Pampig ohne Ende-wie reagieren?

Ich habe ähnliche Erlebnisse mit meinem - ebenfalls sonst herzallerliebsten - 12jährigen Sohn. Er kann völlig sinnlos mit brüchig werdender Stimme herumpampen, sitzt am Tisch - früher sehr manierlich - wie Quasimodo und hält uns Eltern für geistig minderbemittelt.

Wir sagen ihm natürlich, dass es uns nicht passt. Gestern bin ich ob seiner selbstgefälligen Haltung regelrecht ausgerastet und habe ihn angebrüllt, dass die Nachbarn wahrscheinlich einen Schreck bekommen haben. Sein Schulbrot muss er auch selbst schmieren, wenn er es nicht für nötig hält, mir eine Antwort zu geben. Ich frag mich eh, warum ich das noch mache ;-) (vielleicht, weil ich auch für den Papa jeden Morgen schnell eines schmiere, damit er mehr Zeit für die Kinder hat?)

Aber wie ward ihr denn so als Jugendliche?

Habe mich jetzt mal an meine wilde Zeit der Pubertät erinnert.
Ich war genauso. Habe nicht "Guten Morgen" gesagt, genervt reagiert, wenn ich normale Dinge gefragt wurde, mir war schlicht alles zu viel. Vielleicht ein bisschen zu viel Sorge und das Gefühl, vor lauter Liebe erdrückt zu werden. Ich habe meine Eltern natürlich geliebt (tu ich ja immer noch) und insgeheim gemerkt, dass ich was falsch mache. Aber ich konnte einfach nicht aus meiner Haut, ich hätte das damals nie zugeben können. Eine Freundin hat mir in einer Situation mal die Meinung gesagt, wie unmöglich ich mich benehme... Sie hatte Recht!

Das Verhältnis hat sich normalisiert, als ich anfing zu studieren und meine Eltern selten gesehen habe.
Meine Mutter fragt mich nicht mehr 5 mal, ob ich Nachschlag haben möchte und ich sage meinen Eltern freundlich "Guten Morgen", wenn wir dort sind oder sie bei uns :-). Wir haben also jetzt inzwischen seit 20 Jahren wieder ein wunderbares Verhältnis!

Das wollte ich damit sagen - denkt euch bei all dem Frust einfach, dass die Kinder jetzt manchmal einfach nicht nett sein können, sagt es deutlich, dass es nicht in Ordnung ist (und handelt entsprechend), aber tröstet euch damit, dass sie es eigentlich nicht so meinen und sich einfach von uns Eltern abgrenzen müssen - manche eben heftiger.
Ich versuche jetzt auch, mehr an früher zu denken, und mich nicht mehr so provozieren zu lassen. Die wilde Zeit fängt ja gerade erst an... Und wenn er durch ist, ist seine Schwester dran...

Wünsche allen viel Kraft in dieser turbulenten Zeit!