Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von wollinella am 17.11.2010, 11:59 Uhr

Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Liebe Mamas und Papas!

Erstmal vielen Dank an alle fleissigen Foren-Schreiber. Ich habe hier schon viele hilfreiche Tipps und Aufmunterung bekommen.

Mein Sohn ist neuen Monate alt und schläft zwar gut in seinem eigenen Bett ein (nachdem er durch Stillen schon fast schläft) aber leider nicht durch. Er kommt so 3-4 mal die Nacht und hat aber keinen Hunger sondern nur Kuschelbedarf. Meist darf er dann ins Familienbett. Manchmal reicht aber auch "nur" streicheln in seinem Bett.

Ich habe zunächst sehr lange gebaucht um unsere Situation zu akzeptieren und einigermassen cool damit umzugehen. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass ausgerechnet ich einen "schlechten Schläfer" habe. Mein Sohn ist das tollste Baby der Welt und ich fand es einfach zu schade, dass es "einen Haken" gibt. Ich schreibe hier bewusst etwas provokant - man möge mir verzeihen. Ich stehe eben jetzt einfach dazu, dass man auch mal schlechte Gefühle haben darf. Nun bin ich aber durch eifriges Forum-Lesen mit mir und unserer Situation im Reinen und komme auch eigentlich zu genug Schlaf (lege mich immer tagsüber mit dem Süßen hin). Schlafprogramme a la Ferber kamen für mich nie in Frage, wobei ich scchon lange darüber nachgedacht habe. Ich möchte aber trotzdem nicht alles einfach so weiterlaufen lassen. Dazu bin ich einfach nicht der Typ.
Ich habe schon seit einiger Zeit das Buch "Schlafen statt Schreien" von E. Pantley und finde alle Infos und Tipps darin sehr plausibel. Habe das Programm auch schon einmal probiert als mein Sohn sechs Monate alt war, aber nicht die Kraft gehabt, es durchzuhalten. Nun wollen wir es nochmal versuchen (heute erster Tag) und suchen Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch.

Wir haben folgenden Plan:
-keine Protokolle schreiben. Das schafft nur zusätzlichen Durck und ist nachts einfach nicht machbar.
-den Taggschlaf (bisher 2x 30 min) auf 2x 1h verlängern.
-kein Stillen zum Einschlafen wie bisher, sondern Stillen als Punkt 1 des Abendrituals
-Naturgeräusche als Schlaf-Assoziation. Der mp3-Player wird zum Einschlafen angemacht und immer wenn ich Nachts zum Trösten komme
-Schnuller Entwöhnung
-Aufgabe des Familienbetts (vor allem, damit mein Mann unter der Woche schlafen kann. Am Wochenede dann umgekehrt ).

So, ich hoffe, das war nicht zu lang. Wäre echt schön, wenn sich hieraus eine Art Selbsthilfe-Gruppe zum Thema Pantley-Methode entwickeln würde.

Vielen Dank und liebe Grüße,

wollinella

 
13 Antworten:

Re: Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Antwort von AlexaSchwerin am 17.11.2010, 19:18 Uhr

Hallo,
also ich kenn das Buch nicht, doch die Punkte, die Du aufgezählt hast, sehen mir dennoch nach Schlafprogramm aus, ob Ferber oder nicht. Programm ist Programm. Und ich bin der Ansicht, dass Kinder nicht funktionieren müssen. Ferner denke ich, dass das alles viel zu viel auf einmal ist.
Wie wollt ihr den Tagschlaf verlängern? Das würde mich auch mal interessieren.
Warum Schnuller abgewöhnen?
Beim Einschlafstillen würde ich ja noch mitgehen? Wie sieht dann die Schlafbegleitung aus?
Auch das Schlafen im Kinderzimmer find ich ok, wenn der Zwerg dabei gut schläft. Vielleicht fangt Ihr erstmal mit dem Punkt an und schaut, ob das funktioniert.

LG

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Meine ehrliche Meinung (sorry, lang!)

Antwort von rabarbera am 17.11.2010, 22:26 Uhr

Ehrlich gesagt finde ich dein Posting tatsächlich ein bisschen provokant ;-), deshalb hier meine ebenfalls etwas provokante Antwort:
1. Ein Baby mit 9 Monaten, das 3-4mal pro Nacht aufwacht und Kuschelbedarf hat, ist in meinen Augen KEIN schlechter Schläfer, sondern ein ganz normales Kind!
2. Sein Kind, wenn es nachts aufwacht, mit ins Elternbett zu nehmen, hat mit "Familienbett" mE nicht viel zu tun! Familienbett ist es nur, wenn das Bett für die ganze Familie GEDACHT ist, und nicht, wenn man sein Kind notgedrungen und ungern bei sich im Bett schlafen lässt. Sorry, aber ich lege Wert auf diese Unterscheidung, da es für das Kind schließlich auch einen Unterschied macht...

Ich habe das Pantley-Buch gelesen, als mein Sohn noch ganz klein war, habe es aber nie angewendet. Für meinen Geschmack war es, trotz aller Betonung des "sanften Weges", immernoch zu wenig an den Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern orientiert, und zu sehr "Verhaltenstherapie" (man könnte auch sagen: Konditionierung oder gar Dressur).
Versteh mich nicht falsch: Wenn man ein WIRKLICH schlecht schlafendes Kind hat (so wie ich früher oder offensichtlich die Autorin E. Pantley selber), d.h. ein Kind, das z.B. 10 oder 15 oder 20mal pro Nacht aufwacht, finde ich es vollkommen OK, nach diesem Programm vorzugehen - zumal es für ein Baby ja auch eine Belastung ist, wenn seine Mutter vor Schlafmangel auf dem Zahnfleisch geht und sich im schlimmsten Fall dadurch nicht mehr vernünftig um ihr Kind kümmern kann! Und besser als "Jedes Kind kann schlafen lernen" o.ä. ist es natürlich auf jeden Fall!!

ABER du schreibst ja selber, dass es dir mit der momentanen Schalfsituation deines Kindes garnicht so schlecht geht, du nicht unter Schlafmangel leidest! Warum willst du dein Kind trotzdem konditionieren, entgegen seiner (normalen!) Bedürfnisse nach nächtlicher Nähe sich nachts nicht mehr bei dir zu melden??
Nochmal: es ist NORMAL (von der Natur so vorgesehen), dass ein Baby in dem Alter nicht durchschläft! Und schon GARNICHT sollte man ein Baby unter 1 Jahr allein im eigenen Zimmer schlafen lassen, da das Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) bei allein schlafenden Babys signifikant erhöht ist!
(Ich hoffe, ich habe dich richtig verstanden? Er soll im eigenen Zimmer schlafen? Oder nur im eigenen Bett im Elternschlafzimmer? Dann nehme ich den letzten Absatz natürlich zurück!).

Vielleicht möchtest du dich nochmal über das normale Schalfverhalten von Babys informieren, bevor du dich für oder gegen ein "Schlaflernprogramm" welcher Art auch immer entscheidest? Dann empfehle ich dir das Buch "Ich will bei euch schlafen" von Sibylle Lüpold.

Konkret zu einigen Punkten deines Plans:

-den Taggschlaf (bisher 2x 30 min) auf 2x 1h verlängern.
---> Wie soll das denn funktionieren?? Wenn dein Kind nach jeweils 30 Minuten ausgeschlafen hat, wie willst du es dazu bringen, noch weitere 30 Minuten zu schlafen? Oder weckst du ihn normalerweise nach 30 Minuten??

-kein Stillen zum Einschlafen wie bisher, sondern Stillen als Punkt 1 des Abendrituals
---> Meiner persönlichen Meinung nach werden feste Abendrituale gnadenlos überschätzt, und wenn dein Kind bisher beim Stillen problemlos einschläft, würde ich mir nochmal überlegen, ob ich dieses problemlose Einschlaf-Arrangement leichtfertig auf's Spiel setzen würde - der Schuss kann schließlich auch nach hinten losgehen!

-Schnuller Entwöhnung
---> Warum gewöhnt man seinem Baby erst ein Übergangsobjekt in Form eines Schnullers an (was ja, gerade bei gestillten Kindern, nicht zwingend notwendig ist), um ihm den Schnuller dann nach gutdünken, d.h. weil es den Eltern gerade einfällt & passt, viel zu früh wieder weg zu nehmen???!!
DAS finde ich, deutlich ausgedrückt, grausam! Und erinnert mich dann doch etwas an die Methoden von "JKKSL"

-Aufgabe des Familienbetts (vor allem, damit mein Mann unter der Woche schlafen kann. Am Wochenende dann umgekehrt ).
---> Familienbett habt ihr ja streng genommen garkeins! (Sorry nochmal... du kannst das natürlich als Haarspalterei sehen!)
Wie gesagt würde ich ein Baby mit 9 Monaten aus o.g. Gründen nicht im eigenen Zimmer schlafen lassen. Wenn, dann nur im eigenen Bett im Elternschlafzimmer, wobei sich der Vorteil für den Schlaf deines Mannes unter der Woche damit evtl. erledigt hätte?!
Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass es schwierig werden könnte, es am WE dann einfach "umgekehrt" zu machen. Egal wie es gemeint war!
Soll dein Mann den Kleinen am WE in der Nacht betreuen? Viele (gerade gestillte) Babys in dem Alter akzeptieren nachts nur die Mama (auch das normal;-), und ich finde es nicht richtig, dem Kind den Stress einer wechselnden Bezugsperson zuzumuten - es sei denn, es hat von vornherein kein Problem damit.... ich weiß ja nicht, wie es bei eurem Kleinen ist.
Oder meinst du das mit dem "umgekehrt" so, dass euer Kleiner am WE wieder bei euch im Bett schlafen darf? Auch das fände ich problematisch, da dein Kind ja nicht weiß, wann WE ist und wann nicht, und verwirrt wird - wenn schon Konditionierung, dann richtig! :-))

Warum fällt es dir so schwer, dein Kind mit seinen Bedürfnissen so zu akzeptieren und anzunehmen, wie es ist, zumindest so lange du nicht (in erwähnenswertem Maß) darunter leidest??
Warum wird hier "Erziehung" wieder mal als "Anpassung des kindlichen Verhaltens an die elterlichen Bedürfnisse" definiert, egal ob es Sinn macht oder nicht?

LG, und bitte nicht flasch verstehen: ich meine es nicht böse, ich bin nur ehrlich!

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Re: Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Antwort von Kuscheling am 17.11.2010, 23:18 Uhr

Ich habe das Buch auch gelesen, aber nicht angewendet. Ich nehme unseren Sohn so (an), wie er ist, mit allen Häkchen und Haken und vertrau(t)e auf seine Kompetenz und Instinkte und bin bisher gut damit gefahren, auch wenn er bis auf eine dreimonatige Unterbrechung im Sommer auch heute noch nachts öfters aufwacht und kuscheln, stillen oder spielen will.

Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Schlafprotokolle sehr wichtig und Grundlage oder Dreh- und Angelpunkt der ganzen Methode. Ich glaube nicht, dass es ohne diese Protokolle geht. Wenn dir das zu viel Mühe macht, solltest du deine Beweggründe nochmals überdenken. Schließlich geht es um dein Kind und das sollte dir den zusätzlichen Druck und Aufwand nachts wert sein.

LG

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@rabarbera

Antwort von Kuscheling am 17.11.2010, 23:28 Uhr

Gut, dass du so ehrlich bist. Dann kann ich heute mal bei dir unterschreiben.

Und nein, es ist keine Haarspalterei. Wenn das Baby, dass den Wunsch danach sicher nicht geäußert hat, ein eigenes Bett hat und dort auch schläft und ihm gelegentlich das Elternbett erlaubt wird, wird dieses dadurch nicht zum Familienbett.
Natürlich ist es eine schöne und praktikable Form des Co-Sleepings, die bei vielen funktioniert, wenn das Kind dort willkommen ist.

LG
Maja mit seit drei Tagen wieder durchschlafendem Sami

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Re: @rabarbera

Antwort von Püminsky am 17.11.2010, 23:34 Uhr

*peng* - ins Schwarze :) Besser hätte ich es nicht formulieren können (und kürzer wohl auch nicht, deshalb danke *g*)

Auch ich hätte da die gleichen Fragen. Und bitte selber auch noch einmal darum dies als ehrliches Interesse zu sehen und nicht als Stänkerei.

Viele Grüße von einer Mutter, deren nun bald 3jähriger auch noch meistens alle 2-3 Std aufwacht und schreit ...

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Re: Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Antwort von wollinella am 18.11.2010, 10:55 Uhr

An Alle!

Vielen Dank für das offene Feedback und die angeregte Diskussion. Wie in meinem ersten Beitrag erwähnt finde ich die Einstellung der Foren-Schreiberinnen sehr gut und Eure Beiträge haben mir geholfen, mich mit unserer Schlafsituation zu arrangieren.
Trotzdem bin ich einfach ein Mensch, der gerne wenigstens ein bisschen Einfluss auf seine Situation hat und nicht alles einfach laufen lässt. Das war schon immer so und ich fühle mich dann einfach wohler. Jetzt werden einige sicher sagen: mit dieser Einstellung kann man kein Kind haben. Da hat man sein Leben nie mehr ganz unter Kontrolle. Das stimmt und ich spreche ja auch nicht von totaler Kontrolle, sonder von Einfluss auf die Situation.

Zu Euren Fragen:
- ja, wir haben kein Famlienbett. Sorry für den falschen Begriff. Und ja, unser Sohn soll in seinem Zimmer schlafen, aber nicht allein. Ich bzw. am WE mein Mann schlafen bei ihm auf der Gästematratze. Wie gesagt braucht er nachts keine Brust mehr und akzeptiert daher meinen Mann sehr gut. Das kennt er schon. Es kommt also nicht alles auf einmal.
- zur Schnuller-Entwöhnung: unser Sohn darf seinen Schnuller ja behalten. Nur eben nicht im Moment des Einschlafens. Tags braucht er ihn ohnehin kaum mehr (ganz von allein). Nachts bekommt er ihn erstmal zur Beruhigung, aber kurz bevor er einschläft, nehme ich ihn nach der Pantley-Methode weg. Ich finde es einfach gut, diese Abhängigkeit zu durchbrechen und bisher leidet er nicht darunter, da die Pantley-Methode ja ohne Schreien funktioniert.
-Tagschlaf verlängern. Natürlich wecke ich meinen Sohn nicht nach 30 min, sondern er wacht auf. Gestern funktionierte es tatsächlich, dann zu ihm zu gehen, sich dazu zu legen und ihn zu steicheln und er schlief wieder ein. Nochmal für 45 min. Das werde ich auf jeden Fall so weitermachen. Egal, ob es am Nachtschlaf was ändert. Es tut uns beiden gut.
-Protokolle scheiben: sicher ist das wichtig und ein zentraler Punkt des Buchs, aber ich habe mich eben bei Versuch 1 damit einfach nicht wohl gefühlt.
-Stillen als Punkt 1 des Abendrituals: ja, eine Änderung kann nach hinten losgehen. Aber uas Gründen der Zahngesundheit wollte ich das Stillen eh nach vorne ziehen und danach Zähneputzen. Also nicht nur wegen Pantley sondern auch weil der 1. Zahn jetzt da ist, war diese Änderung nötig. Es klappt übrigens seit drei Abenden wunderbar (auch wenn ich weiss, dass das noch nichts sagt).

Ich bin überzeugt, dass so ein Programm nur funktioniert, wenn das Kind von der Entwicklung her reif dafür ist. Daher mache ich weiter solange wir uns alle wohl fühlen.

Nochmals vielen Dank und ich bin gespannt auf weitere Antworten.
Alles Liebe,

wollinella

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Re: Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Antwort von Kuscheling am 18.11.2010, 12:30 Uhr

Aus Gründen der Zahngesundheit muss man das Einschlafstillen nicht aufgeben. Das verursacht keine Karies, auch wenn manche Zahnärzte das gerne behaupten.

Und nicht vergessen: Es könnte sein, dass Pestalozzi Recht hatte und Erziehung nichts weiter ist als Liebe und Vorbild. Mit diesem Hintergedanken halte ich deine Einstellung in der Tat für fraglich. ICH würde die ganze Energie, die du einsetzt, um die Schlafsituation zu ändern, lieber dafür aufwenden, an mir selbst zu arbeiten.

LG

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Re: Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Antwort von LaEmLu-Mama am 18.11.2010, 13:11 Uhr

also meine maus hat auch nicht so geschlafen wie ich es von den 2 großen kannte. die konnte ich wach aber müde hinlegen, 5 minuten später schliefen sie. nr.3 schlief nur ein wenn ich sie auf dem arm getragen habe und auf und ab gegangen bin. das habe ich bis zu ihrem 1.geb. gemacht. ich habe mir gesagt "das ist dann einfach so" und gut. irgendwann kommt der punkt wo sie allein einschläft (am abend hat sie dies nämlich schon getan). und von heute auf morgen habe ich ihre schlafenszeiten verschoben und siehe da, sie schläft allein im bett ein.

ich habe noch nie irgendwelche bücher zum schlafen lernen genommen. und auch wenn es viele tage sehr schwer und anstrengend war 10kilo durch die gegen zu tragen bis sie schläft, ich habe es gemacht. und nun ist die zeit da wo sie alleins chläft. ohne bücher, ohne druck

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Re: Schlafen statt Schreien - Erfahrungsaustausch

Antwort von Calcifer am 19.11.2010, 22:39 Uhr

Hallo Wollinella,

mein Beitrag zu Pantley, den Du "ausgegraben" hast, ist ja schon älter - mein Sohn ist inzwischen 17 Monate alt. Und immer noch ein schlechter Schläfer. (Ich habe gerade ganz frisch begonnen, das nächtliche Stillen zu reduzieren...) Ich habe damals das Pantley-Programm nicht weiter durchgezogen, weil genau das passiert ist, was Dir schon bei den Protokollen passiert bist: Irgendwann wird es zu krampfig und passt nicht auf die eigene, ganz persönliche Situation. Ich verstehe aber Deinen Wunsch, Dich an irgendetwas zu halten, sehr gut. Man fühlt sich oft so ohnmächtig und möchte irgendeinen PLAN haben, wie man etwas verbessern könnte.

Dieses vorzeitige Abdocken z.B. fand und finde ich für uns nicht praktikabel. Mein Sohn schläft bei Weitem nicht immer beim Stillen ein; wenn er es tut, bin ich froh drum und lasse ihn. Wenn er NUR mit Stillen einschlafen würde, wäre es vielleicht etwas anderes.

Was ich von Pantley übernommen habe, ist die Sache mit dem verlängerten Mittagsschlaf. Ich habe damals begonnen, meinen Sohn, wenn er nach 30 Minuten aufgewacht ist, noch mal zum Schlafen zu bewegen, und so mache ich es immer noch. (Inzwischen schläft er auch nur noch 1x am Tag.) Genau wie Dir erschien und erscheint mir das eine gute Sache. (An die anderen: So was geht natürlich nur, wenn das Kind noch Schlafbedarf hat! Wenn man ein Kind hat, das oft aufwacht, ist es doch klar, dass es mittags nach dem ersten Aufwachen nicht zwangsläufig ausgeschlafen hat, das ist nachts doch nicht anders.)

Was mich bei Pantley sehr geärgert hat, ist die ständige Betonung, dass ihr Programm AUF JEDEN FALL funktioniert, wenn man es nur korrekt anwendet. Das ist Blödsinn, und ich verstehe nicht, warum kein Autor den Mut hat zu sagen: Versuchen Sie es, versprechen kann ich nichts, und letztendlich müssen Sie sowieso Ihren eigenen Weg finden.

Ansonsten würde auch ich sagen, dass Du nicht zu viel auf einmal verändern solltest. Die Schnuller-Entwöhnung z. B. würde ich auf später verschieben, ist das denn nicht viel eher eine Erleichterung, dass er den nimmt? Bei meinem Sohn wäre ich froh drum gewesen, wenn er diese Möglichkeit zur Selbstberuhigung gehabt hätte.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück! Am besten ist es immer, nach dem eigenen Gefühl zu gehen und keine Wunder zu erwarten - Kinder sind nunmal keine Maschinen, die sich so einfach "umprogrammieren" lassen. Womit ich nicht sagen will, dass Du diese Einstellung in Deinem Beitrag hättest durchscheinen lassen - da waren einige Antworten hier zu streng mit ihrem Urteil, finde ich.

Liebe Grüße
Calcifer

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P.S.

Antwort von Calcifer am 19.11.2010, 23:03 Uhr

Ich noch mal. ;-) Habe gerade noch mal gelesen, dass Dein Sohn die Schnullerreduzierung ohne Schreien akzeptiert - dann sehe ich da eigentlich auch kein Problem drin, so wie Du es jetzt machst. Die Frage ist nur, wo möchtest Du hinkommen? Wäre es nicht auch schon ein Fortschritt, wenn Du ihm nachts nur den Schnuller reinstecken müsstest, und gut ist? Damit will ich jetzt nicht den Schnuller glorifizieren (mein Sohn nimmt keinen, wie gesagt), sondern nur sagen, überleg Dir genau, was Dir wichtig ist und was weniger, denn irgendetwas wird Dein Sohn ja bestimmt noch brauchen, um nachts wieder in den Schlaf zu finden - sei es Schnuller, Wasserflasche, Kuscheleinheit, Handauflegen, Musikabspielen oder was auch immer.

Gruß
Calcifer

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Re: P.S.

Antwort von wollinella am 20.11.2010, 11:02 Uhr

Hallo Calcifer!

Vielen Dank für die nette und ausführliche Antwort. Endlich sieht mal jemand, dass ich mein Kind nicht umprogrammieren will, sondern nur ein wenig halt in meiner Situation brauche.
Du hast auch recht damit, dass man mit der Schnuller-Entwöhnung vielleicht auch etwas auf´s Spiel setzt. Aber irgendwann muss das Ding ja eh abgeschafft werden. Also ist das eine gute Sache selbst wenn es am Nachtschlaf nichts ändert. Bisher hat unser Sohn noch nie nachts selber den Schnuller wieder reingesteckt, obwohl er das tags sehr wohl schon kann. Das wäre natürlich eine tolle Sache. Laut Pantley soll ja irgendwann das Kuscheltier allein reichen. Mal sehen....

Liebe Grüße,

wollinella

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Wollinella / Calcifer

Antwort von Püminsky am 20.11.2010, 13:49 Uhr

Huhu!

Ich bin so ein "Schlafprogrammgegner" aber ich hoffe, ich habe oft genug deutlich gemacht, dass ich niemanden fürs Andersdenken verurteilen mag - mit welchen Recht auch? Allerdings liegt es mir am Herzen, ab und zu auch mal darauf hinzuweisen, dass man sich schnell vergaloppieren kann - meist zu Ungunsten des Kindes. Wenn man etwas macht, sollte man sich zumindest gut informieren und auch nicht nur die "Pros" hören und lesen, sondern sich gesamtheitlich damit auseinandersetzen - dazu gehört auch, Kritik möglichst zu ertragen und für sich umzusetzen (und wenn es nur ein Reflektieren auf die eigene Situation ist, damit man sein Handeln ab und zu hinterfragt).

Ich finde, Calcifer hat ganz tolle Worte gewählt. Und letztlich muss ja wirklich jeder seinen eigenen Weg finden. Beim 2ten/3ten Kind ist man ja eh schlauer, wie man so oft liest ;)
Das allerwichtigste, ob "Programm" oder nicht: die individuellen Bedürfnisse des Kindes sollten im Vordergrund stehen. Sobald diese übergangen werden, wie bei zB "Jedes Kind..." finde ich es einfach nicht mehr tragbar.

Mich stört zB auch der Titel allein von "Jedes Kind ..." - das impliziert tatsächlich die Annahme, dass alle Kinder gleich ticken und es quasi einen Zauberspruch gibt, der alle Proboleme löst. Und Pantley scheint im Konsenz zum gleichen Schluss zu kommen. Wer so etwas suggeriert, hat in puncto Kindererziehung nichts, aber auch rein gar nicht verstanden und es zeigt mir nur den eigentlichen Zweck: schnell Kohle mit verzeifelten Eltern machen.

Deshalb, Calcifer: "Das ist Blödsinn, und ich verstehe nicht, warum kein Autor den Mut hat zu sagen: Versuchen Sie es, versprechen kann ich nichts, und letztendlich müssen Sie sowieso Ihren eigenen Weg finden. " Der Auto würde kaum noch an dem Buch verdienen - die Leute WOLLEN ja Versprechungen. Wegen Versprechungen gehen die Leute auch zur Wahl, wegen Versprechungen kaufen sie das Waschmittel mit dem tollsten Weiß-Effekt. Wegen Versprechungen heiraten manchmal Leute die schlimmsten Verbrecher. Wegen Versprechungen gibt es falsche Erwartungen. Das Ende kenen wir ja alle ... ;)

Wollinella: Raussuchen, was man für richtig hält, ausprobieren und schauen, wie man selbst damit klar kommt und vor allem, ob das Kind sich damit auch wohlfühlt. Was zB den Mittagsschlaf angeht, so hab ich selber die Erfahrung gemacht (wie erstaunlich viele hier in den Foren!), das ein guter und langer Schlaf am Tag auch bessere Nächte beschert (weil oft gesagt wird, den Tagschlaf solle man kürzen, damit die Kleinen für die Nacht müder sind). Aber das sind alles individuelle Erfahrungen. Nciht jedes Kind liebt einen Schnuller zum Schlaf, auch wenn die Hersteller das gern so darstellen. Und nicht jeder Teddy wird gleich zum Kuscheltier - wir haben unseres erst nach knapp 2 Jahren gefunden und es ist eine harte, unbequeme Plastikpuppe, die von meinem Sohn liebevoll "Baby" genannt wird :) Du wirst Deinen eigenen Weg ganz sicher finden und so wie ich aus deinen Zeilen lese, bist du engagiert, bemüht und liebevoll - dein Mäuschen wirds dir danken.

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Re: Schlafen statt schreien

Antwort von Sfanie am 20.11.2010, 16:57 Uhr

Bevor ich "JKKSL" empfehle, empfehle ich lieber das Buch von Pantley. Ich hab es gelesen, aber nie angewendet.

Mein Jüngster ist nun fast 2,5 Jahre alt und schläft (toi, toi, toi) seit 7 Tagen durch! Sprich in seinem Bett. Bis August schlief er bei uns, danach zog er zu seinem Bruder ins Zimmer. Da kam er dann bis vor 14 Tagen immer wieder zu uns ins Bett so gegen 1 Uhr früh. Seit 14 Tagen will er nur noch in seinem Bett schlafen und seit 7 Tagen schläft er nun auch durch, sprich von 19 Uhr bis 6 Uhr.

Auch lass ich ihn noch schlafen am Tag. Wenn er tagsüber nicht schläft, schläft er nachts bzw. die 1. Nachthälfte total schlecht. Da fängt er oft das weinen an, wird unruhig, hat aber die Augen zu. Ich geh natürlich rein und beruhige ihn. Hält er aber seinen Mittagsschlaf, braucht er zwar etwas länger bis er einschläft, schläft dann aber umso besser.

Das schlafen ist wirklich ein Entwicklungsschritt, er kommt, wenn das Kind "reif" dafür ist. Und er hat lange nachts ne Flasche bekommen. Bis vor 14 Tagen trank er diese auch noch in der früh. Auch diese will er jetzt nicht mehr haben. Nur den Schnuller hat er noch, aber den findet er jetzt alleine :-)

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