Die Geburt

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Geschrieben von Bauchgefühl am 17.02.2017, 13:55 Uhr

schwarz Malerei

Hallo knuffelbär,

du nennst es Schwarzmalerei, ich nenne es den pragmatisches, kritisches Denken. Ich habe bis jetzt keine Hausgeburtsverlegung erlebt. Alle Hausgeburten sind zuhause erfolgt. Die Krankenhausgeburten, die ich erlebt habe, sind von Anfang an als Krankenhausgeburten von den Frauen geplant worden. Es gibt bestimmt Krankenhäuser und Kreißsaalhebammen, die sich Mühe geben, aber auch diese müssen sich den geltenden Regeln ihres Arbeitgebers fügen, sonst würden sie in Haftungsfällen nicht mehr geschützt werden. Zudem gibt es in den Kreißsälen ein starkes Machtgefälle. Nicht umsonst hat man die Hebammenausbildung zu einem Studiengang gemacht, damit dieses behoben werden kann.
Was Hebammen im Krankenhaus lernen, sind Interventionen und Arbeitsabläufe, was tun, wenn etwas nicht der Norm entspricht. Das ist gut, wenn es in dem Maße durchgeführt wird, wo es wirklich erforderlich sprich pathologisch ist. Laut WHO sind 90 % der Interventionen, die im Krankenhaus bei Geburten durchgeführt werden, nicht wissenschaftlich evidenzbasiert. Das bedeutet, keiner weiß, ob es nicht ohne die Intervention gleich oder besser ausgegangen wäre. Auch Hebammen, die Hausgeburten begleiten und ihre Ausbildung im Krankenhaus absolviert haben, könnten unnütze Interventionen machen oder durch ihre Einstellung in Bezug auf normale Geburtsabläufe durch Unwissenheit oder Angst geburtshinderlich sein.
Ich vertrete die Ansicht, dass gerade weil die Situation in Bezug auf die Frauengesundheit und Betreuung in Schwangerschaft, bei Geburt und im Wochenbett aktuell nicht sehr rosig aussieht tendenziell sogar noch schlechter werden wird, dass sich Frauen noch mehr informieren, kritisch hinterfragen und sich mit ihren Wünschen und Forderungen politisch durchsetzen sollten. Ich denke nicht, dass wir Frauen das, was uns vorgegaukelt wird, so schlucken sollten. Wir müssen mit den vermeidbar gewesenen Schäden an unserem Körper und der mangelhaften Bindung zu unseren Kindern ein Leben lang leben. Für Krankenhäuser sind wir nur eine Zahl in der wirtschaftlichen Bilanz. Daher werde ich jeder Frau weiterhin raten, zuhause zu bleiben und sich eine gute Begleitung zu suchen und im Falle, dass wirklich ein pathogener Zustand vorliegt, ins Krankenhaus zu fahren. Dafür wird auch immer genug Zeit sein.
Laut WHO sind 70 - 80 % aller Frauen zu normalen sprich natürlichen Geburten fähig. Aktuell liegt die Einleitungsrate bei 23% intrapartal bekommen weitere 30% einen Wehentropf und die Kaiserschnittrate liegt bei 32%. Die Müttersterblichkeit ist in den letzten Jahren aufgrund der Kaiserschnittrate gestiegen. Das ist nicht normal und das wissen die Geburtsärzte und das Gesundheitssystem. Es wird seit diesem Februar an zwei neuen Leitlinien gearbeitet, um diesen fatalen Zustand in den deutschen Kreißsälen zu ändern. Aber ich glaube nicht, dass sich etwas ändern wird, solange nicht die Frau als Mensch in Symbiose mit ihrem Kind im Mittelpunkt steht.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

 
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