Die Geburt

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Geschrieben von Julz2016 am 03.02.2017, 11:26 Uhr

Notkaiserschnitt

Ich möchte euch gerne von meiner Geburt teilhaben lassen , obwohl es wahrscheinlich zum größten Teil auch zur Selbsttherapie für mich dient.
Am 27. 9 musste ich zur Besprechung ins kkh, da mein Blutdruck ständig zu hoch war und ich viel mit Wasser und Kopfschmerzen zu kämpfen hatte. Da sagte die Ärztin , gut Frau P wir leiten morgen ein ( morgen???? Morgennnnn??? -ursprünglicher Et war 12.10.und ich dachte ich könnte die zeit noch genießen)
Also am 28. Früh hin eingeleitet mit tablette , ständiges ctg abends 2 tablette und dann kamen die wehen .. doll aber gut verathbar.
Ich dürfte in die wanne und da platze die fruchtblase und die wehen waren unerträglich ... aus der wanne raus begannen die presswehen , erst leicht dann immer stärker . Pda kam auch und die ärzte drückten sogar auf mein bauch aber der kleine wollte einfach nicht weiter ... sie versuchten alles , dann von jetzt auf gleich hies es ... notkaiserschnitt-herztöne vom kind sind zu schlecht ( es wurde vor den presswehen immer kontrolliert und blut am kopf vom baby abgenommen) von einer sekunde auf die andere waren gefühlt 20 Ärzte um mich rum und fummelten und fragten mich und weg war ich ...
Am 29.9 um 9:54 kam der kleine sterngucker auf die Welt. Er hat es nicht leicht gehabt und ich auch -wärend der op wurde ne niere und ein band von der Gebärmutter verletzt , ich verlor viel Blut. Leon hatte durch die zange und den vielen blutabnahmen eine riesen blase auf dem kopf ( berichtete mein mann )
Weil das aber nicht genug war lag ich noch fast 3 wochen um kkh mit unerklärlichen fieberanfällen .Bekam bestimmt insgesammt 6 verschiedene Antibiotika , ein Ct und keiner wusste was los war.

Das schlimmste war das es so lange gedauert hat bis ich aus der nakose erwacht bin und realisieren konnte das es mein Baby ist und das wir beide es geschafft haben.
Und durch die Fieber Anfälle konnte ich mich auch dort im kkh nicht richtig um leon kümmern. Ich war fix und fertig und es hat sehr lange gedauert bis ich realisieren konnte das ich mama bin.
Oft muss mein mann mir alles erzählen was passiert ist.
Jetzt ist unser sonnenschein 4 monate alt und ich liebe ihn abgöttisch ...
Danke fürs lesen

 
3 Antworten:

Re: Notkaiserschnitt

Antwort von Pnin am 04.02.2017, 22:50 Uhr

Liebe Julz,

Eigentlich schreibe ich selten in Foren. Dein Beitrag allerdings hat mich sehr betroffen gemacht. Es tut mir sehr leid, was dir passiert ist. Ich hoffe, es gelingt dir irgendwann besser mit diesem Trauma zu leben.
Mein Sohn ist 2012 als Frühchen (34+2 SSW) ebenfalls als Notsectio zur Welt gekommen. Ich habe die Situation als sehr dramatisch erlebt. Damals war ich wegen nachlassender Kindsbewegungen ins Krankenhaus gefahren. Kaum angekommen platzte meine Fruchtblase und die Herztöne meines Sohnes waren weg. Sofortige Sectio in Vollnarkose. Mein Sohn hat einen leichten Sauerstoffmangel erlitten. Wir waren 3 Wochen im Krankenhaus. Inzwischen ist er 4 Jahre alt und total fit. Dennoch war das gesamte erste Jahr nach der Entbindung schwer. Ich hatte erst das Gefühl, für ihn stark sein zu müssen und habe funktioniert. Aber sobald mich jemand auf die Geburt angesprochen hat, bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich habe die Entwicklung meines Kindes äußerst kritisch beäugt und überall negatives gesehen. Es war schwierig meinen Sohn als Baby einfach zu genießen. Geholfen hat mir, darüber zu reden. Immer und immer wieder. Mit meinem Mann, meinen Freundinnen, meiner Hebamme, unserer Kinderärztin.
Ich habe die Notsectio akzeptiert, denn sie hat meinem Sohn das Leben gerettet.
Ich wünsche dir, dass du irgendwann auch weniger Trauer und Schmerz beim Zurückblicken auf die Geburt empfindest!
Vielleicht als kleiner Mutmacher: Meine Tochter ist 2015 spontan auf die Welt gekommen. Die Geburt war auch nicht der Hit, aber ich war wach und dabei und die Kleine sofort fit - also kein Vergleich....

Ich wünsche Dir alles Gute!
Pnin

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Du bist nicht allein.Die Geburt meiner Tochter war der

Antwort von Schru am 07.02.2017, 19:33 Uhr

schlimmste Tag meines Lebens.
Traumschwangerschaft, dann während der Geburt Stillstand- Entscheidung NotKS mit Spinalanästhesie. Das Kind war aber schon so tief unten,dass es nicht rauskaum.Ich hörte nur die Ärztin "Scheisse " rufen und hektisch ein paar Nr.sagen( habe später erfahren,dass das die Nr.des Kindernotarztes war. Als sie das Baby rausgezerrt hatten,war es totenstill im Kreißsaal. Keiner sagte was,kein Kinderschreien. Eine gefühlte Ewigkeit kam niemand zu uns.
AlS dann die Ärztin kam,meinte sie,das alles sehr knapp war und das Kind in die Intensiv müsste.Als ich sie fragte,ob es geatmet hat, sah sie mich nicht an und murmelte nur,das die Übergabe an den Intensivarzt sehr schnell war und sie es nicht gesehen hat.Da wusste ich, dass sie gelogen hat. Die Hebammenschülerin,die zum ersten Mal bei einer Geburt dabei war, weinte,als sie sich verabschiedete. Ich lag da im Kreißsaal, keiner sagte uns was und ich hab immer nur zu meinem Mann gesagt: Da stimmt was nicht,das Kind ist tot!
Wir haben dann erfahren, dass unser Kind sowohl Herz- als auch Atemstillstand hatte und reanimiert werden musste.Laut Intensivarzt war alles sehr knapp.Ich habe sie dann zum ersten mal einen Tag später überhaupt gesehen. Sie hatte Hirnödeme und in den Folgetagen Krampfanfälle,von denen keiner wusste,was das für gesundheitliche Folgen hat.
Ich bekam auch hohes Fieber (40°C aufwärts ) und es dauerte ewig,bis mal ein Antibiotikum anschlug. Wir waren 10Tage getrennt,sie auf der Kinder- ich auf der Wöchnerinnenstation mit einer erbärmlichen Versorgung. Es war schlicht der Horror!
Aber lange Rede, gutes Ende: Sie hat sich auf wundersame Weise von den Geburtstrapazen toll erholt, wird in einer Woche 7 Jahre und ist in ihrer Entwicklung topfit. Wir haben eine superenge und sichere Bindung auch ohne Bonding und 24h Versorgung durch mich in den ersten 10 Tagen.
Ich habe auch meinen Frieden mit der Vergangenheit geschlossen und letztendlich dankbar,dass Alles gut ging ( auch wenn ich der Klinik einige Fehler vorwerfe).
Allerdings habe ich jetzt,während ich das aufschreibe ,Tränen in den Augen...so ganz kommt man vielleicht doch nicht über alles hinweg.
Alles Gute!
Schru

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Re: Notkaiserschnitt

Antwort von clarence am 14.02.2017, 11:38 Uhr

Hallo!
Ich hatte auch einen Notkaiserschnitt.
10 Tage nach dem ET musste ich in der Früh zur Einleitung ins KH. Ein paar Stunden drauf bekam ich furchtbare Wehen - stundenlang. Dann kam auch noch Fieber über 38 Grad hinzu und die Hebamme sagte, dass sich absolut nichts tut.

Als es dann schon abends wurde, schlossen sie mich an den Wehentropf an, damit die Wehen mehr bewirken, aber plötzlich kam Blut - viel Blut.
Ich läutete der Hebamme (lag ja ganz alleine in einem Zimmer) und auf einmal standen gefühlte 100 Leute rund um mich rum und waren alle ganz hektisch (und das um Mitternacht!).
Ich wusste zuerst gar nicht was los war, als dann irgendjemand mal zu mir meinte Not-KS, da sich die Plazenta ablöst und er ein Sternengucker sei.
Ich war so fertig, dass ich am ganzen Körper zitterte und dieses Zittern nicht beenden konnte.

Bekam Spinalanasthäsie und da hörte ich einen Arzt rufen: Spinnt ihr, die ist doch nicht so schwer wie ihr die Anasthäsie verabreicht habt. Da bekam ich dann richtig Panik und sah nur noch auf die ganzen Geräte rund um mich ob sie eh noch einen Herzschlag,... anzeigen.

Als mein Sohn dann nach kurzer Zeit geboren wurde, wurde er mir nur ganz kurz gezeigt und musste sofort mit dem Kinderarzt nach draußen. Er hat Gott sei Dank alles gut überstanden.

Dafür musste ich stundenlang im Aufwachraum stehen (ganz woanders als mein Sohn war), weil ich meine Beine stundenlang nicht spüren konnte (denke das war wegen der großen Menge an Betäubungsmittel). Nach einigen Stunden fragten sie mich ob ich meine Füße schon ein bisschen spüre. Sagte dann ja, damit ich zu meinem Sohn darf, aber ich spürte gar nichts. Das Gefühl kam erst ganz, ganz viel später wieder und bei der Einstichstelle hatte ich Monate danach noch eine taube Stelle wo ich nichts spürte.

Heute ist er fast 10 Jahre alt, ein quicklebendiger Junge mit einem Temperament für zehn Kinder. Er ist blitzgescheit, wissbegierig und wir haben - obwohl ich ihn nicht gleich auf die Brust gelegt bekam und auch das Stillen als Folge des KS nicht klappte - ein total inniges Verhältnis zueinander.

Bei der nachfolgenden Geburt hatte ich richtige Panik, dass es wieder ein KS werden könnte, aber es wurde eine wunderschöne, kurze Geburt.

Ich wünsche dir alles, alles Gute, dass du dieses Trauma bald verarbeiten kannst. Bei mir hat es auch eine Zeit gedauert, aber irgendwann hat man es überwunden.

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