Oktober 2020 Mamis

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von Silvabo  am 09.12.2020, 16:10 Uhr

Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Ihr Lieben, ich habe nun endlich die Muße, von unserer Geburt zu berichten.
Ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass die dritte Geburt so schief geht...

Am 28.10. war ich Morgens bei meiner FA zur Kontrolle - da bereits 6 Tage über Termin.
Zunächst schien alles gut, aber dass CTG war an dem Morgen sehr schlecht und die Kleine viel zu ruhig, so dass mich meine FA auf direktem Weg ins KH geschickt hat.
Wir haben unsere Jungs zur Oma gebracht und sind dann auch gleich weiter ins KH gefahren. Nachdem auch dort dass CTG nicht berauschend war, wurde die Einleitung mittels Gel beschlossen. Mittags gab es die erste Dosis. Der Befund war aber noch völlig Geburtsunreif. Es war natürlich bekannt, dass mein erstes Kind eine Not Sectio war (Fritz hatte die Nabelschnur um den Hals, war aber gesund und munter und auch der Kaiserschnitt verlief damals relativ ruhig und problemlos). Die zweite Geburt 2 Jahre später war sehr anstrengend und letztendlich mit Hilfe der Saugglocke, aber auf natürlichem Weg.

Nun frage ich mich im Nachhinein, ob an dieser Stelle bereits ein Fehler gemacht wurde und bei Zustand nach Sectio überhaupt mit Gel hätte eingeleitet werden dürfen.

Mein Mann fuhr jedenfalls erstmal wieder nach Hause und ich bin spazieren gegangen. Ich hatte Nachmittags schon leichte und regelmäßige Wehen, aber alles noch entspannt. Zum Abend hin wurden sie schon stärker und waren dann beim CTG um 19 Uhr ca gut zu sehen. Der MM war dennoch erst bei 2 cm und es hieß, dass wird heute nichts mehr. Mein Mann war um 20 Uhr noch mal da, während immer noch am CTG war und dass 2. Mal Gel bekam. Auch er sagte, puuuh, dass sind ja schon ganze Ausschläge und ich find während dessen auch schon ganz schön an zu pusten. Nichtsdestotrotz wurde er erstmal heim geschickt (sollte benachrichtigt werden, wenn es los geht) und ich aufs Zimmer. Um 22 Uhr sollte ich noch mal zum CTG kommen. Bis dahin wurden die Wehen minütlich schlimmer und ich konnte mich nicht mehr ablenken.
Um 22 Uhr bin ich wieder zum Kreissaal, konnte kaum noch Laufen und hatte wirklich schon heftige Wehen. Auf dem Weg ist mir die Blase gesprungen, was die Hebamme ein paar Minuten später bestätigte. Trotz der jetzt heftigen Wehen, war der MM erst bei 3cm und ich wurde nach dem CTG mit einer Schlaftablette und Buscopan wieder zurück auf Station geschickt! Ich solle doch noch ein paar Schlafen und mich ausruhen... Das habe ich 1 Stunde ausgehalten und bin dann gen 23:30 Uhr wieder zurück gekrochen. Mittlerweile hatte ich kaum noch Abstände zwischen den Wehen und mehr geschrien als veratmet.
Wenigstens durfte ich nun im Kreissaal bleiben. Die Hebammen an dem Abend - ich meine, es waren 3 verschiedene da, kannte ich alle nicht. Und irgendwie kam immer nur kurz Jemand rein, hat untersucht und ist wieder raus gerauscht. Von da an beginnt mein Trauma... ich habe kurze Zeit später wirklich nur noch gebrüllt, keine Pausen mehr zwischen den Wehen, die Ausschläge waren jenseits von gut und böse. Das ging gefühlt ewig so und jedes Mal, wenn eine Hebamme rein schaute, hieß es nur, MM 4cm, 5 cm, ja, gleich könnten wir nach eine PDA schauen, jetzt ist gerade keine Zeit etc... Ich habe wirklich nur noch schreien können und fühlte mich so hilflos, wie noch nie in meinem Leben... Irgendwann habe ich ein Reissen gespürt und es lief wieder Flüssigkeit, aber die Hebamme meinte, dass wäre immer noch der Blasensprung. Das war der Zeitpunkt, wo ich keine Wehen mehr hatte, sondern nur noch einen konstanten Schmerz, als wenn ein Feuerbeil in meinem Unterleib stecken würde. Irgendwann konnte ich vor Schreien und Schmerzen auch nicht mehr wirklich sprechen... Was ist mit meinem Mann??? Den können Sie anrufen hieß es und wieder war die Hebamme verschwunden. Ich habe verzweifelt nach dem Handy an meinem Kopfende getastet und auf die Wahlwiederholung gedrückt. Bitte komm - zu mehr war ich nicht in der Lage und habe dass Telefon auf den Boden geschmissen. Das war um 3:30 Uhr. Das CTG wurde zusehends schlechter, irgendwann war eine Assistenzärztin da und ich wurde "angeschnauzt", dass ich besser atmen und mithelfen müsste. Sauerstoff wurde mir in die Nase gepustet, aber Niemand hat auf mich gehört. Ich habe immer wieder versucht zu sagen, dass ich keine Wehen spüre, nur noch Dauerschmerz und ich war einfach völlig ausser Stande noch irgendwie zu Helfen. Dann kam relativ schnell ein Oberarzt dazu (im übrigen alles Leihärzte und Hebammen, da dass Stammpersonal im Sommer um die Hälfte reduziert wurde) und dieser hat versucht, unsere Tochter per Saugglocke raus zu holen. Wieder sollte ich mithelfen und Pressen, aber ich konnte es wirklich nicht mehr. Mein Mann kam in der Situation dazu, da war es 3:50 Uhr und war erstmal nur perplex, dass so viele Leute um mich herum stehen. Mittlerweile waren 2 Hebammen und 2 Ärzte da. Wo waren die bitte vorher??? Mittels Saugglocke tat sich rein gar nichts und als sich dann auch mein Puls sowie die Herztöne des Kindes verabschiedet hatten, wurde endlich reagiert und die Not OP ausgerufen. Ab dem Zeitpunkt weiß ich nichts mehr. Irgendwer hat mir auf dem Weg in den OP die Narkose verpasst und das wars... Um 4:30 ist unsere Tochter Rosa geboren.
Stunden später bin ich wieder aufgewacht und habe mein unglaublich süßes Mädchen in die Arme gelegt bekommen. Ich dachte, es wäre alles gut - Kind gesund. Mein Mann war sehr blass und hat erstmal gar nichts gesagt, auch die Hebamme der Frühschicht war sehr verhalten. Ich habe ein paar Tage gebraucht, bis ich verstanden habe, was wirklich passiert ist und eigentlich hat mich die Oberärztin bei der Abschlussuntersuchung erst richtig aufgeklärt. Meine Gebärmutter ist unter den Wehen komplett aufgerissen - quer und noch mehr längs. Der Mutterkuchen hatte sich zu unserem Glück in den offenen Uterus geschoben und war noch nicht ganz abgelöst - dass hat uns quasi das Leben gerettet.
Letztendlich hatte auch Rosa die Nabelschnur um den Hals, so dass sie während der OP noch wieder durch das Becken zurück geschoben und aus dem Bauch geholt wurde. Der Uterus musste mehrfach und doppelt vernäht werden. Die äussere Narbe ist doppelt so groß, wie ein normaler Kaiserschnitt und sehr schief - auf Grund der Eile. Ich habe relativ viel Blut verloren und musste einige Tage am Antibiotikatropf hängen, habe es aber den Umständen entsprechend gut überstanden. Unsere Kleine hat es wie durch ein Wunder völlig unbeschadet überstanden. Ich weine immer noch fast täglich, auch wenn es mir körperlich schon wieder sehr gut geht. Diese unglaubliche Hilflosigkeit und dazu das Gefühl, versagt zu haben. Mein Urvertrauen ist mehr als angeknackst und ich werde wohl noch längere Zeit daran zu knabbern haben...
Aber jedes Mal wenn ich dieses zauberhafte Wesen und auch meine 2 "großen" Jungs anschaue, ist der ganze Schmerz erst mal vergessen.

Ich hoffe, ich habe nicht zu wirr geschrieben... Auf jeden Fall tut es gut, dass Ganze endlich mal niederzuschreiben. Irgendwann werde ich hoffentlich auch darüber sprechen können, um meinen Kopf wieder klar zu bekommen.

Genießt Eure Zauberwesen, auch wenn die ersten Wochen oftmals hart sind...
Ich lese hier mit und versuche, mich auch ab und an zu Wort zu melden!

 
17 Antworten:

Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Juma82 am 09.12.2020, 16:37 Uhr

Ganz viele Umarmungen an dich und gute Besserung für deine Seele!
Ich bin echt richtig erschrocken und traurig grade. Gott sei Dank hat eure Rosa es unbeschadet überstanden und dir geht es zumindest körperlich besser.
Schade, dass wir nicht nahe beieinander wohnen, dann würde ich mit dir über die Felder und durch die Wälder reiten und du könntest dir alles von der Seele reden

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von NummeroZwei am 09.12.2020, 16:53 Uhr

Mir tut es unglaublich leid, was du erleben musstest. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie hilflos und angstvoll du gewesen sein musst. Ich hatte kurze Zeit im Kreißsaal bevor mein Mann dazu kam. Ich hatte da schon sehr starke Wehen, kurz danach war der Muttermund bei 8cm. Diese halbe Stunde alleine, ich war unglaublich ängstlich und fühlte mich auch auch sehr hilflos. Auch als mein Mann dann da war und er mehrfach klingelte, und die Hebammen nur kurz schauten, waren schrecklich. Ich hatte das Gefühl keiner hört mir richtig zu... bei mir ging alles gut, deshalb sage ich, dass ich es nur ansatzweise verstehen kann. Was bei dir im Endeffekt passiert ist, ist so schrecklich! Hast du das Gespräch mit den Diensthabenden Hebammen und Ärzten gesucht? Ich kenne mich medizinisch nicht aus, aber für mich als Laie hört sich das sehr fahrlässig seitens der Klinik an...ich bin mir unsicher, ob ich das nicht prüfen lassen würde. Und sei es einfach nur zu Klärung, wie es zu dem Verlauf kommen konnte.

Ich wünsche dir, dass du es bald verarbeiten kannst. Wenn du mit jemanden schreiben möchtest, einfach um es loszuwerden und eine Reaktion zu erhalten, dann meld dich jederzeit gerne per Pn.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Skippy am 09.12.2020, 17:32 Uhr

Mir lief es beim Lesen eiskalt den Rücken runter und mir fehlen die Worte. Ich wünsche dir einfach nur alle Kraft der Welt, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um irgendwann darüber sprechen zu können. Schreiben ist ein erster Schritt. Fühl dich fest gedrückt !

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Bergziege1 am 09.12.2020, 17:52 Uhr

Es tut mir so sehr leid, was du und ihr durch machen musstet. Fühle dich ganz lieb umarmt. Ich wünsche euch alles Liebe und das du dich in nächster Zeit von dem Ganzen erholen und es verarbeiten kannst.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von rgb am 09.12.2020, 22:24 Uhr

Meine liebe, ich bin sprachlos... ich mag mich an deinen kurzen post erinnern und habe mir seither viel gedanken darüber gemacht was wohl passierr ist und vorallem wie es die geht.
Es tut mir so schrecklich leid und ich möchte dich virtuell ganz fest umarmen. Beim lesen fühle ich deine hilflosigkeit und den schock der das alles hinterlassen hat.

Darüber zu reden ist sicher unheimlich schwierig aber auch befreiend denn durch Erzählung kommen zwar erinnerungen hoch, es werden aber auch gefühle sortiert, Situationen werden neu beurteilt und somit startet schon etwas die verarbeitung. Ich finde super, dass du zu einer therapeutin/einem therapeuten gehen wirst. Sowas ist besser mit Unterstützung zu verarbeiten.
Es ist wunderbar zu wissen, dass es eurer Rosa gut geht!

Bei deiner heilung und verarbeitung wünsche ich dir ganz viel kraft und zuversicht
Die Wunde deiner seele wird wohl nie gsnz heilen aber du wirst deinen weg finden damit umzugehen. Du bist stark und ich hoffe dein mann und dein umfeld können dir gut zuhören und dich bei der Verarbeitung unterstützen.

Alles liebe für dich

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Memoria1007 am 09.12.2020, 23:08 Uhr

Ich musste bei deinem Bericht so weinen, unfassbar, was du durchmachen musstest. Du brauchst wirklich die Zeit, das alles aufzuarbeiten. Die Ansicht deiner Kinder und ihr Dasein werden dich heilen. Es ist ein großer Schritt, dass du das heute aufschreiben konntest. Mir fehlen einfach die Worte, aber gerne hätte ich dich einfach in den Arm genommen - es klingt nach vielen Fehlern und vlt auch Hebammen, die nicht ordentlich gelesen haben, wie die ersten Geburten verliefen. Vielleicht wird es dir helfen zu gegebener Zeit auch juristisch deine Rechte zu erfragen - mit Zeit und ein wenig Abstand zum Geschehenen kann auch das helfen nachzuvollziehen, was passiert ist. Alles Gute und fühl dich gedrückt du unfassbare Löwin

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Silvabo am 10.12.2020, 11:17 Uhr

Du bist ja lieb!
Das ist eine schöne Vorstellung...
Ich habe letzten Sonntag das erste Mal mein Pferdchen von der Weide geholt und zusammen mit einer Freundin und Rosa im Tragetuch einen langen Spaziergang gemacht.
Wir waren sehr langsam unterwegs, aber es hat sooo gut getan.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Ani.Me am 10.12.2020, 11:52 Uhr

Hallo liebe silvabo,
erstmal danke, dass du dir die Zeit genommen hast und dass du deine Erfahrung teilst. Nachdem du geschrieben hattest, dass Rosa da sei und es eine Notsectio wegen einer ruptur gewesen sei, hatte ich schon so starkes Mitleid. Als ich nun deinen Bericht gelesen habe, hat sich das nochmal extrem vermehrt. Das ist wirklich grausam und hätte in unserem Land so nicht passieren dürfen. Ich schließe mich Memoria vollkommen an. Aushilfsärzte/Hebammen hin oder her, Corona hin oder her, da ist meiner Ansicht nach wirklich etwas ordentlich schief gelaufen. Es klingt nach einem irrsinnige Glück, dass womöglich in allerletzter Sekunde noch richtig gehandelt wurde und nur so euer Bruder leben gerettet wurde... Eine Patientin ü40, mit Zustand nach Sectio, Zustand nach VE, 6 Tage über Termin mit auffälligem CTG und unter Einleitung, das sind so viele Risikofaktoren, da muss man eng überwachen und vor allem die Patientin ernst nehmen. Wenn du irgendwann die Kraft dazu hast, fordere auf jeden Fall nochmal ein Gespräch ein. Und wenn du dies wünschst oder dies deiner Verarbeitung dienlich ist, dann finde ich juristische Schritte völlig angebracht. Ich bin ja nun selbst Ärztin im Krankenhaus und habe viele Berührungspunkte mit der Geburtshilfe und ich kann oft Abläufe und Entscheidungen nachvollziehen. Aber bei dir kann ich mir nichts erklären, das den Ablauf rechtfertigt.
Ich bin heilfroh für euch beide, dass ihr das Ganze abgesehen von den Narben körperlich gut überstanden habt... Leider habe ich schon oft ganz andere Szenarien nach rupturen erlebt :-( Daher bleibt es für mich völlig unverständlich, warum jemand sich zu einem Wunschkaiserschnitt entscheidet. Aber diese horrorgeschichten gehören hier nicht hin.
Erholt euch weiter gut. Ich hoffe ihr habt euch gut als Familie zu 5t eingelebt! Und für alles, was die weitere Verarbeitung angeht drücke ich dir fest die Daumen!

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Silvabo am 10.12.2020, 11:54 Uhr

Mein Mann hatte am gleichen Morgen noch mit der leitenden Hebamme gesprochen, welche wir auch von den letzten Geburten kannten und sehr schätzen. Sie hat unseren "Unmut" wohl auch gleich weiter gegeben, denn am selben Nachmittag und auch am nächsten Tag standen 3 mal Ärzte bei mir im Zimmer, die mit mir sprechen wollten, aber ich war da noch gar nicht wirklich in der Lage, weil ich zum einen gar nicht so recht wußte, was genau passiert war und auch permanent geweint habe, wenn ich von der Nacht berichten sollte. Ich habe zumindest mehrfach betont, dass wir bei den vorherigen Geburten sehr zufrieden waren und uns gut betreut fühlten, aber dass es dieses Mal komplett anders war, ich die meiste Zeit alleine war, Todesängste hatte und all meine Äusserungen ignoriert wurden. Das wurde seitens der Ärzte und der einen Hebamme abgestritten. Sie hätten alles unter Kontrolle gehabt und mich zu jeder Zeit auf dem Monitor im Blick gehabt... Der Geburtsverlauf wäre vollkommen normal gewesen und auch der Wehensturm, sowie die schnelle Öffnung des MM (von 5cm auf offen in 20 Minuten) wäre bei einer drittgebärenden absolut nicht ungewöhnlich. Wohlbemerkt bei Zustand nach Sectio - auch wenn diese 4 Jahre her war. Mein Mann hat dann am 3. Tag gesagt, dass er nicht mehr möchte, dass mich noch ein mal Jemand belästigt - wenn, dann sollen sie mit ihm sprechen. Zumal nur eine der Ärztinnen bei der Geburt dabei war.
Ich war echt ein heulendes Elend.
Meine Nachsorge Hebamme, die ich schon lange kenne und auch meine FA waren nach dem OP Bericht total geschockt und meinten, ich solle klagen. Die Äztin im Krankenhaus, die die Abschlussuntersuchung gemacht hat und auch die leitende Hebamme haben mir dazu geraten, einen Bericht an die Krankenhausleitung zu schreiben, denn die sind da selber mit der Situation überhaupt nicht zufrieden...
Das werde ich auf jeden Fall machen - für eine Klage hätte ich momentan aber weder Zeit, noch Kraft.

Bezeichnend fand ich auch die Worte der Ärztin bei meiner Entlassung. "Die Ärzte hatten ein Zeitfenster von 10-15 Minuten, um ihre beiden Leben zu retten. So ein Fall wird hier definitv in Erinnerung bleiben."

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Memoria1007 am 10.12.2020, 17:26 Uhr

Immer noch unendlich schockiert und pure Gänsehaut. Es macht mich wirklich so wütend, was du erleiden musstest!!!!!!! Ich hatte ja einen absolut normalen Geburtsverlauf, wenn auch Sturzgeburt, aber habe dabei ja auch bemerkt, dass man in so einer Situation wirklich allein gelassen wird, weil man nicht die Kraft hat so viel einzufordern! Wären die Männer also ständig dabei, dann könnte das anders aussehen! Dein Mann hätte als Außenstehender die Gefahr sicherlich vorher bemerkt!! Da ist Corona echt keine Ausrede! Bei meiner Normalgeburt war ich schon echt fertig und kraftslos ohne Mann bzw. Mann an der Tür, der nicht rein durfte

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Silvabo am 10.12.2020, 17:49 Uhr

Genau das denke ich auch. Wenn mein Mann die ganze Zeit hätte dabei sein dürfen, wäre das Martyrium vielleicht nicht so drastisch ausgefallen. Er kennt mich ja gut und er war an dem Abend, als er um 20 Uhr nach Hause geschickt wurde, schon ganz nervös, da ich da ja schon recht heftige Wehen in 3-4 Minuten Abstand hatte und ordentlich Schmerzen.
Da hieß es nur, wir benachrichtigen Sie, aber dass wird heute eh nichts mehr... Ich habe die 2. Geburt ohne PDA gemeistert und habe auch da zum Schluss sehr kämpfen müssen, aber dass war eben überhaupt nicht vergleichbar mit den Schmerzen, die ich dieses Mal über Stunden hatte. Als mein Mann um kurz vor 4 Uhr ankam, war er mehr als geschockt, weil ich da kaum noch reagiert habe und vor Schmerzen ganz weggetreten war. Im OP Bericht steht auch mehrfach, "nach Absprache mit der Patientin und Ehemann wurde dies und jenes gemacht und die Patientin hat beim Pressen ordentlich mitgeholfen..." was wir beide verneinen müssen. Ich habe nicht mehr mithelfen können und es wurde auch nichts mit uns abgesprochen.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von ELLIUM am 10.12.2020, 20:32 Uhr

Ohhh mein Gott.. Fühl dich erstmal gedrückt. Das klingt einfach nur schrecklich. Sowas darf einfach nicht passieren. Es tut mir wirklich sehr leid für dich. Ich wünsche dir eine gute Genesung für deinen Körper und deiner Seele.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Titounet am 10.12.2020, 21:34 Uhr

Oh Gott, du Ärmste, das ist ja der blanke Horror und tut mir unendlich leid für dich. Wahnsinn, dass da niemand reagiert hat - wenn du so starke Schmerzen hattest, dass du die Wehen nicht mehr spürst, das hört sich ja sogar für mich als Laien alarmierend an... und auch das mit dem Alleinsein ist sehr traurig. Ich war sehr froh, die ganze Zeit meinen Freund und meine Hebamme für mich zu haben und bei mir lief da ja noch alles normal... ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es dir da ging.
Ich würde auch die Patientenakte anfordern und nochmal das Gespräch suchen... ich hoffe, du schaffst es irgendwie, darüber hinwegzukommen. Hast du dich wenigstens körperlich schon erholen können oder hast du immer noch Schmerzen? Auf jeden Fall alles alles Gute! Fühl dich gedrückt!

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Lili222 am 10.12.2020, 22:37 Uhr

Unglaublich mir fehlen die Wort... Wie schrecklich das du so etwas durchmachen musstest und niemand auf dich hört und deine Schmerzwahrnehmung runterspielt... Und dir keiner hilft... Ich bin sehr froh das die Ärzte es in dem Zeitfenster von 15 Minuten geschafft haben euch zu retten... Die Narbe ist nicht schön aber die seelischen Narben werden noch viel länger bleiben... Rede viel darüber und fühl dich gedrückt

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Titounet am 11.12.2020, 14:49 Uhr

Dem Therapieausritt würde ich mich dann auch gerne anschliessen. Man kann das Ganze zwar nicht an der Stalltür ablegen, aber es rückt es irgenddwie schon in ein anderes Licht, wenn man auf dem Pferd unterwegs ist. Mir zumindest tun meine kleinen Ausritte extrem gut.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Sheabutter am 11.12.2020, 19:27 Uhr

Wahnsinn was du/ihr erlebt habt. Ihr hattet große Schutzengelchen. Ich hoffe sehr, dass du die Geburt gut verarbeiten kannst, es dauert aber sicher alles seine Zeit.

Ich wurde bei meinen 2. Sohn auch mit Gel eingeleitet nach Sectio. Aber bei mir tat sich überhaupt nichts die Gebärmutter war aber auch so überdehnt,(deswegen kamen keine Wehen) dass war mein Glück lt Arzt hätte diese wohl auch Geburtswehen nicht ausgehalten.

Meine 3. Geburt (3. KS) war auch ganz anders und schlimm für mich. Mittlerweile kann ich gut darüber reden ohne zu weinen. Aber erleben möchte ich es nicht mehr.

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Re: Geburtsbericht... nach 6 Wochen schaffe ich es, aber Achtung, nicht schön!

Antwort von Silvabo am 14.12.2020, 17:29 Uhr

Genau, man kann es leider nicht ganz abgeben, aber eben für ein paar Stunden vergessen. Tiere können einen schon wunderbar ablenken. Gerade für Dich und Deine Situation freut es mich sehr, dass du so ein bisschen abschalten kannst. Ich freue mich auch schon darauf, wenn ich endlich wieder ausreiten kann.

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