zurück| Geschrieben von Mama Caro am 14.12.2017, 9:42 Uhr |
Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Hallo allerseits,
meine Tochter ist Vorschulkind und wirklich sehr groß. Sie war noch keine 5 Jahre alt, da wurde sie schon wegen ihrer Körpergröße für ein Schulkind gehalten bzw. gefragt, ob sie zur Schule kommt. Mein Problem: Da sie nur wenige Tage vor dem Stichtag Geburtstag hat, möchte ich sie eigentlich gerne zurückstellen lassen. Jetzt erzählte mir eine neulich eine andere Mutter, dass Ihre Tochter, die auch sehr groß ist, in der Grundschule wegen ihrer Körpergröße gemobbt wird. Das gibt mir echt zu denken. Denn lasse ich meine Tochter zurückstellen, ist sie sicherlich bei der Einschulung einen Kopf größer als die meisten anderen Kinder in ihrer Klasse. Lasse ich sie jetzt mit gerade mal 6 einschulen, ist sie mit Sicherheit auch schon die Größte in der Klasse, und gleichzeitig die Jüngste. Ich denke, da haben die Lehrer und Mitschüler aufgrund ihrer Größe dann vielleicht eine Erwartungshaltung, die nicht dem Kindesalter entspricht.
Was meint Ihr? Sollte die Körpergröße bei der Entscheidung für den Einschulungstermin eine Rolle spielen? Vielen Dank für Eure Meinungen und Erfahrungen!
Beitrag beantwortenRe: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von Maxikid am 14.12.2017, 9:54 Uhr
Meine Tochter ist auch sehr, sehr groß und wurde erst mit 7 Jahren und 1 Monat regulär eingeschult. Sie wurde noch nie deswegen geärgert. Sie wird oft angesprochen, ob sie schon in die 5. oder 6. Klasse gehen würde. Finde ich aber nicht schlimm. Sie geht jetzt in die 3. Klasse. Dafür gibt es bei ihr 3 Mädels, die extrem klein sind. Alle werden so akzeptiert wie sie sind....mach Dir deswegen bitte keine Sorgen....Es gibt in der Klasse noch 2 Jungs, die die gleiche Größe haben. LG maxikid
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von Oktaevlein am 14.12.2017, 10:31 Uhr
Hallo,
nein, ich finde, die Körpergröße sollte keine Rolle bei der Entscheidung spielen. Wenn deine Tochter noch nicht so weit ist, würde ich sie zurückstellen lassen.
Meine Tochter wurde dieses Jahr mit 6,5 Jahren regulär eingeschult. Sie ist auch sehr groß und wurde immer schon älter geschätzt. Allerdings hat sie unter ihren Mitschülern keinerlei Probleme wegen ihrer Größe und sie ist mindestens einen halben bis einen Kopf größer als die meisten anderen Kinder.
Wenn Kinder mobben "wollen", werden sie immer irgendetwas finden - leider. Versuche, das Selbstbewusstsein deiner Tochter zu stärken, das schützt am besten (wenn auch nicht zu 100%) vor Mobbing. Aber ich würde jetzt auf keinen Fall davon ausgehen, dass sie wegen ihrer Größe gemobbt würde. Beim Kind deiner Bekannten wäre es vielleicht irgendeine andere Eigenschaft oder Äußerlichkeit, wenn es nicht die Größe wäre.
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von Turbinchen21 am 14.12.2017, 11:06 Uhr
Hallo
Ich kann dich beruhigen meine Tochter ist dieses Jahr eingeschult worden und sie ist 140cm sie war schon immer die größte auch in der Kita . Sie ist im Februar 6 . Jahre geworden. Aber wir als Eltern sind auch groß und ihr Bruder
( mit 9.jahren 155) ist auch sehr groß.
Sprich mit den Erziehern was sie denken ob sie fit für die Schule ist oder ob ein extra Jahr Kita sinnvoll ist.
Stärke sie in anderen Sachen meine kann z.B. sehr gut schwimmen.
Ihr seit doch bestimmt dann auch nicht klein? Große Eltern = Große Kinder
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von Maxikid am 14.12.2017, 11:17 Uhr
Meine ist jetzt auch 9 Jahre alt und 1,55 cm groß...Ihr Schwester ist 12 und 1,60 cm....
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von Maari am 14.12.2017, 11:17 Uhr
Wenn deine Tochter noch nicht "schulreif" ist, dann ist zurückstellen sicher sinnvoll. Da spielt die Größe keine Rolle.
Selbstbewusstsein ist viel entscheidender.
Bei einem selbstbewussten Kind ist die Gefahr des Mobbens sehr viel geringer.
Aufgrund dessen könnte es ihr sogar gut tun, wenn sie noch ein Jahr mehr Zeit hat.
Frage die Erzieher, höre dir ihre Einschätzung an. Sie kennen die Kinder (meistens) sehr gut und haben gute Vergleiche zu anderen Kindern gleichen Alters. Raten sie zur Zurückstellung, dann versuche das.
Wenn Kinder mobben wollen, finden sie immer einen Grund oder ein Kind, das ihr Opfer ist. Aber es gibt auch Klassen, da gibt es kein Mobbing. Da wird gestritten und gezankt, mal darf das, mal jenes nicht mitmachen. Aber eigentlich halten alle zusammen. Kommt auf die Zusammenstellung an, auf die Schule, auf die Lehrer,...
Leider kann das nicht vorhergesagt werden.
Nachtrag Körpergröße
Antwort von Maari am 14.12.2017, 11:21 Uhr
Mein Sohn ist einer der Kleinsten und Jüngsten in der Klasse. Und obwohl erst seit kurzem in der Klasse und aus einem anderen Bundesland (hört man beim sprechen, wir wohnen jetzt in Bayern) gehört er voll dazu. Ist jetzt sogar Klassensprecher geworden.
Re: Nachtrag Körpergröße
Antwort von Maxikid am 14.12.2017, 11:27 Uhr
Ja, es kommt immer auf die Klassenzusammensetzung an....Meine Große wurde 4 Jahre gemobbt, normale Größe, war bei der Einschulung noch selbstbewußt, sehr sozial. Die Lütte war ein Riese, sehr frech. nach mir die Sinnflut, ihr könnt mich alle mal Einstellung. Sie ist total beliebt in der Klasse....2 unterschiedliche Grundschulen.
LG maxikid
Re: Nachtrag Körpergröße
Antwort von Mama Caro am 14.12.2017, 12:57 Uhr
Das zusätzliche Jahr im Kindergarten wünsche ich mir für meine Tochter auch deshalb, damit sie selbstbewusster, selbstsicherer und selbständiger wird. Andererseits würde sie vielleicht bei regulärer Einschulung einen sehr guten Klassenlehrer bekommen, den wir bereits kennen... eine schwierige Abwägung, finde ich
Re: Nachtrag Körpergröße
Antwort von Turbinchen21 am 14.12.2017, 14:13 Uhr
Was möchte den deine Tochter? Kann sie zählen ihren Namen schreiben! Wenn sie in die Schule möchte und die Schuluntersuchung auch das bestätigt dann nur Mut.
Aus welchem Bundesland kommt ihr? Es ist ja auch nicht immer so einfach eine Rückstellung !
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von mauselchen am 14.12.2017, 16:10 Uhr
Ich finde dieses Theater (nicht bei dir persönlich) um das Einschulungsalter Quatsch. Zum Schulkind werden die Kinder in der Schule, egal, ob mit 6 oder 7. Da lernen sie, sich wie ein Schulkind zu verhalten, manche in ein paar Tagen, manche brauchen dazu ein Jar, völlig unabhängig vom Alter, das ist doch Typsache. Und ja, ich würde ein großes Kind nicht später einschulen als notwendig, ebensowenig allerdings ein kleines.
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von Oktaevlein am 14.12.2017, 17:29 Uhr
"sie ist 140cm" - wow, da ist meine ja "klein" gegen mit ihren 132 cm. ;-)
Aber dennoch: ich würde den Zeitpunkt der Einschulung niemals von der Körpergröße abhängig machen. Genauso gibt es ja Kinder, die unterdurchschnittlich klein sind. Die würde man doch auch nicht WEGEN der geringen Länge zurückstellen.
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von lubasha am 15.12.2017, 6:27 Uhr
Aus welchem Grund soll sie zurückgestellt werden? Paar Tage vor dem Stichtag sind nicht ausreichend.
Und ja, man kann es nicht wegdiskutieren, der äußere Erscheinungsbuld verankert die erwartete Entwicklung, in der Kita habe ich es öfter erlebt (nicht ich selber, aber die Mütter von kleinwüchtigen Kindern und von besonders großen Kindern haben es oft beklagt). Bei den nicht so verfahrenen Fällen reicht der Hinweis auf das Alter des Kindes aus, um Erwartungen entsprechend anzupassen.
In der Klasse von meiner großen, weder mit jetzigen noch mit der alten Lehrerin, war die Körpergröße ein Problem. Ich denke, die Lehrer differenzieren besser in der homogänen Schülergruppe ob das Kind dies und jenes kann oder nicht.
Meine Bande ist in den klassen die Jungsten (über 2 Jahre Abstand in der Klasse der großen, fast 1 Jahr in der Klasse des kleinen). Es läuft prima. Die sind normal groß, bei der großen ist die Streueung in Körpergröße 2 Kinderköpfe, über 50 cm. Es relativiert sich schon.
also Hier kann Frau nicht einfach mal so Kind zurück stellen lassen
Antwort von Caot am 15.12.2017, 11:04 Uhr
.... das geht nicht. Zu groß oder zu unbeholfen geht auch nicht. Hier bestimmt das der Arzt. Und in der Regel zählen da nur Entwicklungsdefizite im sozialen oder kognitiven Bereich. Das muss dann auch noch der Kiga so sehen und die Schule. Im schlimmsten Fall geht man hier eben ein Jahr in die Vorschule. Ob man das dann will?
Danke
Antwort von Mama Caro am 15.12.2017, 11:41 Uhr
Danke für Eure Antworten, besonders an alle, die konkret meine Frage beantwortet haben.
Ich wollte keine allgemeine Diskussion zum Thema Rückstellung aufmachen. Es ist ja auch allgemein bekannt, dass das nicht "einfach so geht".
Größe ist nicht die Ursache fürs Mobbing!
Antwort von Windpferdchen am 15.12.2017, 14:16 Uhr
Es mag sein, dass die andere Mutter nach einer Erklärung sucht, warum ihre Tochter gemobbt wird. Das kann man gut verstehen. Aber die Größe hat damit nichts zu tun, auch wenn sie bei den Hänseleien vielleicht thematisiert wird. Ich kenne gleich drei so extrem große Mädels in den Klassen meiner Kinder, die nicht gemobbt werden. Umgekehrt war ich selbst immer die Kleinste der Klasse, bin aber ebenfalls nie gemobbt worden.
Mobbing passiert manchmal einfach so, dann ist es Zufall, wer ausgesucht wird. Viel öfter aber haben Kinder, die Mobbingopfer werden, etwas an sich, das sie anecken lässt. Zum Beispiel eine altkluge Art oder einen bestimmten Habitus, der auffällt. Oder ihre Kleidung oder Frisur ist altbacken. Das heißt nicht, dass sie etwas dafür könnten. Aber manchmal bemerken Eltern nicht, dass ihr Kind ungeschickt zurechtgemacht ist, oder sich ein bestimmtes ungünstiges Verhalten oder Auftreten zugelegt hat. Oder sie sind stolz darauf, dass ihr Kind so „anders“ ist und merken nicht, dass sie ihm keinen Gefallen tun, wenn sie es darin bestärken.
Was Deine Tochter angeht, würde ich nach ihrer Reife und nicht nach ihrer Größe gehen. Vor allem würde ich mich nicht von der Geschichte einer einzelnen anderen Mutter, die sich irgendetwas zusammenreimt, meine eigene Entscheidung beeinflussen lassen. Deine Tochter ist nicht die Tochter dieser anderen Frau, sondern ein individuelles Kind. Es gibt doch gar keinen Anlass zu glauben, sie würde gemobbt werden. Man könnte es ja auch umgekehrt sehen: Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr jemand blöd kommt, ist wesentlich geringer, wenn sie größer als die Anderen ist. Weil sie nämlich als körperlich überlegen und daher wehrhaft rüberkommt.
Ich würde aber trotzdem gut überlegen, ob eine Rückstellung wirklich nötig ist. Mein Sohn hat auch um den Stichtag herum Geburtstag und ist der Jüngste der Klasse, er kommt aber gut zurecht. Ein Kind muss schon deutlich unreifer als der Rest der Altersgruppe sein, damit eine Rückstellung wirklich Sinn macht. Dies aber würde z. B. auch den Erzieherinnen im Kiga auffallen. Was sagen sie denn dazu?
LG
Das was Du möchtest, ist wie lesen in der Glaskugel
Antwort von Caot am 15.12.2017, 14:44 Uhr
Das kann man sich im allgemeinen sparen. Da, A, deine Rückstellungsgründe keine sind und B, es tausend Gründe geben kann, warum ein Kind Opfer wird. Zu groß, zu dick, zu dünn, zu klein, zu schnell, zu langsam, zu kurze Hosen, zu langes T-Shirt, große Füße, kleine Füße ........ und nur weil man mal etwas gehört hat ...... Glaskugel 
Der Stichtag entscheidet und der Arzt. Trag ihm doch mal deine Bedenken vor, mal sehen, was der dazu sagt. 
Es braucht nur einen Wiederholer und schon wird dein Kind nicht mehr diieses Alleinstellungsmerkmal haben. 
Re: Danke
Antwort von Pebbie am 16.12.2017, 13:02 Uhr
Der Junge mit den Segelohren und das Mädchen mit der schiefen Nase werden auch nicht zurück gestellt.
Ich glaube nicht das ein Kind gemobbt wird, weil es groß ist.
Und Lehrer sollten in der Lage sein ein Kind gemäß seinem Alter zu behandeln und nicht zu denken das es mehr können muss, nur weil die Körpergröße nicht stimmt. Dann wären kleine Kinder ja ewige 1. Klässler.
Hier in NRW würden sie Dich milde belächeln wenn Du um Rückstellung eines schulreifen Kindes bittest, weil die Körpergröße aus dem Rahmen fällt.
Re: Rückstellung und Mobbing wegen Körpergröße?
Antwort von nils am 18.12.2017, 11:29 Uhr
Hallo!
Mir ist schon aufgefallen, dass es größere Kinder ev. schwieriger im Leben haben, weil sie einfach für älter gehalten werden und dann oftmals gedacht wird warum kann sie/er das noch nicht...
Aber ich denke nicht, dass das ein Grund ist für Mobbing unter den Kindern. Das ist oft nur das was Erwachsene im ersten Moment so denken, wenn z.B. ein großes Kind noch nicht schwimmen,... kann, weil sie es z.B. schon für 7 J. halten obwohl es erst 5 J. alt ist.
Mein Kleiner ist z.B. der Kleinste der Klasse (mit 115 cm). Er fühlt sich sehr wohl, wird aber von Menschen, die ihn nicht kennen ständig viel jünger geschätzt.
Das ist zwar oft gut für die Bewunderung - wow, so klein und kann das schon, aber ihn stört es oft, weil er ja ein Schulkind sein will und die meisten denken er gehe noch in die Kita.
Re: Größe ist nicht die Ursache fürs Mobbing!
Antwort von MamaMalZwei am 25.12.2017, 14:34 Uhr
Hallo, auch wenn Du es vielleicht nicht siehst: Du gibst den Mobbingopfern Schuld dafür, dass sie geärgert werden. Meiner Erfahrung nach wird viel zu wenig darauf geguckt, dass diejenigen, die mobben, ein genauso großes Problem haben. Nämlich darin, dass sie andere nicht akzeptieren können wie sie sind.
Mobber "erben" Verhaltensweisen von Menschen, die ihnen nahe stehen: Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Tante. Oft geht es einfach auch nur um Machtausübung. DA muss man ansetzen, nicht daran, dass wir jetzt alle gleich machen und nur noch eine Art Turschuhe tragen dürfen, Hosen, Haarschnitt oder weiß der Geier was. LG
ich finde schon dass es große Kinder schwerer haben
Antwort von Larissa81 am 31.12.2017, 19:13 Uhr
ich kenne ein paar große Mädchen, die Größenmäßig 3 Jahre älter geschätzt werden und somit alle in der Klasse überragen.
Sie sind eher Aussenseiter wie Kinder die eher klein sind bzw. in der norm mitlaufen.
Werden zwar nicht gehänselt, haben aber sehr schwer Anschluss zu finden, war auch schon im Kindergarten so, für gleichaltrige schienen sie älter für gleichgroße kognitiv zu jung.
Trotzdem hat das nix mit dem Datum der Einschulung zu tun
große Kinder lösen auch kein "Schutzreflex" aus
Antwort von Larissa81 am 31.12.2017, 19:25 Uhr
da geb ich Nils recht, es wird immer viel erwartet, was man können muss.
Kaum einer sagt bei nem großen Mädel mei ist die aber süß.
Und kleine Kinder wirken auch Schutzbedürftiger als große, auch wenn beide gleich alt sind.
Sie fallen eher auf wenn es um die Schuldfrage geht, können sich schlechter verstecken und haben zum Teil ein ganz anderes Kraftverhältnis als kleine Kinder.
Da können große Kinder schon sehr drunter leiden.
Das wär aber eher kein Grund nicht zurückzustellen da sie in noch nem Jahr ja noch größer ist wie die Neulinge.
Und die meisten die man fragt haben eher drunter gelitten zu groß zu sein (weniger Schutz, weniger Nachgegeben, öfter Helfen, viel erwartet...) wie zu klein und ich schrieb hier nicht von Kindern die 5 cm größer sind sondern von Erstklässlern die so groß sind wie reguläre 4 Klässler.
Und zu sagen oh je bist du aber klein für dein alter käme einer Beleidigung gleich und macht kaum einer aber zu sagen wie riesig bist du für dein alter, das ist vollkommen ok.
Re: große Kinder lösen auch kein "Schutzreflex" aus
Antwort von Musikerin am 31.12.2017, 19:46 Uhr
Dem stimme ich nicht zu. Ich kenne auch kaum Kinder, welche in der ersten Klasse so groß sind wie andere in der vierten, das kommt nicht oft vor.
Und meine Tochter ist eher klein und sie musste sich schon öfters den Spruch anhören, das sie klein ist für Alter und ob sie sich nicht in der Schule verlaufen hätte? Das kommt durchaus vor.
Ich bin selber recht groß und zu mir hat man öfters gesagt: bist du groß! Das stärkt mehr das Selbstbewusstsein als das, was sich meine Tochter anhören muss und musste! Da arbeiten wir seit langem daran, das sie mehr Selbstbewusstsein hat.
Aber nur weil man groß ist, ist das kein Grund für eine Rückstellung. Kleinere Kinder werden ja auch nicht zurück gestellt und später relativiert sich sowieso das meiste.
Re: große Kinder lösen auch kein "Schutzreflex" aus
Antwort von IngeA am 03.01.2018, 22:01 Uhr
Meine Jüngste (jetzt 4. Klasse) ist sehr klein und zierlich. Sie ist mit 3,5 in den Kiga gekommen und war für die Größeren wie eine Puppe. Sie ist von den anderen Kindern immer zu den "Kleinen" gezählt worden, auch als sie schon ein Vorschulkind war. Sie ist in den Sommerferien nach der 2. Klasse noch gefragt worden ob sie schon ein Vorschulkind ist. Fand sie nicht gerade toll.
Gestern in Schwimmbad war wieder jemand total begeistert, dass meine Tochter schon so toll schwimmen kann obwohl sie noch so klein ist. Ähm, ja, mit fast 10 ist das jetzt nicht wirklich ungewöhnlich dass man schwimmen kann.
Auf dem Pausenhof ist sie von den älteren Schülern oft geschubst worden etc. Das haben groß gewachsene Kinder eher weniger, da traut man sich einfach nicht so. Auf der anderen Seite kann ein kleines zierliches Kind das aber auch "ausspielen": Es kann den Schutz der Anderen und der Erwachsenen eher einfordern. Blöd nur, wenn man dafür gar nicht der Typ ist.
Kleine bekommen mehr Schutz, wollen den aber oft gar nicht. Meine Tochter wollte keinen Schutz, sie wollte ernst genommen werden.
Und wenn man immer nur die "Depperlaufgaben" bekommt weil man ja noch so klein ist, ist das auch doof.
Genau so wie es für die sehr großen Kinder darunter leiden ständig überfordert zu werden leiden die Kleine unter Unterforderung. Und genau so wie es für die großen Kinder doof ist, wenn sie immer rücksichtsvoller und vernünftiger sein sollen als das ihrem Alter entspricht leiden die Kleinen darunter ständig wie Kleinkinder behandelt zu werden.
LG Inge
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