Rund um die Erziehung

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Geschrieben von ny152 am 02.11.2006, 7:42 Uhr

frosch + nichterzieher

"Und was ist, wenn diese Jugendlichen irgendwann im Studium einen Prof haben, der ihre Diplomarbeit begleitet, und der Änderungen haben will, die sie nicht machen wollen?

Wenn diese Menschen einen Chef haben in der Ausbildung, der Sachen verlangt, die sie nicht machen wollen?"


wenn ich das richtig verstanden habe, gehen die nichterzieher davon aus, dass ihr kind später in der lage sein wird, auch unangenehme dinge in kauf zu nehmen, wenn sie ihnen nützen. sie wissen um die logische konsequenz (diplomarbeit wird schlecht bewertet, dem azubi wird gekündigt), also handeln sie doch so, wie der vorgesetzte es will, auch wenn es ihnen nicht passt.

im grunde ist das genau das, was du und ich, wir alle, wollen. dass unsere kinder selbstsicherer, starke und kooperative menschen werden, denen es nichts ausmacht, auch mal eine unangenehme arbeit zu verrichten, wenn sie denn notwendig ist auf dem weg zum beruflichen ziel.


ich hab jetzt vieles mehr verstanden. tatsächlich deckt sich einiges mit meinen ansichten, es ist wohl doch nur eine frage der definition.
aber allein gestern vormittag gab es ein paar situationen, in denen ich mich gefragt habe: wie erziehe ich jetzt nicht? zwei beispiele:

händewaschen: 3jähriger will das wasser laufen lassen und damit spielen. wasser ist aber kostbar und kostet geld. ich möchte nicht, dass es minutenlang läuft, einfach so.

arztbesuch: auf dem weg zum arzt fahren wir am spielzeugladen vorbei. mein sohn will rein. wir haben aber in 5 minuten einen arzttermin und noch einiges an wegstrecke vor uns (auto).

im ersten fall habe ich mich über das kind erhebt, ihm erklärt, dass wasser kostbar und teuer ist (was er natürlich nicht 100% verstanden hat) und dass wir das jetzt ausmachen. er hat protestiert, ich habe mich durchgesetzt. der protest hielt sich allerdings in grenzen, weil ich ihn mit was anderem abgelenkt habe.

der zweite fall war schwierig. normalerweise hätte ich ihm in aussicht gestellt, auf der rücktour dort hinein zu gehen. aber 1. führte unser rückweg dort nicht mehr lang (einbahnstr.) und 2. wusste ich, der arzttermin dauert länger und wir müssten danach schnell nach hause, weil der kleine bruder sehr müde sein würde. also habe ich in aussicht gestellt, dass wir "beim nächsten mal" in den laden gehen. er hat es akzeptiert. war das jetzt erziehung oder nichterziehung?


also, ich erziehe in einigen bereich auch nicht. in anderen allerdings bin ich kompromissloser. beispiel: gegessen wird für mich am tisch, nicht an der spielzeugkiste. mein kind muss nicht essen, zur not schmiere in einer stunde auch eine stulle, aber am familienritual teilnehmen, mit eltern und bruder zusammensitzen, das ist mir wichtig. klar gibt es hier grenzen. angenommen, er möchte partout nicht, dann dürfte er aufstehen. aber diese situation hatten wir noch nicht. das gemeinsame essen ist derart ritualisiert, dass es eine selbstverständlichkeit für meinen sohn ist, daran teilzunehmen, wenn auch nur für kurze zeit.

muss jetzt schluss machen, kinder wachen auf.

 
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