Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Bonniebee am 01.12.2008, 14:09 Uhr

@emfut: Nein, es ist nicht egoistisch, Kinder zu bekommen...

Hallo,

ich finde es wesentlich "egoistischer", KEINE Kinder zu bekommen. Diese Menschen könnte man ja manchmal regelrecht beneiden: Sie haben ein doppeltes, volles Gehalt, denken nie über Kinderbetreuung nach, schlafen jede Nacht durch, haben am Wochenende allenfalls Freizeitstress, weil sie nicht wissen, was sie noch alles Tolles unternehmen sollen, haben ungestörten Urlaub, haben unendlich viel weniger finanzielle Ausgaben etc. Ich weiß nicht, wie es Dir geht: Aber wWenn ich neue Leute kennenlerne, weiß ich meist nach fünf Minuten, ob sie Kinder haben oder nicht. Die Kinderlosen sind einfach unheimlich egozentrisch, nehmen sich selbst total wichtig und wirken oft unreif oder affig. Sie haben sich einfach im gesamten bisherigen Leben nur mit sich selbst beschäftigen müssen - und das merkt man ihnen auch an.

Selbst wenn man aus "egoistischen" Motiven ein Kind bekommen haben sollte, so treibt einem das Leben mit Kind diesen Egoismus ja ruckzuck und absolut vollständig aus: Ich selbst hatte bei meinen Kindern bisher hunderte an schlaf-armen Nächten, an durchwachten Krankennächten (zwei Klinikaufenthalte mit Sohn), ich musste meine Bedürfnisse sehr, sehr oft hintan stellen, zurückstecken etc. So geht das allen Eltern, weil zumindest in den ersten Jahren die Kinder sehr große Bedürfnisse nach Nähe, Pflege und Zuwendung haben und immer an erster Stelle kommen. Ich kann nicht sagen, dass mir dieses Zurückstecken und Opferbringen jetzt unterschwellig irgendeinen heimlichen Kick gegeben hätte, der mich so bereichert hätte, dass hier noch irgendeine Spur Egoismus übrig wäre - das ist Quatsch.

Das Kinderkriegen sollte man gar nicht mit egoistisch oder nicht-egoistisch bewerten wollen. Egoismus ist hier kein Kriterium, das überhaupt irgendwie anwendbar wäre. Es ist so, als würde ich fragen: Wie schwarz ist eine Tomate? Ist sie sehr schwarz, oder wenig schwarz? Jeder würde sofort sagen, das Kriterium "schwarz" passt überhaupt nicht auf rote Tomaten, sie haben nix mit schwarz zu tun. So ist es auch beim Kinderkriegen - das Kriterium "egoistisch" passt nicht.

Ich glaube nicht, dass die meisten Leute überhaupt aus irgendeinem Motiv heraus ein Kind bekommen, denn dies setzt eine rationale Überlegung voraus. Der Kinderwunsch ist aber ein reines Bauchgefühl. Du verliebst Dich ja auch nicht in Deinen Partner, nachdem Du vorher eine Pro- und Contraliste der Vor- und Nachteile aufgeschrieben hast, sondern einfach so, weil er so ist, wie er ist.

Zur Diskussion: Es gilt immer Leben und Leben lassen. Aber man darf sich schon manchmal fragen, warum manche Paare alles gleichzeitig und auf einmal haben möchten: Bis 17 Uhr arbeiten und dennoch drei Kinder, die dann größtenteils von anderen Leuten erzogen werden. Und das oft nicht aus wirtschaftlicher Not. Ideal wäre es, Mann und Frau würden jeweils einen halben Tag arbeiten, während der andere für die Kinder da ist. Leider ist es noch ein weiter Weg, bis unsere Gesellschaft und vor allem die Männer soweit sein werden.

Grüßle,

BB

 
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