10 - 13 ...
 

10 - 13 ...

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Erdbeere81 am 12.11.2020, 11:35 Uhr

Sohn hat Mist gebaut

Danke für eure Tipps.

Mein Mann ist gestern mit unserem Sohn hingefahren, es gab ein Gespräch mit dem Jungen und seinen Eltern. Unser Sohn hat sich entschuldigt und auch seinen Entschuldigungsbrief übergeben.
Ohne sonstiges in der Hand wie ihr geraten habt.


Es gab schon vorher Probleme mit diesem Jungen. Er wohnt im gleichen Ort und die Eltern sind hier politisch aktiv, auch mit ihren Berufen sehr bekannt.
Der Junge kam im 6 Schuljahr an die Schule unseres Sohnes und es ist seine 5 Schule. Die Eltern halten ihr Kind immer für das Opfer und wechseln dann die Schule. Sind sofort mit Anwalt da und sehr selbstbewussten Auftreten.

Es wird erzählt, dass die Mutter an einer Schule, auf der der Sohn vorher war, Hausverbot hat, so wie auch im Kindergarten.
Ich verstehe sie einerseits, dass sie sich so für das Kind einsetzt und gleichzeitig greift sie bei jedem Vorfall immer die stärkste Waffe (Anwalt, Polizei, Aufsichtsbehörde) ohne vorher ein Gespräch zu suchen.


Wir haben unseren Sohn wegen seiner Behinderung auf eine weit entferntere Schule angemeldet, weil er dort eine kleine Klasse hat und so am Regelunterricht teilnehmen kann.
Unser Sohn geht mit 3 Kindern aus unserem Ort in die Klasse. Die Kinder halten zusammen, sind aber nicht befreundet. Wir Eltern haben eine Fahrgemeinschaft. Wir hatten uns alle gut gefunden in der Situation.

Nach dem das Opferkind dann wieder mal eine neue Schule brauchte, wusste sie dass gerade wir 4 Familien sehr von der kleinen Gesamtschule begeistert sind. Obwohl die Fahrtwege lang sind und kompliziert sind.

4 Wochen nach dem das Opferkind an unserer Schule auftauchte begannen Probleme. Er ist zum Glück in der Parallelklasse.

Er eckte ständig bei anderen Kindern an.
Die Kinder sagten er provoziere, täglich erzählte unser Sohn eine neue Geschichte mit wem auf dem Schulhof was mit dem Jungen war.
Auch uns Eltern gegenüber war er frech (weigerte sich hinten zu sitzen und sowas)
Aber er tat mir leid, ständig neue Schule, neue Freunde zu finden. Das ist nicht leicht. So hab ich immer wieder auch mit unserem Sohn gesprochen.

Dann schlug der Junge auf dem Heimweg als unsere 5 Kinder allein waren, ein Mädchen mit einer Plastikflasche auf den Kopf. Sie wiederholte dass er aufhören solle und es weh tun würde. Er hat weitergemacht. Ein Mitschüler zog sein Handy und filmte. Unser Sohn wollte am nächsten Tag bei einer Rangelei um dieses Thema seine Freunde verteidigen und schubste sich mit dem Jungen. Die Kinder haben sich dann an die Schulsozialarbeiter gewandt und an die Lehrer. Auch das Video wurde der Schule gezeigt.

Es gab einen Gesprächsabend. Wir Eltern von den 4 Kindern aus unserem Ort mussten kommen, die Eltern des Opferjungen und die Klassenlehrer waren vor Ort.
Die Opfereltern nahmen sich keiner Schuld an, ihr Sohn würde sowas nie tun. Sie forderten Konsequenz für das Filmen, dass sei strafbar. Man könne ja sehen, dass diese Plastikflasche nicht weh tue.

Das lies die Schule nicht so stehen und verteidigte unsere Kinder.

Die Eltern des Opferkindes schlugen zur Lösung vor, dass die Kinder sich aus dem Weg gehen sollte und Abstand halten sollten.
Wir anderen Mütter fanden die Entscheidung heftig, weil das Kind noch weiter isolieren würde. Aber alle waren auch erleichtert, weil so wieder Ruhe einkehren konnte.

Die Eltern fahren seitdem ihren Sohn zur Schule, so dass die Kinder nicht mehr den gleichen Schulweg hatten und auch beim Abholen brauchten wir ihn nicht mehr mitnehmen.


Jetzt im September war unser Sohn mit anderen Jungs zusammen aus unserem Bekanntenkreis. Die haben sich gegenseitig die Handys gezeigt, Profilbilder bei whatsapp gezeigt und dann einen Telefonscherz mit unserer Tochter gemacht, den sie witzig fand und dann hat sich die Stimmung hochgeschaukelt und sie haben dann diese Whatsapp geschrieben. Sie war unter der Gürtellinie.

Wegen einer anderen Sache musste ich mit der Mutter vor einigen Wochen telefonieren und sie erzählte, dass der Sohn immer noch gemobbt wird und Nachrichten bekommt von einem Jungen den er nicht kennt. Aber es klingt nach Schulwissen und deshalb wollte sie zur Polizei.

Ich habe sie auch bestärkt, weil ich sicher das es keiner von der Schule war. Ich dachte bestimmt jemand der einfach eine andere Nummer weiter benutzt und dann mal eben blöde Nachrichten verschickt an unbekannt aus Langeweile.

Sie wollte ihren Sohn wieder auf eine andere Schule schicken und ich habe ihr noch sehr ermutigt ihn an der jetzigen Schule zu lassen. Jetzt wo er weiß mit wem er kann und mit wem nicht, kann er sich mal auf Schule konzentrieren nicht immer wieder alles neu kennen lernen müssen.
Und weil wir mit unserem Sohn immer wieder erleben, wie hilfsbereit und unterstützend die Schule ist. Sie empfand es ganz anders.


Jetzt möchte die Familie, dass wir der Schule eine Mail schreiben mit cc an sie, damit die Schule die Mobbingvorwürfe ernst nimmt. Sie glaubt nicht, dass unser Sohn der Initiator des Mobbings ist. Ist er auch nicht. Aber es hat ihn auch niemand angestiftet.

Sie möchten nicht, dass wir das unserer Klassenlehrerin erzählen, weil die ihren Sohn nicht mögen würde.

Kann ich nichts dazu sagen. Wir, aber auch alle Familien der Freunde unseres Sohnes empfinden die Klassenleitung als sehr kompetent und hilfsbereit. Wir haben alle nur gute Erfahrungen gemacht.

Ich habe trotzdem mit der Klassenlehrerin gesprochen, sie wollte mit den Kollegen sprechen und sich melden.

Mit der Polizei hab ich telefoniert, die sagten ich solle entspannt bleiben. Sie sehen hier in erster Linie erzieherisches Handeln für nötig.
In den nächsten Tagen bekommt unser Sohn einen Termin, da wird er noch befragt.

Heute geht es mir schon besser.
Hätte ich nie von unserem Sohn gedacht, weil wirklich er täglich Sprüche aushalten muss zu seiner Motorik und er weiß wie sich "Scherze" anfühlen.

Aber ich bin mir sehr sicher, dass dieser Schock tief sitzt und er sich zurück halten wird, wenn wieder "Scherzideen" gefragt sind.

Für ihn war es gut, dass wir gesagt haben, dass wir zu ihm halten beim Ausbaden und ihn damit nicht allein lassen. Und dass wir ihn immer noch für ein Kind mit einem guten Herzen halten.
Man hat immer die Chance aus Scherben etwas gutes zu bauen.
Als Klassen und Stufensprecher kann er sich jetzt mit einer ganz anderen Einstellung auch für andere Kinder einsetzen.

Legt bitte nicht jedes meiner Worte auf die Goldwaage. Ich bin natürlich emotional drin und will meinen Sohn schützen. Aber nicht so wie die andere Mutter es macht, weil ich sehe ja was passiert, wenn das Kind nur erlebt, dass man vor Problemen flieht, anstatt sich zu stellen und Unangenehmes aushalten lernt.

Die Depression hängt bei unserem Sohn mit der Behinderung zusammen. Es fällt ihm schwer anzunehmen, dass sie unheilbar ist und er manche Dinge nie können wird.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum 10 - 13 ...
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.