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Geschrieben von lilke am 27.02.2018, 21:00 Uhr

3 Kinder, kein Auto ;-)

Ich hab 30 Jahre in Großstadten gelebt, gearbeitet, studiert (gut, die ersten 18 muss man rausrechnen ;)) und dabei kein Auto gebraucht. Jetzt leben wir auf dem Land und ich lebe gern hier, liebe es, möchte hier nicht weg. Aber es besteht keinerlei irgendwie akzeptable Anbindung an den ÖNV und schon mal gar nicht in die richtige Richtung zu meinem AG.

Carsharing existiert hier draußen nicht. Die nächste Autovermietung ist ohne Auto nicht erreichbar (paradox oder?). Und Taxi braucht schon mal 15 Minuten um aus dem übernächsten Dorf überhaupt hierher zu kommen. Für alte und bedürftige Leute gibt es einen gemeinnützigen Verein, der diese Leute gegen ein Trinkgeld zu Behörden und Ärzten fährt - mit einem alten VW Diesel Bus.

Ich beschwere mich nicht über diese Situation, wir wohnen ja freiwillig hier. Klar könnte ich in die Großstadt ziehen und würde wahrscheinlich wieder kein Auto brauchen, definitiv keine zwei. Würde mir viel Geld sparen. Will ich aber nicht. Ich möchte da wohnen, wo es MIR gefällt und nicht da, wo es für andere bequemer wäre.

Wir haben zwei Autos, weil wir sie immer wieder brauchen, aber wir versuchen so oft wie möglich nur eins zu nutzen und gemeinsam zu fahren. Bei beiden haben wir darauf geachtet, dass es sparsame Eco Benziner sind. Wir brauchen keinen 180PS Diesel, uns tut unser 75PS Benziner auch. Damit leisten wir den Beitrag, den wir können, auch wenn wir zwei Autos brauchen.

Jeder hat seine Umstände und sein Modell. Sich hinzustellen "Ich brauch gar kein Auto, das kann jeder und komme auch klar", verklärt die Realität derer, die nun einmal auf das Auto angewiesen sind. Ich kenne allein in meiner Firma zehn Leute, die genauso weit außerhalb wohnen wie wir - teilweise näher am ÖNV, aber wenn der halt zu unregelmäßig, zu unzuverlässig und zu selten fährt und man mit seiner Nutzung es einfach regelmäßig nicht schafft, die Kinder pünktlich abzuholen, kauft halt auch die Ökomutti irgendwann ein weiteres Auto und fährt damit anstatt Betreuungsprobleme zu haben.

Das Problem ist zumindest in sehr vielen Großstädten, dass sie ein wahnsinniges Einzugsgebiet an Pedlern haben, die oft genug schon allein aus organisatorischen Gründen nicht auf das Auto verzichten können. Wenn die ÖNVs entsprechend auch in den Rand- und Grenzgebieten ausgebaut wäre, würden mehr Leute auch Bahnfahren. Hier jedenfalls kenne ich viele, die lieber ÖNV fahren würden.

Klar gibt es die Goldkettchen Prolls, aber die sind sicherlich keiner der Hauptgründe für Feinstaubbelastungen. Da sollte sich doch eher mal die Industrie auch an die Nase fassen. LKW Transporte statt Bahn. Und und und.

Es ist schön, wenn ihr ohne Auto klarkommt und ich weiß selbst wie gut man in Städten mit gutem ÖNV damit super klarkommt. Aber so ist es nun einmal nicht für alle.

LG Lilly

 
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