Die Geburt

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Geschrieben von Glaseule am 19.02.2017, 23:38 Uhr

Das gilt halt in beide Richtungen...

"Laut WHO sind 90 % der Interventionen, die im Krankenhaus bei Geburten durchgeführt werden, nicht wissenschaftlich evidenzbasiert. Das bedeutet, keiner weiß, ob es nicht ohne die Intervention gleich oder besser ausgegangen wäre."

Das ist richtig. Es weiß aber genauso keiner, ob es nicht ohne die Intervention schlechter ausgegangen wäre.

Wichtig ist, glaube ich, dass man sich vor einer Hausgeburt wirklich klarmacht, ob man damit leben kann, dass bei einem Notfall keine sofortige Hilfe da ist - mit allen möglichen Folgen. Ich kenne eine Frau, die nach ihrem ersten (als traumatisch erlebten) Kaiserschnitt nur noch Hausgeburten wollte und dann auch zwei Hausgeburten hatte. Sie hat erzählt, dass sie sich sehr genau damit auseinandergesetzt hat und sich vorher gesagt hat, es ist okay, wenn ich dabei mein Leben verliere, es ist okay, wenn mein Kind dabei sein Leben verliert oder Schaden nimmt, das nehme ich in Kauf dafür, dass ich zuhause gebären kann und nicht nochmal eine Klinikgeburt erleben muss, bei der man mich womöglich wieder zum Kaiserschnitt drängen würde.

Eine sehr klare, sehr mutige Haltung, die mit Sicherheit auch widerspiegelt, wie unschön Krankenhausgeburten verlaufen können. Gleichzeitig hat mich diese Äußerung darin bestärkt, dass ich jederzeit wieder ins Krankenhaus gehen würde. Ich könnte nicht damit leben, mein Kind wegen einer Komplikation zu verlieren, die zwar (eher) unwahrscheinlich ist, aber wenn sie eintritt, dann eben u. U. doch in vollem Umfang. Deswegen achte ich in der Schwangerschaft ja auch auf meine Ernährung, auch wenn es recht unwahrscheinlich ist, sich und sein Kind mit Toxoplasmose oder Listeriose anzustecken. Und ich würde auch meiner großen Tochter nicht zumuten wollen, ohne Mutter aufzuwachsen, nur weil ich gern eine schönere Geburt haben wollte. Es ist nunmal so, manche Komplikationen wie eine Plazentaablösung lassen sich nicht vorhersehen. Auch meine eigene Geburt hätten aufgrund einer stillen (d. h. schmerzlosen) Uterusruptur wahrscheinlich weder meine Mutter noch ich überlebt, wenn sie eine Hausgeburt versucht hätte.

Aber wenn man mit dem Risiko leben kann und im Reinen ist (oder sich keine Gedanken drüber macht und dann auch entsprechend Glück hat), ist eine Hausgeburt sicher eine schöne Sache.

 
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