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von Leena  am 15.08.2019, 9:24 Uhr

Einschulung ohne Sprachkenntnisse / Vorklasse

Als mein Jüngster in die Grundschule gekommen ist (2017), eine ganz normale staatliche Grundschule hier, da hatten sie gut 20 Kinder in der Klasse, davon 5, die überhaupt kein Deutsch sprachen, und weitere 10 Kinder mit "Migrationshintergrund", die aber hier schon zumindest das letzte Jahr im Kindergarten waren etc.

Das erste Jahr waren die Kinder, die noch gar kein Deutsch konnten, tageweise in einer Sonderklasse, mittlerweile - also 2 Jahre nach Einschulung - sprechen alle Kinder in der Klasse gut Deutsch. Nicht komplett akzentfrei, nicht immer alles komplett grammatisch richtig, manchmal fehlen auch einzelne Worte, aber definitiv nicht auffallend schlechter als die "eingeborenen" Kinder. Ich glaube nicht, dass ihnen ein "verpflichtendes Jahr vor der Einschulung in einer Sprachklasse" einen Gewinn gebracht hätte, im Gegenteil, in dieser Klassengemeinschaft mit gleichaltrigen Kindern, in der sie als "Gemeinschaftssprache" zwingend Deutsch hatten, haben sie m.E. effektiv viel mehr und besser gelernt. Liegt sicher auch daran, dass die Kinder einen völlig unterschiedlichen Hintergrund hatten und eben nicht untereinander in ihrer Heimatsprache reden konnten, sondern eben - weil sie so gemischt waren - zwangsläufig Deutsch miteinander reden mussten.

Es funktioniert, ganz im Ernst, die Kinder können mittlerweile alle gut dem Unterricht folgen, werden nicht "mitgeschleift" und landen definitiv nicht zwangsweise "chancenlos auf der Hauptschule". Sowas gibt es auch. Das liegt m.E. daran, dass es vor allem "gut gemischt" ist, vom afghanischen, eritreischen und irakischen Flüchtlingskind über die Kinder indischer Facharbeiter, Rückeinwanderer aus Südafrika, Spätaussiedler aus Polen und Russland, … und die Lehrer (insbesondere an der Grundschule) und die Schüler engagiert sind, gemeinsam möglichst das Klassenziel zu schaffen. Natürlich ist nicht alles Gold, aber im Großen und Ganzen funktioniert es wirklich.

Die "asozialen Eltern" mit den perspektivlosen Kindern sind hier eher die deutschen Sozialhilfefamilien in 2. und 3. Generation, die weder für sich noch für ihre Kinder irgendeinen Ehrgeiz haben oder irgendeinen Respekt, aber lautstark schreien, dass ihnen die Ausländer das Geld (= die Sozialleistungen und die Sozialwohnungen) wegnehmen.

Das kann man nicht verallgemeinern, das ist mir schon bewusst, wir leben in einer keineswegs strukturschwachen Gegend mit reichlich Arbeitsplätzen und generell überdurchschnittlichen Einkommen. Wer will, hat hier verdammt gute Chancen - aber es will eben nicht jeder.

 
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