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Geschrieben von Bonnie am 31.07.2011, 12:52 Uhr

Noch zu jung für alleinige Verantwortung...

Hallo,

ich würde zuerst einmal versuchen, nicht wütend zu sein, denn damit löst Du nur noch mehr Verweigerung bei Deinem Sohn aus. Ich finde es wichtig, ihm zu sagen, dass Du ihn gut verstehen kannst. Es ist unheimlich lästig, sich mit so einer Krankheit zu beschäftigen - vor allem, wenn einem nix weh tut oder man nicht sofort negative Folgen hat, wenn man mal schlampt. Dein Sohn hadert offenbar momentan sehr damit, dass er diese Krankheit hat und möchte das Thema am liebsten total verdrängen. Das kann man in dem Alter sehr gut nachvollziehen. Kinder können jetzt noch nicht wirklich in die Zukunft denken und Langzeitfolgen abschätzen, echten Weitblick bekommen erst Teenager im fortgeschrittenen Alter, so mit 17 und später.

Setzt Euch mal abends als Familienrat zusammen, Du, Dein Mann und Euer Sohn. Macht ihm dabei null Vorwürfe, sondern haltet Euch ganz zurück. Fragt ihn, was an der täglichen Routine mit der Krankheit für ihn besonders blöd ist. Lasst ihn sich erstmal in Ruhe ausmeckern. Sagt dann nicht gleich: "Ja, aber...", sondern nickt verständnisvoll, schweigt ein paar Momente und wiederholt nochmal, was er gesagt hat: "Das können wir sehr gut verstehen, es ist wirklich schwer für Dich und sehr lästig. Jeden Tag sich selbst pieksen, messen, spritzen und das langweilige Buch führen! Es wäre schön, wenn Du das alles nicht müsstest, das stimmt wirklich!"

Danach könnt Ihr offen mit ihm sein und sagen: "Weißt du, wir machen uns Sorgen. Zucker gehört halt nicht ins Blut. Bei Diabetikern macht der Zucker im Blut auf Dauer die Organe kaputt, zerstört die Augen und führt zu Blindheit, er kann offene Hautgeschwüre verursachen, man kann sogar ins Koma fallen. Dabei kann man heute gut dafür sorgen, dass nur so wenig Zucker im Blut landet, wie bei gesunden Menschen. Viele Menschen haben ja Diabetes und leben damit fast ganz normal.

Legt dann nochmal mit ihm gemeinsam fest, um welche Tageszeit gemessen wird, wann er spritzt und wann er kurz in sein Tagebuch schreibt. Es ist zu früh, ihm die Veranwortung dafür selbst zu überlassen. Setze durch, dass die nötigen Dinge zuverlässig vorgenommen werden. Vorher geht es im Programm nicht weiter: Kein PC, keine Verabredungen, kein Hobby, kein Nintendo. Zuerst kommt das Pflichtprogramm, dann das Freizeitprogramm.

Dass Ihr noch mitguckt, bis er die Verantwortung für seine Krankheit wirklich allein übernehmen kann, ist wichtig, um Schaden von ihm abzuwenden. Ich würde davon ausgehen, dass es noch einige Jahre dauert, bevor er das eigenverantwortlich hinbekommt. Bis dahin ist es ganz klar Eure Aufgabe, dafür zu sorgen, dass nicht geschlampt wird.

LG

 
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