1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von chrispi am 05.12.2006, 19:18 Uhr

@liebesleben

Ich bin nicht Henni, aber würde gerne ein wenig senfen, wenn ich darf...

Ja, es ist bereits im Studium klar, dass man vor einem Haufen Kinder stehen wird und nein, LehrerInnen wollen sicher noch mehr als nur Wissen vermitteln.

Nein, im Studium wird nur marginal nach Lösungen gesucht und es werden auch kaum Lösungsstrategien vermittelt (ist allerdings auch abhängig vom Studiengang und der Uni...).

Man steht also vor einem liebenswerten Haufen junger Menschen, m.E. weniger ausgebildet in Pädagogik und Entwicklungspsychologie als es gut wäre (also Fortbildungen...) und durch das Referendariat einmal durch den Fleischwolf gedreht, die leider nicht alle gelernt haben, sich an Regeln zu halten und auf die Gemeinschaft zu achten.

Dialogische Erziehung ist eine phantastische Sache, aber sehr zeitaufwändig. Leider sitzt einem der Lehrplan im Nacken...wird der Stoff nicht vermittelt, sind die Kinder nicht fit für das, was danach kommt (je nach Schulform) UND mittlerweile herrscht unter den Schule "teile und herrsche", d.h. nur "erfolgreiche" Schulen bekommen Anmeldungen, Gelder, Lehrerstellen. Das ist ein run um gute Ergebnisse (im Unterrichtsstoff natürlich).

Zudem kommt ein Riesenapparat an Orgakram, den LehrerInnen mittlerweile nebenbei erledigen müssen sowie -zig zentrale Prüfungen etc. ..., die "von oben" dirigiert werden. Auch hier: Zeit- und Energieressourcen werden verbraten und bestimmte Lernziele vorgeschrieben. Gruppendynamische Prozesse werden natürlich auch durch die Stoffvermittlung gesteuert, aber Zeit "außerhalb" wäre auch wichtig.

Weiterhin sind 45-Minuten-Schulstunden nicht gerade optimal für Wissensvermittlung und die Ausbildung sozialer Kompetenzen.

Elternsprechtage nach einem anstrengenden Schultag am Nachmittag vor der Nach- und Vorbereitung der Unterichts dann in der Nacht spotten allem, was man über gute und einfühlsame Elternberatung jemals gelernt hat.

Auch gibt es nicht immer einem Kooperationsvertrag seitens der Eltern (natürlich an der Stelle auch manchmal seitens der Eltern), sondern auch hier manchmal ein "Auf-die-Ergebnisse-schielen" in Anbetracht der schwierigen Berufsaussichten

Etc. ...

Ich denke, DAS sind Punkte, die die LehrerInnen, von denen du gesprochen hast, gemeint hat.

Man muss diesen Job sehr lieben, emotional stabil sein und innerhalb dieser schulpolitschen Rahmenbedingungen eine einigermaßen gute Arbeitsstruktur (Schüler, Eltern, KollegInnen) haben, damit der Eustress überwiegt und das Negative kompensiert wird (naja, über den Ruf, den LehrerInnen haben, wird es jedenfalls nicht kompensiert ;-)).

Dass das nicht immer der Fall ist, ist so klar wie auch menschlich.

Leider ist es fatal in einem Beruf, in dem man vorwiegend über Beziehungen arbeitet, wenn diese Stabilität "rutscht". Traurig dann für alle Beteiligten. Schlimm vor allem für die Kinder.

Nur arbeitet das System nicht gerade daran, LehrerInnen zur Stabilität zu verhelfen, was doch so wichtig wäre im Sinne einer gelingenden Schüler-Lehrer-Beziehung und einer für alle Seiten schöne und fruchtbare Lehr-Lernbeziehung...

...so, und jetzt hör ich auch "schon" auf...

Lg
Chrispi

 
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