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Geschrieben von Luna Sophie am 07.07.2019, 10:33 Uhr

Film Elternschule

Nach den vielen kritischen Berichten hatte ich anderes erwartet.

Im Grunde zeigt der Film aneinandergereihte Ausschnitte aus dem Klinikalltag.
Ohne viel Erklärungen.
Es wird auch nicht gezeigt, was alles schon vorher versucht und probiert wurde.
Wir erfahren nicht wirklich, weshalb die Eltern dies als ihren letzten Versuch ansehen.

Schlimm finde ich die Kälte und die Distanz die den Kindern entgegengebracht wird.

Aber es darf nie vergessen werden, das ist eine Klinik. Niemals ist das dort gezeigte daheim, in dieser Form anzuwenden.
Der Film darf auf keinen Fall als Erziehungsratgeber angesehen werden.

Die dort gezeigten Eltern und auch Kinder sind in einer Negativspirale gefangen.
Die Anspannung ist enorm hoch.
Die Betroffenen kommen aus ihrer festgefahrenen Situation nicht mehr allein heraus.
Es ist ein Teufelskreis.

Es werden Momentaufnahmen gezeigt, als Beispiel Schlafsituation. Kleines Kind wird im Gitterbett in einen Raum gefahren, Licht aus, Tür zu.
Sieht schlimm aus.
Wir sehen und erfahren nicht, was vorher war. Wir sehen nicht, wie oft jemand zum Kind geht. Wir sehen und erfahren nicht wie schnell sich das Kind beruhigt, wie müde es ist.
Eigentlich wissen wir nichts, wir kennen nur diese kurze Momentaufnahme.

Viele kleine Kinder schlafen im Gitterbett, im dunklen Raum. An sich nichts schlimmes.

Trotzdem tun mir die dort gezeigten Kinder Leid.

Aber manchmal ist eine harte Trennung besser, als wenn die Eltern vor lauter Verzweiflung weit schlimmeres tun.

Wie verzweifelt muss eine Mutter sein, wenn sie als erstes sagt, sie sind unsere letzte Hoffnung, sonst geht das Kind ins Heim.
Da muss schon sehr viel passiert sein, vermutlich oft nach Hilfe gesucht aber nicht gefunden.


Ich habe/ hatte 6 Kinder und ich habe bei meinen Kindern gemerkt, geht es mir nicht gut, bin ich im Stress und Angespannt, reagieren meine Kinder darauf.
Wenn ich wieder darauf mit noch mehr Stress und Anspannung reagiere, reagieren wieder die Kinder. Das lässt sich unendlich fortsetzen.
Wenn ich sehr gestresst und angespannt bin, kann ich nicht oder nur kaum essen.
Und ich habe ein Kind, dass nicht essen kann, sobald es viel Stress oder Angst hat.
Dieses Kind würde vorm gefüllten Teller verhungern. Unter Zwang würde es essen, aber dies auch wieder ausspucken. Da hilft nur Ruhe und Geduld.
Die Situation verändern. Vorm essen den Stress reduzieren. Die Angst lindern. Durch reden beruhigen, Hilfe anbieten oder auch ablenken.

Wenn ich als Mutter dazu nicht mehr in der Lage bin, weil ich selbst so angespannt bin, dass ich gar nicht mehr erkenne was los ist. Und ähnlich geht es den Müttern im Film.
Wird es extrem schwierig.
Geht das über Wochen und Monate, lässt sich nicht mehr erkennen, was Ursache und was Wirkung, weil es sich schon längst vermischt hat.

Wenn dann auch noch das Kind von Natur aus Anpassungsschwierigkeiten hat, verstärkt sich das ganze noch zusätzlich.
Allein kommen diese Familien nur sehr schwer da wieder heraus.

Ob das im Film gezeigte eine gute Lösung ist, bezweifle ich.
Mich interessiert es, wie es den gezeigten Eltern und Kindern heute geht.
Sind sie wieder in alte Muster, die festgefahren waren, hineingerutscht?
Auch würde ich gern wissen, ob und welche Hilfe die Betroffenen nach dem Film, nach dem Klinikaufenthalt, bekommen haben.

 
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