Die Geburt

Die Geburt

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von Mommy2be8.17  am 08.02.2017, 11:54 Uhr

PDA bei der 3.Geburt?

Hallo.

Aktuell bin ich in der 13. SSW.
Ich habe schon 2 Kinder (14J & 10J.), damals habe ich beide "natürlich" u. ohne PDA bekommen. Kurz vor Ende beider Geburten wollte ich dann doch eine PDA u. jedesmal war es "zu spät".
Bin am überlegen, ob ich es diesesmal früher sagen soll, aber wie genau wirkt diese u. wann sollte ich es spätestens entscheiden?

 
27 Antworten:

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Pinkmommy am 09.02.2017, 9:49 Uhr

Morgen :-) also ich habe auch 2 Kinder und bin gerade schwanger mit dem 3 Kind. Ich erzähle dir mal kurz meine Geschichte. Ich habe mein erstes Kind komplett ohne PDA durchgestanden nicht weil ich keine angeboten bekommen habe sondern weil ich furchtbare Angst vor der PDA hatte. Also musste ich so durch wenn ich die ja nicht wollte (48 std Wehen) Beim 2 Kind ist es folgendermassen gelaufen ich bin ins Krankenhaus mit Wehen und als die Ärztin mich untersucht hat und mir gesagt hat wir nehmen sie zur Geburt auf bin ich unter tränen zusammen gebrochen weil ich mich an die erste Geburt errinert habe und wie hart die für mich war. Die Ärtzin hat mich getröstet und direkt gesagt ich schreibe mal eine PDA auf ich hab einfach genickt obwohl ich immer noch Angst davor hatte. Ich hatte so Angst davor das ich std lang die PDA verweigert habe und gelitten habe unter den Wehen. 5 Std bevor das Baby kam ich wusste natürlich nicht das mein Baby 5 std später kommt habe ich eingewilligt die PDA zu nehmen unter Angst natürlich haha. Aber die restlichen 5 Std waren so angenehm und die Geburt auch ( 30 Std wehen bzw 25 std wehen da ich ja 5 davon die PDA hatte ) und diesmal mache ich es genau so m ich halte so lange aus wie ich kann u wenn es garnicht mehr geht dann will ich die PDA wieder. Es gibt keine richtigen Zeitpunkt weil du nicht weis wann das Baby kommt. Aber du kannst es ja von Anfang an nehmen. Das hätte ich auch gekonnt. Nur meine Angst stand mir im Weg. Viel Erfolg :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Melli2011 am 09.02.2017, 13:10 Uhr

Ich denke man kann dies im Vorfeld schon mal bei der Aufnahme sagen das man eine PDA möchte oder nicht. Und wenn sich die Geburt ewig hinzieht oder du von anfang an unerträgliche Schmerzen hast würde ich mich für eine PDA entscheiden.
Mir wurde im letzten März die Entscheidung abgenommen. Wurde nach vorzeitigen BS eingeleitet und die Wehen kamen gleich so kräftig, das ich dachte das halte ich ohne PDA nicht aus. Wollte aber trotzdem keine, weil ich irgendwie spürte das unser Sohn sich nicht mehr viel Zeit lassen würde. Und so war es auch nach einem Schmerztropf und einer Buscopaninfusion kam er nach 2,5 Std. putzmunter auf die Welt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von starlight.S am 09.02.2017, 20:59 Uhr

Hi, also in dem Krankenhaus wo ich beide Mädels bekommen habe geht man vorher zur PDA Sprechstunde und wird da über alles aufgeklärt etc. Dann muss man unter der Geburt nur noch danach verlangen... theoretisch bei Kind 1 wollte ich dann die PDA und die Hebamme sagte es sei noch zu früh... als ich dann WIRKLICH UNBEDINGT die PDA wollte war es zu spät
Naja und bei Kind 2 ging es so schnell, dass es nicht mal für Globuli gereicht hat...
Alsoich würde gleich sagen dass du die PDA willst und den Zeitpunkt mit der Hebamme klären.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Bauchgefühl am 16.02.2017, 14:21 Uhr

Hallo Mommy,

um eine PDA zu bekommen, müssen dir je nachdem in welchem Geburtsstadium du dich befindest, wehenhemmende Medikamente gegeben werden. Die PDA zu Setzen dauert ca. 10 bis 20 Minuten, bis sie wirkt kann nochmal bis zu einer halben Stunde vergehen. Eine PDA betäubt im besten Fall deinen Unterleib, so dass du, wie gewünscht, keine Wehen mehr spürst, aber im Bett liegen musst, da du nicht mehr laufen kannst. Es kann sein, dass dein Blutdruck abfällt und du eine Infusion deswegen bekommt. Ab Setzen der PDA ist DauerCTG-Überwachung häufig Pflicht, da Babys mit mehr Stress reagieren und die Herztöne schlechter werden können. Desweiteren können die Wehen schwächer werden und das bedeutet wiederum, dass du einen Oxytocintropf erhalten musst. Die Ausschüttung von Oxytocin und Endorphine in deinem Körper wird durch eine PDA gestört, dein Baby empfängt wesentlich weniger Endorphine über deinen Körper, so dass es in einem anderen Bewusstseinszustand zur Welt kommt, als wenn du normal gebären würdest. Auch die Medikamente der Infusionen und PDA bekommt dein Baby ab, wodurch es zur Störung im Bindungs- und Trinkverhalten nach der Geburt kommt, Babys haben auch vermehrt Atembeschwerden und werden durch auffälliges Verhalten öfter von der Mutter entfernt (führt zu Bindungsproblemen in der sensiblen Phase nach der Geburt). Eine PDA kann einerseits bei langen anstrengenden Geburten durch die Entspannung der Frau helfen, dass das Baby sich besser ins Becken einstellen kann und die Geburt dadurch weitergeht, aber sie kann auch dazu führen, das die Geburt stoppt und das Baby vor dem Beckeneingang verbleibt und nicht tiefer kommt. Statistisch nachgewiesen wurde, dass bei Gebrauch einer PDA die Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnitt-/ Saugglocken- /Zangengeburt stark ansteigt. Weitere Folgen einer PDA sind Fieber (Antibiotikagabe für Mutter und somit auch Kind unter der Geburt), wochenlang anhaltende Kopfschmerzen, durch weniger Gefühl beim Pressen, Damm- und Beckenbodenverletzungen, Infektionen der Einstichstelle, Lähmungen und manchmal auch zum Tod. Ich würde jeder Frau davon abraten. Die Nachteile überwiegen bei weitem die Vorteile. Würde die Frau sich unter der Geburt frei bewegen können und eine gute Begleitung haben, wäre eine PDA nicht notwendig. Eine gute Begleitung im Krankenhaus kann eine geburtserfahrene Freundin oder Mutter sein oder eine professionelle Doula. Es gibt genügend Alternativen eine angenehme Geburt zu haben, ohne sich oder sein Baby Risiken auszusetzen. Übrigens liegt die PDA-Rate zurzeit in Deutschland bei 25 %. Selbst auf Hebammen- und Ärztekongressen und unter Bindungsforschern ist man sich einig, dass das negativ für die Frauen- und Kindergesundheit ist.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von MeTu am 16.02.2017, 22:04 Uhr

Also ehrlich gesagt musste das jetzt alles doch nicht gesagt werden oder?
Sie hat doch nicht nach den Nachteilen der PDA gefragt. Es gibt halt Frauen,die Schmerzempfindlicher sind. Jede die das jetzt gelesen hat,wird es noch schwerer haben sich zu entscheiden weil das schlechte Gewissen nun da ist. Und wenn dann wirklich was schief geht dann gibt man sich selbst die Schuld.
Ich fand es gerade echt zu Heftig einfach...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von grunz am 16.02.2017, 23:52 Uhr

Du stellst hier Dinge als Tatsachen hin für die es keinerlei Belege gibt. PDA erhöht die KS Rate nicht: http://www.cochrane.org/CD000331/PREG_epidurals-for-pain-relief-in-labour

Die Apgar Werte von Babys mit und ohne PDA unterscheiden sich ebenfalls nicht von daher verstehe ich nicht wie du darauf kommst das Babys mit PDA häufiger Beschwerden haben und von der Mutter entfernt werden müssen.

Das sich PDA negativ auf das Stillen auswirkt dafür gibt es auch keinen Beweis: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4261367/#b39-eajm-43-1-45

Für die Behauptung die PDA wirke sich in irgendeiner Weise auf die Bindung aus gibt es ebenfalls keinerlei wissenschaftliche Belege.

Eine PDA hat Risiken klar. Aber man muss auch Mal die Kirche im Dorf lassen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Halbwissen

Antwort von emilie.d. am 17.02.2017, 6:52 Uhr

Ich hatte eine PCA-Pumpe liegen. Damit kann man ganz normal rumlaufen (man hängt sich die Pumpe wie eine Handtasche über die Schulter), aufs Klo gehen. Es ist nicht alles taub, wenn das der Fall ist, ist die Dosierung zu hoch.
Was Du als Folgen darstellst, sind größtenteils mögliche Nebenwirkungen.
Wenn die PDA die Müttersterblichkeit signifikant erhöhen würde, wäre sie nicht erlaubt.
Mitnichten gibt es für alle Frauen genügend andere Alternativen, eine angenehme Geburt zu haben. Mein Becken ist verkippt, die PDA war für mich eine Möglichkeit, es überhaupt auf normalen Wegen auszuprobieren, weil die Schmerzen ab dem Zeitpunkt, ab dem meine Kinder ins Becken gerutscht sind, ABSOLUT unerträglich waren (u.a. weil ein Beinnerv dabei abgequetscht wurde).
Welcher seriöse Bindungsforscher macht die PDA für Bindungsprobleme verantwortlich? Andersherum wird ein Schuh raus. Bei komplizierten Geburten versucht man mit einer PDA einen KS zu vermeiden. Klar kann man so etwas nicht mit einer Bilderbuchgeburt vergleichen, dafür ist aber nicht die PDA ursächlich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Halbwissen

Antwort von Bauchgefühl am 17.02.2017, 14:59 Uhr

Hallo Emilie,

du hattest eine Walking-PDA, was dir mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht hat. Diese Möglichkeit haben aber die wenigsten Frauen, die eine PDA bekommen. Die meisten liegen dann im Bett und werden kurz vor der Geburt kathetert, damit die volle Blase den Geburtsweg nicht behindert.
Adrian Serban, Kinderarzt und Psychotherapeut, ist sehr engagiert in der Bindungsforschung in Verbindung mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und anthropologischer Forschungsergebnisse und hielt dazu erst vor Kurzem auf der Fachtagung "Gelingende Geburtshilfe" im renommierten St.Joseph-Krankenhaus Berlin-Tempelhof zusammen mit dem Geburtsarzt Dr. Abou-Dakn Vorträge zum Thema Bindung. Dr. Abou-Dakn arbeitet seit diesem Februar zusammen mit anderen Kollegen an der neuen S3-Leitlinie Kaiserschnitt und Vaginale Geburt mit 500.000 Euro öffentlichen Geldern der BRD, als Reaktion auf die katastrophalen Zustände in der Geburtshilfe. Diese resultiert auch aus der gestiegenen PDA-Rate. Die PDA ist hierbei als Einstieg in eine Interventionskaskade zu sehen. Mögliche Folgen!! (nicht Nebenwirkungen) sind Blutdruckabfall, Wehenschwäche und Nicht-Senken des Babys in das Becken durch mangelnde Bewegung der Frau und CTG-Dauerüberwachung. Diese wiederum haben als Folge, dass Wehenmittel gegeben werden und/oder sich die Herztöne des Babys verschlechtern und/oder kristellert wird und/oder das Kind per Saugglocke oder Zange geholt wird und/oder wegen schlechter Herztöne des Babys oder falscher Interpretation des CTG/ Nicht-Eintreten des Köpfchens ins Becken ein Kaiserschnitt vorgenommen wird. Und leider ja, auch durch eine PDA kann frau sterben, wobei das Risiko sehr gering ist, wenn der Anästhesist das täglich macht und eine ruhige Hand hat. Und nicht die PDA selbst erhöht die Müttersterblichkeit, sondern ihre Folgen in der Interventionskaskade.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Bauchgefühl am 17.02.2017, 15:03 Uhr

Hallo MeTu,

wie soll frau denn sonst eine kompetente Entscheidung treffen, wenn sie nicht umfassend informiert ist? Jede Mutter möchte doch nur das Beste für ihr Kind. Das Beste für jede Mutter und ihr Kind ist eine normale Geburt. Das geht leider nur ohne PDA. Aber wer sich umfassend informiert, kann sich auch dementsprechend gut vorbereiten und benötigt die PDA zur Geburt gar nicht.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Bauchgefühl am 17.02.2017, 15:25 Uhr

Hallo grunz,

es gibt einen sehr guten und ausführlichen Artikel zu dem Thema auf der Internetseite des Bundesverbandes Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen, der wirklich bis ins kleinste Detail kritisch mit Verweis auf alle möglichen Studien und Quellen die Situation rund um die PDA beäugt:

http://www.afs-stillen.de/rund-ums-stillen/lexikon/131-p-s/198-die-versteckten-risiken-der-periduralanaesthesie.html

Und somit kann ich nur sagen, du täuschst dich, es gibt Belege und ich weigere mich zu glauben, dass die PDA so heilig ist, wie du behauptest. Es ist ein Medikament, ein Opiat und eine Schwangere ist in Symbiose mit ihrem Baby. Die Gebärmutter ist kein In-sich-geschlossenes System, welches unabhängig von der Frau betrachtet werden kann, so wie die Frau auch keine Maschine ist, an der nur einige Regler zu verstellen sind, damit es läuft. Bei einer normalen sprich natürlichen Geburt hat Schmerz einen Sinn. Es ist kein sinnloses Leiden oder Ertragen, sondern ein Hinweis auf die Änderung der Position, der Atmung, der inneren Einstellung und somit ein aktives Mitwirken der Frau an ihrer Geburt. Das kann nur so von statten gehen, wenn man die Frau auch ihre Freiheit zu allem lässt und ihr Ruhe, Geborgenheit und liebevolle angstfreie Begleitung bietet.
Und ja, es gibt Bindungsforschung auf diesem Gebiet. Unter anderem wird dazu von Adrian Serban geforscht, der jüngst auf einer Fachtagung zusammen mit Dr. Aou-Dakn Vorträge zu Bindung im St.-Joseph-Krankenhaus Berlin gehalten hat.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von grunz am 17.02.2017, 16:38 Uhr

Mir ist die PDA nicht heilig.

Ich störe mich nur daran, dass du hier Dinge als Tatsachen darstellst die einfach keine sind und du damit Frauen meiner Meinung nach grundlos verunsicherst oder ihnen ein schlechtes Gewissen machst.

Selbst die AFS ist da vorsichtiger und selbst in deinem Artikel steht drin das sie vieles einfach nicht wissen. "Die Auswirkungen von PDA-Arzneimitteln auf das neurologische Verhalten (Verhalten, das den Zustand des Gehirns widerspiegelt) sind umstritten." oder "Wie beim neurologischen Verhalten sind auch die Auswirkungen auf das Stillen nur schlecht untersucht. Außerdem geben jüngere randomisierte kontrollierte Studien, in denen der Kontakt mit einer PDA mit dem mit Opiatarzneimitteln verglichen wird, einen besonders irreführenden Eindruck, da Opiate einen anerkannt negativen Effekt auf das frühe Stillverhalten und den Stillerfolg haben."

Wenn ein Adrian Serban dazu forscht ist das schön, aber noch gibt es keine Publikationen irgenwelche Studien oder sonst ein Ergebnis von ihm dazu. Von daher ist die Aussage das sich die PDA auf das Bonding auswirkt so einfach nicht richtig.

Dieses Gerücht das der Geburtsschmerz hilft mehr Oxytocin auszuschütten und damit das Bonding unterstützt kommt von Michel Odent. Einen Beweis dafür ist er allerdings bis heute schuldig.

Von daher ist dieser Satz für mich "Bei einer normalen sprich natürlichen Geburt hat Schmerz einen Sinn." einfach nur Esotherik.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Mommy2be8.17 am 17.02.2017, 21:15 Uhr

Allen die hier kommentiert haben, lieben Dank.

@Bauchgefühl, okayyy jeder hat seine Meinung zu dem Thema aber Deine ist schon echt krass...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Schließe mich der Einfachheithalber grunz oben an. o.T.

Antwort von emilie.d. am 17.02.2017, 21:48 Uhr

o.T.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Bauchgefühl am 18.02.2017, 8:37 Uhr

Hallo Mommy,

wenn du dich jetzt gut informiert für eine PDA entscheiden möchtest, dann solltest du das bei der Geburt erst ab einer Muttermundöffnung von 4 cm und nicht mehr ab einer Muttermundöffnung von 8 cm.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Bauchgefühl am 18.02.2017, 9:48 Uhr

Hallo grunz,

der Artikel der AFS soll zum Denken und Hinterfragen anregen, sowie auch meine Beiträge. Die Verunsicherung ist dabei nur der erste Schritt, wenn das bisherige Weltbild in Frage gestellt wird und man beginnt eigenständige Entscheidungen zu treffen, die nicht aufgezwungen von außen kommen, sondern von einem selbst, so dass man überzeugt und voller Mut leben kann und auch Fehler macht, aus denen man lernt.
Wie schon im Artikel der AFS und von mir geschrieben, stört die PDA die Hormonausschüttung bei der Geburt. Es werden keine gewaltigen Mengen an Oxytocin am Ende der Geburt ausgeschüttet, wie bei einer normalen Geburt. Oxytocin ist wesentlich für die Bindung der Mutter an das Kind verantwortlich, es wird auch als das Liebeshormon bezeichnet, das das Sich-Verlieben der Mutter in ihr Kind auslöst. Das ist nachgewiesen. Dazu gibt es auch ein interessantes Buch "The oxytocin factor".
Und nein, Michel Odent hat nicht behauptet, dass der Geburtsschmerz den Körper anregt, noch mehr Oxytocin auszuschütten. Der Geburtsschmerz kommt dadurch zustande, dass sich bei den wellenartigen Bewegungen der Gebärmutter, die Mutterbänder, durch die die Gebärmutter im Becken hängt dehnen. Je angespannter eine Frau ist, desto schmerzhafter ist diese Dehnung. Zudem kommt der Schmerz auch durch den Druck des Kindes im Becken und am Rücken zustande. Um den Geburtsschmerze zu mindern, ist es daher notwendig sich maximal zu entspannen und zwischendurch in den Wehenpausen zu ruhen oder sich im Becken durch Beckenkreisen zu lockern. Daher sit die Bewegungsfreiheit unter der Geburt absolut notwendig. Angst und Stress sind schmerzverstärkende Faktoren, die im Krankenhaus häufig anzutreffen sind. Eine abwartende, respektvolle und schützende Geburtsbegleitung, Massagen, Ausschütteln der Po- und Oberschenkelmuskeln, ruhige Atmung der Frau und Tönen, Verständnis und Wissen um normale Geburtsabläufe bei allen Beteiligten uvm. sind Faktoren, die eine Geburt für die Frau auch ohne PDA zu einem schönen unvergesslichen und ein Leben lang stärkenden Erlebnis machen.
Menschen, die selbst eine normale Geburt mit allen Freiheiten und ohne Interventionen erleben durften, werden immer freudestrahlend von Geburt erzählen, zum Teil wird frau von Geburt sogar süchtig (muss an Oxytocinausschüttung liegen). Frauen, die nur Geburten mit Interventionen erlebt haben und sich nicht frei bewegen konnten, werden immer anderen erzählen, das muss so sein, obwohl sie insgeheim sich betrogen fühlen und darüber trauern.
Veränderung fängt immer im Kleinen an, bei jedem einzelnen, dem, was er denkt, was er redet, wie er hinterfragt und wofür es zu kämpfen gilt. Die PDA ist mit Sicherheit kein Ziel, wofür es zu kämpfen gilt, sondern es ist die normale Geburt, für die es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Und der Gegner ist bestimmt nicht, die Frau, die keine hatte oder die eine hatte, sondern die patriarchale Politik, Medizin, Justiz und Gesundheitssystem, welches uns Frauen diese für uns und unseren Kindern beste Geburtsform Stück für Stück verwehrt. Als seien wir Frauen mit unserem Körpern und Gebärmüttern das Risikoreichste, was unseren Kindern passieren konnte.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Brischi am 18.02.2017, 14:04 Uhr

hallo Mommy
auch wenn dir Bauchgefühls beiträge "echt krass"erscheinen mögen ,so bin ich 100%der gleichen meinung und kann nur unterschreiben!
nach 3 natürlichen geburten ohne pda(hätte ich niemals zugelassen)weiss ich auch dass es zu schaffen ist und würde es wieder so machen.
dein grösster"gegner "ist nicht der schmerz oder die lange dauer einer geburt.sondern die ANGST davor.würden sich viel mehr frauen ausgiebig und richtig vorbereiten(und damit meine ich nicht in einem vorbereitungskurs im kh eine saugglocke anzusehen!)und hätten sie genauso vorbereitete begleiter(doula,freundin,schwester)mit,zusätzlich noch gelassene hebammen die eigentlich wissen müssten dass eine gesunde natürliche geburt von alleine vorangeht ,gäbe es um ein vielfaches weniger kaiserschnitte,geburtsstillstände,schmerzmittelbedarf ,dammschnitte,kristellern ,saugglocken und was es da noch alles gibt.
alles gute für die geburt!
lg Bri

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Brischi am 18.02.2017, 14:05 Uhr

vielen dank Bauchgefühl für deine tollen beiträge

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Silke11 am 18.02.2017, 14:46 Uhr

Ich hatte auch zwei Geburten ohne PDA und hätte auch niemals eine gewollt. Andere Medikamente hatte ich auch nicht, Interventionen auch nicht, außer Dauer-ctg. Trotzdem habe ich mich zwei mal nicht in meine Babys verliebt, als sie draußen waren. Ich würde ja gern wissen, warum nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich bin für Selbstbestimmung.

Antwort von emilie.d. am 18.02.2017, 20:30 Uhr

Eine Frau, die sich eine interventionsfreie Geburt wünscht, sollte sie bekommen. Alles, was Du beschreibst (Entspannung, sichere Umgebung, freie Bewegung, Massagen) sind doch keine Dinge, die man nur bei einer Hausgeburt hat. Das bieten auch GUTE Kliniken und Geburtshäuser. Und es ist nunmal nicht so, dass Intervention per se schlecht ist. Es wird halt zuviel gemacht.

Nach Deiner Argumentation müssten doch alle Frauen, die Hausgeburten hatten, die durch die Bank positiv sehen. Das ist aber nicht so, weil es eben auch schwere Geburten gibt. Bzw. sich Frau aus Angst oder in der Situation, in der sie sich befindet (gerade sitzengelassen oder was auch immer) nicht entspannen kann. Und noch einmal, in so einer Situation sind PDAs und Schmerzmittel ein Segen der modernen Medizin. Weil man dadurch häufig einen (unerwünschten) KS vermeiden kann.

Ich finde es übrigens ziemlich überheblich, jeder Frau, die nicht ohne Interventionen entbunden hat, zu unterstellen, sie würden insgeheim darüber trauern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von grunz am 19.02.2017, 21:59 Uhr

"wenn das bisherige Weltbild in Frage gestellt wird und man beginnt eigenständige Entscheidungen zu treffen, die nicht aufgezwungen von außen kommen" und warum gilt das nur für die anderen und nicht für dich? Warum ist etwas von "aussen aufgezwungen" nur weil es nicht deine Meinung ist?

Du hast in deinem Post vorher behauptet der Geburtsschmerz macht Sinn. Welchen Sinn hat er denn dann wenn du nicht implizit auf einen Zusammenhang zwischen Schmerz, Oxytocin und Bonding hinauswillst?

Ich verstehe auch nicht warum Bonding nur mit dem Oxytocin nach einer "natürlichen" Geburt zusammenhängen soll. Da kannst du noch so viele Bücher empfehlen es gibt dafür einfach keinen Beweis. Es ist nicht so das man sagen kann Mütter mit PDA oder Kaiserschnitt haben eine schlechtere Bindung zum Kind. Das ist einfach Humbug. Väter kommen bei deiner Theorie auch überhaupt nicht vor aber ob und wie die es dann schaffen eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen ohne Geburtshormone ist anscheinend nicht so wichtig. Bei Adoptiveltern hast du dasselbe Thema.

"obwohl sie insgeheim sich betrogen fühlen und darüber trauern." Woher willst du das denn wissen? Ich finde es auch eher naiv zu glauben bei jeder Frau könnte das so super laufen wenn der Natur nur nicht ins Handwerk gepfuscht wird.

"Die PDA ist mit Sicherheit kein Ziel, wofür es zu kämpfen gilt, sondern es ist die normale Geburt, für die es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Und der Gegner ist bestimmt nicht, die Frau, die keine hatte oder die eine hatte, sondern die patriarchale Politik, Medizin, Justiz und Gesundheitssystem, welches uns Frauen diese für uns und unseren Kindern beste Geburtsform Stück für Stück verwehrt"

Woher kommt denn diese Verschwörungstheorie? Wofür es sich zu kämpfen lohnt ist, dass jede Frau so entbinden darf wie sie möchte und das keine Frau sich hinterher wegen der Art der Entbindung schlecht fühlen oder Schuldgefühle haben muss. Ob zu Hause, im Krankenhaus mit oder ohne PDA ob per ungeplantem, geplantem oder gewünschtem Kaiserschnitt.

Die vaginale interventionslose Geburt als das einzig seelig machende hinzustellen, baut einen unheimlichen Druck auf und sorgt dafür, dass viele Frauen ein schlechtes Gewissen haben und sie sich als Versagerin fühlen wenn es eben nicht so läuft und sie nicht "hart" genug waren. Gleichzeitig schafft das bei vielen eine wahnsinnige Erwartungshaltung an das "Erlebnis" der Geburt was zu unheimlichen Enttäuschungen führen kann wenn es dann eben kein "süchtig" machendes Ereignis war.

Ein solcher "Kampf" für die natürliche Geburt bei dem wissenschaftlich Fakten nur zählen wenn sie ins Weltbild passen erzeugt darurch neues Leid. Das ist dir entweder gar nicht bewusst oder es ist dir egal. Meiner Meinung nach heiligt der Zweck aber nicht die Mittel.

Eine selbstbestimmte Geburt fördern ja da bin ich bei dir aber das kann man auch anders machen in dem man Frauen Ängste nimmt und ihnen Vertrauen gibt in ihren Körper.

Und nicht auf diese Art mit Zuckerbrot und Peitsche in dem man einerseits mit dem Instrument der Angst Frauen in eine Richtung drängt die einem passt und ihnen andererseits ein "süchtig" machendes Erlebnis in Aussicht stellt.

Diese Art der Vorgehensweise ist für mich nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Bauchgefühl am 20.02.2017, 9:02 Uhr

Lieber grunz,

es wäre schön, wenn es sich dabei um eine reine Verschwörungstheorie handeln würde. Ich würde auch gern lieber jeden Morgen aus diesem bösen Traum aufwachen und drüber lachen :-)
Selbstbestimmung hat frau nur, wenn sie sich klar und ohne Angst in Betrachtung der Vor- und Nachteile einer Sache dafür oder dagegen entscheiden kann.
Angst ist bei Ärzten leider einer der Aspekte mit denen die Frauen beim Thema Schwangerschaft, Geburt und Kindergesundheit häufig zu Entscheidungen gedrängt werden, die dann als Selbstbestimmung verkauft werden, aber keine sind.

Der Geburtsschmerz, wenn frau sich selbstbestimmt, angstfrei und geborgen bewegen kann, ist kein Schmerz, wie man ihn hat, wenn man sich verletzt. Daher muss frau auch nicht "hart" sein, um ihn auszuhalten. Den Geburtsschmerz, den du im Krankenhaus wahrgenommen hast, wirst du bei einer freien, normalen, selbstbestimmten Geburt, wo Geborgenheit die Atmosphäre bestimmt, nicht in dieser Art wahrnehmen. Ich sehe die Unterschiede regelmäßig und habe diesen auch schon am eigenen Leib bemerkt. Jede Frau sollte sich darüber informieren und für ihre Rechte kämpfen.

Gottseidank gehört zum Bonding mehr als nur das Oxytocin. Das Baby wird mit einem sehr feinen Geruchssinn geboren, daher bindet es sich in den ersten zwei Stunden an die Person, bei der es auf der Brust/ am Hals liegt. Zudem haben wir ein hochentwickeltes Gehirn, was uns ermöglicht, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Wir reagieren auf das Kindchenschema, können Empathie empfinden. Kinder sind auch sehr anpassungsfähig und genügsam, was die Auswahl ihrer Versorger angeht, da sie in den ersten Jahren noch sehr hilflos sind und nicht für ihr Überleben sorgen können. Dennoch gehören wir zur Klasse der Säugetiere und sind auch hormonell gesteuert (siehe Partnerwahl, jemanden gut riechen können usw.) und auf dieser Ebene findet bei intervenierten Geburten eine Störung statt. Es würde schon reichen, wenn diese Störung in lieblosen Worten und einer ruppigen Art der Hebamme erfolgt (führt zu Adrenalinausstoß bei der Gebärenden), dann allein kann die Oxytocinausschüttung am Ende der Geburt schon empfindlich gestört sein.

Ich interessiere mich sehr dafür, wie du die aktuelle Versorgungssituation von Frauen in Schwangerschaft und Geburt in Deutschland siehst. Wie Adoptiveltern eine Bindung aufbauen, interessiert mich auch sehr. Haben sie auch diese ständige Wachsamkeit, die frau bei den eigenen Kindern hat? Meinst du wirklich, dass Väter dieselbe Bindung aufbauen können, wie Mütter? warum gibt es dann vielmehr alleinerziehende Mütter? Warum fällt es Vätern viel leichter, sich nach einer Trennung nicht um ihre Kinder zu kümmern und sie lange nicht zu sehen?

Ich glaube auch nicht, dass es bei jeder Frau super läuft, wenn nicht interveniert wird, aber ich bin wohl einfach ein Optimist und kann nicht glauben, dass es bei jeder Frau schlecht laufen muss, wenn nicht interveniert wird.
Ich interessiere mich sehr dafür, von dir Vorschläge zu bekommen, wie selbstbestimmte Geburt gefördert werden sollte.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Halbwissen

Antwort von Jomol am 20.02.2017, 11:08 Uhr

Genau, Halbwissen: der Plan der PDA ist das Rumlaufen. Weiter ist der Plan nicht, sich komplett "zuzudröhnen", sondern gegen Ende der Geburt nichts mehr zu nehmen. Dafür hat man eine Hebamme, die einen da berät. Das erleichtert das gefühlvolle Pressen und vermindert eventuelle Geburtsverletzungen. DauerCTG geht über Funk und mit Badewanne ist es mit PDA halt aus- damit kann ich gut leben.
Wenn ich Deine Ausführungen lese, bekomme ich fast das Gefühl, in Deiner Welt wird in jedem KH Schwangeren aufgelauert, um sie mit möglichst viel Interventionen zu belasten und hinter der Tür wird schon das Messer gewetzt. Hinterher haben Mutter und Kind einen Knacks und womöglich muß das Kind ins Heim, weil die Mutter es nicht annimmt...
Die Säuglingssterblichkeit (als ein möglicher furchtbarer Endpunkt Deiner Überlegungen) ist in Mittel- und Westeuropa sehr niedrig, am höchsten- vergleichbar mit Rumänien- in den Niederlanden. Da bekommen Frauen, die zu Hause entbinden eine Prämie, was in ca. 25% Hausgeburten resultiert. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Sicher spielen da auch andere Faktoren hinein, aber es ist doch verwunderlich, oder?
Und ja, ich gebe es zu ich habe mir freiwillig und absolut unnatürlich meinen vereiterten Wurmfortsatz entbonden lassen. Sonst müßte ich mich jetzt nicht über m. E. ziemlich unsinnige und propagandistische Äußerungen zur PDA aufregen und hätte auch keine Kinder... Wie ist es da mit "Zurück zur Natur"?

Jomol

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ok, krasses Weltbild.

Antwort von emilie.d. am 20.02.2017, 14:10 Uhr

Sowohl Vater, Mutter als auch Oma können primäre Bezugsperson werden. Wo wir dabei sind, auch Kindermädchen. Solange sie sich liebevoll, zuverlässig und verlässlich um den kleinen Menschen kümmern.
Wenn Mutter die primäre Bezugsperson ist, wird der Vater erst etwa ab dem 1-2 Lebensjahr so richtig wichtig. Viele Mütter machen dann die Erfahrung, die der Vater die ersten Jahre gemacht hat ("Nicht die Mama!"), sprich, sie werden beim Füttern, Schlafen gehen usw. bevorzugt.
Meist sind die Mütter Zuhause und somit haben die Kinder ihren Lebensmittelpunkt bei den Müttern. Dementsprechend bekommen die Mütter dann auch die Kinder zugesprochen. Spreche aus Erfahrung, als arbeitender Vater hast Du keine Chance, die Kinder zu bekommen. Außer die Mutter hat ein Alkoholproble o.ä.
Väter, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, haben offensichtlich keine Bindung zu ihnen. Davon gibt es aber aber auch reichlich Mütter, die ihre Kinder zum Teil im KH schon bei den Schwestern abstellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Bindungstheorie, lies doch mal hier.

Antwort von emilie.d. am 20.02.2017, 14:16 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/erweiterte-bindungstheorie-und-bindungspathologie.htm

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von grunz am 20.02.2017, 21:50 Uhr

"Selbstbestimmung hat frau nur, wenn sie sich klar und ohne Angst in Betrachtung der Vor- und Nachteile einer Sache dafür oder dagegen entscheiden kann. Angst ist bei Ärzten leider einer der Aspekte mit denen die Frauen beim Thema Schwangerschaft, Geburt und Kindergesundheit häufig zu Entscheidungen gedrängt werden, die dann als Selbstbestimmung verkauft werden, aber keine sind."

Aber schau dir doch deinen ersten post an. Was du den anderen vorwirfst genau die gleiche Taktik benutzt du selbst und das finde ich so furchtbar schade an der "natürliche" Geburt Fraktion. Einerseits das Wort "Selbstbestimmung" in den Raum geworfen andererseits zählt dann nur die eigene Meinung und Geburten werden in "besser" oder "schlechter" eingeteilt und dadurch ebenfalls Druck ausgeübt.

Ich hab schon Freundinnen nach der Geburt besucht die waren total fertig die eine hatte nen Kaiserschnitt bei ner anderen hat das Stillen nicht geklappt. Die meinten sie hätten ihrem Kind sonst was vorenthalten. Ich fand und finde das immer noch so schade, weil das doch eigentlich völlig grundlos Stress ins Wochenbett bringt wo Frau doch ohnehin sehr verletzlich ist.
Wenn man sich die Fakten mal anschaut ist das ganze doch eh gehupft wie gesprungen und wenn das Kind mal ein zwei Jahre ist kräht kein Hahn mehr danach.

"Meinst du wirklich, dass Väter dieselbe Bindung aufbauen können, wie Mütter? warum gibt es dann vielmehr alleinerziehende Mütter? Warum fällt es Vätern viel leichter, sich nach einer Trennung nicht um ihre Kinder zu kümmern und sie lange nicht zu sehen?"
Ich bin der festen Ansicht das auch Väter dieselbe Bindung zu ihren Kindern aufbauen können wie Mütter. Da Geschlechtstypisch alle über einen Kamm zu scheren nein Menschen an sich sind einfach unterschiedlich den einen fällt die Trennung leichter den anderen weniger leicht.

Viel hat auch sicherlich immer noch mit der Gesellschaftlichen Rollenverteilung zu tun wo sich erst sehr langsam was tut. Als Frau wird von dir einfach mehr Erwartet in Bezug auf die Kinderbetreuung ob einem das nun gefällt oder nicht. Meistens ist es auch einfach die Frau die weniger verdient und dann ist eh klar wer beruflich zurücksteckt.

Ich denke auch das vielen Männern immer noch der Mut fehlt, aus meinem Umfeld sagen viele sie wollen Elternzeit nehmen trauen sich aber nicht weil könnte ja der Chef was dagegenhaben...

Ich denke auch nicht das einem als Mutter der Umgang mit dem Kind einfach in den Schoß fällt. Man lernt das Kind kennen und je länger man es kennt umso mehr lernt man dann auch im täglichen Umgang was es braucht.

"Den Geburtsschmerz, den du im Krankenhaus wahrgenommen hast, wirst du bei einer freien, normalen, selbstbestimmten Geburt, wo Geborgenheit die Atmosphäre bestimmt, nicht in dieser Art wahrnehmen"
Ich habe auch jetzt noch Jahre nach der Geburt meines ersten Kindes Probleme mit Körperteilen wo die Sonne nie hinscheint;-)
Deswegen kann ich mir das für mich nicht vorstellen. Aber es ist schön das es für dich so gelaufen ist.

"Ich interessiere mich sehr dafür, von dir Vorschläge zu bekommen, wie selbstbestimmte Geburt gefördert werden sollte."
Ich habe Geburt als Ausnahmesituation erlebt und auch als einen Zustand in dem man leider immer auch ein Stückweit der Ideologie oder dem Leitbild des Personals ausgeliefert ist.
Das hat mich am allermeisten gestört, denn ich möchte für mich ohne Wertung bestimmen können was mir wichtig ist ob das nun Natürlichkeit ist oder eben nicht.

Ich habe auch nicht erlebt das man im Krankenhaus zu PDA, Kaiserschnitt oder sonst was gedrängt wird ganz im Gegenteil.

Aus dieser Erfahrung heraus heißt selbstbestimmt für mich auch einfach ernst genommen zu werden nicht über meinen Kopf hinweg zu entscheiden und mir auch unter der Geburt z.B. ein Schmerzmittel nicht zu verweigern wenn ich das möchte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von FrauStorch am 20.02.2017, 22:41 Uhr

Nur eine persönliche Erfahrungen von mir: ich hatte eine wundervolle erste Geburt im Krankenhaus. Ich war wegen BEL am DauerCTG und war dadurch wie angeleint. Das fand ich schade aber nicht tragisch. Es war halt eine Risikogeburt. Ich hatte eine PDA weil ich, neben der Schmerzen, Sorge hatte am Ende die Kraft zu verlieren wenn es dann schnell gehen muss. Ich habe die Geburt ala ganz tolle Erfahrung im Gedächtnis, genauso wie mein Mann der dabei war. Trotz PDA, Wehentropf, CTG und,Krankenhaus. Es war eine einmalige Erfahrung. Uns ich fühlte mich gut betreut und selbstbestimmt, auch wenn ich Kompromisse machen musste
Was jedoch stimmt (ohne zu wissen was von den vielen möglichen Faktoren die Ursache war) waren Abfall der Herztöne (aber nicht tragisch, regulierte sich immer wieder) und eine Saugschwäche nach der Geburt.
Fazit von mir ist: ich würde es beim nächsten Mal wieder so lange ohne versuchen wue es geht. Aber wenn es nicht mehr geht nehme ich wieder eine.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: PDA bei der 3.Geburt?

Antwort von Miranda am 25.06.2017, 1:04 Uhr

Also jetzt mal abgesehen von, ob man eine PDA nun machen sollte oder nicht, glaube ich nicht, dass sich beim 3. Baby die Frage noch stellt. Zwar sind die ersten eine Weile her, aber es sollte trotzdem bedeutend fixer gehen beim 3. Wenn du die ersten beiden ohne geschafft hast, würde ich jetzt nicht beim 3. damit anfangen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Die Geburt

Anzeige Salus Floradix

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.