Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Schniesenase am 03.11.2021, 22:22 Uhr

5 Jähriger im Familienbett

Hallo Conny,

was Ihr macht, ist überhaupt nicht hinderlich für die Entwicklung des Kindes, so lange es allen gefällt und alle es schön und kuschelig so finden. Wenn Dein Sohn so weit ist, dass er mehr Privatsphäre beim Schlafen will (vielleicht noch ein Buch lesen, ohne ermahnt zu werden, dass jetzt Schlafenszeit ist oder mit einem Freund/einer Freundin übernachten usw.), wird er es schon sagen. Ist alles prima so.

Ein Tipp für Deine Patentante - oder für Euch, wie Ihr mit sowas umgehen könnt: HIer frotzeln wir dann untereinander, dass die ja gar nicht weiß, wie schön das gemeinsame Kuscheln en famille sein kann. Ich habe meinem Kind auch erklärt, dass viele Leute eben so Dogmen von früher aufliegen, die da sagen, das Kind müsste im eigenen Bett schlafen. Der Patentante kannst Du ganz selbstbewusst mit Humor versichern, dass das Kind, wenn er seine erste Freundin mit nach Hause bringt, ganz sicher nicht mehr bei Mama und Papa im Bett schlafen möchte. ;-)

Was die Geburtsgeschichte betrifft, ist es sicherlich gut, das langsam loszulassen. Damit meine ich, dass es problematisch ist, wenn Du unbewusst oder bewusst, immer wieder die Vergangenheit in die Gegenwart holst oder die Hindernisse der Vergangenheit in Eurer Zukunft quasi in den Weg stellst. Das war früher. Ihr habt Euch wunderbar zusammengefunden. Ihr habt eine sehr schlimme Krise gemeinsam überstanden, und Bindung passiert nicht nur gleich nach der Geburt, sondern die ganze Kindheit lang und sogar länger. Wäre das nicht so, hätten die Menschen nicht überlebt.

Ich finde die Bindungstheorie wunderbar. Sie hat so viele Dinge erklärt und gezeigt, wie wichtig es ist, auf die elementaren Bedürfnisse der ganz kleinen Menschlein einzugehen und sie eben nicht so früh mit Abstand und Härte zu erziehen. Aber das Pendel schlägt wie immer bei solchen bahnbrechenden neuen Erkenntnissen, oft auch zu weit zur anderen Seite aus, und viele Frauen glauben, mit einer bescherlichen Geburt oder widrigen Bedingungen am Anfang sei nun die Bindung unwiderruflich gestört. Das ist aber nicht der Fall. Sicherlich ist die Bindung erst einmal erschwert, aber das lässt sich alles aufholen und festigen, wenn danach eben viel Nähe hergestellt wird. Und das hast Du ganz sicher gemacht, eben WEIL die Geburt und die Zeit danach so getrennt war. Das innere Drama und die Angst, dass damals etwas grundlegend und unwiderruflich schiefgegangen sein könnte, kannst Du ablelgen. Ihr seid ganz sicher sehr gut gebunden, alle beide!

Alles Liebe und Gute

Sileick, deren doppelt so altes Kind immer noch sehr gerne mit allen zusammen schlafen geht und das sehr genießt

 
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