Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von RosemarySophie am 19.11.2021, 19:17 Uhr

Therapie bei Kindheitstrauma

Hallo ihr Lieben,

Ich bin im Moment schwanger und erwarte mein 1. Kind. In meiner Kindheit habe ich sehr viel Gewalt erfahren. Ich habe Angst, dass ich ein Trauma davon habe und mein Kind ebenfalls später mal gehaltvoll behandeln werde. Ich möchte meinem Kind gegenüber niemals handgreiflich werden. Kann man da speziell eine Therapie machen? Wenn ja, zahlt das die Krankenkasse? Ich habe nämlich gelesen, dass Therapeuten sehr teuer sind. Vielen Dank für die Antworten im Voraus!

 
4 Antworten:

Re: Therapie bei Kindheitstrauma

Antwort von lura1994 am 20.11.2021, 0:45 Uhr

Hallo
Also grundsätzlich kostet ein Therapeuten nichts du musst nur darauf achten das dieser auch Kassenpatienten aufnimmt wenn du Kassenpatient bist...Allerdiengs kann manchmal die Wartezeit bis man ein Termin bekommt länger sein aber wenn du mal auf der Warteliste bist kommst du auch dran...Finde es aber sehr toll und den grösten Respekt das du dir darüber Gedanken machst ich persönlich finde das zeigt das du es anderes machen willst und es auch sicher wirst...Ich hatte auch keine schöne Kindheit und wollte auch meine Kinder ganz anders Erziehen mittlerweile habe ich drei Kinder und auch wenn sie mich manchmal wirklich sehr provozieren ( so wie halt Kinder nun mal sind ) habe ich mich im Griff und führe ein anderes Leben wie meine Eltern...Das klappt schon du bist nicht Sie sondern jemand anders

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Therapie bei Kindheitstrauma

Antwort von JakobsMutti am 20.11.2021, 9:18 Uhr

Wende dich am besten an einen Psychiater oder Neurologen, bei mir ging es dann ganz schnell, dass ich eine gute Therapeutin bekommen habe.
Auch wenn die Terminvergabe lange dauert, geh einfach in die akutsprechstunde und teile dein Problem mit. Wartezeit muss man eben einkalkulieren, aber es ist ja akut, du bist schwanger und erwartest ein Kind.

Sich selbst eine/n Therapeuten/Therapeutin zu suchen dauert meist sehr viel länger.

Die meisten Ärzte (also Neurologen und Psychiater) haben Listen mit entsprechenden TherapeutInnen ausliegen und du wirst am Ende auch für die Beantragung der Übernahme der Kosten (kurzzeit-/langzeittherapie) einen konsiliarbericht vom Facharzt benötigen.

Viel Erfolg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Therapie bei Kindheitstrauma

Antwort von Banu28 am 20.11.2021, 10:29 Uhr

Hallo,

die Psychotherapie wird von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Du musst aber im Vorgespräch beim Therapeuten/der Therapeutin sagen, dass DU unter dem Trauma leidest. Wenn Du nur sagst, Du hast Angst, da irgendwas ans Kind weiterzugeben, reicht das nicht. Therapiert wird nur, wenn Du jetzt Leidensdruck hast, was ja sicher der Fall ist.

Du musst also sagen, dass es Dir nicht gut geht. Und Du musst beschreiben, wie sich das im Alltag äußert (Ängste? Depressive Verstimmungen? Partnerschaftsprobleme, Ängste im Job usw.?) Dann schreibt der Therapeut das übliche, kleine Gutachten an die Krankenkasse, die dann schonmal die ersten 50 Stunden zusagt (Verlängerung ist möglich).

Dass Du Sorge hast, das Problem an Dein Kind weiterzugeben, kannst Du dann innerhalb der Therapie sagen, wenn sie also bereits läuft. Vorab musst Du DICH in den Mittelpunkt stellen. Du brauchst Hilfe, und das entspricht ja auch der Wahrheit. Ein Trauma schränkt einen ja im Alltag ein, und zwar auf verschiedenste Weise. Vermittle, dass es Dir damit nicht gut geht und Du das aufarbeiten musst. Dann zahlt die Krankenkasse.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Therapie bei Kindheitstrauma

Antwort von auf der Reise am 26.11.2021, 22:47 Uhr

Hallo Banu,

Du meinst das bestimmt gut, aber einige Fakten stimmen so nicht.
- Der Therapeut schickt nicht der Krankenkasse ein Gutachten, sondern beantragt dort Therapie; seinen Antrag liest dann ein externer Gutachter
- Es werden je nach Thema meist nicht gleich 50 Stunden zugesagt. Das ist aber auch egal, darum kümmert sich der Therapeut, nicht der Patient.
- Nicht jedes Trauma braucht eine Behandlung (!!!!!!!!)

Und Tip an die Fadenerstellerin: Sei ehrlich mit dem Therapeuten. Wenn Du vorspielst, Du seist belastet und bist es nicht, verzögert das nur, wie Du mit dem Therapeuten ehrlich zusammen arbeitest. Und Du bist schwanger - also wirst Du wollen, daß es einigermaßen flott geht. (Oder hast Du einen Plan, wer Du das geborene Kind hütet, während Du Therapie machst?)
Ich würde zu einem Therapeuten gehen und ehrlich das Anliegen schildern. Am Anfang gibt es mehrere Probesitzungen, da könnt Ihr offen besprechen, ob das Anliegen einer Therapie bedarf. Kann ja auch sein, daß Du mit dem Therapeuten feststellst, daß Du Dir unnötige Sorgen machst... und die Sache einfach auf Dich zukommen läßt. Wer weiß.

Achja, Du brauchst keinen Psychiater und keinen Neurologen. Die sind primär für Medikamente zuständig, die Du ja offenbar nicht brauchst. Du kannst direkt Psychotherapeuten anrufen. (Ja, da sollte "Psychotherapeut" stehen, nicht nur "Psychotherapie", dann zahlt die Kasse - leider in Deutschland dämlich geregelt, daß "Psychotherapie" nicht nur von Psychotherapeuten geleistet wird und dann eben eine andere Ausbildung, andere Weiterbildungen und v.a. andere Kostenübernahme zutreffen.) Wenn Du keine Ahnung hast, wo / wie Du einen Therapeuten findest, kannst Du Deinen Hausarzt fragen, klar, auch einen Psychiater, auch Deine Kasse, auch die Website der Deutschen Kassenärztlichen Vereinigung (gutes Angebot, Vermittlung ohne Wartezeiten!) ... genauso wie Telefonbuch, Internet usw. Viele Therapeuten habe Wartelisten - es ist komplett legitim, sich parallel auf mehrere Wartelisten zu setzen und dann einfach den anderen abzusagen, wenn man einen Platz bei jemandem hat, der auch gut für einen paßt.

Insgesamt: Wer Gewalt erlebt hat, gibt sie nicht notwendigerweise weiter. Gerade Frauen noch weniger als Männer. Wenn Du aber auch sonst mal eher impulsiv, aggressiv usw. bist, läufst Du eher Gefahr, das auch mal gegenüber Deinem Kind zu sein. Und ja, Kinder können einen an seine Grenzen bringen, können hilflos machen, dann reagiert jeder anders. Grundsätzlich finde ich es super, daß Du Dich der Frage stellst - alles weitere klär mit dem Therapeuten. Alles Gute!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.