Rund um die Erziehung

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Noch einige Fragen/Anmerkungen zur Betreuungsdiskussion (lang und ?wirr?)

Thema: Noch einige Fragen/Anmerkungen zur Betreuungsdiskussion (lang und ?wirr?)

Seht ihr es als "Fremdbetreuung", wenn ein 4 Wochen alter Säugling an zwei Nchmittagen die Wohe von den Oas durch die Ggend geschoben wird? Oder gehts drum, jemanden zu bezahlen, jemanden, der nicht blutsverwandt ist? Wäre es verwerflicher, der eigenen Schwester die Knder anzuvertrauen, und sie dafür zu bezahlen und Regeln mit ihr zu besprechen, als die Knder "einfach so zur eigenen Schwester zu geben"? Bin ich eine der wenigen ( haben ja nur wenige explizit gesagt), die GERNE arbeitet??? ich LIEBE meinen Beruf! Sollen alle jungen Ärztinnen kinderlos bleiben? Oder nur Männer als Ärzte? Oder als Anwälte/Verkäufer/Lehrer/Büroangestellte/Kaufleute/Stewards/ERZIEHER????Sollen Frauen mit Kindern grundsätzlich aus dem Beruf verschwinden? Da sie ja sonst zwangsläufig die Kinder "abgeben" müssen - und ist dann eine qualifizierte, liebevolle TaMu oder Erzieherin oder Kinderfrau nicht doch besser, als eine schon unbewegliche (geistig und körperlich!) Oma mit veralteten Erziehungsmaximen und ohne viel Ahnung über Entwicklungspsychologie? Ich bin übrigens jetzt deutlich ausgeglichener, geduldiger und liebevoller mit Kind (und Mann und bester Freundin und Mutter und Schwester), seit ich wieder eingestiegen bin. Tut mir gut. Ist sicher für meine Familie auch schön, keine unausgeglichene, nörgelnde Jana mehr zuhause zu haben. Meine Mutter z.B. hatte einen Job, den sie nicht mochte und den sie sich nicht ausgesucht hatte (ihre Mutter hatte ihr die Lehrstelle organisiert und damit war der Traum von Schule und Studium ausgeträumt) - sie hat es sehr genossen, zuhause zu sein, Kinderspiele zu machen, zu malen usw. für sie war es sicher die beste Lösung - für mich nicht! Übrigens - in meinem zweiten Lj hat sie TZ gearbeitet, da mein Vater noch studierte und nun mal Geld reinmusste - ich hatte eine TaMu mit gleichaltrigem Sohn, die zu uns kam - ich gelte heute als netter, fröhlicher, warmherziger Mensch, bin intelligent und habe eine gute und enge Beziehung zu meiner Mutter. Ja, ich gebe es zu: ich mag meinen halbwegs organisierten Arbeitsalltag - Liste machen, abarbeiten, tagwerk beendet - hat man zuhause NIE!!! Es ist IMMER noch was zu tun. Weiter: mein Sohn hat nun jede zweite woche 9,5 h am Tag eine etwas ältere Tagesschwester. Die beiden lieben sich, sie kuscheln, spielen und streiten. Und ich finde es hinsichtlich seiner Sozialisation zu einem netten, anständigen, emanzipierten Mann als extrem großartig, dass er ein Mädel vor Augen hat, die einen Tacken mehr kann als er - und von der er sich viel abguckt. Wenn ich in meinen freien Wochen mit ihm zu der von meiner TaMu geleiteten Spielgruppe gehe, begrüßt er die beiden strahlend und voll Begeisterung - aber er kommt zu mir, wenn ihm etwas nicht gefällt oder er sich wehgetan hat - da bin ich definitiv die Nummer 1! Und: hat denn wirklich keine von denen, die sagen "ich hab die Kinder doch bekommen, um sie aufwachsen zu sehen, ich bleib zuhause" - hat KEINE von euch Angst/Bedenken, sich einem anderen Menschen wirtschaftlich so vollständig "auszuliefern"? 33% der Ehen scheitern, wieviele der wilden Ehen, das weiß ich nicht. Wenn man jetzt denkt "ja, aber MIR/UNS passiert das nicht: Keine der Geschiedenen hat doch sicher vorher gedacht "Oh, diese Beziehung wird doch sicher mal in die Brüche gehen".... Ich will mir die Unabhängigkeit erhalten, mich und mein(e) Kind (er) selber zu ernähren - .

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 09:56



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Hallo, mit dem Meisten, was Du schreibst, bin ich völlig einverstanden. Ich denke, man darf die Sache aber nicht nur unter dem Gesichtspunkt der eigenen Vorteile sehen, sondern muss natürlich vor allem schauen, wie sie fürs Kind aussieht. Es hat keine Fürsprecher und ist darauf angewiesen, dass man seine Bedürfnisse achtet. In Deinem Posting wird mir dabei zuviel über einen Kamm geschoren. Du unterscheidest nicht zwischen Säugling und Kleinkind oder zwischen Großeltern oder Krippen-Erzieherinnen. Auch sprichst Du überwiegend von Deinen Bedürfnissen und wirtschaftlichen Überlegungen, und sehr wenig vom Kind und SEINEN Bedürfnissen. Es gibt meiner Meinung nach drei Faktoren, die wirklich darüber entscheiden, ob eine "Fremdbetreuung" okay ist oder nicht: 1) Die betreuende Person sollte eine BEZUGSperson sein. Ob das eine blutsverwandte Oma oder eine Tagesmutter ist, ist natürlich unwichtig. Kinder wurden auch früher immer schon von mehreren Menschen betreut (Großeltern, unverheiratete Tanten, Nachbarinnen etc.). Nun ist es aber leider oft so, dass Krippen-Erzieherinnen für sehr kleine Kinder noch keineswegs eine Bezugsperson sind. Die Frauen dort sind für zuviele Kinder zuständig. Viele Krippenkinder weinen jeden Morgen und fühlen sich in der Betreuung keineswegs wohl und aufgehoben, sondern ganz im Gegenteil. Kinder unter drei Jahren sind oft sehr trennungsempfindlich. Man kann es wegreden wollen, aber es ändert nichts: Eine zu frühe Trennung gegen den Willen des Kindes und mit Angst verbunden IST seelisch schädlich. 2) Der zweite Faktor ist die Betreuungsdauer: Zwei Nachmittage pro Woche bei der Oma sind natürlich etwas völlig anderes als fünf halbe Tage in der Krippe oder fünf ganze Tage bei der Tagesmutter. Dazwischen liegen für ein Kind Welten. 3) Last but not least ist das Alter des Kindes wichtig: Ein Baby hat eine viel engere Beziehung zur Mutter als ein dreijähriges Kind. Kinder unter drei sind trennungsempfindlicher als Kinder über drei. Einem älteren Kind kann man mehr "zumuten" an Betreuungsdauer und es braucht keine so intensive Betreuungs-Enge (Bezug zum Betreuenden kann lockerer sein, es ist nicht so schlimm, wenn zwei Erzieherinnen für 23 Kinder zuständig sind etc.). Auch muss man die individuelle Persönlichkeit des Kindes berücksichtigen. Es gibt scheue Kinder und sehr kontaktfreudige Kinder, das sehe ich an meinen zwei eigenen, die hier völlig gegensätzlich sind. Die Sache mit der Betreuung ist also gar nicht einfach und auch nicht einfach zu reden, sondern sehr komplex. Die Art und Dauer der Fremdbetreuung muss sehr gut durchdacht sein und zum Kind und der Familie passen. Ich selbst bin übrigens Zeitungsredakteurin. Bei unserer Zeitung gibt es keine Teilzeitstellen in meinem Bereich, sondern nur 50-Stunden-Wochen plus Wochenend- und Spätdienste. Ich habe mich deshalb entschlossen, für einige Jahre als freie Journalistin zu arbeiten, mit Rücksicht auf die Kinder. Ich denke, fast in jedem Beruf gibt es Kompromisse und Möglichkeiten, etwas zurückzuschrauben - ohne dass deshalb ein Wiedereinstieg ein echtes Problem würde. Es kommt auch etwas auf den guten Willen an. Grüße, A.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 11:00



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Zitat: "Nun ist es aber leider oft so, dass Krippen-Erzieherinnen für sehr kleine Kinder noch keineswegs eine Bezugsperson sind. Die Frauen dort sind für zuviele Kinder zuständig. Viele Krippenkinder weinen jeden Morgen und fühlen sich in der Betreuung keineswegs wohl und aufgehoben, sondern ganz im Gegenteil." Und das weißt Du, weil.......? Meine Kinder hatten in ihren KrippenerzieherInnen durchaus Bezugspersonen, und sie haben zu denen emotionale Bindungen entwickelt. Das muß man als Mutter aushalten, okay, aber warum sollte das nicht so sein. Der gesetzlich vorgeschriebene Schlüssel in der Krippe ist 6 Kinder pro ErzieherIn. "In echt" ist der Schlüssel meistens sogar besser, weil die meisten Kinder dann doch nicht jeden Tag 8 Stunden da sind und weil es PraktikantInnen und sonstige HelferInnen gibt. Die meisten Tagesmütter, die ich kenne, haben auch nicht viel weniger Kinder. Meine Kinder haben in der Krippe sehr selten geweint. Und ich habe dort auch weniger weinende Kinder beim Abgeben gesehen als im Kindergarten. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 11:21



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hm, vielleicht liegt das daran, dass ich relativ spontan mal das aufgeschrieben habe, was meinem Empfinden nach bisher nicht oder zuwenig oder gar nicht erwähnt wurde. Das das kind zufrieden sein muss und die btereuung passen muss, steht außer Frage, das kam auch, denke ich, in vorherigen postings zur Geltung. Aber: ich habe hier mal meine Bedürfnisse in den "Vordergrund" gestellt, weil ich eben finde, dass reine Konzenztration ausschließlich auf das kind auch zu einseitig ist. Vielmehr: ist das kind wirklich glücklich, wenn die Mutter nur zähneknirschend zum 186. mal das baustellenbuch guckt und lieber 186 infusionen anhängen würde? Würde man sagen: "Ich esse nichts gesundes, aber mein Kind, da ist das ja auch wichtiger", ddann würden alle sagen "Aber du bist doch ein Vorbild, wenn du nur Chips und Schoki futterst, wie soll dein kind da lernen, dass auch Brokkoli toll ist". Bin ich nicht aber auch Vorbild, wenn ich voll freude arbeiten gehe, meinen job gerne und gut erledige und dadurch auscgeglichen und fröhlich bin? Mein mann sieht es als selbstverständlich, dass Frauen arbeiten - weil seine Mutter das tat,(er hatte kinderfrauen, an die er sich voll Liebe zurückerinnert, mit einer hat er noch kontakt). Ich hingegen stieß in meiner familie sogar auf Ängste bezüglich der kinderbetreuung, OBWOHL meine Mutter immer sagte "Das hausfrauenmodell ist ein Modell im Auslaufen". Ich möchte, dass mein Sohn lernt, dass Frauen arbeiten gehen können und meine hoffentlich zukünftigen Töchter erst recht. das ist eines meiner erziehungsziele! Unjd meine wirtschaftlichen Überlegungen sind NATÜRLICH auch im Sinne des kindes! Emfut hat recht, es muss ja nicht eine Scheidung sein - was ist, wenn mein mann einen unfall hat, stirbt oder so krank wird, dass er nicht mehr arbeiten kann?

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 11:53



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zu 1) Ob eine emotionale bindung zustande kommt, das kommt natürlich ganz auf Kind, erzieherin und krippe an. Aber in dem punkt stimme ich dir zu. Für meinen einjährigen war mir das auch nicht "eng" und intensiv genug, daher bin ich sehr glücklich, eine TaMu zu haben, die meinen Sohn als einziges Tageskind (neben ihrer eigenen tochter) hat. zu 2) ICH (aber eben nur ICH) hätte es im leben nicht fertiggebracht, meinen Frischling der Oma zu geben. ich bekam schon bei einer stunde, und das kind war frisch gestillt, panikattacken und schweißausbrüch - geradezu lächerliches Hormonchaos). Andere machen das aber (völlig ok, sogar beneidenswert). Das ist für mich dann eben auch "Fremd"betreuung, denn es ist ja nicht die mama/der Papa. zu3) Ich galube im gegenteil, dass man ein neugeborenes oder wenige Monate altes oft viel besser an eine weitere enge betruungsperson gewöhnen kann, als einen dreijährigen, der bis dashin ausschließlich von der Mzutter betreut wurde. Da kenn ich genug geschichten aus der bekanntschaft von Alpträumen, wieder einnässen, schreiattacken, aggressionen usw. nach kiGa-Eintritt. (auch NUR beispiele und keine verallgemeinerung) - mein gott, ich war noch nie so vorsichtig und diplomatisch wie hier...) Die persönlichkeit muss man sicher berücksichtigen. Das kann man nur unterschreíben, aber wer hier fleissig liest und schreibt, wird wohl kaum das leben seines kindes auf die leichte schulter nehmen. Ich hatte es sehr schwer, den Wiedereinstieg für mich passend (also auch für mein kind passend9 zugestalten. Ich bin assistenzärztin im KH, habe die Facharztausbildung novch nicht fertig und einen befristeten vertrag in einem seltenen fach. Umziehen, um zur not woanders anzufangen - nun da hängt ja auch noch jemand mit dran. Die TZ habe ich mir mit viel kummer, tränen und Kompromissen erklagt. Drei jahre aussetzen hätte mich sowohl fachlich wie auch in den Auigen von chef (leider) und kollegen (noch leiderer) völlig aufs Abstellgleis geschoben. Nun es hat geklappt, wir sind alle glücklich und schön. Aber nein, bei mir steht zwar das kindeswohl an erster stelle, aber ich, mein ehrgeiz, meine berufung und mein Leben eben direkt an zweiter und nicht irgendwo weit hinten!

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 12:07



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Genau deswegen gibt es ja diese Diskussion um das Wort "Fremdbetreuung". Wenn jemand das Kind gut kennt, das Kind an ihn gewöhnt ist, ist er nicht "fremd". Da ist es völlig egal, ob dieser Mensch verwandt ist oder nicht. Als Temi 7 Monate alt war (und schon seit einem Monat in die Krippe ging), kam meine Schwiegermutter für zweieinhalb Monate zu Besuch. Sie wohnte in Afrika, also mehrere tausend Kilometer entfernt, und die Wahrscheinlichkeit, daß sie Temi in absehbarer Zeit wieder sehen würde, war sehr gering. Sie wünschte sich, daß Temi bei ihr zu Hause bleibt, während sie da ist, damit sie ihn betreuen kann. Ich habe mich erfolgreich dagagegn gewehrt und ihn trotz ihrer Anwesenheit in die Krippe gebracht. In der Krippe wurden unsere Erziehungsgrundsätze weitgehend beachtet. Er hatte sich gerade an die ErzieherInnen und den Ablauf dort gewöhnt. Die Leute dort kannten sich mit Pampers aus (meine Schwiegermutter kannte die vorher nicht), sie haben meine abgepumpte Milch keimfrei aufbewahrt, richtig aufgetaut und regelmäßig gefüttert (meine Schwiegermutter hat sich bis zu ihrer Abreise nicht an den Herd getraut), man sprach eine Sprache, die er kennt und kochte Babynahrung, die er gewöhnt war. Der Kompromiss war dann, daß sie Temi ca. 1 Stunde vor meiner Heimkehr von der Krippe abholen und mit ihm bis zu meiner Heimkehr spazieren gehen oder spielen durfte. Das war für alle okay. Mein Mann hat das - nach ersten Protesten - auch verstanden. Die Oma war in dem Fall definitiv "fremder" als die ErzieherInnen in der Krippe Und Omas und Opas haben für mich eine andere Funktion, als die der Dauerbetreuung. Wenn meine Kinder bei meinen Eltern sind (die 700 km entfernt wohnen), dann ist es okay, wenn sie jeden zweiten Tag zu McDoof gehen und an den restlichen Tagen mit Süßzeug vollgestopft werden. Meine Eltern kaufen ihnen fast alles, was die Kinder wollen. Es gibt jeden Tag Bespaßung bis zum Umfallen, und das darf dann auch viel kosten: Theater, Kino, Indoor-Spielplatz, Zirkus.... Ich finde das toll. Sowohl die Kinder als auch meine Eltern genießen das sehr. Aber: Das ist für eine Woche in den Ferien akzeptabel. Jeden Tag würde ich das nicht wollen für die Kinder - und es würde meine Eltern finanziell ruinieren ;-). Großeltern sind Großeltern mit der Lizenz zum Verwöhnen, ErzieherInnen sind ErzieherInnen mit der Lizenz zum Erziehen. Ich finde es gut, daß meine Kinder beides haben. Und was die Abhängigkeit angeht: Man macht ja nicht nur sich und die Kinder von dem einen Ernährer abhängig, sondern die ganze Familie. Scheidung ist eine Sache, aber ein Ernährer kann auch aus anderen Gründen ausfallen. Unfälle, Krankheiten, oder - derzeit ja nicht völlig unwahrscheinlich - Arbeitslosigkeit gibt es ja auch. Wenn die Arbeitslosigkeit droht, löst das verständlicherweise Ängste aus. Die kann man reduzieren, indem beide arbeiten und Geld verdienen. Ich war ja die meiste Zeit meiner Ehe entweder Alleinverdiener, oder Hauptverdiener. Mein Ex-Mann hat zwar nicht so viel verdient wie ich, aber es war auch für mich eine psychische Entlastung, wenn er Geld verdient hat. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Verantwortung teilen kann, wenn sie sich auf mehrere Schultern verteilt. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 11:14



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Für meinen Mann ist es selbstverständlich, daß unsere Kinder in die Kita gehen. Er unterstützt mich in meiner "Karriere", ich stehe hinter seiner, so wie es für mich in einer gleichberechtigten Beziehung selbstverständlich ist. Ich bin zwar Mutter, aber mein Berufsleben ist mir auch sehr wichtig, da ich viel positives daraus ziehe: Bestätigung, Kontakt mit Patienten und Kollegen und nicht zuletzt auch mein Verdienst der mich unabhängig macht - nicht nur von meinem Mann. Im Aktuell gab es kürzlich die Diskussion über den Stress den Nicht-Berufstätige Mütter haben. Ich kann nur aus meiner Sicht berichten und ich hatte in den Phasen am meisten (negativen) Stress als ich "wegen der Kinder" zu hause war und nicht berufstätig über einen längeren Zeitraum. Es ist jetzt weniger nervenaufreibend meine 75% Stelle, die Kinder und den Haushalt zu stemmen als den ganzen Tag zu Hause zu verbringen mit einem mehr oder weniger unausgelasteten Kleinkind ! Meine Kinder sind beide im Alter von 2 Jahren in die Kita, vorher wurden sie während meiner Arbeitszeit von der Oma oder vom Papa betreut (er arbeitet Schichtdienst). Hätte ich die Möglichkeit nicht gehabt die Kinder bei Oma unetrzubringen, hätte ich sie zu einer TaMu gegeben. Finanziell gesehen war ich natürlich glücklich, daß meine Mutter so nahe wohnt...... Ich sehe es wie Elisabeth. Fremdbetreuung ist es nun wirklich nicht das richtige Wort, denn zu Fremden gibt man sein Kind ja nicht. Meine Kinder haben eine sehr enge Bindung an uns, sie lieben ihre Großeltern und da sie sie mindestens zweimal die Woche sehen fühlen sie sich dort wie zuhause. Ich würde mich freuen, wenn es meine beiden Mädels mal genauso machen und ihre Bestätigung u.a. auch aus einem Beruf ziehen, der sie ausfüllt und der ihnen Spaß macht! Mal sehen wie die Kinderbetreuung in 20 Jahren organisiert wird.............. LG Lora

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 12:38



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Eine zufriedene Mutter hat zufriedene Kinder. Und da ist es egal, wie die Mutter lebt. Ob sie arbeitet oder nicht. bei ganz kleinen Kindern ist die Bezugsperson immens wichtig. Und da ist wohl (natürlich neben der Mutter) eine TaMu oder vernünftige Oma/Opa am besten. Babys/Kleinkinder sind sehr personenfixiert, das ist Fakt. Die Gefahr, daß die Kleinen überfordert sind in einer größeren Gruppe, ist gegeben... Deswegen muß man auf Qualität der Krippe achten. Es gibt Verwahranstalten, aber auch wunderschöne Krippen, in denen viele Erzieherinnen wenige Kleine betreuen.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 13:18



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Hallo, diese Zusammenfassung ist im Prinzip nicht schlecht. Mich stört aber der Anfang: "Eine zufriedene Mutter hat zufriedene Kinder. Und da ist es egal, wie die Mutter lebt." Das stimmt nicht. Es ist kein bisschen "egal", wie die Mutter lebt. Ich kenne eine Mutter in unserem Kiga, die Vollzeit arbeitet und absolut karriere-interessiert ist. Sie ist sichtlich zufrieden, denkt aber nicht allzu viel über ihr Kind nach, das von Anfang an immer ganztags betreut wurde (TaMu, jetzt Kita). Der Junge (3) ist verhaltensauffällig und sehr aggressiv, hat so gut wie kein Sozialverhalten, spricht schlecht für sein Alter, etc. Ich denke, es ist SEINE Art zu zeigen, dass er sich beiseite gestellt fühlt und die Aufmerksamkeit mehr auf sich zu lenken. Die Mutter sagte zu seinen Problemen zu mir neulich wörtlich: "Ja, ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist. Ich hoffe, dass die das hier mal endlich hinkriegen mit ihm!" Ich war denn doch sprachlos... Obwohl die Tagesmutter damals wohl lieb und nett war und eine echte Bezugsperson obendrein, hat die ganztägige Fremdbetreuung diesem speziellen Jungen in seiner Entwicklung überhaupt nicht gut getan. Die Probleme entstanden schon sehr früh und werden jetzt mit in den Kiga genommen, wo er schon wieder bis nachmittags bleiben muss, obwohl er das gar nicht möchte. Es gibt sicher auch Kinder, die das alles gut wegstecken, aber viele können das eben nicht. Zum Thema Mütter und ihre Bedürfnisse, die angeblich immer hintan gestellt werden in der Diskussion: Ich finde überhaupt nicht, dass die Bedürfnisse und wirtschaftlichen Erwägungen der Mütter zu wenig betont werden. Es ist in meinem Bekanntenkreis vielmehr seit Jahren so, dass man die Mütter eigentlich fast nur noch über sich und ihren Beruf und ihre Wünsche und Pläne reden hört - und nur wenig übers Kind. Kinder haben niemanden, der ihnen eine Stimme gibt und ihre Bedürfnisse artikuliert - deshalb ist es in meinen Augen wichtig, dass wir es uns hier nicht zu leicht machen. Im Zweifel wiegen die Bedürfnisse und die Zufriedenheit meiner Kinder für mich immer einen Tick mehr als mein Beruf (obwohl ich Beides ganz gut vereinen kann, arbeite vormittags). LG

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 13:45



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Würde es diesem Kind tatsächlich besser gehen, wenn die Mutter mit ihm (mehr) zu Hause wäre? Wenn ich mal davon ausgehe, daß Deine Schilderung so stimmt und die Mutter dem Kind gegenüber wirklich so "wurstig" und kalt ist - wäre sie dann eine positive Förderung für das Kind, wenn sie mit ihm alleine zu Hause wäre? Wäre die Gefahr nicht groß, daß sie dann lustlos vor ihrem Kind zu Hause sitzt und/oder ihn sogar nocht schlechter behandelt, weil sie ihm die Schuld an ihrem Karriereknick gibt? Es bleibt für mich, daß die Mutter der Maßstab ist. Eine wirklich interessierte Mutter wird ihr Kind nicht in ungeeigneten Händen lassen, weil es IHR damit nicht gut geht. Und eine uninteressierte Mutter ist zu Hause nicht besser für das Kind als bei der Arbeit.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 14:01



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Meinte: Eine Mutter, die mit ihren Kindern + Beruf zufrieden ist - beides gut unter einen Hut bringt, und die Kinder leiden nicht.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 15:41



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Ich bin euch dankbar, dass endlich mal sachlich und mit den berühmten Ich-Botschaften diskutiert wird und nicht immer nur auf Angriff geschrieben wird! Ja, zufriedene Mütter haben meistens zufriedene Kinder. Hier mal mein Fall: Kind 1: Schreikind, ich war das erste Jahr daheim und es war unglaublich schrecklich, obwohl mein Mann (Teilzeit) mich sehr stark unterstützt hat. Nie hätte ich sie auch nur drei Stunden zu Oma geben können. Sie war unglaublich auf mich fixiert. Wurde dennoch ein sehr zufriedenes Krippenkind (mit 13 Monaten). Der Übergang in den Kindergarten ist ihr schwergefallen, weil sie in der Krippe so arg daheim war. In diesen Wochen ging es mir (vollzeitarbeitend) sehr, sehr schlecht, weil es meinem Kind schlecht ging (denn auch wir berufstätigen Mütter kapieren ja, ob es unseren Kindern gut geht). Nach einigen Gesprächen mit den Erzieherinnen ist jetzt alles viel, viel besser. Kind 2: Kam bereits mit 3,5 Monaten in die Krippe. Hatten wir nicht so gewollt, musste zu dem Zeitpunkt aber sein. Die ersten drei Monate waren genau zwei Erzieherinnen für ihn zuständig, auf deren Arm er IMMER war (und er wurde zu unterschiedlichsten Zeiten abgeholt). Die beiden haben sogar ihre Dienstpläne in dieser Zeit so gestaltet, dass immer eine von beiden da war. Es war unglaublich, wie sehr man da den ganzen Alltag in der Krippe auf unseren Mini eingestellt hat. Er hatte ja ganz eigene Schlafenszeiten, in denen dann ein ganzer Raum für ihn abgedunkelt wurde. Im ganzen Haus war die Freude groß, endlich mal einen so Kleinen zu haben. Er ist inzwischen 1,5 Jahre, hat das sonnigste Gemüt, das man sich vorstellen kann, und liebt seine Krippe. Ja, ich mache mir manchmal Sorgen, ob wir hier alles richtig machen, aber dann sehe ich auf meine Kinder, auf mich, auf meinen Mann und merke, dass wir nicht alles falsch machen können, da unser Modell (Mama arbeitet Vollzeit, Papa arbeitet Teilzeit und schmeißt den gesamten Haushalt) für uns einfach ideal ist. Und sämtliche Pauschalisierungen über Regelkrippen und Regelkitas finde ich unglaublich arrogant!

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 13:50



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einfach mal davon aus, dass die teilnehmenden Mütter sich in erster linie gedanken um ihr Kind/ihre Kinder machen und deren Wohl oberste Priorität hat. Das bnraucht man gar nicht zu diskutieren, da es ja keiner in Frage stellt. Ich frage mich nur, ob nicht viel mehr, so wie ich, ihren Job mit Liebe und hingabe machen. Wenn ich arbeite, denke ich natürlich viel an meinen kleinen, obs alles gut klappt. ich bekomm immer mal SMS und beim Abholen Fotos, die ihn strahelnd und fröhlich u´zeigen. Natürlich gibts auch mal kummer (Tageschwester ist zur zeit recht bissig ;)) aber ich sehe und merke, dass er dort gut aufgehoben ist. Genauso mache ich mir in den Wochen, wo ich zuhause bin, aber auch ständig gedanken über meine patienten! hat der wohl auch das MRT bekommen? Hoffentlich hat die keine LK-Metastasen...usw. beides liegt mir am herzen!

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 14:09



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ja, das kann ich nur unterschreiben. Finde es klasse, das man hier zwar diskutiert aber echt auf hohem Niveau und mit Respekt voreinander. Die von mir gestartet Umfrage zur Fremdbetreeung im Forum Baby und Job war so sehr mit Misstrauen und Vorurteilen aufgenommen worden und hat mich echt Nerven gekostet nur weil ich versucht habe diplomatisch zu bleiben (ist mir am Ende leider nicht mehr gelungen) Also RESPEKT, weiter so !!!!

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 14:14



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Es kommt wohl auch auf die Qualität der Erziehung an und nicht auf die Quantität! Zu bonnies Beispiel: Eine sehr ichbezogene Mutter (ob berufstätig oder nicht) hat sicher Probleme bei der Erziehung der Kinder, ich würde das nicht auf die Krippe schieben, daß der Junge auffällig ist - wäre es OHNE Krippe vielleicht noch schlimmer........? Zu jeder Form der Kinderbetreuung gibt es solche und solche Beispiele, da nicht jeder Mensch gleich ist und nicht alle Eltern gleich erziehen. Eine Mutter, der schon vor Geburt des Kindes klar ist, daß sie wieder arbeiten wird, wird ihr Kind auch in diese Richtung "erziehen". Krippenkinder sind vielleicht nicht nur wegen der frühen Gruppenbetreuung selbständiger sondern auch weil im Elternhaus eine Grundstimmung vorhanden ist, die frühe Selbständigkeit begünstigt. Ist will damit nicht sagen, daß die Kinder von Zu-Hause-Müttern unselbständig sind, aber berufstätige Mütter (zumindest ist es bei mir so) haben eher weniger Tendenz zur Überbehütung. Auch wenn ich wenig zu Hause bin, ich bin für meine Kinder die Nummer eins (natürlich mit dem Vater zusammen, versteht sich von selbst.....). LG Lora

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 14:24



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Sorry, Leewja, noch die Antwort auf deine Frage: Ich liebe meinen Beruf, ich arbeite unglaublich gerne und kann mir nicht vorstellen, ihn nicht zu machen. War für mich so klar, dass ich es nicht hingeschrieben habe. Und auch mir geht es so, dass ich meine Schüler gedanklich auch daheim ständig um mich habe.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 14:25



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Mir geht es ähnlich. Ich denke auf Arbeit so gut wie nie an meine Kinder - was ich nicht als negativ empfinde, ist eben so, bin ja auch sehr eingespannt. Sie sind gut aufgehoben während ich arbeite. Auf der Fahrt nach Hause fängt es an: ich freue mich RIESIG auf meine Madamsen und kann es kaum erwarten sie zu sehen!

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 14:27



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Hallo, aber letztlich ist es doch egoistisch, wenn man von vornherein für sich weiß, daß man eigentlich lieber Infusionen anhängt als Zeit mit seinem Kind zu verbringen ... Ich sag ja nicht, daß man nie wieder Infusionen anhängen und nur Zeit mit seinem Kind verbringen muß, aber wem nach wenigen Monaten zuhause die Decke auf den Kopf fällt, und wer dann daraufhin sein Kind in die Fremdbetreuung gibt, der handelt doch primär aus Egoismus. Das ist jetzt überspitzt gesagt ... inhaltlich kann ich ja voll das Posting oben von Astrid unterschreiben ... Kind ist nicht Kind ... Betreuung muß Bezugsperson sein etc. - also bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Fremdbetreuung per se ... und ich bin auch, wenn noch dreiviertelstudierte, Medizinerin und weiß, daß es Spaß macht da Selbstbestätigung zu bekommen, die hat man natürlich mehr als zuhause - aber ganz ehrlich: Wenn mir das von vornherein so viel wichtiger ist als die ersten wichtigen Jahre - dann ist es doch irgendwie egoistisch Kinder haben zu wollen. Cosma

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 17:48



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Gibt es "richtige" und "falsche" Gründe, Kinder zu bekommen? "Gute" und "schlechte" Gründe? Ich glaube, Kinderkriegen hat _immer_ was Egoistisches. Wenn eine Vollzeitmutter schreibt, daß sie die ersten Schritte und die ersten Worte ihres Kindes nicht verpassen will - ist das nicht auch egoistisch? Egoismus steckt in so vielem, was wir tun, und er ist auch nicht von vornherein schlecht. Man kann nur auf andere achten, wenn man auf sich selber achtet. (Steht schon in der Bibel: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" - keineswegs "mehr als Dich selbst".) Also: Ja, vielleicht ist es egoistisch, wenn man von vornherein plant, kurz nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen. Aber ist es deswegen schlecht? Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 17:57



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Cosma das ist doch falsch. Alle bekommen ihre Kinder aus ganz und gar egoistischen Motiven (und hoffentlich nicht aus anderen, das hatten wir schon mal!). Es ist nicht egoistisch, seinen Beruf nachzugehen. Egoistisch ist es, seine eigenen Interessen immer vor die der anderen zu stellen (hier ganz schlicht Kind und Partner). Es ist nicht egoistisch, wenn man versucht, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Kompromisse gibt es immer, ganz egal, für welchen Weg man sich entscheidet. Es ist nicht im Interesse des Kindes, wenn die Mutter nur dem Kind zuliebe zu Hause bleibt und dabei verkümmert (das hat mir ein sehr erfahrener Kinderarzt und Pulmologe einmal gesagt, der das besonders auf Mütter chronisch kranker Kinder bezog, die sich zum Teil wirklich aufopfern). Einer Mutter aber das Recht abzusprechen (und es geht ja immer nur um Mütter, dabei trifft es doch auf Väter genauso), Kinder zu haben oder sie nicht genug zu lieben, weil sie sagt, sie möchte trotzdem arbeiten, ist anmaßend, ich denke, da stimmst Du zu. Und leider geht die Diskussion ganz oft in diese Richtung und wer sich kein dickes Fell zugelegt hat, den verletzt das (da spreche ich wirklich aus Erfahrung). Auch berufstätige Mütter sind Vollzeitmütter (dieser Begriff alleine ist fast so blöde wie "Fremdbetreuung"). Ich habe mal irgendwo folgendes gelesen: Das Beste für ein Baby/Kleinkind: 1.) Eine Mutter die gerne bei ihm zu Hause bleibt. 2.) Eine Mutter die gerne arbeitet und ihre Zeit aufteilt 3.) Eine Mutter die nihct gerne arbeitet, es aber trotzdem tut und ihre Zeit aufteilt. dann kommt lange nichts und 4.) Eine Mutter die nicht gerne zu H ause beim Kind bleibt, es aber trotzdem tut, aus welchen Gründen auch immer. Und Nummer 4 muss per se auch keine schlechte Mutter sein. Man kann sich doch nicht völlig aufgeben, das ist doch auch schrecklich für die Kinder, die letztlich mit dieser "Schuld" leben müssen. kinder sind doch nicht doof, die haben ja Antennen dafür. Und noch einmal den Satz von Dir: "Wenn mir das von vornherein so viel wichtiger ist als die ersten wichtigen Jahre - dann ist es doch irgendwie egoistisch Kinder haben zu wollen." Es ist immer egoistisch, Kinder haben zu wollen. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 18:14



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Na gut, dann ist es halt egoistisch. ich habe nix gegen egoismus, solange er niemandem schadet. Ich habe mein kind bekommen - und werde hoffentlich und so gott will - noch 1-3 bekommen, weil ich es wollte - das ist auch egoistisch. Ich bekomme es ja nicht, um die rentenkassen zu füllen, um die veralterung der gesellschaft aufzuhalten oder dasmit jemand sich an einem niedlichen foto erfreut, sondern aus reinem, puren Egoismus: weil ICH und mein Mann ein baby wollen. Ich finde halt, dass das einem erfüllten berufsleben nicht widerspricht! Die soviel bemühten ersten worte sagt das kind viell., wenn ich gerade auf dem klo sitze - viell. geht es die ersten schritte, wenn meine Mutter mit ihm spielt - ist man dann gekniffen, weil man die wirklich Allerallerersten Worte/Schritte verpasst hat? Das kind lernt doch trotzdem laufen und sprechen. Es wird meiner Meinung nach allzuviel glorifiziert- keiner sagt nämlich "Ach, dann verpasst du ja vielleicht, wie er das erste mal ein anderes kind beißt oder das allererste mal arschloch sagt..." ich bin der festen überzeugung, dass ich eine bessere mutter bin, die vernünftiger und ausgeglichener reagiert, wenn mir nicht ein großer teil meiner persönlichkeit fehlt - nämlich mein beruf: Wer in der Rolle als Vollzeitmutter aufgeht, glücklich und zufrieden damit ist und nichts vermisst, der soll das machen - find ich super! Nur wieder die wirtschaftliche totalabhängigkeit - damit komm ich überhaupt nicht klar, die vorstellung gruselt mich! Und wieder die leidliche und altbekannte frage: warum macht niemand den Vätern diese schweren gedanken: Du verpasst die entwicklung deines kindes - du kannst keine inten´sive bindung aufbauen - du bist egoistisch! Glaubst du das? SDind Väter so überflüssig? müssen die nur zeugen und die kohle ranschaffen???

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 18:15



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Das hört sich für mich ziemlich merkwürdig an, da es so klingt, als wäre man für immer und ewig gar nicht anderes mehr als MUTTER - *brrr*... Aber so ist es doch nicht! Nur weil ich MOMENTAN zu Hause bin mit den Kindern, bzw. dem Jüngeren, und zur Zeit nur einen "Minijob" habe wo ich den Kleinen mitnehmen kann, und weil ich die Aussage, die ersten Schritte und Wörter meiner Kinder nicht verpassen zu wollen, voll unterschreiben würde, bin ich noch keine "Vollzeitmutter". Ich bin eine Mutter, die momentan die meiste Zeit in irgendeiner Form mit ihrem Kind/Kindern verbringt, deren Arbeit momentan hauptsächlich die Kinderbetreuung ist. Das wird aber doch mit der Zeit auch wieder anders (und ich freu mich drauf)! Es ging doch nicht darum, gar nicht mehr arbeiten zu gehen (so jemand kenne ich aus meinem Bekanntenkreis gar nicht), sondern nur um die Frage, WANN? Und in den ersten 3 bzw. auf jeden Fall 2 Lebensjahren halte ich persönlich es eben für besser, das Kind selber zu betreuen statt es in die Krippe zu geben. Astrid hat oben die Problematik ganz gut zusammengefasst, wie ich finde. Darüber hinaus lebe ich in einem Land (Tschechien), wo es als normal angesehen wird, dass Kinder i.d.R. in den ersten 3 Jahren zu Hause betreut werden, dann in den KiGA kommen und die Mami wieder arbeiten geht. Der Elternteil, der das Kind persönlich und ganztägig betreut (meist die Mutter), bekommt hier eine Art Betreuungsgeld, damit die Familie in dieser Zeit nicht nur von einem Gehalt leben muss (was kaum möglich wäre)¨. Krippen gibt es, sie sind aber nicht so gefragt, eher als Notlösung wenn es gar nicht anders geht, Tagesmütter gibt es bisher nicht -nur quasi inoffiziell, etwas Ähnliches soll aber nun legalisiert und ein einheitlicher Rahmen geschaffen werden, ähnlich wie in Deutschland. Abschliessend möchte ich noch sagen, dass ich die Diskussion hier, zumindest soweit ich gelesen habe, ebenfalls gut, interessant und konstruktiv finde! Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 23:28



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Vorab: ich spreche hier von Müttern, die unbedingt arbeiten WOLLEN, es finanziell aber nicht zwingend MÜSSEN. Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen! "Und: hat denn wirklich keine von denen, die sagen "ich hab die Kinder doch bekommen, um sie aufwachsen zu sehen, ich bleib zuhause" - hat KEINE von euch Angst/Bedenken, sich einem anderen Menschen wirtschaftlich so vollständig "auszuliefern"? 33% der Ehen scheitern, wieviele der wilden Ehen, das weiß ich nicht. Wenn man jetzt denkt "ja, aber MIR/UNS passiert das nicht: Keine der Geschiedenen hat doch sicher vorher gedacht "Oh, diese Beziehung wird doch sicher mal in die Brüche gehen"...." Angst habe ich allenfalls vor Kriegen und Naturkatastrofen. Alles andere bekomme ich selbst in den Griff. Sagen wir mal so: ich bin beruflich so qualifiziert, daß ich es mir durchaus leisten konnte, 3 Jahre (woraus letztendlich sogar 7 wurden bis jetzt) zuhause zu bleiben. Da ich selbst über genügend Rücklagen verfüge und mein Kind (fast) immer mit zur Arbeit nehmen konnte, wenn ich zwischendrin doch mal gebraucht wurde (und werde), stellt es für mich kein Problem dar, mich auch mal ein paar Jahre "versorgen" zu lassen, wenn man das überhaupt so nennen kann. Zumal das bei uns nie wirklich der Fall war, wie gesagt, ich verfüge über eigenes Geld. Außerdem bin ich generell der Meinung, einen Job findet man immer, auch nach 3jähriger Abstinenz. Zumindest dann, wenn man (wie schon gesagt) entsprechend qualifiziert und ein wenig flexibel ist. Das alles hat hat in unserer Familie nichts mit "Spaß" oder "Nicht-Spaß" am Job zu tun, sondern damit, daß ich ein Kind in die Welt gesetzt habe, um mich in der wichtigsten Zeit seines Lebens voll und ganz darauf einzulassen. Kein Job der Welt wäre mir so wichtig, wie mein Kind aufwachsen zu sehen, KEINER! Für mich kam Fremdbetreuung NIE in Frage, mein Mann sieht das ganz genauso. Bei uns gibt es weder in dieser Hinsicht Dispute, noch allgemein, wenn es um Geld/Job geht. Wir sind uns einig, sonst hätten wir auch nicht geheiratet. Wenn ich mein Leben schon immer so straight geplant hätte (was wäre wenn..Job nicht vernachlässigen..Mann könnte sich trennen..), dann wäre ich nicht da, wo ich heute bin, sondern ein hibbeliges Nervenbündel. Ein bißchen gesundes Vertrauen sollte schon sein! Wir haben für uns Prioritäten gesetzt und die heißen ganz klar: Familie, für`s Kind da sein, ihm in der Kindheit Geborgenheit schenken und wichtige Dinge für sein Leben vermitteln. Und das kann nun mal niemand so gut, wie die Mama (vor allem, wenn sie nicht gerade zu dem weniger intelligenten Teil der Bevölkerung gehört, gerade dann kann man seinem Kind nämlich zuhause viel mehr bieten, als das eine chaotische Gruppenbetreuung jemals könnte!). Das kann man nicht wegdiskutieren und unter den Tisch kehren. Ehrlich gesagt, kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie man ein wenige Monate altes Baby in fremde Hände geben kann mit dem Argument "Job". Wozu braucht man denn Kinder, wenn der Fokus auf die Selbstverwirklichung im Job gerichtet ist? Die sind doch dann nur im Wege. Darum werden sie auch bis ins Schulalter fremdbetreut. Es gibt in meinem Bekanntenkreis sehr viele solcher Mütter..und Kinder. Und jede davon lügt sich selbst in die Tasche. Denn die Unzufriedenheit (aus der letztendlich auch die nie endenden Diskussion über Hausfrauendasein contra Berufstätigkeit resultiert), sieht man den meisten dieser Vollzeit-Berufstätigen im Gesicht an. Ich kenne keine einzige, die wirklich relaxt, gelassen und freundlich lächelnd durch den Tag geht. Bei kleinsten Begebenheiten flippen sie aus, ständig Beziehungsstress, die Kinder sind überaktiv und haben eine äußerst niedrige Frustrationsgrenze, sogar das Wochenende ist von Stress geprägt. Der Tag hat eben nur 24 Stunden und wenn man mind. 8 davon mit Arbeiten außer Haus verbringt..naja, kann sich ja jeder ausrechnen. Wir haben weniger Streß, mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen, weniger Sorgen und ich muß nicht ständig Foren um Hilfe bemühen, weil ich mit meinem Kind hinten und vorne nicht mehr klar komme. Da sehe ich durchaus einen Zusammenhang zwischen Berufstätigkeit und Erziehungsproblemen. Denn wenn die Zeit fehlt, sich auf die Bedürfnisse eines kleinen Menschen voll und ganz einzulassen, kann das nicht gutgehen. Diese Entwicklung ist traurig. Den Müttern wird ständig suggeriert, sie seien als Vollzeit-Mutter weniger wert. Dabei sind sie das eben gerade nicht, sondern im Gegenteil. Ich ziehe den Hut vor jeder Frau, die den Alltag (und einen Haushalt) mit 3 Kindern wuppt und sie nicht der Einfachheit halber abgibt! Solche Mütter ziehen sozialverträgliche Menschen groß, die später ebenso in der Lage sind, ihre Kinder liebevoll großzuziehen, WEIL sie es selbst erfahren haben. Weil sie Urvertrauen entwickeln konnten-bei den Menschen, die ihnen am nächsten stehen, bei den Eltern - was unserer egoistischen Ellenbogengesellschaft sicher besser bekommen würde, als das, was uns durch diesen Superwoman-Stress in Zukunft blüht. Jeder kann das handhaben, wie er möchte-ich betrache es mit Sorge, wenn ich solche Postings lese. Für meinen Teil muß ich ganz klar sagen: die Kinder von Hausfrau-Müttern, die ich kenne, sind weit ausgeglichener und zufriedener, als die meiner Karriere-Freundinnen. Irgendwo muß das ja herkommen.. "Aus dem Beruf verschwinden" muß niemand. Aber eine angemessene Zeit auszusetzen, ist keine Schande. Angemessen ist für uns, bis das Kind alt genug ist, auch mal allein klarzukommen und nicht mehr beaufsichtigt werden muss. Und ja, ich LIEBE meinen Beruf. Aber nicht mehr als mein Kind. Ich kann übrigens leider nicht mehr antworten, falls sich jemand über meine Worte empört, wir fliegen nämlich in ein paar Stunden in den Urlaub. Stella

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 18:19



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Stella, den Sinn deines Postings könnte ich umdrehen: du schreibst von Problemen, die anscheinend bei Kindern/Familien auftreten, in denen die Frau berufstätig ist. Die gleichen Probleme gibt es in Familien in denen die Frau zu hause ist, d,h. nicht arbeitet. Ich weiß auch nicht was die Liebe zu meinem Kind mit meiner gerne ausgeübten Berufstätigkeit zu tun hat........ich habe doch meine Kinder nicht weniger lieb Ich kenne sehr viele positive Beispiele, in denen es wunderbar funktioniert, wenn beide Elternteile arbeiten gehen und ich kenne auch einige Familien die sehr unglücklich sind und Mutti ist den ganzen Tag zuhause. Meine Ehe leidet nicht darunter. Und sollte sie in die Brüche gehen dann doch nicht wegen meiner Berufstätigkeit ?! Ich kann dein Posting nicht ganz nachvollziehen. Hast du denn die obigen Beiträge nicht gelesen? LG Lora *stirnrunzelnd*

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 18:44



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Antowrten will ich dir dennoch, wiel ich einfach schier entsetzt bin, was du so schreibst. Das haut mich ja richtig aus den Socken. Ich WILL arbeiten. Das gibt uns den netten Bonus einer Putzfrau, den eines Urlaubs. Unsere Kinder sind alle in Vereinen, brauchen dafür entsprechende Ausrüstungen. Wir schenken unserem 7-Jährigen jetzt eine Geige zu Weihnachten. All das wäre uns nicht möglich, wenn ich nicht arbeiten würde. Außerdem bin ich in meinem Beruf vollends zufrieden und liebe es zu arbeiten. DAS ist eigentlich der Hauptgrund, warum ich arbeite. Ich weiß nicht für welchen Beruf du ausgeblidet bist, aber ich weiß, dass es bei mir nicht möglich wäre, ein paar Jahre auszusteigen (Bereich Rechtswissenschaften). Zumal ich jetzt mal gerechnet habe: Meine Ältesten sind 94 geboren, dann kam der dritte 98. Also gute vier Jahre. DIeses eine Jahr hätte nicht gelohnt zu arbeiten. Da war der dritte shcon geplant, also wäre ich wohl nicht arbeiten gegangen. Der vierte kam dann 01. Sind drei Jahre. Also hätte ich wieder kein Jahr gearbeitet. Die fünfte kam dann 05. Vier Jahre. Da hätte ich vielleicht ein paar Monate Zeit gehabt, weil die Jüngste noch nicht geplant war. Aber vielleicht hätten wir bei den Aussichten eh kein fünftes bekommen?! Keine Ahnung... Nun gut... Jetzt ist vor drei Monaten Nummer 6 geboren. Dann "dürfte" ich also in drei Jahren wieder arbeiten... Aber dann hätte ich - grob überschlagen - 17 Jahre nicht mehr gearbeitet. ich hätte kaum Berufserfahrung, weil ich meine ersten beiden ziemlich fix nach dem Studium bekommen habe. Und dann? Wie soll man nach 17 Jahren als älterer Mensch in einer wirtschaftlich schlechten Lage mit 6 Kindern noch in seinen Beruf kommen? Aber na ja... Du hast dein Kind also in die Welt gesetzt, um es aufwachsen zu sehen? Tja... Ich habe meine bekommen, weil ich sie gerne wollte. Aber auch wenn ich sie nur bekommen hätte, um sie aufwachsen zu sehen: Das sehe ich doch so auch wunderbar. Oder sehen arbeitende Väter ihre Kinder etwa auch nicht aufwachsen? o.O Und niemand kann so gut wie Mama für das Kind da sein? Was ist mit alleinerziehenden Vätern? Sind die Kinder da auch geschädigt, weil ja nur Mama das gut kann? ;) Warum können Pflegefamilien das denn so gut? Warum gibt es Kinder, die ausschließlich von Geschwistern großgezogen wurden und denen es jetzt auch wunderbar geht? Und warum ist eine Gruppenbetreuung automatisch chaotisch? Ich frage mich ja, was Mütter von Vierlingen dann tun sollen... Oder auch schon von Drillingen... Ist das dann nicht auch irgendwie eine Gruppenbetreuung? Oder ist das was anderes, weil sich dennoch die Mutter kümmert und die Mutter NATÜRLICH alles wunderbar schafft? Und wozu man Kinder "braucht"? Also ich brauche meine Kinder nirgends für... Nun ja... Du kennst also Mütter, die mit ihrer Arbeit unzufrieden sind/Arbeit und Kinder nicht unter einen Hut bekommen/etc. Ja, und? Soll das jetzt beweisen, dass arbeitende Mütter so früh schlecht sind? Meine Kinder sind alle äußerst zufriedene und ausgeglichene Kinder. Sie waren mal sehr unausgeglichen, gerade die Großen. Dann haben wir sie noch mehr "abgeschoben". Das heißt, wir haben ihnen endlich vernünftige Hobbys gegeben (davor hatten sie die nicht wirklich, weil wir dachten, dass wir wenigstens die Zeit, die mein Mann und ich frei haben, mit ihnen zusammen verbringen wollen). Jetzt sind sie wirklich überglücklich. Und sie lieben uns sehr. Zumindest wirkte das eben bei dem 7-Jährigen sehr so, als er uns noch mal durchknuddelte, um dann ins Bett zu marschieren. Auf jeden Fall gehe ich auch nicht immer völlig relaxt durch den Tag. Habe bis jetzt aber auch selten Menschen getroffen, die das immer können (außer meinem Mann... -.-' Und das NERVT!!!). Erziehungsprobleme haben wir nicht. Nicht, dass wir wüssten. Aber vielleicht lieben unsere Kinder uns auch einfach zu wenig und mögen es uns nicht erzählen?! ;) Und ich ziehe auch vor jeder Mutter, die Zuhause ist, den Hut. Eigentlich ziehe ich vor jedem Menschen den Hut, der irgendwie den Alltag mit Kindern wuppt. Ob Mann, ob Frau, ob berufstätig oder nicht. Und ich erwähne es noch mal: Meine ältesten Jungs sind 14. Sie wurden früh "fremd"betreut und sind sehr nette, hilfsbereite, coole ;) Jungs geworden. Jungs, die sehen, dass auch der Mann Zuhause bleiben könnte, auch die Frau, auch beide, auch niemand. Jungs, die Frauen nicht nur schätzen werden, weil die ja immer schön Zuhause sitzen, sondern weil sie auch Karriere machen können. Jungs, die damit umgehen können, dass Mama mehr verdient als Papa. *he, he* Denn ich ziehe Kinder groß, die mehr als schwarz und weiß sehen, die versuchen, andere zu verstehen, die versuchen, so zu leben, wie sie es gerne tun, ohne jemanden dabei zu verletzen. Meine Kinder wissen auch was Urvertrauen ist und spüren es wohl. Sie wissen, was Liebe ist und spüren auch die. Ich finde es fast anmaßend, etwas anderes zu behaupten und fühle mich dadurch tatsächlich irgendwie angegriffen. LG, Potter (und Entschuldigung für den langen Text)

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 19:08



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... ich hab zwar bislang nur drei Kinder und noch keine Putzfrau, aber ansonsten habe ich viele der von dir geschilderten Erfahrungen auch schon gemacht!

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 20:48



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... der Satz ist mir auch mächtig aufgestoßen. Ich hoffe, niemand "braucht" sein Kind für irgendetwas und am allerwenigsten zur Selbstbestätigung. Ansonsten sinds die immer gleichen Positionen. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 30.11.2008, 22:50



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Hallo, ich finde es wesentlich "egoistischer", KEINE Kinder zu bekommen. Diese Menschen könnte man ja manchmal regelrecht beneiden: Sie haben ein doppeltes, volles Gehalt, denken nie über Kinderbetreuung nach, schlafen jede Nacht durch, haben am Wochenende allenfalls Freizeitstress, weil sie nicht wissen, was sie noch alles Tolles unternehmen sollen, haben ungestörten Urlaub, haben unendlich viel weniger finanzielle Ausgaben etc. Ich weiß nicht, wie es Dir geht: Aber wWenn ich neue Leute kennenlerne, weiß ich meist nach fünf Minuten, ob sie Kinder haben oder nicht. Die Kinderlosen sind einfach unheimlich egozentrisch, nehmen sich selbst total wichtig und wirken oft unreif oder affig. Sie haben sich einfach im gesamten bisherigen Leben nur mit sich selbst beschäftigen müssen - und das merkt man ihnen auch an. Selbst wenn man aus "egoistischen" Motiven ein Kind bekommen haben sollte, so treibt einem das Leben mit Kind diesen Egoismus ja ruckzuck und absolut vollständig aus: Ich selbst hatte bei meinen Kindern bisher hunderte an schlaf-armen Nächten, an durchwachten Krankennächten (zwei Klinikaufenthalte mit Sohn), ich musste meine Bedürfnisse sehr, sehr oft hintan stellen, zurückstecken etc. So geht das allen Eltern, weil zumindest in den ersten Jahren die Kinder sehr große Bedürfnisse nach Nähe, Pflege und Zuwendung haben und immer an erster Stelle kommen. Ich kann nicht sagen, dass mir dieses Zurückstecken und Opferbringen jetzt unterschwellig irgendeinen heimlichen Kick gegeben hätte, der mich so bereichert hätte, dass hier noch irgendeine Spur Egoismus übrig wäre - das ist Quatsch. Das Kinderkriegen sollte man gar nicht mit egoistisch oder nicht-egoistisch bewerten wollen. Egoismus ist hier kein Kriterium, das überhaupt irgendwie anwendbar wäre. Es ist so, als würde ich fragen: Wie schwarz ist eine Tomate? Ist sie sehr schwarz, oder wenig schwarz? Jeder würde sofort sagen, das Kriterium "schwarz" passt überhaupt nicht auf rote Tomaten, sie haben nix mit schwarz zu tun. So ist es auch beim Kinderkriegen - das Kriterium "egoistisch" passt nicht. Ich glaube nicht, dass die meisten Leute überhaupt aus irgendeinem Motiv heraus ein Kind bekommen, denn dies setzt eine rationale Überlegung voraus. Der Kinderwunsch ist aber ein reines Bauchgefühl. Du verliebst Dich ja auch nicht in Deinen Partner, nachdem Du vorher eine Pro- und Contraliste der Vor- und Nachteile aufgeschrieben hast, sondern einfach so, weil er so ist, wie er ist. Zur Diskussion: Es gilt immer Leben und Leben lassen. Aber man darf sich schon manchmal fragen, warum manche Paare alles gleichzeitig und auf einmal haben möchten: Bis 17 Uhr arbeiten und dennoch drei Kinder, die dann größtenteils von anderen Leuten erzogen werden. Und das oft nicht aus wirtschaftlicher Not. Ideal wäre es, Mann und Frau würden jeweils einen halben Tag arbeiten, während der andere für die Kinder da ist. Leider ist es noch ein weiter Weg, bis unsere Gesellschaft und vor allem die Männer soweit sein werden. Grüßle, BB

Mitglied inaktiv - 01.12.2008, 14:09



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... hast Du das geschrieben, finde ich! Das mit dem "halbe halbe" fände ich auch ideal. Aber es ist, wie Du schreibst, leider wirklich noch ein weiter Weg, bis sich so etwas in der Gesellschaft auch nur annähernd durchsetzt. Dazu würde nämlich auch gehören, dass es als normal angesehen wird, dass die meisten Menschen nun mal irgendwann Familien, Kinder haben - sie sind keine Roboter, die nur im Job funktionieren und fertig! Wäre das einmal wirklich akzeptiert, wäre auch klar, dass man mit dieser Tatsache auch rechnen muss - insebsondere auch die Arbeitgeber. Mir kommt die Betreuungsdiskussion manhcmal vor, als ginge es darum, dass die "Maschinerie" - unhinterfragt so wie sie ist - am Laufen gehalten werden soll. Hauptsache die Eltern funktionieren weiter möglichst so, als hätten sie keine Kinder - die "Fremdbetreuung" macht es möglich. Und das ist doch nicht der Sinn der Sache?! Natürlich soll es diese Möglichkeit AUCH geben (und wenn schon, dann in guter Qualität!), aber mal allgemien gefragr: Warum sollen sich eigentlich immer die Schwächsten (die Kinder) anpassen??? Warum nicht die Stärkeren, z.B. die Arbeitgeber? Warum nicht damit rechnen, dass ihre Arbeitnehmer halt auch noch Partner und Eltern sind, die auch Zeit für ihre Kinder brauchen...? Hier wird einerseits oft betont, man solle einem Kind nicht vorzeitig z.B. den Schnuller nehmen, die Windel möglichst auch nicht (zumindest nicht zwangsweise), man solle seine Bedürfnisse respektieren usw. - aber es als Baby (also m.E. eindeutig "vorzeitig"!) in die Krippe geben, verträgt es auf einmal ohne Probleme?!? Für mich ein Widerspruch... Ich vermiss mitunter eine kritischere Einstellung zu der ganzen Sphäre "Arbeitswelt" - sie wird oft mit all ihren Anforderungen einfach so hingenommen, als sei sie etwas Unabänderliches für immer und ewig. Lieber passt man sich und sein Kind an... :-/ Ich bin da doch eher für Änderungsverscuhe der Bedingungen, oder zumindest für das individuelle Suchen anderer WEge... Wohlgemerkt, ich arbeite gerne - aber unter menschlichen Bedingungen, auf die jede/r ein Recht haben sollte, und nicht um jeden Preis. Sorry für die Länge¨, hatte ich eigen´tlich gar nicht vor... Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 01.12.2008, 14:31