Rund um die Erziehung

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Geschrieben von auf der Reise am 26.11.2021, 22:47 Uhr

Therapie bei Kindheitstrauma

Hallo Banu,

Du meinst das bestimmt gut, aber einige Fakten stimmen so nicht.
- Der Therapeut schickt nicht der Krankenkasse ein Gutachten, sondern beantragt dort Therapie; seinen Antrag liest dann ein externer Gutachter
- Es werden je nach Thema meist nicht gleich 50 Stunden zugesagt. Das ist aber auch egal, darum kümmert sich der Therapeut, nicht der Patient.
- Nicht jedes Trauma braucht eine Behandlung (!!!!!!!!)

Und Tip an die Fadenerstellerin: Sei ehrlich mit dem Therapeuten. Wenn Du vorspielst, Du seist belastet und bist es nicht, verzögert das nur, wie Du mit dem Therapeuten ehrlich zusammen arbeitest. Und Du bist schwanger - also wirst Du wollen, daß es einigermaßen flott geht. (Oder hast Du einen Plan, wer Du das geborene Kind hütet, während Du Therapie machst?)
Ich würde zu einem Therapeuten gehen und ehrlich das Anliegen schildern. Am Anfang gibt es mehrere Probesitzungen, da könnt Ihr offen besprechen, ob das Anliegen einer Therapie bedarf. Kann ja auch sein, daß Du mit dem Therapeuten feststellst, daß Du Dir unnötige Sorgen machst... und die Sache einfach auf Dich zukommen läßt. Wer weiß.

Achja, Du brauchst keinen Psychiater und keinen Neurologen. Die sind primär für Medikamente zuständig, die Du ja offenbar nicht brauchst. Du kannst direkt Psychotherapeuten anrufen. (Ja, da sollte "Psychotherapeut" stehen, nicht nur "Psychotherapie", dann zahlt die Kasse - leider in Deutschland dämlich geregelt, daß "Psychotherapie" nicht nur von Psychotherapeuten geleistet wird und dann eben eine andere Ausbildung, andere Weiterbildungen und v.a. andere Kostenübernahme zutreffen.) Wenn Du keine Ahnung hast, wo / wie Du einen Therapeuten findest, kannst Du Deinen Hausarzt fragen, klar, auch einen Psychiater, auch Deine Kasse, auch die Website der Deutschen Kassenärztlichen Vereinigung (gutes Angebot, Vermittlung ohne Wartezeiten!) ... genauso wie Telefonbuch, Internet usw. Viele Therapeuten habe Wartelisten - es ist komplett legitim, sich parallel auf mehrere Wartelisten zu setzen und dann einfach den anderen abzusagen, wenn man einen Platz bei jemandem hat, der auch gut für einen paßt.

Insgesamt: Wer Gewalt erlebt hat, gibt sie nicht notwendigerweise weiter. Gerade Frauen noch weniger als Männer. Wenn Du aber auch sonst mal eher impulsiv, aggressiv usw. bist, läufst Du eher Gefahr, das auch mal gegenüber Deinem Kind zu sein. Und ja, Kinder können einen an seine Grenzen bringen, können hilflos machen, dann reagiert jeder anders. Grundsätzlich finde ich es super, daß Du Dich der Frage stellst - alles weitere klär mit dem Therapeuten. Alles Gute!

 
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