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Geschrieben von kuestenkind68 am 04.09.2020, 0:11 Uhr

Führerscheinüberprüfung für Ältere

Ich bin absolut dafür.

Wir wohnen an einem Friedhof. Ich sehe täglich unfähige, überforderte Senioren hier fahren. Gut, sie fahren langsam in der 30er Zone, aber es muss nur eine neue überraschende Situation auftreten und sie sind überfordert. Was habe ich schon beobachtet: Ältere Dame verwechselt Gas und Bremse und fährt mit lautem Getöse ins Beet, macht einen Busch platt (10 Minuten vorher haben da Nachbarskinder gespielt, das hätte böse ausgehen können), Poller, die die Bäume schützen werden permanent umgefahren (kaum sind die wieder repariert, fährt der nächste dagegen), auf der Strasse gibt es keine Mittelmarkierung, also fährt der Senior einfach in der Mitte der Strasse, aber wenn dann jemand entgegenkommt, sind sie völlig irritiert und fahren nicht an die Seite, sondern bleiben einfach stehen...

Außerdem hatten wir im Familienkreis einen Senioren, der definitiv nicht mehr fahrtüchtig war. Der hat es erstens nicht selbst eingesehen, hat die Anweisungen seines Hausarztes, er sollte nicht mehr fahren, ignoriert, weil "der ja keine Ahnung hat". Hat natürlich auch nicht auf uns gehört... Gsd ist außer, dass er irgendwelche Pfeiler, Poller und Wände mitgenommen hat, nichts passiert, nur das Auto sah schlimm aus, überall Macken und Kratzer. Er selbst wollte nicht aufhören, denn er ist ja "40 Jahre unfallfrei gefahren" und er würde ja "aufpassen". Eine Stelle, die die Fahrtüchtigkeit überprüft und ggf den Führerschein einzieht gibt es nicht. Die Polizei kann erst tätig werden, wenn etwas passiert, bzw wenn er durch unsichere Fahrweise aufgefallen wäre. (wir haben uns bei einem befreundeten Polizisten erkundigt). Alle Appelle von Seiten der Familie wurden ignoriert, Angebote ihn zu fahren, barsch abgelehnt. Es ging soweit, dass er sich noch einen neuen BMW bestellen wollte. Das konnte man ihm gsd ausreden... Aber er fuhr immer weiter. Kurz darauf hatte er einen schweren Schlaganfall und konnte danach nicht mehr fahren, aber er hätte niemals freiwillig aufgehört. Wir vermuten, es war eine beginnende Demenz. Er war völlig beratungsresistent und hat gedroht, alle zu enterben usw. Sehr unschön. Und es gibt keine Regel, keine Hilfe vom Staat.
Und ich bin sicher, von diesem Kaliber laufen hier hunderttausende Senioren rum...
Irgendwann, wenn Demenz und Altersstarrsinn zu stark werden, sind die Senioren nicht mehr einsichtsfähig, selbst zu erkennen, dass sie das fahren sein lassen sollten...

Zu guter letzt (nein, nicht gut). In unserer Stadt wurde eine Frau von einem Senior totgefahren, der Gas und Bremse verwechselt hat. Direkt vor der Praxis unseres Kinderarztes, der dabei noch erste Hilfe leisten musste. Das hätte auch ein Kind erwischen können...

Ich bin für eine Überprüfung für alle Fahrer ab einem bestimmten Alter, meinetwegen auch für alle Fahrer (damit die Senioren sich nicht wieder benachteiligt fühlen). Die meisten werden nichts zu befürchten haben, kleine Probleme (wie zB neue Sehschwächen oä) können dann ja korrigiert werden, wenn sie entdeckt werden und die wenigen Fahrer, die eine Gefahr darstellen können identifiziert und nachgeschult bzw. wirklich von der Strasse geholt werden. Die Freiheit des Einzelnen endet eben dort, wo andere gefährdet werden.

 
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