas verschnaufen. Am Schlimmsten war es, als sie ca 6 Wochen alt war. Sie ließ es für etwas mehr als eine Woche nicht zu, dass jemand anderes sie beruhigte und stillte bzw nuckelte nahezu durchgehend. Ich war nach drei Tagen Dauerstillen so fertig, dass ich schon anfing zu heulen, wenn sie (durch schmatzen) angezeigt hat, dass sie wieder stillen will. Natürlich schlief sie quasi bei uns im Bett, denn ohne mich bzw meine Brust ging garnichts. Und danach wurde es in kleinen Schritten besser. Etwa in der neunten Woche merkte ich, dass das Stillen nicht mehr weg tat. Ich hatte mich auch langsam daran gewöhnt, dass ich sie dauerhaft auf dem Arm oder im Tragetuch hatte. Und es war unterwegs so einfach. Ich hatte immer alles zur Ernährung meines Kindes dabei, die Milch hatte immer die richtige Temperatur und ich hatte gelernt, überall unauffällig zu stillen.
Grundsätzlich war sie einfach kein Anfängerbaby und hatte offensichtlich die Ratgeber alle nicht gelesen. Sie nahm trotz meiner Bemühungen in den schlimmeren Zeiten nie einen Schnuller und hat auch die Flasche verweigert, wenn sie die Brust haben konnte. Das führte natürlich dazu, dass mir mein Mann bei der Ernährung kaum etwas abnehmen konnte. Ebenso war ich für den Abend zuständig, denn da hatte sie ihre Schreiphase und nur Stillen half. Beikost gab es für sie ab dem 6. Monat. Das hat sie aber nicht großartig interessiert. Brei fand sie in allen Geschmacksrichtungen widerlich. Da war ihr Gurke oder Brezel lieber. Sie hat alles probiert, es aber nicht zum satt werden entdeckt. Die Brust war ihre bevorzugte Nahrungsquelle. So habe ich sie fast anderthalb Jahre nahezu voll gestillt. Und das, obwohl sie in ihrem elften Monat in die Krippe kam und dort Mittagessen bekam. Sie hat dann gewartet, bis ich sie abgeholt habe... Kleiner Sturkopf. Durchgeschlafen hat sie das erste Mal nach ihrem dritten Geburtstag... Aber sie war nach dem ersten sehr anstrengenden Jahr ein zufriedenes Baby, das viel gelacht hat. Sie wurde ein selbstbewusstes, fröhliches und unkompliziertes Kleinkind und ist jetzt mit ihren fünf Jahren immer noch ausgeglichen und unkompliziert (außer sie steckt gerade in einem Entwicklungsschub). Nur das mit dem Schlafen hat länger gedauert. Aber seit sie ca 4 Jahre alt ist schläft sie relativ verlässlich durch.

Zusammenfassend:
Nach ca 3 Monaten lief das Stillen gut und war für uns beide schön, entspannend und einfach. Für alle, die gerne Stillen möchten: versucht durchzuhalten.
Es hat mich in meiner persönlichen Freiheit schon sehr oft eingeschränkt. Da mir Ausgehen aber nie wichtig war, hat es mir selten etwas ausgemacht. Ich weiß von Freundinnen, dass sie das sehr belastet hat.
Trotz aller Einschränkungen und Tränen in den ersten Wochen, werde ich beim zweiten wieder Stillen.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Ähnliche Fragen

Ähnliche Fragen und Beiträge in unseren Foren rund um die Schwangerschaft:

Stillen in der SS

Hallo zusammen, Gibt es hier noch eine Mama die schwanger ist aber ihr Baby oder Kleinkind noch stillt? Meine Tochter ist 10 Monate und ich stille sie ein bis zweimal am Tag und Nachts nach Bedarf. Eigentlich wollte meine Tochter Premilch nicht so recht akzeptieren, ...

von Tess!, 8. SSW 22.02.2022

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   stillen

Stillen in der SS

Hallo zusammen, Gibt es hier noch eine Mama die schwanger ist aber ihr Baby oder Kleinkind noch stillt? Meine Tochter ist 10 Monate und ich stille sie ein bis zweimal am Tag und Nachts nach Bedarf. Eigentlich wollte meine Tochter Premilch nicht so recht akzeptieren, ...

von Tess!, 8. SSW 22.02.2022

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   stillen

Schwanger und stillen

Guten Morgen alle zusammen, Ich hab zwei Söhne, einer davon im Oktober 2019 geboren und der wird noch gestillt. Wenn wir damals jemand erzählt hätte, das ich ihn 2 Jahre später immer noch stille, hätte ich das nicht geglaubt. Aber na gut, jetzt ist es so. Unsere Stillroutine ...

von WonderBebi, 6. SSW 12.02.2022

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   stillen

stillen

Hallo ich wollt mal in die Runde fragen wer es vor hat bzw. Oder auch nicht? Ich habe schon ein Sohn da hat es leider nicht so gut geklappt da es aber eher an ihm lag will ichs nochmal probieren. Ich hatte dann 4. Monate abgepumpt das würd ich diesmal nicht mehr machen. ...

von zofie, 9. SSW 27.02.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   stillen

Stillen und BH über Nacht

Huhu! Ich schreibs jetzt extra, unten wirds langsam unübersichtlich... Das mit dem BH nachts tragen nach der Geburt macht man damit der Milcheinschuss nicht so heftig ist. Das kann man aber nach ein paar Tagen, wenn das mit der Milch gut klappt wieder lassen. Zum ...

von merenwen, 6. SSW 14.02.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   stillen

Die letzen 10 Beiträge im Forum Oktober 2019 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.