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Geschrieben von ohno am 15.06.2019, 13:52 Uhr

@ohno

Mein Sternje, finde ich nicht .

Die Noten stehen fest. Der Latein-Lehrer war nicht zu bewegen, die Arbeit nachschreiben zu lassen. Weder die Klassenlehrerin noch mein Sohn konnten etwas ausrichten. ABER: nicht aus dem Grund, dass er trotz Krankmeldung statt Schule was anderes gemacht hat, sondern weil mein Sohn sich im Fach Latein zu sehr ausgeruht hat. Da hat der Lehrer auch Recht. Er hat das ganze Halbjahr Zeit gehabt, sich auf Stand zu bringen. Und hat es schleifen lassen. Leider gab es aber seitens des Lehrers keine Info, dass mein Sohn da auf Kippe steht. ABER auch hier: anhand der schriftlichen Noten in Latein, die ich ja unterschreiben musste, konnte und durfte der Lehrer auch davon ausgehen, dass mir als Mutter die schlechten Leistungen meines Sohnes hätten klar sein müssen. Nur blöd, wenn mir mein Sohn dazu alles auftischt, um die Problematik zu relativieren. Und die Mutter dem Kind vertraut/glaubt, dass sich selbst alles schöngeredet hat...

Mathe hat er nachgeschrieben. Er hat da eine glatte 1 hingefetzt. Respekt. Deutliches Beispiel dafür, dass das Kind null Problem mit Schulstoff hat. In keinem Fach. Wenn er nämlich MUSS, springt da so viel mehr raus. Und das auf einem G-Zweig. Aber er muss ja nicht, er kann. Und da er in den letzten Monaten den Kopf so zu hatte, sooo sehr mit sich selbst und seinen Problemen beschäftigt war, blieb für die Schule keine Energie mehr übrig. Auch keine Energie für sein Hobby, den Tauchsport, das hängt auch am Nagel. Kein Nerv mehr für normalen Umgang mit seinem Umfeld.

Fakt ist nun auch, dass er in Mathe trotz dem Schnitt von 3,5 eine 4 bekommen hat. Weil die Lehrerin das IMMER aufrundet, und es deswegen sonst unfair wäre gegenüber allen anderen Schülern.

Nun ja. Latein 5, Mathe 4 (trotz 3,5), Englisch 3, Deutsch 4 (auch knapp über Schnitt). Er muss nun in der letzten Ferienwoche in die Nachprüfung f. Latein. Doppelt bitter, da er ja FFF lebt und sich eine nicht vorhandene Zukunft so angsteinflösend für ihn darstellt, dass ich ihm eine Backpacker-Tour in Schweden gebucht habe. Damit er sieht, dass SEINE Zukunft nicht erst in 30 Jahren beginnt, sonder heute, morgen, übermorgen nicht vergessen werden darf. Er soll sich wieder vorstellen können, wie man Natur erleben und leben kann, ohne Medien, als Team, mit selbst kochen, Lager aufschlagen, in der Natur ökologisch leben und überleben, wieder genießen, bei sich ankommen, runter fahren, positiv denken. Kanu fahren, Tiere und gesunde Wälder erleben, gesunde Luft atmen, etc etc. Kleidung selbst mal durchwaschen ohne chemie, durch positive Erfahrungen bei Wanderungen im Team aufleben, Kraft für das nächste Schuljahr tanken. Denn das müssen wir nun leider absagen, da er die Nachprüfung definitiv machen will, und diese in den Zeitraum der Tour fällt.

Er hat ja gesagt, als er den besagten Freitag unterwegs war, dass er mit den Konsequenzen leben wird (da war weder für ihn noch für mich klar, dass es SOLCHE Konsequenzen sein werden). Nun trägt er sie tapfer, schwer enttäuscht, völlig überfahren, aber mit aller Konsequenz. Und mit uns. Ohne böses Blut, Vorwürfe und dergleichen. Es ist wie es ist.

Ich habe auch ein langes Gespräch mit der Klassenlehrerin geführt. Ganz klar ging daraus auch hervor, wie sie meinen Sohn einschätzt. Und zwar völlig richtig, was mich sehr überraschte, da sie, sagen wir mal, generalstabsmäßig und nicht so beliebt, in der Klasse unterwegs ist und ich davon ausging, dass zwischen Lehrerin und Klasse kein andocken möglich ist. Sie steht auch hinter uns, was FFF betrifft. Was mich noch mehr wunderte. Aber genau deswegen, weil mein Sohn kein Mitläufer ist, sondern weil er das, vielleicht zu sehr, lebt. Und sie das weiß.

Anfang nächster Woche ist Notenkonferenz. Ich habe sie inständig darum gebeten, dort die Umstände darzulegen, warum mein Sohn seit Monaten so tickt wie er tickt. Das sind so viele private, persönliche Umstände, die teils so schwer wiegen, dass man sie einem 15jährigen nicht wünscht. Es war ein sehr offenes, ja fast schon tiefsinniges Gespräch, und ich wünsche mir, dass dies in irgendeiner Form im Kollegium Beachtung findet, ganz ehrlich. Denn in unserer Schulverordnung steht auch geschrieben, dass die Versetzung mit einer nicht ausgeglichenen Minderleistung möglich ist, wenn klar ist, dass es Umstände gibt, die der Schüler nicht zu vertreten hat Und absehbar ist, dass er den Stoff in der nächsten Stufe auch begreifen kann. Letzteres ist auf jeden Fall gegeben. Ich sehe es tatsächlich so, die KA auch, sie sagte mir auch, dass viele ihrer Kollegen entsetzt waren, als klar war, dass er evtl. nicht weiterkommt (wie, der........ ist versetzungsgefährdet???).

Mir bleibt also noch dieses Fünkchen Hoffnung. Die Reise habe ich noch nicht abgesagt. Trotzdem gehe ich davon aus, dass bei der Konferenz nicht anders entschieden wird. Wir schlucken gerade die Kröte mit der Nachprüfung, notfalls spucken wir sie wieder aus, aber das ist jetzt nunmal Fakt.

Das Schuljahr wiederholen wäre für meinen Sohn sowas von sinnlos, da er den Stoff definitiv drauf hat, es wäre m. M. nach eine erzieherische Maßnahme und damit dann noch ärgerlicher.

 
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