Rund um die Erziehung

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Geschrieben von cosma am 29.11.2008, 11:32 Uhr

Fremdbetreuung

Hallo,


sorry Leute, in einem habt ihr vielleicht Recht:

Das ist wohl das falsche Forum für solche Diskussionen !

Dennoch darf man nicht vergessen, daß viele Entwicklungsphysiologen davon ausgehen, daß ein Kind erst eine gewisse emotionale Reife haben muß, um Loslösung aktiv als Positiv erleben.
Verlässliche Bindungen sind einfach das A und O in den ersten Jahren,
sämtliche Themen wie Nachts-nicht-Schlafen-können, Nähe suchen, Schnuller brauchen etc. haben letztlich irgendwo damit zu tun.


Von daher finde ich Fragen nach dem Sinn oder der Absicht von Frühbetreuung durchaus sinnvoll - ich hab sie neulich sogar mal wieder mit nem befreundeten Pädiater diskutiert, der mir sagte, daß es aus seiner Sicht nur einen einzigen Vorteil gäbe, Kinder unter 3 Jahren fremdzubetreuen - und das wäre das statistisch niedrigere Allergierisiko aufgrund der frühen Konfrontation eines hohen Keimpools der unter vielen Kindern lebt.

Aus emotionaler Sicht sah er da auch eher Nachteile, bzw. müssen viele Vorraussetzungen und Bedingungen sehr gut sein (Eingewöhnung sanft, Personalschlüssel etc.), damit es nicht zum Nachteil wird !!
Seine Frau (meine Freundin) ist ebenso wie ich jeweils 3 Jahre für die Kinder zuhause geblieben ... und arbeitet jetzt auch wieder halbtags, genauso wie ich jetzt mit 3 grösseren Kindern gerade mein Studium beende.

Ich würde nie unterschreiben, daß Regelkindergärten per se schlecht sind ( hab auch 2 Kinder im Kiga), aber genausowenig folge ich dem derzeitigen Trend, der nur die scheinbaren Vorteile gerade der Frühbetreuung sieht.

Wenn man aus finanziellen Gründen nicht gezwungen ist, sein Kind unter 3 Jahren, vorallem schon im ersten Jahr, fremdbetreuuen lassen zu müssen, daß ist es absolut legitim da eine kritische Haltung zu haben - Fachliteratur bestätigt das.

Cosma

 
31 Antworten:

Re: Fremdbetreuung

Antwort von kroetilie am 29.11.2008, 11:49 Uhr

Diskussion über diese Thema finde ich auch in Ordnung...aber nicht in dieser Form. Nicht wenn ein Posting nur so von Vorurteilen und Anprangerungen strotzt und einfach nur überheblich ist.

Die Realität ist doch, dass viele es sich nicht aussuchen können. Vielleicht gibt es viele Frauen, die gern auch zu hause wären, aber es finanziell nicht geht.

Bei uns ginge es finanziell, aber ich möchte arbeiten. Ich bin Rechtsanwältin und bei einer langen Auszeit bin ich einfach raus...Fortbildung hin oder her. Außerdem gibt es Frauen, die zum glücklichsein einfach mehr brauchen als zuhause auf den Mann zu warten.

Ich respektiere jede Entscheidung...verlange das aber auch im Gegenzug.

Es wird viel darüber diskutiert...und wie immer bei kontroversen Themen bekommst du viele Meinungen...die "richtige" kann nur jeder für sich finden. Was nützt es dem Kind, wenn die Mutter unzufrieden zu hause sitzt?

Was mich nervt ist, dass Mütter, die zu hause bleiben...ständig erzählen, sie opferten was für ihr Kind und damit in den 'Raum stellen bessere Mütter zu sein.

Meine Tochter hat eine sichere Bindung zu mir... hat aber inzwischen auch eine Bindung zu den Erzieherinnen. Sie war am Anfang nur mit mir zu hause sehr ängstlich in fremden Umgebungen. Wir hatten eine sehr sanfte Eingewöhnung, sie hat noch nie geweint morgens und wenn ich frage, gehen wir in den Kindergarten antwortet sie strahlend: "jaaaa". Wenn wir in indoorspielplätzen sind traut sie sich richtig zu spielen und zu entdecken. Das Kind einer Bekannten blieb die ganze Zeit nur neben der Mutter und traute sich nicht sich weg zu bewegen.

Ich bin froh, dass es ihr im Kindergarten gefällt und uns geht es beiden gut. Wenn wir nach Hause kommen verbringe ich die Zeit bis abends um mit ihr zu spielen...und Haushalt mache ich, wenn sie im Bett ist.

Für uns klappt es super, und ich wünschte andere Frauen könnten die Entscheidung anderer Frauen einfach akzeptieren. Wenn ihr glaubt, die besseren Mütter zu sein...dann bitte. Wir sind trotz allem mit unserem Modell sehr zufrieden...und wir können ja in 18 Jahren nochmal sprechen

LG
Nicole

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PS

Antwort von kroetilie am 29.11.2008, 11:50 Uhr

Fremdbetreuung schließt übrigens eine sichere Bindung nicht aus...da solltest du dich nochmal informieren!

Nicole

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Und noch mehr Statistik

Antwort von +emfut+ am 29.11.2008, 12:24 Uhr

Wenn eine frühe Betreuung durch andere Personen als die Mutter so schädlich wäre für Kinder, dann wäre die Menschheit schon längst ausgestorben.

Tatsache ist: Wenn man alle Menschen über alle Zeiten und Orte betrachtet, wurden und werden reichlich 90% schon vor dem ersten Lebensjahr nicht ausschließlich von der Mutter betreut.

In der bäuerlichen Gesellschaft Europas bis vor gerade mal rund 150 Jahren wurden die Kinder von Großeltern und Mägden mitbetreut. Die Arbeitskraft der (gesunden und jungen) Bäuerin wurde auf dem Feld gebraucht. In der Stadt wurde die Kinder der Reichen von Kindermädchen betreut, die Kinder des "Mittelstandes" (Handwerker und Händler) vom Hauspersonal, die Kinder der Armen von den älteren Geschwistern oder gar nicht. Zumindest konnte es sich kaum eine Familie erlauben, auf die Arbeitskraft der Frau zu verzichten. Und wenn sie es sich erlauben konnten, wurde auch die Kindererziehung "outgesourct". Kindererziehung war also auch damals nicht die Option der Wahl, für keine Frau. Die meisten konnten es sich nicht leisten, die anderen hatten keine Lust.

In der Antike war Kindererziehung auch die Arbeit für die "Niedergestellten" Mitglieder des Haushalts, also die Bediensteten.

Also wandern wir mal weg von Europa, hin zu anderen Kulturen.

In Afrika haben die meisten Haushalte eine Art Frühform des Kindergartens. Während eine Frau des Dorfes oder des Clans die Kinder betreut, gehen die anderen Frauen auf den Markt oder auf's Feld. Wir sind es gewöhnt, afrikanische Frauen mit Babys auf dem Rücken zu sehen. Aber: Die Frau mit dem Baby auf dem Rücken ist keinesfalls immer die Mutter. Viel wird klar, wenn man sich ein afrikanisches Sprichtwort vor Augen führt: "It takes a village to raise a child." Das Kind ist nicht "Eigentum" seiner Eltern, sondern es wächst im Kontext seines Dorfes auf. Dort hat es feste Bezugspersonen, aber eben nicht nur eine, sondern mehrere.

Tatsache ist: Nur im Mitterleuropa seit der Industrialisierung ist das Ideal der sich ausschließlich um ihre Kinder kümmernden Mutter überhaupt aufgekommen. Zunächst war es das gehobene Bürgertum, das das anstrebte - und sich überhaupt leisten konnte. Der Mutterkult der Nazis und die Entwicklung der zuhausebleibenden Mutter als Statussymbol und Meßlatte für einen gutverdienenden und damit beruflich erfolgreichen Mann beförderte das Durchsickern dieser Lebensform in die Mittelschicht. Die Trennung in Privatwelt und Berufswelt - gefördert von der zunehmenden Industrialisierung, aber auch von "Moden" wie dem Bauhaus - tat das Übrige.

Rein statistisch heißt das: Nur die Kinder, die in Mitteleuropa und Nordamerika zwischen ca. 1900 und heute geboren wurden, haben die ausschließliche Betreuung durch die Mutter überhaupt als Option erlebt - solange die Eltern sich das leisten konnten. Das sind dann doch erstaunlich wenige.

Wenn es also so wahnsinnig wichtig wäre, wie manche meinen - warum kommt es dann so selten vor? Sind alle anderen Gesellschaften und Kulturen dumm? Unfähig? Nicht über-lebensfähig?

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Fremdbetreuung

Antwort von Potter am 29.11.2008, 12:35 Uhr

Ich habe mich bis jetzt nicht zu dieser Diskussion geäußert, aber irgendwie halte ich es jetzt doch für nötig.

Meine Kinder sind alle sehr aufgeschlossene und nette Kinder. Keiner von ihnen wirkt, als hätte er einen Knacks davon getragen. Alle vertrauen meinem Mann und mir sehr. Und alle wurden "Fremd"betreut.

Ich verstehe schon das Wort Fremdbetreut nicht ganz. Ich gehe einfach mal davon aus, dass alle Mütter, die hier sind, ihr Kind nicht in irgendwelche Kinder abgeben, sondern vorher schon geguckt haben und ihr Kind sich an die Erzieherinnen gewöhnt haben.
Meine Kinder hatten alle gute Beziehungen zu den Erzieherin. Sie wurden shclichtweg auch zu Bezugspersonen. Eben die Bezugspersonen morgens. Mit denen wurde auch gekuschelt etc. pp.

Nur ich glaube, da liegt das Problem begraben. Viele Mütter, die ich kennengelernt habe, können es absolut nicht ab, wenn ihr Kind zu einem anderen Menschen so früh schon eine so feste Beziehung aufbaut.
Eine Freundin sagt shcon immer zu mir, dass sie es sich nicht vorstellen könnte, nicht die Hauptbezugsperson für ihre Kinder zu sein. Tja... Ich bin die nicht. Mein Mann ist derjenige, nach dem gerufen wird, wenn sie krank sind. Zumindest wenn sie noch klein sind. Einfach, weil er immer Zuhause ist (arbeitet von hier aus) und ich eben nicht.
Und so gibt es auch Mütter, ähnlich meiner Freundin, die es nicht mögen, wenn das Kind noch weitere Bezugspersonen neben dem Mann und ihr selbst haben.

Damit möchte ich nicht sagen, dass ihr alle Probleme damit habt, sondern nur erwähnen, dass es auch solche Mütter gibt, die meistens groß aufschreien, aber nur weil sie es selbst nicht ab könnten.

Nun zu deinem Freund, der sagte, es gäbe nur einen Vorteil: Sehe ich nicht so. Es gibt auch den Vorteil, dass die Mutter überaus zufrieden ist. Denn ich könnte auch nicht nur hier Zuhause sitzen. Durch meine Arbeit werde ich erst richtig zufrieden. Und bei den Müttern, die wirklich aus Geldgründen arbeiten, hat es noch den Vorteil, dass die Familie Geld zum Leben hat.
Und warum braucht es mehr Vorteile? Denn ich sehe gar keine Nachteile! Außer nat+rlich, wenn die Eltern das Kind lediglich irgendwohin abschieben, wo das Kind keine Vertrauenspersonen bekommen haben. Davon gehe ich aber einfach mal nicht aus. Ich gehe von dem aus, was ich hier habe.

Und wie gesagt: Meine Kinder sind überaus glücklich. Genauso glücklich wie Kinder, deren Mütter Zuhause sitzen.

LG,
Potter

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Zur Überlegung

Antwort von Stryla am 29.11.2008, 12:43 Uhr

Jeder muss das selbst entscheiden. Für mich ist jede Betreuungsform positiv, wie negativ, je nachdem wie die Situation für die Kinder ist. Mutter , Alkoholikerin, 3 Jahre zu Hause, ist für ein Kind schädlicher, als wenn dieses Kind zumindest tagsüber bei einer netten Tagesmutter oder Tante ist, bei der es dem Alkohol der Mutter entkommt. Und gekehrt ist ein Kind in einer Kita mit einer Erziehrin auf 7Kinder nicht so gut aufgehoben, wie bei der Mutter zu Hause. Das sind Extrem-Beispiele, aber die zeigen halt, dass es auf dem Rahmen ankommt, was dem Kind gut tut. Liebe und Geborgenheit , nicht zu viele enge Bezugspersonen ist das Wichtigste.

Was ich aber zu bedenken gebe ist, ich hatte vor meinen Kleinen (November-Kind) erst mit fast 4 in den Kiga zu tun. Aber ich habe jetzt von mehren Kigas erfahren, bei Kindern über 3 gibt es eine "schnelle" Ablösung. Würde ich ihn mit fast 3 Jahren in den besagten Kiga geben, würde er eine Erzierin haben ( die haben 3 Erzieherinnen auf 5 Kinder) und ich dürfte solange bei ihm im Raum bleiben, bis er wirklich eine als Bezugsperson auserkoren hat. Sprich, ich könnte , wenn nötig, ein halbes Jahr sanfte Ablösung machen und beim Kind dabei bleiben wie in einer Spielgruppe. Wenn ich ihn mit fast 4 reingebe, dagegen nicht. verrückt, oder?

Ich denke ich werden ihm mit noch nicht 3 reingeben um diese sanfte Ablösung mitnehmen zu können. Lange soll der ja eh nicht bleiben, vielleicht so 3 -4 Stunden täglich, es sei denn er will von sich aus länger bleiben. Er müsste nicht in den Kiga gehen, aber ich merke halt er will andere Kinder und Förderung , die ich so zu Hause nicht bieten kann, halte ich für sinnvoll, daher sollte der schon gehen.

Wollte das nur als Fallbeispiel mitgeben, dass verrückterweise es bei einigen Kigas es sich eher lohnt das Kind früher reinzutun, als später, da bei später "radikal" abgelöst wird.

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Wenn Du SO argumentierst, müssten alle unsere Vorfahren geschädigt sein...

Antwort von krueml am 29.11.2008, 12:59 Uhr

... diese kleine Familieneinheit wo sich ausschliesslich Muttern (oder Vatern) um die eigenen Kinder kümmert gibt es erst heute in der industriellen Neuzeit. Früher wurden die Kinder vom ganzen Familienverband oder der Dorfgemeinschaft betreut. Und zu guter Letzt müssten dann auch alle Menschen aus Ländern in denen frühe Betreuung gang und gäbe ist, geschädigt sein. Meine Freundinnen aus Dänemark, Schweden und Frankreich lächeln nur müde über solche Argumente.

Meine Kinder sind in einer internationalen Schule mit Nationalitäten aus aller Welt. Für die meisten Eltern ist die "deutsche" Art zu denken nicht nachvollziehbar.

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@+emfut+

Antwort von krueml am 29.11.2008, 13:05 Uhr

Wie lustig, habe jetzt erst Dein Posting gelesen nachdem ich unten schon ungefähr dasselbe dazugesenft hatte (aber nicht so genau wie Du).

Bei uns an der Schule verstehen die Eltern gar nicht warum man das in Deutschland so eng sieht. Die Eltern stammen von überall her, von den USA über Asien bis Neuseeland. Manche geben ihre Kinder früh ab (arbeitenderweise) und manche nicht aber es ist überhaupt keine Thema ob das Kind evtl. "geschädigt" wird dadurch. Es scheint schon ein sehr deutsches Phänomen zu sein.

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Re: Wenn Du SO argumentierst, müssten alle unsere Vorfahren geschädigt sein...

Antwort von Heiki am 29.11.2008, 13:19 Uhr

Liebe krueml ! Darf ich dich mal fragen warum du solche Probleme damit hast , andere Meinungen zu akzeptieren ?
Das man in den ersten 3 Jahren für die Kinder zuhause bleibt (was ja nicht heißt das sie nicht auch in einem größeren Familienverband aufwachsen , denn das ist bei uns auch heute noch so und war nicht nur früher der Fall !) , scheint für dich nicht in Frage zu kommen , aber das muß doch nicht heißen das es alle anderen auch so machen !!
Und Cosma hat geschrieben , das eine GUTE frühe Fremdbetreuung eben keinerlei "Schäden" verursacht , es ging ihr um wenige feste Bezugspersonen , mehr nicht !!!
Und das es definitiv auch schlechtere Einrichtungen mit zu großen Gruppen und zuwenig Personal gibt (übriegens auch in Frankreich und co.) weiß hier glaub ich jeder !
Also bitte nicht nur schwarz oder weiß , alles hat Vor- und Nachteile !
Und genau das meine ich mit dieser fehlenden Toleranz untereinander !
Jeder geht seinen Weg , du genauso deinen wie andere ihren !
Nichts für ungut , Heike (die eine Freundin in Frankreich hat die als Kind eben nicht gerne den ganzen Tag in einer Einrichtung war und auch selber jetzt gerne bei ihrem Kind zuhause bleiben würde , sich aber nicht traut , was auch sehr traurig ist !)

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Re: Wenn Du SO argumentierst, müssten alle unsere Vorfahren geschädigt sein...

Antwort von cosma am 29.11.2008, 13:40 Uhr

Hallo,


stimmt, da wurde ich echt falsch zitiert.

Ich persönlich habe gar nichts gegen Fremdbetreuung per se, habe nur erwähnt, daß es eben aus entwicklungspsychologischer Sicht unter 3 Jahren nicht der ideale Zeitpunkt für eine Trennung ist (wobei ich Großeltern da auch nicht unbedingt als Fremdbetreuung ansehe, weil sie eben nicht fremd sind ...) und daß WENN man das muß oder möchte, man hohe Ansprüche an die Qualität stellen sollte.

Viele Menschen, die sich mit der Entwicklung des Kindes in den ersten 3 Lebensjahren befassen sehen das ähnlich, das zeigen mir aktuell Kurse in sozialpädiatrischen Zentren und Gespräche mit unserem befreundeten Pädiater.

Ich habe also nichts gegen Fremdbetreuung per se zu sagen, sondern wollte lediglich darauf hinweisen, daß Argumente wie "das war schon immer so" und "das ist in anderen Ländern sowieso so" nicht unbedingt der momentanen deutschen Lehrmeinung bzgl. Entwicklungspsychologie, wie sie mir im medizinischen Studium präsentiert wird und entsprechen.

Cosma

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Wieso diese Differenzierung?

Antwort von Tinai am 29.11.2008, 13:45 Uhr

Für das Kind macht es doch gar keinen unterschied, ob es nicht von Mama betreut wird´, weil die aus finanziellen Gründen arbeiten muss oder ob es nicht von Mama betreut wird, weil die gerne arbeiten möchte oder sonst irgendwelche Gründe hat?

Das Kind braucht keinen Luxus! Das ist doch eine Ausrede! Bei uns muss niemand arbeiten, das ist wiederum eine Fragen des Anspruchs an den Lebensstandard.

Immer wieder lese ich diese Unterscheidung zwischen "finanziell notwendig" oder "andere Gründe"
während die Kinder der Gruppe "andere Gründe" schwerst zu bedauern sind, die Eltern (meist die Mutter) zu verurteilen
sind die Kinder der Kategorie "finanziell notwendig" da irgendwie besser dran.

Die Logik soll mir mal jemand erklären.

Gurß Tina

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Re: Wieso diese Differenzierung?

Antwort von tanzmaus74 am 29.11.2008, 14:37 Uhr

"Das Kind braucht keinen Luxus! Das ist doch eine Ausrede! Bei uns muss niemand arbeiten, das ist wiederum eine Fragen des Anspruchs an den Lebensstandard."

Sorry, aber bevor ich von Hartz IV leben muss geh ich lieber arbeiten und hoffe damit dem Kind ein Vorbild zu sein das man sich nicht immer auf den Staat verlassen muss/ kann/ soll.

Meine Tochter ist mit 2 in eine Betreuung gegangen an 3 Tagen die Woche für je 3 Stunden weil sie einfach "raus wollte" ... sie brauchte den Kontakt zu anderen Kindern und auch den Abstand zu den Eltern. Ihr hat es gut getan, sie hat sich immer wohlgefühlt.

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Re: Wieso diese Differenzierung?

Antwort von Stryla am 29.11.2008, 14:40 Uhr

Ich gebe Dir recht, dass diese Differenzierung nicht sein sollte und man nicht mit zweierlei Mass messen sollte. Was allerdings schon ein Unterschied zu beiden Gruppen ist, ist dass diejenige die nicht arbeiten müssen, die Wahl haben, ob sie beim Kind bleiben wollen, oder nicht. Wie gesagt, beides ist ok, wenn alle Beteiligten ( die Kinder gut betreut) einverstanden sind. Die die arbeiten müssen, haben aber diese Wahl nicht. Wenn Arbeit spass macht und sie gerne gehen ok. Aber diejenigen die gerne zu Hause bleiben würden, können nicht bei ihrem Kind bleiben, was sie eigentlich belastet, aber es geht halt nicht anders.

Insofern sind ,nicht die Kinder umbedingt, aber die Mütter schon zu bemittleiden, weil sie halt etwas tun müssen, was sie nicht wollen.
Natürlich sind auch diejenigen kinderlosen Menschen zu bemittleiden, die einen Sch...-job machen müssen, obwohl sie vielleicht studiert haben, wegen der Marktlage. Es ist halt traurig wenn man nicht das tun kann was man will, weil man halt schauen muss wie man über die Runden kommt.

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Re: Wieso diese Differenzierung?

Antwort von kroetilie am 29.11.2008, 14:43 Uhr

Bei diesem ganzen leidigen Thema geht es doch einzig und allein darum sich irgendwie hervorzuheben.

Das fängt ganz früh an mit: was mein Kind schon kann und deins noch nicht macht...und führt sich halt im Kigastreit weiter. Die besseren Mütter haben die klügeren Kinder und die Supermama bleibt halt daheim. Diese ganze Diskussion wird entfacht von Müttern, die daheim bleiben...vielleicht ja, weil sie doch irgendwie unzufrieden sind.

Natürlich gibt es keinen Unterschied zwischen den Kigakindern, deren Eltern arbeiten müssen und denen die arbeiten wollen (jedenfalls was das Thema "Fremdbetreuung" betrifft). Den Müttern, die wollen wird es halt vorgeworfen, weil sie im Gegensatz zu den Zuhausebleibmüttern die schlechteren und egoistischeren sind. So wirklich differenzieren tut keiner mehr. Es wird auch nicht gefragt, was ist das für eine Kita, in die dein Kind geht...sondern der Kindergarten wird zur "Regelkita" erklärt...wo alles schlecht ist...ungezogene Kinder, ungebildete Erzieher, Verrohung der Sitten. Dass das alles nur der Fantasie der Supermütter entspringt, interessiert herzlich wenig. Dazu fällt einem auch einfach nichts mehr ein

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Re: Wieso diese Differenzierung?

Antwort von Stryla am 29.11.2008, 14:44 Uhr

Ach ja und zum Thema nicht arbeiten müssen. Es klingt immer so toll, dass man vom Staat aufgefangen wird. Wenn Du geschickt mogelst und betrügst klappt das bestimmt. Aber normalerweise lebst Du wirklich am Minimum. Dabei geht es nicht um Luxus sondern um ganz normale Sachen wie Essen und Kleidung. Und einmal bei Hartz IV wirst Du eh gezwungen arbeiten zu gehen nach einer Weile, und zwar nach deren Bedingungen. Es gibt widrige Umstände. Es gibt auch Leute die sind arbeitslos und leben besser als einige die arbeiten!!!Echt wahr. Aber wie die das machen ist mir schleierhaft.

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@Heiki

Antwort von krueml am 29.11.2008, 15:13 Uhr

Das ist keine Meinung sondern eine Aussage die pauschalisiert. Und das halte ich für falsch. Wenn man denn so argumentiert, dann würden es alle Anderen "falsch" machen. Ich empfehle Dir z.B. Mal das Buch von J. Liedloff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" zur Hand zu nehmen. Das beschreibt genau das Gegenteil von dem was hier behauptet wird.

Allgemein gültig kann jemand für mich nur einen qualifizierte Meinung haben und vor Allem solche eine Behauptung aufstellen, der auch selbst entsprechende Erfahrungen gemacht hat.

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Solange....

Antwort von +emfut+ am 29.11.2008, 16:30 Uhr

.... das Kind keine 3 Jahre alt ist, drängelt kein ARGE-Mitarbeiter.

Es ist sogr so: Wenn man einen Job hat und dann in Erziehungszeit geht, hat man während der Zeit Anspruch auf ALG2 _obwohl_ man ja einen Job hat. Man wird in der Zeit nicht vermittelt und nicht gedrängelt und nix.

Wenn Du nur das Munimum an Elterngeld bekommst, ist das sogar anrechnungsfrei. Auch wenn man es auf zwei Jahre streckt.

Soll heißen: Wenigstens zwei Jahre kann man zu Hause bleiben, ohne _wirklich_ an dem Hartz4-Minimum zu kratzen.

Ansonsten kopiere ich hier man meine "Theorie" zu Arbeiten-müssen und arbeiten-wollen aus dem B&J-Forum:

"Ich habe eine eigene Theorie, die ich sogar mit meiner eigenen Erfahrung untermauern kann.

Trotzdem sind meine Erfahrungen natürlich nicht repräsentativ und ich habe deswegen keine Ahnung, ob meine Theorie stimmt ;-).

Ich glaube, daß die "arbeiten müssenden" Mütter eher schlechte Erfahrungen mit der Kinderbetreuung machen als die "arbeiten wollenden". Und zwar unabhängig davon, wie "müssen" und "wollen" objektiv definiert wird, sondern alleine abhängig davon, wie die betroffene Mutter "müssen" und "wollen" definiert.

Erklärung:
Wenn eine Mutter sich selber vorwiegend in der "arbeiten müssenden" Kategorie sieht, dann fühlt sie sich mit dem Zustand unwohl und hat dem Kind gegenüber ein schlechtes Gewissen. Sie ist mit der Situation nicht glücklich. Das spürt ein Kind, und wird entsprechend darauf reagieren. Wir alle wissen doch, daß Kinder da sehr feine Antennen haben und die Gefühle ihrer Eltern widerspiegeln.

Deswegen gehe ich fest davon aus, daß Kinder unter "arbeiten müssen" mehr leiden als unter "arbeiten wollen", und daß Mütter, die "arbeiten müssen" eher schlechte Erfahrungen mit früher Fremdbetreuung machen als Mütter, die "arbeiten wollen"."

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wieso diese Differenzierung?

Antwort von Janeway am 29.11.2008, 18:21 Uhr

Natürlich gibt es Unterschiede.

Zum einen gibt es Kinder, deren Eltern arbeiten müssen, und die versuchen, das Beste draus zu machen: Die sich wirklich Mühe geben, eine Einrichtung zu finden, in der auf die Bedürfnisse des Kindes Rücksicht genommen wird, die die Zeiten so kurz wie möglich halten, und die Restzeit dem Kind widmen.
Bei den Eltern, die beides wollen (Kinder und Arbeit) gibt es auch viele, die ein echtes Gleichgewicht suchen, bei denen auch die Kinder zu ihrem Recht kommen.

Aber es gibt eben auch Eltern, die ihre Arbeitszeit genießen, nicht weil sie ihre Arbeit so sehr lieben, sondern weil sie ihre Kinder los sind.
Ich hätte das nicht gedacht, habe aber mittlerweile schon oft solche Randbemerkungen gelesen, oder Threads, in denen das anklingt. Und das schockiert mich immer wieder neu.

Wie mag sich ein Kind fühlen, dass seinen Eltern lästig ist?

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Re: Fremdbetreuung

Antwort von Janeway am 29.11.2008, 18:28 Uhr

Danke, Cosma.

Mantraut sich ja heute kaum noch zu sagen, dass man gerne bei seinen kleinen Kindern zuhause ist!

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Re: Fremdbetreuung

Antwort von Spellbound am 29.11.2008, 18:50 Uhr

Ich habe die Kinder ja bekommen um sie aufwachsen zu sehen und nicht nur um sie abends ins Bett zu bringen.
Da würde es mir nicht ausreichen sie nur am WE zu sehen, nein !
Meine sind mit 3-4 Jahren in den Kiga gekommen und da werden sie von 8 Uhr bis 12 Uhr betreut.
Meine Tochter geht auf eine private schule und die wird ab der 4. Klasse zur Ganztagsschule. Das gefällt uns gar nicht aber durch die vielen zusätzlichen Fächer dort muß es wohl sein.
Aus finanziellen Gründen verstehe ich es wenn Eltern ihre Kinder fremdbetreuen lassen , andere gründe kann ich mir nicht vorstellen.
Übrigens opfere ich mich nicht sondern bleibe gern bei den Kindern und einen Babysitter brauchten wir bisher auch nicht.

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Interessant

Antwort von supermampfi am 29.11.2008, 20:11 Uhr

Hi!
Ich kommentier mal:

Dennoch darf man nicht vergessen, daß viele Entwicklungsphysiologen davon ausgehen, daß ein Kind erst eine gewisse emotionale Reife haben muß, um Loslösung aktiv als Positiv erleben.
--- Das ist absolut richtig. Und es ist wichtig, die Signale des Kindes ernst zu nehmen.

Verlässliche Bindungen sind einfach das A und O in den ersten Jahren,
sämtliche Themen wie Nachts-nicht-Schlafen-können, Nähe suchen, Schnuller brauchen etc. haben letztlich irgendwo damit zu tun.
--- Stimmt, aber ich kenne auch Kinder von Hausfrauen, die nachts nicht schlafen, Schnuller brauchten, etc. Eine sechsjährige schläft seit 4 Jahren bei der Mama im Bett...

Von daher (DAS HEISST "DESWEGEN"!!!!! ;-) ) finde ich Fragen nach dem Sinn oder der Absicht von Frühbetreuung durchaus sinnvoll - ich hab sie neulich sogar mal wieder mit nem befreundeten Pädiater diskutiert, der mir sagte, daß es aus seiner Sicht nur einen einzigen Vorteil gäbe, Kinder unter 3 Jahren fremdzubetreuen - und das wäre das statistisch niedrigere Allergierisiko aufgrund der frühen Konfrontation eines hohen Keimpools der unter vielen Kindern lebt.
--- Da kommt oft das Argument: It takes a village to raise a child. ABER man kann den begrenzten Raum einer KiTa mit einer handvoll Erwachsenen nicht mit einem Dorf vergleichen...

Aus emotionaler Sicht sah er da auch eher Nachteile, bzw. müssen viele Vorraussetzungen und Bedingungen sehr gut sein (Eingewöhnung sanft, Personalschlüssel etc.), damit es nicht zum Nachteil wird !!
Seine Frau (meine Freundin) ist ebenso wie ich jeweils 3 Jahre für die Kinder zuhause geblieben ... und arbeitet jetzt auch wieder halbtags, genauso wie ich jetzt mit 3 grösseren Kindern gerade mein Studium beende.
--- Sicher ist es immens wichtig, daß bei allem das Wohl des Kindes an erster Stelle steht. Manchmal erzählen Frauen, daß ihre Kinder bei der Eingewöhnung (alleinsein) dauernd weinten. Andere sagen dann ernsthaft: "Da muß das Kind durch". Das muß es eben nicht!

Ich würde nie unterschreiben, daß Regelkindergärten per se schlecht sind ( hab auch 2 Kinder im Kiga), aber genausowenig folge ich dem derzeitigen Trend, der nur die scheinbaren Vorteile gerade der Frühbetreuung sieht.
-- Ja, sie hat nicht nur Vorteile. Sonst wäre Frühbetreeung generell für alle Kleinkinder geeignet, und das ist sie nunmal nicht. Kinder sind unterschiedlich, und wenn mein Baby-/Kleinkind durch sein Verhalten das Signal gibt: Ich bin noch nicht so weit, sollte man das beachten. Und es später wieder probieren.

Wenn man aus finanziellen Gründen nicht gezwungen ist, sein Kind unter 3 Jahren, vorallem schon im ersten Jahr, fremdbetreuuen lassen zu müssen, daß ist es absolut legitim da eine kritische Haltung zu haben - Fachliteratur bestätigt das.
-- gerade wenn man arbeiten muß, ist die Wahl der KiTa wichtig. Denn das Kleinkind ist nunmal auf Gedeih und Verderb der KiTa-Qualität ausgeliefert.

Das beste wäre (nur für Viele nicht realisierbar), das Baby/Kleinkind von Verwandten betreuen zu lassen oder von einer Tagesmutter. Für die Kleinen sind andere Vertrauens- bzw. Bezugspersonen immens wichtig, wenn die Mama nicht die Bezugsperson sein kann.

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?

Antwort von supermampfi am 29.11.2008, 20:13 Uhr

Für uns klappt es super, und ich wünschte andere Frauen könnten die Entscheidung anderer Frauen einfach akzeptieren. Wenn ihr glaubt, die besseren Mütter zu sein...dann bitte. Wir sind trotz allem mit unserem Modell sehr zufrieden...und wir können ja in 18 Jahren nochmal sprechen
Da spricht sehr viel Akzeptanz von DEINER Seite ;-)

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Re: ?

Antwort von kroetilie am 29.11.2008, 21:31 Uhr

Wo fehlt da bitte die Akzeptanz, das müsstest du erklären??

Ich finde es toll, wenn es Müttern genügt, zuhause zu sein und sich tatsächlich liebevoll um ihre Kinder kümmern. Diese Frauen haben meinen vollen Respekt!

Aber ich bin es leid, mich für "Fremdbetreuung" rechtfertigen zu müssen und mir anhören zu müssen wie schlimm das doch sei. Ich glaube das nicht und das was ich täglich sehe ist genau das Gegenteil. Ich glaube auch, dass es älteren Kindern viel schwerer fällt als kleinen, jedenfalls ist es das was ich aus meiner Erfahrung sagen kann. Und es ist ja irgendwie auch logisch. Ein dreijähriger ist an seinen Tagesablauf und seine Mutter gewöhnt...er kennt es nicht anders und plötzlich wird alles umgeschmissen und er muss weg. Das fände ich auch hart (fand ich auch - deshalb musste ich nicht in die Kita.. aber meine Mutter ist Erzieherin und so war ich bei ihr). Mein letzter Satz zielte darauf ab, dass man von "Zuhausemüttern" ständig hört, dass die Kinder irgendwann gestört sind. Ich halte das für Quatsch..und vielleicht trifft man sich hier in 20 Jahren um sich mal auszutauschen. Ich glaube, einige müssten dann ihre Ansichten gründlich revidieren.

Amen!

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Re: Interessant

Antwort von kroetilie am 29.11.2008, 21:36 Uhr

Ich kommentier auch mal:

"-- gerade wenn man arbeiten muß, ist die Wahl der KiTa wichtig. Denn das Kleinkind ist nunmal auf Gedeih und Verderb der KiTa-Qualität ausgeliefert."

Tja, das Kind ist auch "auf Gedeih und Verderb" der Mutter-Qualität ausgeliefert...und da tut mir manches Kind verdamt leid. Da wünschte ich, es gäbe eine Kita-Pflicht, damit das Kind wenigstens ein paar Stunden am Tag vernünftige und halbwegs intelligente Beschäftigung hat.

Nicole

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@kroetilie

Antwort von Heiki am 29.11.2008, 22:04 Uhr

Ich muß dir mal dahingehend wiedersprechen das solche Diskussionen angeblich von den "Supermami's" entfacht werden , die ja "nur" zuhause sind und eben unzufrieden ,
denn bei uns hier geht die echte "Supermama" nämlich nebenbei locker lässig arbeiten und kriegt alles wunderbar unter einen Hut - und - macht sich eben (etwa dann auch aus Unzufriedenheit ?) über die "Nur-Hausfrau" lustig , mal ganz überspitzt gesagt !
Ich kann es echt nur immer wieder sagen :
Seid doch bitte alle ein bißchen toleranter untereinander !!
Wieso darf man denn heute nicht mehr einfach nur gerne die ersten Jahre ganz für seine Kinder da sein ?? Warum wird das so schlecht akzeptiert ? Wenn eine Ta.mu meine Kinder in der Zeit , in der ich dann arbeiten gehe , betreut , bekommt sie dafür doch Geld und Wertschätzung ! Warum darf Frau denn diese Aufgabe nicht mehr selber gerne machen ?? Ist das heutzutage zu unemanzipiert ?? Bitte , dann bin ich das gerne !
Genauso gerne wie andere schnell wieder in den Beruf zurück möchten !!
Und BEIDES ist doch völlig ok !!!!!
LG , Heike

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ich verstehe viele Argumente nicht wirklich.....

Antwort von Butterflocke am 29.11.2008, 23:12 Uhr

Ich habe mir noch(!) nicht alle Antworten durchgelesen, finde aber, dass die Bezugspersonen in einer dörflichen Gemeinschaft und somit fast familiären Umgebung keineswegs mit den Erzieherinnen eines Kindergartens hierzulande zu vergleichen sind!!!!!!

Erzieherinnen im Kindergarten als BEZUGSPERSONEN zu bezeichnen, halte ich sowieso für gewagt!
Ein entscheidendes und wichtiges Merkmal einer Bezugsperson ist für MICH die emotionale Bindung zw. selbiger und Kind!!!! Und diese emotionale Ebene besteht zwischen Erzieherin und Kind ganz sicher nicht (und muss auch nicht bestehen!).
Insofern ist die Erzieherin weder Bezugsperson noch Mutterersatz. Sie ist lediglich Betreuungsersatz!

Ich glaube, viele lassen sich von alledem "blenden", was ein Kind zweifelsohne aus der Fremdbetreuung mitnimmt, was es dort lernt....
Es wird selbständiger...., lernt, sich in der Gruppe zu behaupten, zu bestehen, soziale Kontakte zu verstehen...usw---
Aber ist es das, was schon so früh sein MUSS? Genügt es nicht, wenn ein Kind all das im Alter von 3 Jahren erfährt und lernt?
Und ist das, was nach aussen so positiv und "gesund" WIRKT, auch wirklich gesund und positiv für die Psyche des Kindes?

Dass nicht nur bei uns, sondern auch in vielen anderen Kulturen die Notwendigkeit besteht, ein Kind schon sehr früh fremdbetreuen zu lassen, heißt nicht automatisch, dass es auch gut und das Beste ist!
ICH(!) bin mir da absolut nicht sicher, auch wenn ich hoffe, die Zeichen meines Kindes richtig deuten zu können....

Ich verurteile sicher niemanden, der sein Kind schon sehr früh in eine Betreuung gibt. Egal, ob es sein MUSS oder ob es der Wunsch der Eltern ist, weil sie wieder arbeiten gehen möchten!!!!!
Ich halte nur nichts davon, sich die Notwendigkeit (finanziell zb) oder den Wunsch (wieder arbeiten zu gehen) in Bezug auf die Fremdberteuung des Kindes schön zu reden.

Ich hätte immer meine Zweifel....

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Re: @kroetilie

Antwort von kroetilie am 30.11.2008, 8:19 Uhr

Also bei mir bist du da wirklich an der falchen Adresse. Ich sage ganz sicher nicht, alle müssen arbeiten gehen...Im Gegenteil, wie ich oben geschrieben habe, hab ich großen Respekt vor Müttern, die zu hause sind. Ich habe diese auch mit keinem Wort angegriffen WEIL sie zuhause bleiben. Mich nervt einfach, dass im Internet dann mit der vielen Zeit rumgegoogelt wird und dann versucht wird arbeitenden Müttern ein schlechtes Gewissen zu machen...warum auch immer. Keine Mutter kann mir sagen, was für unsere Famillie das beste ist...oder dass meine Tochter nen psychischen Knacks bekommt, nur weil sie sich anders entschieden hat.

Und um das Thema abzuschließen... ganz sicher ist die Betreuung durch die Mutter "besser" als eine Fremdbetreuung, jedenfalls in frühen Jahren. Trotzdem haben jetzt nicht alle fremdbetreuten Kinder nen Knacks und bevor man über Kindergärten urteilt, sollte man sich mal einen anschauen...und nicht alles der Fantasie entspringen lassen. Gut und Böse gibt es überall...nicht jede Mutter, die zuhause bleibt ist für das Kind gut...und genauso gibt es auch schwarze Schafe unter den Kitas.

Nicole

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Re: Interessant

Antwort von supermampfi am 30.11.2008, 8:24 Uhr

Tja, das Kind ist auch "auf Gedeih und Verderb" der Mutter-Qualität ausgeliefert..

DAS habe ich ja auch gemeint.

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Ähm Kroetilie

Antwort von supermampfi am 30.11.2008, 8:30 Uhr

Ich kenne aber auch berufstätige Frauen, die auf die "zuhause sitzenden" herabschauen. Jede Seite pickt sich immer das raus, was sie sehen WILL. Es ist in D nunmal so: Egal WIE man es macht, es ist falsch. Zu viel schwarzweiß-Denken auf beiden Seiten.
Ich habe vor vollzeit arbeitenden Frauen mit Kindern einen Heidenrespekt. Zum Glück kann ich mir meine Arbeitszeit (noch) einteilen (habe mich vor kurzem selbständig gemacht).

Fazit: Wenn das Kind nicht unter der Situation leidet (!), und die Mutter zufrieden (!) ist, ist es egal, was gemacht wird. Ob zuhause geblieben wird oder gearbeitet.... Wenn alle glücklich sind, paßt es.

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Re: ?

Antwort von supermampfi am 30.11.2008, 13:25 Uhr

Hi!
Es kommt immer das große: "Ichverstehesschon" - und dann das "ABER" ;-)
JEDE Mutter muß sich rechtfertigen, und da sind Hausfrauen nicht ausgenommen. Sie sind es auch "leid", sich für das Daheimbleiben zu rechtfertigen.
Meinen Sohn wollte ich mit knapp 2 Jahren in die Krippe geben. Ich war nicht berufstätig und dachte, es wäre für meinen Sohn gut (Einzelkind). Es war blankes Chaos, obwohl die Frauen liebevoll waren, trotz "eingewhönung". Er hat sich völlig verändert und plötzlich gefremdelt, an meinem Rockzipfel gehangen - er war einfach noch nicht so weit. Viele meinten, ich sollte das "durchziehen", er müsse da durch. Was für eine grausame Einstellung....

Er ist von Anfang an gerne in den KiGa (mit 3 Jahren) gegangen! Ein Kind ist irgendwann selber so weit, sich abzunabeln. Wenn das Kind selber nicht so weit ist, tut man ihm nichts Gutes.

MFG!

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Gebe Cosma recht...

Antwort von MM am 01.12.2008, 13:21 Uhr

... und habe auch dieselben Informationen aus Fachliteratur usw., was Vor- und Nachteile von früher (unter 3 J.) "Fremdbetreuung" betrifft.
Klar kommt es auch auf die jeweilige Situation, Einrichtung, Betreuungsdauer.... und v.a. auch auf das Kind selber an, aber in der Tendenz würd ich das so unterschreiben und plädiere eher dafür, dies für Kinder unter 2-3 Jahren als "Notlösung" zu sehen, wenns wirklich gar nicht anders geht.

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P.S. Hab jetzt die anderen Beiträge nicht gelesen...

Antwort von MM am 01.12.2008, 13:22 Uhr

... nur die in dem anderen Diskussionstrang zu diesem Thema hier. Die Antwort bezog sich direkt auf Cosmas Posting.

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