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Geschrieben von Leena am 06.01.2006, 8:43 Uhr

Ich bin es satt, ein Mensch zweiter Klasse zu sein!

Ich fürchte, ich muss saulute doch eher Recht geben...

Es gibt in Deutschland sicherlich nicht gleich generell eine Ausländerfeindlichkeit, aber verschiedene Ausländergruppen werden deutlich unterschiedlich behandelt. Wenn jemand mit einem Akzept spricht, der nach "Osteuropa" klingt, denken sehr viele Menschen auf Anhieb erstmal "aha, russlanddeutsch!", und dann kommen automatisch sehr viele Klischees hoch. Da geht doch dann in vielen Köpfen ein entsprechendes "Kopfkino" los, von wegen Wohngegenden, in denen ein Russlanddeutscher einzieht, und später kommen seine gesamten Freunde und Verwandten nach, man sieht nur noch finster schauende Männer herumrennen und alte Frauen mit schrecklich buntgeblümten Kittelschürzen und farblich arg gewöhnungsbedürftigen Kopftüchern, zum Einkaufen kommt der Russen-VW mit eingebauter Ladentheke, komplett kyrillisch beschriftet (getreu dem schönen Vorurteil, die bleiben doch eh nur unter sich und glauben es nicht nötig zu haben, hier deutsch zu lernen)... Oft sagen die Leute auch, Russlanddeutsche gäbe es quasi nur in zwei Typen, Typ I ist sehr fleißig, sehr engagiert, karrierebewusst, klug, erfolgreich etc., während Typ II erwartet, dass ihm hier alles serviert werde und er sich Anstrengungen sparen kann, und wenn es nicht klappt, dann waren eben alle anderen ausländerfeindlich. Und vor lauter Furcht, an einen Russlanddeutschen "Typ II" geraten zu können, gehen viele erst einmal auf Distanz - was dann genau so einem Verhalten führt, wie saulute hier beschreibt (auch wenn ich den Ausdruck, die Verkäuferinnen würden sie "artgerecht" bedienen, schön finde!).

Daneben läuft bei Ausländern aus England, Frankreich, teilweise auch aus den USA oft ein ganz anderes "Kopfkino" ab, man sieht, was weiß ich, einen netten vertrottelten Ausländer im Typ vielleicht vom Vater von "Bridget Jones" (oder so einen, wie Hugh Grant in seinen Filmen meist spielt) vor sich, eben niemanden, der "Arbeitsplätze wegnimmt", sondern eher jemanden, der wirtschaftlich gut situiert ist, der eher Kaufkraft ins Land bringt, ... Oder auch Amerikaner - die werden oft noch als "Befreier" gesehen, und vor allem als wirtschaftlicher Motor für eine gewisse Gegend, wenn dort viele US-Streitkräfte stationiert sind, dann schafft dies ja zusätzlich auch viele Arbeitsplätze für deutsches Zivilpersonal.

So gesehen ist es einfach, fürchte ich, eine Tatsache, dass "der Deutsche im Allgemeinen" auf einen Litauer einfach anders und i.d.R. deutlich verhaltener reagiert als z.B. auf einen Engländer. Aber ob eine generelle "Ausländerfeindlichkeit" nun unbedingt besser wäre als diese, naja "selektive Ausländerfeindlichkeit", das weiß ich nun auch nicht...

Ach ja, und was die Wurst betrifft - ich kriege die Feinheiten da auch nie auf die Reihe, habe mich gestern verzweifelt mit Rotwurst, Griebenwurst und Blutwurst rumgequält (was sind da eigentlich die entscheidenden Unterschiede???) und zeige eigentlich eh nur noch freudig auf die Theke, nach dem Motto: "DIE da, bitte!"

 
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