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von spiky73  am 04.05.2020, 10:09 Uhr

Wenn die Kinder nicht wären ...

Ich glaube, ich bin ein Mann.

Sorry, aber mir sind Komplimente und Bewunderung eher suspekt und daher unangenehm - und daher käme es mir nie in den Sinn zu fragen, ob man mich gerade mal schnell bewundern könnte.

Ich war viele Jahre lang alleinerziehend. Inzwischen bin ich in einer Beziehung, aber die frustrierenden Zeiten als Alleinerziehende sind mir noch bestens in Erinnerung.
Und sich freiwillig in diese Situation zu bringen, bloß weil der Mann in bestimmten Fällen nicht begeistert mit Pompoms wedelt oder das Bundesverdienstkreuz auspackt, das hat schon ein bisschen was von dem sprichwörtlichen Esel, dem es zu gut geht...

Aber vielleicht bin ich da einfach zu unsensibel, denn ich muss gestehen, dass diese Corona-Krise für mich eigentlich keine ist. Mein Alltag hat sich jetzt nicht so sehr verändert, im Gegenteil. Ich finde es wesentlich entspannter. Und stressen tut mich nur der Einkauf, der aktuell irgendwie doppelt und dreifach so lange dauert wie normal. Aber da nehme ich entweder meinen Mann oder meine Große als Leidensgenossen mit.


Ich habe einen Partner, der übrigens seine Gefühle für mich sowohl verbal als auch durch praktische Unterstützung ausdrückt. Da muss ich sagen, dass ich auf verbale Liebesbekundungen gut verzichten könnte. Mir ist es wesentlich lieber, mein Mann packt mal mit an. Das ist so viel wert! Und genau das scheint dein Mann ja auch zu tun, vor allem, wenn du mal wieder klagst, dass dir alles zu viel ist.
Das bedeutet doch, dass er dir durchaus zuhört und deine Worte auch ernst nimmt. Und sei es nur temporär. Aber grundsätzlich scheint er ja niemand zu sein, der sich davor drückt, auch mal die Frau zuhause zu unterstützen...

Mein Mann nimmt übrigens auch Antidepressiva und hat auch teilweise mit Depressionen zu kämpfen. Bei ihm hat die Problematik aber einen handfesten Grund: er hat schon seit mindestens zwanzig Jahren einen chronischen Tinnitus, der austherapiert ist. Mit den Medikamenten kommt er aber bestens zurecht. Und bei Gesundheitsproblemen geht er zum Arzt. Er ist ja auch ein großer Junge und kann das ganz gut.
Ich weiß nicht, ob ich bereit wäre, einer Krankheit in einer Beziehung so viel Bedeutung - und damit auch eine gewisse "Macht" - zuzugestehen. Letztlich wäre sie dann ja auch eine prima Ausrede für alles.
Wenn ich aber deine Schilderung eurer Beziehung so lese, klingt das überhaupt nicht so schlecht, und die Depressionen scheinen den Alltag auch nicht übermäßig zu belasten.
Da würde ich eher an meiner eigenen Sichtweise arbeiten und diese ändern, dann findet man selbst nämlich das, was man hat, nicht mehr unbedingt so schlecht.

Und was Corona angeht: irgendwann kehren wir zurück zu "Business as usual", das ist ja schon absehbar. Ich bin ehrlich, es gibt Dinge daran, die werde ich dann wirklich vermissen!

 
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