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Geschrieben von stjerne am 15.06.2019, 11:40 Uhr

@ohno

Hoffentlich findest Du es nicht indiskret, wenn ich frage, wie es bei Euch jetzt aussieht?
Haben sich die Wogen geglättet?

 
22 Antworten:

Re: @ohno

Antwort von ohno am 15.06.2019, 13:52 Uhr

Mein Sternje, finde ich nicht .

Die Noten stehen fest. Der Latein-Lehrer war nicht zu bewegen, die Arbeit nachschreiben zu lassen. Weder die Klassenlehrerin noch mein Sohn konnten etwas ausrichten. ABER: nicht aus dem Grund, dass er trotz Krankmeldung statt Schule was anderes gemacht hat, sondern weil mein Sohn sich im Fach Latein zu sehr ausgeruht hat. Da hat der Lehrer auch Recht. Er hat das ganze Halbjahr Zeit gehabt, sich auf Stand zu bringen. Und hat es schleifen lassen. Leider gab es aber seitens des Lehrers keine Info, dass mein Sohn da auf Kippe steht. ABER auch hier: anhand der schriftlichen Noten in Latein, die ich ja unterschreiben musste, konnte und durfte der Lehrer auch davon ausgehen, dass mir als Mutter die schlechten Leistungen meines Sohnes hätten klar sein müssen. Nur blöd, wenn mir mein Sohn dazu alles auftischt, um die Problematik zu relativieren. Und die Mutter dem Kind vertraut/glaubt, dass sich selbst alles schöngeredet hat...

Mathe hat er nachgeschrieben. Er hat da eine glatte 1 hingefetzt. Respekt. Deutliches Beispiel dafür, dass das Kind null Problem mit Schulstoff hat. In keinem Fach. Wenn er nämlich MUSS, springt da so viel mehr raus. Und das auf einem G-Zweig. Aber er muss ja nicht, er kann. Und da er in den letzten Monaten den Kopf so zu hatte, sooo sehr mit sich selbst und seinen Problemen beschäftigt war, blieb für die Schule keine Energie mehr übrig. Auch keine Energie für sein Hobby, den Tauchsport, das hängt auch am Nagel. Kein Nerv mehr für normalen Umgang mit seinem Umfeld.

Fakt ist nun auch, dass er in Mathe trotz dem Schnitt von 3,5 eine 4 bekommen hat. Weil die Lehrerin das IMMER aufrundet, und es deswegen sonst unfair wäre gegenüber allen anderen Schülern.

Nun ja. Latein 5, Mathe 4 (trotz 3,5), Englisch 3, Deutsch 4 (auch knapp über Schnitt). Er muss nun in der letzten Ferienwoche in die Nachprüfung f. Latein. Doppelt bitter, da er ja FFF lebt und sich eine nicht vorhandene Zukunft so angsteinflösend für ihn darstellt, dass ich ihm eine Backpacker-Tour in Schweden gebucht habe. Damit er sieht, dass SEINE Zukunft nicht erst in 30 Jahren beginnt, sonder heute, morgen, übermorgen nicht vergessen werden darf. Er soll sich wieder vorstellen können, wie man Natur erleben und leben kann, ohne Medien, als Team, mit selbst kochen, Lager aufschlagen, in der Natur ökologisch leben und überleben, wieder genießen, bei sich ankommen, runter fahren, positiv denken. Kanu fahren, Tiere und gesunde Wälder erleben, gesunde Luft atmen, etc etc. Kleidung selbst mal durchwaschen ohne chemie, durch positive Erfahrungen bei Wanderungen im Team aufleben, Kraft für das nächste Schuljahr tanken. Denn das müssen wir nun leider absagen, da er die Nachprüfung definitiv machen will, und diese in den Zeitraum der Tour fällt.

Er hat ja gesagt, als er den besagten Freitag unterwegs war, dass er mit den Konsequenzen leben wird (da war weder für ihn noch für mich klar, dass es SOLCHE Konsequenzen sein werden). Nun trägt er sie tapfer, schwer enttäuscht, völlig überfahren, aber mit aller Konsequenz. Und mit uns. Ohne böses Blut, Vorwürfe und dergleichen. Es ist wie es ist.

Ich habe auch ein langes Gespräch mit der Klassenlehrerin geführt. Ganz klar ging daraus auch hervor, wie sie meinen Sohn einschätzt. Und zwar völlig richtig, was mich sehr überraschte, da sie, sagen wir mal, generalstabsmäßig und nicht so beliebt, in der Klasse unterwegs ist und ich davon ausging, dass zwischen Lehrerin und Klasse kein andocken möglich ist. Sie steht auch hinter uns, was FFF betrifft. Was mich noch mehr wunderte. Aber genau deswegen, weil mein Sohn kein Mitläufer ist, sondern weil er das, vielleicht zu sehr, lebt. Und sie das weiß.

Anfang nächster Woche ist Notenkonferenz. Ich habe sie inständig darum gebeten, dort die Umstände darzulegen, warum mein Sohn seit Monaten so tickt wie er tickt. Das sind so viele private, persönliche Umstände, die teils so schwer wiegen, dass man sie einem 15jährigen nicht wünscht. Es war ein sehr offenes, ja fast schon tiefsinniges Gespräch, und ich wünsche mir, dass dies in irgendeiner Form im Kollegium Beachtung findet, ganz ehrlich. Denn in unserer Schulverordnung steht auch geschrieben, dass die Versetzung mit einer nicht ausgeglichenen Minderleistung möglich ist, wenn klar ist, dass es Umstände gibt, die der Schüler nicht zu vertreten hat Und absehbar ist, dass er den Stoff in der nächsten Stufe auch begreifen kann. Letzteres ist auf jeden Fall gegeben. Ich sehe es tatsächlich so, die KA auch, sie sagte mir auch, dass viele ihrer Kollegen entsetzt waren, als klar war, dass er evtl. nicht weiterkommt (wie, der........ ist versetzungsgefährdet???).

Mir bleibt also noch dieses Fünkchen Hoffnung. Die Reise habe ich noch nicht abgesagt. Trotzdem gehe ich davon aus, dass bei der Konferenz nicht anders entschieden wird. Wir schlucken gerade die Kröte mit der Nachprüfung, notfalls spucken wir sie wieder aus, aber das ist jetzt nunmal Fakt.

Das Schuljahr wiederholen wäre für meinen Sohn sowas von sinnlos, da er den Stoff definitiv drauf hat, es wäre m. M. nach eine erzieherische Maßnahme und damit dann noch ärgerlicher.

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Re: @ohno

Antwort von ohno am 15.06.2019, 13:56 Uhr

Stjerne natürlich, ich werde es doch irgendwann mal auf Anhieb richtig hinbekommen

Viele Grüße!

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Re: @ohno

Antwort von stjerne am 15.06.2019, 14:47 Uhr

Danke für Deine Antwort. Ich drücke Euch die Daumen, dass es sich in Eurem Sinne regelt. Das Gespräch mit der Klassenlehrerin macht ja Hoffnung.

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Re: @ohno

Antwort von ohno am 15.06.2019, 16:58 Uhr

Lieben Dank!!

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Re: @ohno

Antwort von 3wildehühner am 15.06.2019, 17:48 Uhr

Dein Sohn ist ja ein cleveres Kerlchen und wird die Nachprüfung sicher schaffen.
Ich sehe es aber aus pädagogischen Gesichtspunkten so, dass die Nachprüfung gemacht werden sollte.
Nur so lernt er, dass sein Handeln Konsequenzen hat.
Muss er sie nicht machen, ändert sich um nächsten Schuljahr sicher nichts. Ein Schuss vor den Bug muss manchmal sein und du solltest tunlichst davon absehen, die Lehrer überreden zu wollen, ihn einfach so in das nächste Schuljahr zu lassen!

Beinahe jedes Kind, welches droht sitzenzubleiben, hat ja irgendwelche zusätzlichen privaten Probleme, was in der Pubertät absolut normal ist. Sehr viele Jugendliche müssen sich erst einmal selber finden.

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Re: @ohno

Antwort von Anna3Mama am 15.06.2019, 18:17 Uhr

Die Idee mit der Backpacker-Tour in Schweden ist toll. Aber auch ich würde an Stelle der Schule auf der Nachprüfung bestehen. Diese Tour gibts sicher auch im nächsten Jahr und vl nimmt er dann noch einen Freund oder sogar "die Freundin" mit.

Dann ist die ganze Sache durch das "Schwänzen" eben so zusagen explodiert bzw das Bild vom übergelaufenen Fass trifft es wohl besser.

Ich denke, dass es ihm nicht schadet, wenn er auf die Reise verzichten muss einfach aufgrund der vielen vielen vielen Chancen, die er in diesem Schuljahr gehabt hätte, sich auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen.

Vielleicht braucht es das, damit er lernt, Verantwortung für seine Schulleistung zu übernehmen.

Wir haben hier auch so einen Kandidaten, deswegen kann ich mir vorstellen, wie es Dir als Mutter in so einer Situation geht.

Unserer hat schon einen Termin für eine außerordentliche Präsentation zur Verbesserung der mündlichen Lateinnote vereinbart, auch wenn er die letzte KA noch nicht geschrieben hat. Aber bevor er stundenlang Vokabeln lernt und Übersetzungen übt, löst er die Arbeit lieber intuitiv und rettet sich die vier mit mündlich... so der Plan. Sag ich lieber mal nix dazu, bzw die ewige Platte ist ausgeleiert.

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Re: @ohno

Antwort von kravallie am 15.06.2019, 19:05 Uhr

Ich verstehe das mit der nachprüfung nicht.
Er hat doch nur eine 5!?

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Re: @ohno

Antwort von 3wildehühner am 15.06.2019, 19:54 Uhr

Mit einer fünf im Hauptfach benötigt man einen Ausgleich. Wahrscheinlich ist das wieder Bundeslandabhängig.
Es gibt BL da muss man zum Ausgleich einer fünf im Hauptfach 2 Hauptfächer drei haben oder 1Hauptfach drei, aber Durchschnitt des gesamten Zeugnisses unter 3,0.

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Re: @ohno

Antwort von Maxikid am 15.06.2019, 21:33 Uhr

In Hamburg gibt es gar kein Sitzenbleiben mehr....wieder so eine BL Sache.

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"Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von DK-Ursel am 16.06.2019, 10:18 Uhr

Hej Ohno!

Ich habe an der Seitenlinie mitgelesen und drücke Euch auch die Daumen, daß sich alles noch so regelt, daß Dein Sohn auch die Fahrt machen kann.
Dein Bericht hat mich sehr berührt.
Im Gegensatz zu einigen hier fühle ich daraus, daß weitere Sanktionen gar nicht nötig sind.

Mir wäre eben wichtig, daß er die Arbeit für einen - für ihn, für uns? - wichtigen anderen Punkt verpaßt hat.
Daß man manchmal trotz allem anders prioriteren muß: geschenkt, ist aber auch ziemlich "erwachsen" gedacht und gefordert, und wenn ich bedenke, daß mir eine Mitarbeiterin unseres Neurocenters mal sagte, gerade die jüngen Männer dürften mit 18 nicht nicht mal einen Führerschein bekommen, so unreif sei deren Gehirn noch ausgeprägt, dann finde ich, wir sollten einem Teenie zugestehen, daß er noch falsche Entscheidungen trifft.
Folgen?
Nun ja, Du beschreibst es so, als pralle das alles nicht ab an ihm - wir hart muß eine Strafe sein?

Und es stimmt, auch uns sagte eine Psychologin, daß kein Teenager nur in der üblichen Teeniekrise sei, Selbstfindung etc. - alle haben noch ein anderes Päckchchen zu tragen.
Das aber macht es ja nicht einfacher, oder?
Selbst beiMord und Totschlag haben Richter Spielräume, indem sie die Gefühlslage (und das Altersowieso) berücksichtigen. Da sollten wir als Eltern doch großzügiger sein (können) und nicht die ganze Härte des Gesetzes fordern!

Ich kenne das auch: Quicker Geist, aber absoluter Rückzug aufgrund persönlich schwerer Krise wegen Ursachen, auf die niemand Einfluß hatte, und somit schlechte Schulleistungen.
Da hilft es wenig, "Konsequezen" anzudrohen und auszuführen, wenn gerade der Fokus sowieso nicht auf Schule liegt.
Wenn jemand aus persönlichen Gründen nicht KANN; bestraft man ihn nicht, man hilft ihm.
Daher muß ich mcih über manche harte Antwort hier sehr wundern.
ich denke, es wid ihm viel mehr helfen ,auf Verständnis udn Hilfe zu stoßen denn auf Strafe und Kosequenzen,so sehr ich deren Berechtigung oft einsehe.
Aber wenn ich das Gefühl habe, jemand kann nicht so wie erwartet und/oder er womöglich selbst gern will, wenn ich weiß, jemand hat seinen Fehler eingesehen, dann grolle ich nicht, dann ziehe ich keine Prinzipien durch um der Prinzipien willen.
Dann unterstütze ich in der Wiedergutmachung und Korrektur des Fehlers, wie Du, und gut ist.
Wenn die Schule die Nachprüfung fordert und sie ausgerechnet in den Reisetermin fällt, wird es kaum zu ändern sein. Dann sähe ich das zwar als logischekonsequenz, aber ohne mahnenden Zeigefinger (siehste, das kommt davon - das weiß er ja slebst) , sondern mitfühlend und nach Ausgleich suchend.
Einem Menschen in Krise auch noch jegliche Freude zu nehmen ist nur noch grausam.
Wer den Glauben an die Zukunft verloren hat und ni derGegenwart nur noch wenig Sinn sieht, braucht Bestätigung, Freude und Ziele - nicht, daß ihm das auch noch entzieht.

Ich drücke Euch die Daumen,daß es nicht so ist und der Junge die Reise machen kann - genau mit dem Ansazt, den Du so schön beschreibst.
Ob dieselben,die hier laut nach Konseuqenzen rufen, diese ebenso unerbittlich forderten, wenn dadurch die Mitfahrt beim Familienurlaub nach ... (fernes Ziel selbst einsetzen) gefährdet wäre? Würde die ebenso locker abgesetzt, wer bliebe evtl. zuhause beim Knaben?

Gnade vor recht ist ein Spruch, der gerade von Eltern öfter mal angewendet werden sollte, zumal wir eben keine Richter, sondern Eltern sind.
Und ich empfehle einmal mehr Reinhard Meys "Zeugnistag". Zugegeben,auch ich war nicht immer Mutter wie dort, aber ich habe mich oft bemüht - bis heute..


Alles Gute, ich drücke Euch die Daumen!
Gruß Ursel, DK

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von bea+Michelle am 16.06.2019, 11:27 Uhr

Ich drücke Euch auch die Daumen!!

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von Anna3Mama am 16.06.2019, 12:35 Uhr

Irgendwie bilde ich mir ein, zwischen den Zeilen zu lesen, dass der Junge gar nicht so traurig ist, wenn die Reise verschoben (nicht gestrichen) wird. Liegt es an der Formulierung, dass er die Sache einsieht und recht "tapfer" ist, oder daran, dass er gerade eine Freundin (seine erste?) hat....
Manchmal sind solche Dinge für irgendetwas gut.

Aber vielleicht täusche ich mich auch komplett und für den Jungen ist der Schweden-Trip genau jetzt und in dem geplanten Umfang genau das richtige und er würde daran schwer zu kauen gaben, wenn es nicht klappt. Dann hoffe ich, dass ER es noch irgendwie hinbekommt, dass er fahren kann. Dass Du hinter ihm stehst ist ja offensichtlich und auch gut.

Meiner hat krankheitsbedingt schon so viel in seinem Leben verpasst, dass eine Änderung der Reisepläne für mich/uns nichts dramatisches ist...

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Re: @ohno

Antwort von stjerne am 16.06.2019, 12:58 Uhr

Ach, daran habe ich mich längst gewöhnt.
Klingt niederländisch und das passt ja gut zu mir Holland-Fan.

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von DK-Ursel am 16.06.2019, 12:58 Uhr

Hej nochmal!

DAS habe ich jetzt so nicht gelesen, mag sein,d aß es so ist, das wissen nur der Junge und evtl .die Mutter - unbd dann stimme ich Dir zu.
Zumindest dämpft das dann die Enttäuschung.

Bei Deinem letzten Satz bin ich ein bißchen traurig:
Er bestätigt ja,daß jeder Teenie irgendwo auch noch sien privates Päckchen neben dem Teenie-Tumult hat, und wenn Deine krankheitsbedingt wieder etwas absagen muß, ist das traurig. Umso schöner doch, wenn es doch klappen würde, gerade dann setzt man doch alles dran, um jede Freude "mitzunehmen".

Gruß Ursel, DK - wo sich auch gerade eine große Enttäuschung für Tochter anbahnt, die sie nun noch weniger als andere gebrauchen kann... Und auch da nützen Vorwürfe und "Konsequenzen/Strafen" gar nichts - auch wenn sicher auch Eigen"verschulden" dabei ist und die "Ausbügelung" sich schwieriger gestaltet, eben weil sie ein paar Schritte übereilt vorgenommen hat

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Re: @ohno

Antwort von stjerne am 16.06.2019, 13:05 Uhr

Ich wollte noch sagen, dass ich es toll finde, wie Ihr zu ihm steht und als Familie zusammenhaltet. Gerade wenn alles um einen herum erschüttert wird, braucht man seine Familie als sicheren Hafen.

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von Anna3Mama am 16.06.2019, 14:15 Uhr

Ja, meiner hat auch sein Päckchen und es gab einige ganz furchtbare Jahre . Deswegen hat er vielleicht ein paar Freiheiten mehr, da wir lernen mussten, was wirklich wichtig ist im Leben.
Aber dennoch oder gerade deswegen verstehe ich manchmal nicht, warum er sich das Schulleben so schwer macht und einfach nicht über seinen Schatten springen kann und proaktiv zumindest ein bissle was tut, anstatt immer "am Rand" zu navigieren, was ihn dann ja auch wieder stresst.

Deiner Tochter alles gute in der Situation, in der sie ist. Gut, dass sie Dich als Unterstützung hat, wenn auch nur emotional.

Macht mir bewusst, dass es jenseits der "8.Klasse-Pubi-Probleme" noch eine lange Zeit gibt, in der unsere "Kinder" auch mal Fehler machen und wir für sie da sein müssen/sollen/dürfen.

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von DK-Ursel am 16.06.2019, 16:01 Uhr

Gleichfall für Euch und Euren Sohn.
Ab einem gewissen Alter können wir sie nur noch wenig beeinflussen oder gar erziehen, nur noch begleiten, auffangen, lieben.
Das fällt leicht und wird von denen auch immer schnell eingefordert, wenn alles rundläuft (ich erinnere mich an die Mutter mit drogensüchtigem, dealenden Sohn im Gefängnis, wo ich eine Abgrenzung unter den gegebenen Umständen durchaus berechtigt fand), das fällt oft schwer, wenn es nicht so läuft, wie man sich das auch nur annähernd vorgestellt hat.
Aber gerade dann ist es nötig.
(Hilfe setzt allerdings auch Eigen-Achtsamkeit voraus und besteht manchmal darin loszulassen, vor allem, wenn beim Sohn im Gefängnis erstmal für einen Rahmen gesorgt ist.)

Dieses Unverständnis, das Du äußerst, begleitet mich ja auch oft.
Ich verstehe auch nicht, warum Entscheidungen, die sich heute - wie von uns Eltern erwartet - als nicht so günstig herausstellen, getroffen wurden (wenngleich ich durchaus sehe, daß die kurzfristigen Vorteile dabei verlockend waren).
Aber ich weiß, daß meine Tochter zumindest in der Situation leidet - wie Dein Sohn anscheinend auch, wenn er Streß bekommt (er pellt sich also kein Ei auf die Schule), da sehe ich mich dann schon in der Pflicht zu helfen statt Vorhaltungen zu machen und Konsequenzen anzudrohen oder gar durchzuführen.
In welchem eigentilch eher seichten Filchen hörte ich neulich einen Satz, über den ich erst schmunzelte und dann doch länger nachdachte:
"Ab einem gewissen Alter müssen Eltern ihre die Kinder loslassen und sie ihre eigenen Entscheidungen samt Erfahrungen treffen lassen. Da machen sie dann am meisten Fehler."
Pause.
"Die Eltern."
Ich habe auch - klingt dramatisch, ist aber so - unter Schmerzen mit viel Leidensdruck, aber vielleicht auch gerade darum umso nachhaltiger gelernt, daß es besser ist, ohne Vorhaltungen und zuviele Konseuqenzen ausPrinzip zu agieren.
Konsequenzen drückt uns allen das Leben genug auf, da braucht es irgendwann nicht noch andere, die einem eins deckeln, weil auf blöde Taten eben (auch blöde?) Folgen kommen.

Sieh es positiv:
Auswendiglernen kann jeder --- wenn er sich in einer Prüfung buchstäblich "rausreden kann", hat er für´s Leben sicher mehr gelernt.

Alles GUte - Ursel, DK

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von Anna3Mama am 16.06.2019, 16:20 Uhr

"Ab einem gewissen Alter müssen Eltern ihre die Kinder loslassen und sie ihre eigenen Entscheidungen samt Erfahrungen treffen lassen. Da machen sie dann am meisten Fehler."
Pause.
"Die Eltern."

Danke!

jeder hat auch ein Recht auf Fehler, egal in welchem Alter. Hauptsache man lernt was draus.

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stjerne

Antwort von ohno am 16.06.2019, 21:06 Uhr

Das geht runter wie Öl .

Der Spruch "in guten wie in schlechten Zeiten" ist für mich kein loses (Ehe) Versprechen, sondern der Überbegriff für Familie.

Liebe Grüße und DANKE

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von ohno am 16.06.2019, 21:22 Uhr

Danke Ursel, Deine Ansicht trifft mitten ins Schwarze, Du hast es für mich auf den Punkt gebracht. Mehr kann ich dazu garnicht sagen.

Bei uns kehrt nun nach der ganzen Aufregung wieder Ruhe ein und wir hatten heute auch einen ganz tollen Familienausflug und die ganzen letzten Tage einfach ausgeblendet und uns auf das positive besonnen.

Ich habe unten gelesen, dass auf Euch ebenfalls eine Problembewältigung zukommt. Ich habe den Eindruck, dass Dein Kind durch Dich sehr gut aufgefangen würde, Respekt dafür. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr gemeinsam Lösungen und Wege findet. Alles Gute!

Viele Grüße ohno

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Re: "Zeugnistag" / Reinhard Mey

Antwort von DK-Ursel am 16.06.2019, 22:37 Uhr

Danke Ohno.
Unter jedem Dach ein Ach, nicht wahr?
Aber wir haben die Krise schon seit den Pubertätsjahren, sind einigen Lösungen nähergekommen und nun ist das Kind ja (eigentlich) erwachsen.
Ich habe gelernt, noch mehr loszulassen, obwohl ich das für die dt. Mütter,die ich in Dtld. , kenne, immer schon mehr tat als sie.
Wie eine Freundin in Schweden mal sagte:
Für die Mütter in ihrem Heimatland kümmerte sie sich zu wenig, für die Schweden zu sehr.
Auch diesen Konflikt - irgendwo auch ein Integratinsproblem - mußten wir überwinden. Ich habe viel gelernt.
Trotzdem treibt einen ja oft die Sorge um...
Sicher ist früher auch einiges (aber nicht alles) schiefgelaufen, weil ich Fehler gemacht habe - aber wir sind alle nur Menschen.
Und in diesem Thread stand schon der schöne Satz:
Wir dürfen alle Fehler machen - wirsollten nur daraus lernen.
Das Gerundpaket für ihr Leben kann ich meiner Tochter nicht abnehmen. Das ist so.
Ich versuche gern, ihr dabei zu helfene,sanznehmen und das Beste draus zu machen.

Wie gesagt, ich drücke Euch die Daum,en, wenn Du magst erzähl mal, ob aus Schweden was wird. Ich wünsche es Deinem Sohn, es sei denn, die These stimmt ,daß er selbst vielleicht einen guten Grund braucht, um bei seiner LIebsten zu bleiben oder so - und dann hat sich ja auch so eine Zukunftsperspektive ergeben.

Gruß Ursel, DK

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Re: @ohno

Antwort von ohno am 20.06.2019, 22:42 Uhr

Die Klassenlehrerin hat mich abends nach der Notenkonferenz angerufen und mitgeteilt, dass es bei der Nachprüfung bleiben wird. Das Kollegium hat dazu aber "klar gemacht", dass er durch FFF keine Nachteile hat. Es liegt einzig und allein an seiner schlafmützigen Art, mit der er die Schule bestreitet und damit für seinen Notendurchnitt Verantwortung übernehmen muss. Wo sie auch Recht haben. Jetzt heißt es nach vorne schauen, in den Ferien Latein Latein Latein, und die Nachprüfung schaffen. Er ist da auch ganz zuversichtlich. Zwischendurch hat er auch mal eingeworfen, auf 10 R zu wechseln, wenn er die Nachprüfung vergeigt. Wurde auch auf der Konferenz besprochen, aber auch hier war sich die Lehrerschaft wohl einig, dass er auf G bleiben soll aufgrund seiner Leistungsfähigkeit...

Nun ja, jetzt ist alles besprochen und durch, es ist wie es ist, es stehen keine Fragezeichen mehr im Raum. Das tut gut. Der Rest kommt und wird schon, bin da ganz positiv.

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