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Geschrieben von Hashty am 30.08.2020, 7:59 Uhr

Berlin #2908

Irgendwie hier gar kein Thema?!

Macht es denn niemanden ein komisches Gefühl, wenn ein Mob mit Reichstagsflaggen die Treppe zum Bundestag hochstürmt?
Und die Covidioten, eigentlich durchschnittlich der politischen Mitte zugehörig, da fleißig mitmarschieren?
Auch wenn ich 33 noch nicht gelebt habe, habe ich in Geschichte gut aufgepasst, und es gibt mir ein Déja-vu Gefühl.

Da rennen verblendete Idioten zusammen mit Faschos durch die Strassen um die Demokratie zu schützen? Sind die völlig hirnverbrannt?
Ich schäme mich für diese Menschen.

 
40 Antworten:

Re: Berlin #2908

Antwort von kuestenkind68 am 30.08.2020, 9:15 Uhr

Ja, es ist zum Fremdschämen.

Und ich bin eigentlich nur noch sprachlos angesichts der Ignoranz und Idiotie dieser Leute.
Einzig gute Nachricht gestern: der Hildmann wurde verhaftet. Geschieht ihm recht.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Shanalou am 30.08.2020, 9:29 Uhr

Ist im Coronaforum Thema. Aber ich gebe dir völlig recht. Ob die Covidioten aber alle der politischen Mitte zuzuordnen sind, wage ich zu bezweifeln. Ich hab hier schon Äußerungen von Personen erlebt, die ich ohne zu zögern in die politische Mitte eingeordnet hätte, die jedem Skinhead gut zu Gesicht gestanden hätten. Der schöne Schein trügt leider ziemlich oft.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hashty am 30.08.2020, 9:46 Uhr

Ah, im Coronaforum bin ich nie. Denke allerdings, dass das losgelöst von Corona betrachtet werden muss. Denn dabei geht es um was ganz anderes als Corona.
Hier geht's u.a. um die Vorbereitung für den Tag X.
Und die Idioten laufen mit...

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Re: Berlin #2908

Antwort von AliceBrownful am 30.08.2020, 10:18 Uhr

Ich finde es auch sehr gruselig.

Was mich allerdings auch nachdenklich stimmt, ist das fehlende bestimmte Einschreiten der Polizei und die verharmlosende Berichterstattung.
Es braucht 6 oder 7 knüppelnde Polizisten um einen 15-jährigen festzunehmen, der mit einem E-Scooter über den Gehweg fährt. Wenn aber 200 Neonazis mit Reichsflaggen versuchen unseren Bundestag zu stürmen, gibt es ein paar „Rangeleien“ mit wenigen Polizisten. Das lässt wirklich tief blicken.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Shanalou am 30.08.2020, 10:19 Uhr

Das vielleicht schon. Aber letztendlich war es doch ziemlich kläglich. Die meisten waren schon eher friedlich unterwegs. Aber natürlich könnten weitere Leute für die rechten Ideale gewonnen werden. Scheinen ja einige durchaus offen dafür zu sein.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Detektiv007 am 30.08.2020, 11:20 Uhr

Naja, das mit Hildmann hat aber einen komischen Beigeschmack.

ER fühlt sich jetzt als Märtyrer, wurde sogar im Schwitzkasten abgeführt, wurde dadurch auch noch genötigt, einen LEDERhandschuh im Gesicht zu haben, was ja als Veganer gar nicht in sein Bild passt (ohne jetzt Veganer anzugreifen, das liegt mir fern).

Genau die "Werbung" die er braucht für sein Image.

Ich habe den Teil, der Ausschlaggebend für die Festnahme war, nicht mitbekommen, nur einen kleinen Ausschnitt seiner "Rede". Mußte wegklicken, sowas ertrag ich schlecht.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Shanalou am 30.08.2020, 11:43 Uhr

Ja, es gab doch insgesamt 300 Festnahmen. Finde ich für ein paar Gerangel dann auch nicht so wenig. Aber vielleicht wurde auch nur konsequent durchgegriffen.

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Re: Berlin #2908

Antwort von taram am 30.08.2020, 13:04 Uhr

Ich hoffe, Hildemann bittet bei Putin um Asyl

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Re: Berlin #2908

Antwort von taram am 30.08.2020, 13:06 Uhr

Ich glaube, sie haben erst versucht ihn normal Abzuführen, dann kann man es nicht erkennen, denke, aber er hat dann aufgemuckt und dann kam der Schwitzkasten

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Re: Berlin #2908

Antwort von Korya am 30.08.2020, 14:30 Uhr

Ich hatte gelesen, dass der Reichstag gar nicht im Zuständigkeitsbereich der Polizei liegt. Deshalb vielleicht die zögerliche Reaktion.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Silvia3 am 30.08.2020, 15:46 Uhr

Ich bin nicht nur angesichts dieser Demonstrationen fassungslos, sondern eigentlich schon seit Wochen sprachlos.

Ich muss feststellen, dass ich offensichtlich im Wolkenkuckusheim lebe und mir absolut nicht bekannt war, was für eine Stimmung unter den Menschen herrscht und was für kranke Geister da in unserer Gesellschaft unterwegs sind. Diese Mischung aus Verblendung, Uninformiertheit, Ignoranz und Dummheit ist einfach unglaublich und sehr beängstigend.

Silvia

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Re: Berlin #2908

Antwort von Detektiv007 am 30.08.2020, 16:00 Uhr

Das stimmt. Der Reichstag hat seine eigenen Leute. Wo diese allerdings zu dem Zeitpunkt waren, keine Ahnung.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Detektiv007 am 30.08.2020, 16:02 Uhr

Ja, er muß dort ganz schön gegen die Polizei gehetzt haben, aber das kann ich nicht bestätigen. Das hab ich im Livestream nicht gesehen.

Auffällig für mich war nur das "Schwitzkastenvideo", welches den Eindruck machte, als wäre es mit einem uralten Siemens-Handy gefilmt worden.

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Wurde alles schon widerlegt

Antwort von Einstein2.0 am 30.08.2020, 16:20 Uhr

Die vorm Reichstag waren eigentlich die Antifa, von der Bundesregierung bezahlt sich als Reichsbürger und Nazis zu verkleiden!!!!!!!!

Aufwachen ihr Schlafschafe!

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hase67 am 30.08.2020, 16:44 Uhr

Ein Kollege von mir hat vor ein paar Stunden diesen Kommentar von #vapers.guru geteilt, das war der Mann, dessen Text vor einiger Zeit Christoph Sieber als "Kommentar eines unbekannten Autors" geteilt hatte. Ich finde, er schreibt darin wieder einiges Richtige, aber es ist - nur als Warnung für die Fans der Textbegrenzung auf 140 Zeichen - schon auch lang:

Es geht doch gar nicht um Corona
vapers.guru·Donnerstag, 27. August 2020

Egal ob jemand ohne Maske von anderen im Supermarkt angeranzt wird, ein paar Tausend in Berlin demonstrieren wollen oder einige einen „Umsturz“ herbeisehen… Es geht doch schon lange nicht mehr um Corona.
Und eigentlich ging es auch nie um Flüchtlingszahlen oder Klimawandel.
Die Menschen fühlen sich ungehört, abgehängt und nicht wahrgenommen. Und einige fühlen sich sogar unterdrückt. Es geht um Zukunftsängste, Angst vor Kontrollverlust und Angst vor Fremdbestimmung.
Diskussionen um Infektionszahlen und Tests sind genauso Nebenkriegsschauplätze wie Diskussionen um die Meinungsfreiheit.
Ich wiederhole: Der einzige Grund, warum ich mich überhaupt öffentlich dazu äußere ist, dass ich viele Faktoren wiedererkenne. Muster, die mir nach über einem Jahrzehnt Arbeit auf Social Media bekannt vorkommen.
In meinen Augen erodiert der Konsens dieser Gesellschaft. Und ausgerechnet diejenigen, die laut „Spalter“ schreien, sind diejenigen, die spalten.
An der Politik kann es nur bedingt liegen. Denn die hat sich nur wenig geändert. Es wurden keine grundlegenden Gesetze so verändert, dass die Gesellschaft plötzlich eine andere ist.
Und trotzdem sind einige Menschen plötzlich so unzufrieden, dass sie sich bedroht fühlen und glauben, dadurch alles rechtfertigen zu können. Bis zu Aufrufen zum Umsturz und Gewalt. Bis gewählte Politiker im eigenen Garten durch Kopfschuss hingerichtet werden.
Ich wurde mehrfach gefragt, woran das liegt.
Also bitte. Eine sehr subjektive und persönliche Liste. Nur mal so in die Tüte gesprochen.

Meine total subjektive Liste

Das Netz 2.0
Das Netz 2.0 bietet die Möglichkeit, dass jeder zwischendurch seine Meinung veröffentlichen kann. Aber die Menschen sind gar nicht bereit, sie können damit nicht umgehen.
Das zeigt sich daran, dass sie unbedacht ihre Meinung auf Plattformen mit hunderttausenden Nutzern raushauen, während sie sich nicht einmal trauen würden, sie vor einigen Hundert „real life“ zu formulieren. Und dann wundern sie sich, wenn sie Gegenwind bekommen und fühlen ihre Meinungsfreiheit beschnitten.
Meinungen sind Fakten
In der Wahrnehmung dieser Menschen ist ihre Meinung gleichwertig mit Fakten. Und sie glauben, durch die Abgabe ihrer Meinung an einem demokratischen Prozess teilgenommen zu haben.
Aber Demokratie findet nicht auf Social Media statt. Sondern in Ratssälen, Diskussionen und Wahllokalen. Das bloße Äußern einer Meinung hat noch nie ausgereicht. Jeder Mensch hat zu jedem Thema eine Meinung, das qualifiziert zu nichts.
Sie verstehen nicht, dass irgendwelche Petitionen mit abstrakten Forderungen an falsche Adressaten genauso wenig Erfolg haben müssen, wie Demonstrationen am falschen Ort „für die Freiheit“.

Demokratie bedeutet Mitmachen

Das politische Engagement ist zurückgegangen. Und das hat wenig mit der Bundespolitik zu tun. Sondern mit der Basis. Noch nie hatten politische Parteien (prozentual) so wenig Mitglieder wie heute.
Wenn die Menschen nicht mehr in Ratsversammlungen und Parteitagen sitzen, lernen sie natürlich auch nicht, wie ein demokratischer Diskurs stattfindet. Demonstrationen und Petitionen gehören nämlich nur sehr beiläufig dazu, sie sind kein Garant für Einflussnahme.
Die Konfliktscheue der Politik
Die Politik streitet nicht mehr. Im Zwang möglichst viele Wählerstimmen zu bekommen, hat sich eine Konsensabhängigkeit entwickelt. Wir werden seit 2013 von einer großen Koalition regiert. Was bedeutet, dass viele Beschlüsse nicht im Parlament erstritten, sondern hinter verschlossenen Türen verhandelt werden. Noch dazu zwischen zwei politischen Lagern, die ursprünglich Gegenpole waren.
Dem durchschnittlichen Bürger entzieht sich dadurch die politische Willensbildung vollkommen. Er kann nicht mehr erkennen, wer für oder gegen etwas ist. Und das stärkt natürlich das diffuse Gefühl von geheimen Eliten und des Ausgeliefertseins.
Die veränderte Medienlandschaft
Durch die Entwicklung des Internets findet ein Agenturjournalismus statt. Die allermeisten Beiträge werden nicht mehr erarbeitet und recherchiert, sondern abgeschrieben.
Die Menschen verstehen das nicht, weil ihnen die nötige Medienkompetenz dafür fehlt. Deshalb werden „die Presse“ und „die Öffentlich-Rechtlichen“ pauschalisiert in einen Topf geworfen. Und deshalb können sich Untergangspropheten auf YouTube Kanälen breit machen, die angeblich geheime Wahrheiten verteilen.

Kein gesellschaftlicher Beitrag
Mit der Aussetzung des Wehrdienstes und des Ersatzdienstes sind zwei sozialpsychologisch wichtige Instanzen der Sozialisation weggefallen.
Die Menschen lernen nicht mehr, dass auch sie als kleinstes Rädchen eines großen gesellschaftlichen Getriebes ihren Beitrag zu leisten haben. Sie halten es für einen Beitrag Steuern zu zahlen und nehmen die Leistungen des Staates (Rente, Bildung, etc.) als selbstverständlich hin.

Erdulden muss erlernt werden
Spätestens seit den 1990ern ist der Archetypus der Helikoptereltern im Kommen. Es findet eine Gleichmacherei statt, die es zuvor in keiner Gesellschaft gegeben hat.
Doch das führt auch dazu, dass Menschen nicht mehr lernen Ungleichheiten zu akzeptieren, zu erdulden und auszuhalten. Denn auch das Scheitern muss erlernt werden, ein junger Mensch muss Konfliktlösungsstrategien entwickeln.
Und das führt wiederum dazu, dass viele Menschen sich Rechte einbilden, die sie gar nicht haben. Sie sind damit überfordert, wenn man ihnen sagt, was sie zu tun haben. Und sie versuchen es mit Protest und Streit zu lösen, weil sie es nicht anders können.
Das fängt beim Türsteher an, der erklären muss, warum man als Gast kein Recht hat die Disco zu betreten. Und es geht bis zu Platzverweisen durch die Polizei, die dann auch schon mal in der Zelle enden, weil die Leute sich nichts sagen lassen wollen.
Die Menschen verlieren ihre eigenen Grenzen. Innerhalb derer sie völlig glücklich und zufrieden leben könnten. Und plötzlich fühlen sie ihre Freiheit bedroht, weil sie sich beim Einkaufen einen Lappen vor den Mund binden sollen.

Bildung, Bildung, Bildung
Lehrpläne müssen zeitgemäß angepasst werden. Man sollte Schüler nicht jahrelang mit christlichem Religionsunterricht traktieren, sondern ihn durch Ethik und Philosophie ersetzen. Kein zukünftiger Schlossermeister und keine Friseurin muss aus dem Kunstunterricht wissen, wann Leonardo den David gebaut hat. Sie müssen aber die Medienkompetenz besitzen mit Social Media umzugehen, womit sie sich mehrere Stunden am Tag beschäftigen.
Und vor allem scheint die politische Grundbildung vollkommen abhandengekommen zu sein.
Meinungsfreiheit bedeutet eben nicht, dass jeder seine Meinung auf Social Media raushauen darf, sondern nur, dass man nicht vom Staat bestraft wird. Und selbstverständlich sind die Errungenschaften der Aufklärung zu verteidigen, sie sind aber von Demokratie zu unterscheiden. Denn Demokratie bedeutet eben nicht das, was derzeit in der inflationären Verwendung des Begriffs ständig hineininterpretiert wird.

Da es eine sehr subjektive Liste (und meine Meinung!) ist, bringe ich es einmal auf den Punkt:
Viele Menschen nehmen sich selber zu wichtig. Und haben nicht gelernt damit umzugehen, wenn sie aufgezeigt bekommen, dass sie nicht wichtig sind.
Nur sagt das natürlich kein Politiker oder Verantwortlicher mal so deutlich.
Die Spaltung unserer Gesellschaft verläuft genau dort.
Der Unterschied der Lager besteht vor allem auch darin, ob man die Schuld bei anderen sucht, oder Möglichkeiten damit umzugehen introspektiv bei sich selber.
Ohne jede Dramatik und ohne Pathos:
Ich sehe große gesellschaftliche Konflikte auf uns zukommen.
Weit über Corona hinaus.

Post Scriptum:
Und bevor jetzt wieder jemand nervt, ich würde mich selber zu wichtig nehmen... Eben nicht.
Dieses Stoa Zeug: Der Ursprung allen Übels ist das Begehren, mit Freunden beim Bierchen grillen ist geiler als Vollpension Malediven, Besitz belastet...

Schon Hannibal Lecter hat Marc Aurel empfohlen.
“Bald, und du hast alles vergessen. Bald, und alles hat dich vergessen."

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Re: Wurde alles schon widerlegt

Antwort von SassiStern am 30.08.2020, 16:59 Uhr

Glaube ich nicht. Wäre es die Antifa gewesen dann wären doch sicher Barrikaden aufgebaut und Autos angezündet worden, oder nicht? So wie es in Berlin zumindest am 1. Mai ja leider fast Tradition ist. Zu den linksextremistischen G20 Krawallen gab es hunderte verletzte Polizisten. Wie viele Polizisten wurden gestern verletzt? Vermutlich gar keine.

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Re: Berlin #2908

Antwort von As am 30.08.2020, 17:31 Uhr

Viel Wahres, aber im Kunstunterricht hat er nicht gut aufgepasst .
Ich finde ja, bissel klassische humanistische Bildung hilft, sich in den Wirren unserer Zeit zurechtzufinden.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Feuerschweifin am 30.08.2020, 17:33 Uhr

Ich habe es sehr gerne gelesen. Gefällt mir! Danke Hase!

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Re: Berlin #2908

Antwort von Muts am 30.08.2020, 17:46 Uhr

Ja, fremdschämen ist der richtige Ausdruck.
Meinungsfreiheit ist wichtig, aber was das zusammen kommt hat mit gesundem menschlichen Denken nicht mehr viel zu tun!
Ich bin schockiert und mir tun die Polizisten leid, die sich da mitten rein wagen müssen!

LG Muts

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Re: Berlin #2908

Antwort von Korya am 30.08.2020, 18:37 Uhr

Wow, es passiert nicht so oft, dass ich einen Artikel lese und wirklich bei jedem Satz nicke. Ich teile die Einschätzung und Sorge des Autors, kann es nur nie so gelungen auf den Punkt bringen wie er.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Berlin! am 30.08.2020, 18:46 Uhr

Mir ist der Ton der Berichterstattung aufgefallen:
es gab "am Rande ein paar Rangeleien", während auf linken Demos eigentlich generell von "Krawallen" die Rede ist.

Und ich mag diese Relativierung nicht: sind ja nur ein paar hundert/tausend Nazis gewesen, eigentlich waren die doch sonst alle friedlich und nett.
Genau, bei Corona überleben auch nur ein paar nicht, Und trotzdem betrifft es alle.

Wie war das mit dem "mit zweierlei Maß messen"?
Zum Glück ist Berlin groß und man kann diesen Pfosten wunderbar aus dem Weg gehen.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hase67 am 30.08.2020, 19:44 Uhr

Ja, das mit dem Kunstunterricht ist mir auch negativ aufgefallen (ich hatte Kunst-LK und hätte um ein Haar Kunst studiert )

Aber sonst musste ich an vielen Stellen auch still mitnicken.

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Re: Wurde alles schon widerlegt

Antwort von Kater Keks am 30.08.2020, 19:57 Uhr

Es gab 33 verletzte Polizisten/innen.....soviel dazu......

Und was den 1. Mai angeht....das ist so extrem auch schon jahrelang nicht mehr!

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Re: Berlin #2908

Antwort von sun1024 am 30.08.2020, 20:08 Uhr

Auch von mir danke für den Artikel!

LG sun

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Re: Berlin #2908

Antwort von Anna3Mama am 30.08.2020, 20:26 Uhr

Meinst, er hat nicht aufgepasst oder war das ein versteckter Scherz?

Egal aber guter Artikel.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Silvia3 am 30.08.2020, 21:41 Uhr

Ich denke, das ist ein Witz und nicht ernst gemeint.

Silvia

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Re: Berlin #2908

Antwort von Silvia3 am 30.08.2020, 22:04 Uhr

Einfach hervorragend auf den Punkt gebracht. Ich kann mich nicht erinnern, bisher eine derart pointierte Analyse der Lage gelesen zu haben.

Silvia

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Re: Berlin #2908

Antwort von Lauch1 am 31.08.2020, 0:43 Uhr

Und dazu noch naturwissenschaftliche Bildung, denn dann wüsste man, um die Gefährlichkeit der Impfgegenerei und Esoterik, die in Waldorf- und Steiner Schulen blüht und gedeiht. Und Geschichte, was denn die Reichskriegsflagge bedeutet, kann auch nicht schaden.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Kater Keks am 31.08.2020, 6:12 Uhr

Sehr guter Text! Trifft so ziemlich genau den Punkt!

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Re: Wurde alles schon widerlegt

Antwort von Einstein2.0 am 31.08.2020, 8:47 Uhr

Oder so! Irgendwas mit der Antifa hatte die Erklärung zu tun, danke für die Korrektur!
Waren Friedensritter, die ganz klar unsere Grundrechte retten wollen!
Wenn wir dich nicht hätten....

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hashty am 31.08.2020, 9:41 Uhr

Er hat so 100% Recht.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Maca am 31.08.2020, 9:51 Uhr

Olaf Sundermeyer der den gesamten Tag vor Ort war und als Kenner der rechten Szene gilt, schätzt, dass ca. 20 % der Demonstrationsteilnehmer dem rechtsextremen Spektrum zuzuordenen sind.

Das bedeutet, dass fast 8000 RECHTSEXTREME mobilisiert wurden und ungehemmt durch die Hauptstadt gezogen sind.

Wir haben ein Problem und ich weiß nicht wie offensichtlich es noch werden muß, damit es ernsthaft registriert und angegangen wird.

Frühkindliche Förderung ausbauen, gleiche Bildungschancen für alle, konsequentes flächendeckendes Bekenntnis zum humanistischen Menschenbild und der Ausmerzung von rassistischem Gedankengut, soziale Ungleichheit bekämpfen!

Die “Aussortierten“ der Gesellschaft müssen realisieren, dass ein nach Unten- Treten und sich erhaben fühlen über diejenigen, die in der sozialen Hierachie vermeintlich noch weiter unten stehe als sie, ihre individuellen Lebensituationen nicht verbessert, im Gegenteil!

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Re: Berlin #2908

Antwort von kuestenkind68 am 31.08.2020, 9:57 Uhr

Ich vermute, die hatten Order, nicht hart durchzugreifen um die Stimmung nicht eskalieren zu lassen.
Ich meine, wer berechnenderweise Kinder und Schwangere mit zur Demo nimmt um sich dann später darüber echauffieren zu können, dass die "Böse" Polizei gegen diese vorgeht, der begeht doch eine bewusste Provokation.
Ich finde, die Polizei hat insgesamt sehr besonnen gehandelt und eine Eskalation verhindert.

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Re: Berlin #2908

Antwort von tonib am 31.08.2020, 10:36 Uhr

Ich verstehe den Text nicht vollständig, glaube ich. Wo ich bei ihm bin: es geht nicht in erster Linie um Corona, und die allgemeine Frustrationstoleranz ist zu niedrig. Man nimmt sich selbst zu wichtig und misst sich zu viele Rechte zu (ohne die Rechte der anderen zu achten, aber das hat er schon nicht mehr gesagt). Bildung ist wichtig, einiges ist verstaubt, Modernes fehlt. - Das verstehe ich.

Aber das:

"An der Politik kann es nur bedingt liegen. Denn die hat sich nur wenig geändert. Es wurden keine grundlegenden Gesetze so verändert, dass die Gesellschaft plötzlich eine andere ist."

"Spätestens seit den 1990ern ist der Archetypus der Helikoptereltern im Kommen. Es findet eine Gleichmacherei statt, die es zuvor in keiner Gesellschaft gegeben hat."

verstehe ich nicht. Das erste, weil es unrichtig ist, das zweite, weil ich einfach nicht verstehe, was das heißen soll.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hase67 am 31.08.2020, 10:51 Uhr

Der Text ist schon - natürlich - auch ein bissl populistisch und eine Meinungsäußerung.

Dass sich die Politik seit 1990 nicht grundlegend hat, finde ich im Übrigen auch nicht - im Gegenteil, seit 1990 spürt man - und spüre ich auch, gerade in meiner Branche - die Globalisierung sehr stark, und auch die Politik hat sich vor allem im Gefolge der Wirtschaft dahingehend verändert.

Zu dem Passus mit den Helikoptereltern: Ich meine ihn so zu verstehen, dass einige Eltern nicht mehr akzeptieren, wenn ihre Sprösslinge in der Schule - oder in anderen Settings - erfahren, dass sie nicht der Nabel der Welt sind. Sondern Teil eines Systems, in dem es Verhaltens- und Leistungsregeln gibt und in dem sie nur das berühmte "kleine Schräubchen" sind. Das ist, so für sich stehend, auch eine pauschalisierende Aussage. Denn andererseits gibt es auch zur Genüge Situationen, in denen Eltern für ihre Kinder einstehen müssen, weil sie sonst zum Verlierer eines Systems werden, das - wie wir alle wissen - alles andere als perfekt ist. Ich kenne aus dem persönlichen Umfeld bzw. dem meiner Kinder beides: Eltern, an denen jede berechtigte Kritik an ihren Kindern abprallt wie an Teflon und die jedwede Schuld nach außen projizieren. Und ihren Kindern damit einen Bärendienst tun. Aber auch Eltern, die ihre Kinder im Kampf gegen Windmühlenflügel helfen mussten, weil die Gegenseite gemauert hat.

Ich bin deshalb auch nicht hundertpro einverstanden mit dem, was er schreibt, gerade weil es ein recht grober Keil ist, den er da ansetzt. Aber im Kern kann ich vieles von dem unterschreiben, was er meint.

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Re: Berlin #2908

Antwort von tonib am 31.08.2020, 16:33 Uhr

Lieb von Dir, dass Du Dir die Mühe machts, mir das zu erklären!

Ich denke bei der Politik eher an 2015 als an die 1990, wobei natürlich Globalisierung auch eine Rolle spielt. Auf einmal hat sich vieles geändert, das Recht galt (gefühlt) für die einen, aber für die anderen nur bedingt, es gab plötzlich die Guten und die Bösen - siehe dazu auch den Focus -Artikel oben (Ja, ich weiß: Focus).

Das Thema mit den Helikoptereltern sehe ich auch, nur warum stellt der Autor auf Gleichheit ab? Was hat das mit Gleichheit zu tun? Ist nicht eher das Problem, dass eben nur noch gelobt und ermuntert wird, bei Versagen jemand anders schuld ist? Dass die Ansprüche riesig aber die eigene Verantwortung - für sich selbst und fürs Gemeinwohl - eher klein ist?

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hase67 am 31.08.2020, 16:55 Uhr

Den Focus-Artikel oben habe ich auch gelesen und teile dessen Sichtweise auch an manchen Stellen - ich habe nur keine Lust, mit Tonic darüber zu diskutieren, weil wir dann vermutlich genau an dem beschriebenen Punkt der Spaltung und der verhärteten Fronten ankämen - mal abgesehen davon, dass ich die Zeit zum Diskutieren heute gar nicht habe.

Ist "Gleichheit" vielleicht eher im Sinne von "Gleichmacherei" zu sehen? Weil nicht mehr akzeptiert wird, dass das Nichterfüllen von Verhaltens- oder Leistungsbedingungen mit schlechten Noten oder mit anderen Sanktionen belegt wird? Dass das vorhandene Spektrum zwischen ungenügend und sehr gut irgendwo in der oberen Mitte nivelliert wird, sodass man eigentlich gar nicht mehr einschätzen kann, wo jeder wirklich steht? Weil alles sowieso dasselbe ist? Und das evtl. aus Konfliktscheu gegenüber den Eltern? Klingt reaktionär und gar nicht politisch korrekt als These, ist aber andererseits gut nachvollziehbar.

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Re: Berlin #2908

Antwort von Miamo am 31.08.2020, 22:05 Uhr

Was mich interessiert, von wem war die Bühne vor dem Reichstag und wer war die Rasta Tante, die eine dermaßen einpeitschende Rede dort hielt und die Leute direkt aufforderte zu den Treppen des Reichstags zu kommen. Sehr dubios alles.

Letztendlich hat genau diese Aktion den Medien genau das Futter geliefert, worauf sie so dringend angewiesen ist.

Die eigentlichen Demos verliefen friedlich, werden medial aber nicht beachtet und kaum thematisiert.

Letztendlich war das vor dem Reichstag eine ganz dumme und schlechte Idee.

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Re: Berlin #2908

Antwort von kuestenkind68 am 01.09.2020, 10:32 Uhr

Na ja, Kinder sind halt bei weitem nicht alle gleich. Und alle in das gleiche Raster zu quetschen führt nur zu neuer Ungleichheit. Da fallen nämlich unten ganz viele raus, die eigentlich individuelle Unterstützung und Förderung brauchten und oben aber auch, die eigentlich gefordert und zu Höchstleistungen herausgefordert werden müssten, denn genau diese Überflieger brauchen wir, die werden die herausragenden Forscher und Unternehmer der Zukunft werden und dieses Potenzial lassen wir immer brach liegen. Und wenn du nun so ein Kind hast, dass irgendwie aus der Norm fällt, dann wirst du zwangsläufig zum Helikopter, da du dein Kind doch unterstützen möchtest. Schlimm finde ich nur die Eltern, die das ohne Grund völlig übertreiben....

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Re: Berlin #2908

Antwort von Hase67 am 01.09.2020, 13:50 Uhr

Ja, sicher - deshalb ist in dieser Aussage schon auch ein gehöriges Stück Pauschalisierung drin.

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