Rund um die Erziehung

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Geschrieben von +emfut+ am 30.11.2008, 11:14 Uhr

Noch einige Fragen/Anmerkungen zur Betreuungsdiskussion (lang und ?wirr?)

Genau deswegen gibt es ja diese Diskussion um das Wort "Fremdbetreuung". Wenn jemand das Kind gut kennt, das Kind an ihn gewöhnt ist, ist er nicht "fremd". Da ist es völlig egal, ob dieser Mensch verwandt ist oder nicht.

Als Temi 7 Monate alt war (und schon seit einem Monat in die Krippe ging), kam meine Schwiegermutter für zweieinhalb Monate zu Besuch. Sie wohnte in Afrika, also mehrere tausend Kilometer entfernt, und die Wahrscheinlichkeit, daß sie Temi in absehbarer Zeit wieder sehen würde, war sehr gering.

Sie wünschte sich, daß Temi bei ihr zu Hause bleibt, während sie da ist, damit sie ihn betreuen kann. Ich habe mich erfolgreich dagagegn gewehrt und ihn trotz ihrer Anwesenheit in die Krippe gebracht.

In der Krippe wurden unsere Erziehungsgrundsätze weitgehend beachtet. Er hatte sich gerade an die ErzieherInnen und den Ablauf dort gewöhnt. Die Leute dort kannten sich mit Pampers aus (meine Schwiegermutter kannte die vorher nicht), sie haben meine abgepumpte Milch keimfrei aufbewahrt, richtig aufgetaut und regelmäßig gefüttert (meine Schwiegermutter hat sich bis zu ihrer Abreise nicht an den Herd getraut), man sprach eine Sprache, die er kennt und kochte Babynahrung, die er gewöhnt war.
Der Kompromiss war dann, daß sie Temi ca. 1 Stunde vor meiner Heimkehr von der Krippe abholen und mit ihm bis zu meiner Heimkehr spazieren gehen oder spielen durfte. Das war für alle okay. Mein Mann hat das - nach ersten Protesten - auch verstanden.
Die Oma war in dem Fall definitiv "fremder" als die ErzieherInnen in der Krippe

Und Omas und Opas haben für mich eine andere Funktion, als die der Dauerbetreuung.
Wenn meine Kinder bei meinen Eltern sind (die 700 km entfernt wohnen), dann ist es okay, wenn sie jeden zweiten Tag zu McDoof gehen und an den restlichen Tagen mit Süßzeug vollgestopft werden. Meine Eltern kaufen ihnen fast alles, was die Kinder wollen. Es gibt jeden Tag Bespaßung bis zum Umfallen, und das darf dann auch viel kosten: Theater, Kino, Indoor-Spielplatz, Zirkus.... Ich finde das toll. Sowohl die Kinder als auch meine Eltern genießen das sehr. Aber: Das ist für eine Woche in den Ferien akzeptabel. Jeden Tag würde ich das nicht wollen für die Kinder - und es würde meine Eltern finanziell ruinieren ;-).

Großeltern sind Großeltern mit der Lizenz zum Verwöhnen, ErzieherInnen sind ErzieherInnen mit der Lizenz zum Erziehen. Ich finde es gut, daß meine Kinder beides haben.

Und was die Abhängigkeit angeht: Man macht ja nicht nur sich und die Kinder von dem einen Ernährer abhängig, sondern die ganze Familie. Scheidung ist eine Sache, aber ein Ernährer kann auch aus anderen Gründen ausfallen. Unfälle, Krankheiten, oder - derzeit ja nicht völlig unwahrscheinlich - Arbeitslosigkeit gibt es ja auch. Wenn die Arbeitslosigkeit droht, löst das verständlicherweise Ängste aus. Die kann man reduzieren, indem beide arbeiten und Geld verdienen.
Ich war ja die meiste Zeit meiner Ehe entweder Alleinverdiener, oder Hauptverdiener. Mein Ex-Mann hat zwar nicht so viel verdient wie ich, aber es war auch für mich eine psychische Entlastung, wenn er Geld verdient hat. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Verantwortung teilen kann, wenn sie sich auf mehrere Schultern verteilt.

Gruß,
Elisabeth.

 
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