Rund um die Erziehung

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Geschrieben von roma am 28.01.2007, 19:42 Uhr

@solelo (Grenzen, die (vor?)letzte)

Huhu Johanna!
Nur ganz kurz diesmal, die meisten "Missverständnisse" wurden ausgeräumt. Ich denke, wir müssen nicht mehr über Grenzen, die auch "ohne mich" existieren, sprechen. Es ist klar, dass es Naturgesetze gibt (meine Tochter kann 100000mal wollen, dass der Ball von alleine zu ihr zurückrollt, er wird es nie tun), und Grenzen, die mir die Gesellschaft vorgibt (muss arbeiten). Es geht mir nur um die Grenzen, die ich mache (dein Kreisbild)!

Wichtig und aufschlussreich war mir v.a. der folgende Satz:

***Ich kann also nichterziehen und gleichzeitig die Freiheit meiner Mitmenschen bzw. Kinder/Partner einschränken :-) Ob ich das moralisch vertreten kann, jemanden anderes einzuschränken, damit auf jeden Fall alle meine Grenzen eingehalten werden - das muss ich mit mir selbst ausmachen***

Genau das ist es ja, was ich meinte! So (!) kann ich es nachvollziehen, anders hat es für mich absolut keinen Sinn gemacht. Ich hatte das ganz starke Gefühl, dass mir die "Nichterzieher" vorschreiben wollten, was ich als meine persönliche Grenze anzusehen habe und was nicht, und das fand ich doch schon recht "erzieherisch".
"So" reihe ich mich gerne in die Reihe der Nichterzieher mit ein, ich geh sogar noch einen Schritt weiter und sage: DAS sollte doch die Prämisse eines jeden Zusammenlebens sein, egal ob Kind oder Mann oder Freundin. Ich mag es aber nicht "Nichterziehung" nennen, denn deine Definition nimmt mich nach meinem Gefühl zu sehr aus der Verantwortung: ich erziehe nicht, aber mein Kind kann sich sehr wohl erzogen fühlen (klingt für mich ein bissl wie, wenn es trotzdem Gnatsch gibt, ist das Kind wohl Schuld, nach dem Motto "ich tu ja gar nix Böses"):
Wenn jemand (meine Mutter ist ein Suuuuuuperbeispiel) extrem viele Grenzen hat und er diese einfach nur wahren möchte, kommt das für viele aber schon sehr erzieherisch rüber. Die Grundsätze meiner eigenen Kindheit waren "soviel Freiheit für uns Kinder wie irgend möglich", "keine Strafen, keine Belohnungen". Andersrum "durfte" ich aber sooooo viele Sachen nicht (alleine was kochen, völlig verdreckte Kleidung alleine ausziehen, mehr als drei Freunde mitbringen, ....). Mann, was hab ich dagegen angelaufen! Erst jetzt, mit 35, wo ich ihr immer ähnlicher werde (oh Graus!!!), check ich, dass die das nicht aus "Erziehung" oder "Gemeinheit" uns gegenüber gemacht hat, sondern, dass sie tatsächlich, völlig gestresst und am Ende durch Job und Kind, einfach keine dreckige Wohnung und keinen Krach mehr haben wollte, wenn sie endlich mal Zeit für sich hatte.
Insofern: Auch ein nichterzogenes Kind kann sich durchaus erzogen fühlen - und ich fühl mich besser dabei, wenn ich als "erziehende" die Verantwortung für eventuelle Kollision der Schmerzgrenzen übernehme.

Abschlussfragen an dich aus immer wiederkehrendem aktuellem Anlass:
Was machst du, wenn Kinder/Erwachsene dich auffordern, ihnen Grenzen zu setzen?


lg - roma

P.S.: ***Übrigens, eben solche Gespräche hatten wir gerade in der Mailingliste (zu welcher du herzlich eingeladen bist). ***
Mnja dankeschön, ich glaube aber, da bin ich als Lehrerin und überzeugte Schulpflichtbefürworterin nicht allzu gut aufgehoben.

 
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