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Geschrieben von Pumuckeline99 am 06.04.2020, 23:26 Uhr

Streit artet immer aus

Ich habe ein immer wiederkehrendes Problem in meiner Partnerschaft, das ich nicht lösen kann.
Wir sind seit 10 Jahren zusammen, haben einen zweijährigen Sohn und ich erwarte in wenigen Monaten eine Tochter.
Nachdem ich von meiner ersten Schwangerschaft erfahren habe, konnte ich meinen Partner davon überzeugen, eine Paartherapie zu machen. Wir haben auch ungefähr ein Jahr diese Therapie (mit psychoanalytischem Ansatz) gemacht und es ging auch einige Zeit besser (daher das zweite Kind), aber nun ist es wieder so schlimm wie zuvor und wir haben die Therapie abgebrochen. Ich möchte auch keinen weiteren Versuch machen und er ist sowieso dagegen.
Nun zu unserem Problem: Wir haben eine extrem destruktive Streitkultur.
Wenn er sich über mich ärgert, holt er ganz weit aus und zieht alle Register. Manchmal geht es bei dem Streit um totale Kleinigkeiten, aber es schaukelt sich dann extrem hoch. Dabei ist der Ablauf immer ähnlich. Er beleidigt mich. Oder er verwendet Informationen gegen mich (beispielsweise erzähle ich ihm von einem Streit mit meiner Mutter und er greift beim nächsten Streit darauf zurück). Oder er hat mir zum Beispiel irgendwas geschenkt und erwähnt das dann im nächsten Streit und sagt, ich hätte das eigentlich überhaupt nicht verdient. Ich fühle mich verletzt und werde meistens laut. Dann wiederum sagt er, dass ich unser ungeborenes Kind nicht liebe und eine schlechte Mutter sei, weil ich laut geworden bin. Dann ärgere ich mich noch mehr und wenn es ganz schlimm ist, werfe ich zum Beispiel eine Tasse auf den Boden (kommt nur ab und zu vor). So hat er ein Argument, um mir zu sagen, dass ich völlig verrückt bin und er so unter mir leiden muss.
Im Internet habe ich einiges zu „toxischen Beziehungen“ gelesen und es läuft eigentlich nur darauf hinaus, dass man sich trennen soll.
Natürlich leiden die Liebe, das Vertrauen und auch das Sexleben unter dieser schrecklichen Art zu streiten. Aber manchmal haben wir auch längere Phasen, in denen alles gut geht, er ein fürsorglicher Vater ist, wir viel Spaß zusammen haben. Er ist auch treu und will am liebsten seine Zeit mit mir und unserem Sohn verbringen. Trotzdem lässt er mir auch Freiheiten und ist zum Beispiel nicht eifersüchtig. Daher möchte ich an der Beziehung festhalten und er möchte es auch.
Aber die Streitereien sind total krank. Ich komme selbst auch nicht raus aus meiner Haut und habe leider in diesen Streitigkeiten keine andere Strategie gefunden: über ihn lachen? Ihn irgendwie stoppen? So tun, als hätte ich nichts gehört? Ihn nicht ernst nehmen? Einfach weggehen ist keine Option, weil ich zum Beispiel spät abends nicht einfach abhauen und unser Kind allein lassen kann.
Über einen Tipp wäre ich sehr dankbar!

 
17 Antworten:

Re: Streit artet immer aus

Antwort von Ichx4 am 07.04.2020, 7:56 Uhr

Ich habe ganze Service in meiner Wut vernichtet.
Wir ahben uns gestritten wie die Kesselflicker.
Von daher hört sich das für MICH normal an.
Jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, ist es sehr harmonisch bei uns.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Butterplätzchen am 07.04.2020, 9:14 Uhr

Auch wenn ichx4 was anderes sagt. Eure Streiterei ist nicht "normal". Du merkst das.

Dein Partner triggert Dich, du läßt Dich triggern, flippst aus und er ist das Opfer. Durchbrecht diese Spirale.
Setzt Euch zusammen und einigt Euch auf Signale, bevor es ausartet. Die müssen dann vom anderen respektiert werden.OderEiner verläßt den Raum bevor es ausartet.
Die Qualität der Beziehung zeigt sihc wenn man in Konfliktsituationen kommt. Deswegen glaube ich nicht dass es bei Euch so ultra harmonisch ist. Sonst würden die Streits nicht so extrem ausfallen.
Oder braucht Ihr das Drama? Dann solltest Ihr an die Kinder denken.
Glaub mir: Für Kinder ist es furchtbar. wenn die Eltern sich regelmäßig an die Gurgel gehen.Die Angst dasses eskaliert und Mama und Papa sich übel und respektlos streiten und mit Gegenständen schmeißen ist immer da. Besonders wenn es sonst so ultra harmonisch ist. Kinder glauben dem Frieden nicht. haben Angst dass es im nächsten Moment wieder kippt. Das ist prägend.sie lernen ein ehct krankes Beziehungsmuster.

Wenn Ihr es nicht schafft. Oder schaffen wollt (wie Du oben schreibst). Das Muster zu durchbrechen. Dann solltet Ihr Euch trennen. Den Kindern zuliebe. Und NEIN. Man bleibt nicht "wegen der Kinder" zusammen. Das ist eine faule Ausrede.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.04.2020, 10:52 Uhr

Selbstverständlich ist Weggehen eine Option. Zum einen läßt Du das Kind ja nicht alleine, der Papa bleibt doch da. Zum anderen muß man ja nicht gleich die Wohnung verlassen, man kann auch nur den Raum verlassen.

Ich tendiere auch zum Werfen von Gegenständen, allerdings nicht sehr häufig, da muß es schon SEHR extrem werden. Toll ist das nicht, aber mMn auch nicht überdramatisch - solange es nicht jede Woche passiert. Es geht nicht ums Werfen, sondern um diese extremen Streits. Die tun nicht gut - unabhängig davon, ob man dann irgendwas wirft oder nicht.

Habt Ihr in Eurer Paartherapie wirklich über Eure Streitkultur gesprochen? Oder eher irgendwelche Kindheitstraumata ausgearbeitet - wegen dem "psychoanalytischem Ansatz"? Ihr braucht doch eher alternative Streitszenarien - also einen verhaltenstherapeutischen Ansatz - als tiefschürfende Analysen, oder? So oder so: Versucht doch mal gemeinsam zu einem guten Zeitpunkt (also nicht innerhalb eines Konflikts) zu überlegen, was damals geholfen hat. Vielleicht schafft Ihr es, Euch darauf zu besinnen.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Pumuckeline99 am 07.04.2020, 11:08 Uhr

Danke Butterplätzchen für deine Antwort. Klar ist es nicht normal. Wir leiden übrigens beide darunter, fühlen uns danach unserer Energie beraubt, haben ein super schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber, trauen uns nicht mehr aus dem Haus, weil wir denken, dass die Nachbarn was mitbekommen haben.
Ich bin auch damit einverstanden, dass sich die Qualität einer Beziehung in Konfliktsituationen zeigt. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt: So ultraharmonisch ist es bei uns nicht. Ich denke nur, dass er viele gute Seiten hat, die ich bei einem anderen Mann eventuell vermissen würde, deshalb lohnt es sich für mich, das Streit-Problem anzugehen.
Nur wenn wir zum Beispiel über längere Zeit keinen fiesen Streit hatten, haben wir ein gutes Sexleben, ansonsten gehen wir uns was das anbelangt aus dem Weg.
Das mit dem Zusammensetzen ist die einzige Möglichkeiten. In der Vergangenheit hat es auch schon mal geklappt. Momentan kommt einfach alles zusammen: die Erschöpfung durch die Schwangerschaft, Trotzphase meines Sohnes, Corona, finanzielle Schwierigkeiten etc. Wir sind wieder komplett in unser altes Muster verfallen ...

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Tatina am 07.04.2020, 13:15 Uhr

Hallo,

Also ich würde es folgendermaßen versuchen:
Findet genau heraus, was diese Eskalationen auslöst. Nach deinem Text passiert es zb, wenn er dich beleidigt. Legt klare Regeln fest: keine Beleidigungen, kein Geschrei, beim Thema bleiben etc. Wenn er diese Regeln bricht, sag ganz sachlich sowas wie "Ich möchte nicht beleidigt werden, bleib bitte sachlich." Dann könnt ihr versuchen, in ruhigem Ton zu diskutieren. Wenn das nicht klappt, sag "so möchte ich nicht mit dir streiten. Lass uns später weiter reden" und verlasse den Raum. So könnt ihr vermeiden, dass es wieder aus dem Ruder läuft. Wichtig ist, dass du nicht auf seine Provokation anspringst. Beende lieber die Situation und lasse dich nur auf ein klärendes Gespräch ein, wenn er sich an die Regeln hält.
Ich finde es immer hilfreich, Konflikte zu klären, wenn die Gemüter sich beruhigt haben. So kann man sachlich drüber sprechen was einen stört ohne aggressiv zu sein. Man sollte dann aber auch in der Lage sein, sachliche Kritik anzunehmen ohne pampig zu werden. Viel Erfolg!

Lg Tatina

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Pumuckeline99 am 07.04.2020, 13:34 Uhr

Danke Strudelteigteilchen. Weggehen funktioniert deshalb nicht immer, weil wenn einer einfach in einen anderen Raum geht, der andere ja hinterherrennen und weiterschimpfen kann. Da müsste man schon das Haus verlassen, was aber wie gesagt sicher nicht immer funktioniert. Vor allem, wenn ich bald noch ein Neugeborenes habe. Dann kann ich ja um Mitternacht nicht einfach einen Spaziergang durch die Nacht machen (würde ich gerne).

Ich denke auch, dass der psychoanalytische Ansatz irgendwie zu aufwändig war. Wir haben beide eine recht komplizierte Situation in der Herkunftsfamilie, aber das konnten wir in einem Jahr auch nicht auflösen und die Zeit läuft ja irgendwie. Ich meine, wir können nicht fünf Jahre unsere individuellen Probleme aufarbeiten, während wir unseren Kindern in den prägenden Jahren mit unseren Streitereien schaden.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Pumuckeline99 am 07.04.2020, 13:41 Uhr

Liebe Tatina!
Das sind gute Tipps, vielen Dank! :-) Meistens geht es tatsächlich mit einer Beleidigung los. Und am besten ist es wirklich, das Gespräch dann sofort abzublocken. Denn sobald wir mal angefangen haben, fällt es mir auch sehr schwer, mich an die Regeln zu halten.
Sobald ich merke, dass mein Partner sauer ist und im Streitmodus, müsste ich wahrscheinlich sofort den Raum verlassen und sagen, dass ich so nicht mit ihm sprechen will. Meistens beruhigt er sich dann erst, wenn er zum Beispiel was gegessen hat oder kurz draußen war oder so. Dann kann man es ja eine Stunde später nochmal probieren.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Windpferdchen am 07.04.2020, 13:46 Uhr

Hallo,

ja, da könnt Ihr etwas machen, und dieser Weg ist etwas anders als bei der üblichen Paartherapie. Wichtig ist, dass man zuerst erkennt, dass natürlich BEIDE beteiligt sind, wenn es immer ausartet, nicht nur Dein Freund. Würdest Du nicht mitmachen, liefe er ins Leere und könnte nicht immer wieder zündeln, bis es brennt und Ihr Euch fetzt.

Mir persönlich hat es in meiner Partnerschaft sehr geholfen, dass ich verstanden habe, WARUM Paare oft immer wieder in dieselben Muster rutschen. Es hat etwas mit Unbewusstheit zu tun. Vor allem, wenn wir wütend sind, werden wir nämlich sehr schnell unbewusst, heißt: Unser Verhalten passiert uns einfach nur noch, wir können es nicht mehr steuern. Wir sind verletzt und schlagen verbal um uns. Diesen Automatismus kann man aber durchbrechen und sogar auflösen, aber das ist ein bisschen Arbeit und braucht Training.

Man kann lernen, auch bei starken Gefühlen bewusst zu bleiben: sich also zu beobachten, bei sich zu bleiben, nicht auf den Trigger anzuspringen. Man unterdrückt hier nichts, man hat durchaus noch negative Gefühle. Aber man bleibt wach, anstatt ins übliche Roboter-Verhalten zu rutschen und seine Gefühle auszuagieren, wonach es einem meist noch schlechter geht.

Es gibt verschiedene Lehrer und Autoren, die da sehr gut helfen und sie sich nur graduell unterscheiden. Sehr gut ist natürlich der bekannte Achtsamkeitslehrer Thich Nhat Hanh, der zum Beispiel im Buch „Einfach lieben“ erklärt, worauf es ankommt, aber auch in vielen seiner anderen Bücher.

Fast noch besser sind die Erläuterungen und Tipps von Eckhart Tolle. Gib bei YouTube einfach mal die Stichworte „Eckhart Tolle Partnerschaft“ ein. Er erklärt wunderbar, wie leicht jemand bei uns mit ein paar Worten alten Schmerz triggert, wie wir dann sofort in unbewusstes Verhalten rutschen, und wie man das verhindern kann.

Das Wichtige dabei ist: Dein Freund muss davon gar nichts halten und auch nicht mitmachen. Es reicht, wenn DU das lernst und anwendest. Denn dann kann Dein Partner keine Reaktion mehr bei Dir triggern, wenn sein eigener Schmerz ihn wieder mal dazu drängt. Du bleibst bei Dir, kannst Deine eigene Wut beobachten, musst nicht mehr reagieren wie eine Puppe, bei der man auf einen Knopf drückt. Das gibt eine ganz neue Freiheit und Stärke. Anfangs schafft man es noch nicht immer, aber es gelingt immer häufiger und besser.

Eine Familie ist ja immer ein System, bei dem jeder Teil auf jeden wirkt. Wenn DU Dich hier veränderst (und ich glaube, Dir fällt das leichter als Deinem Partner), dann verändert er sich ganz zwangsläufig mit. Er kann bisherige Verhaltensweisen aufgeben und loslassen, weil er damit keine Resonanz mehr auslöst.

Eure jetzige Situation ist eine große Chance für Dich, Dich innerlich sehr weiterzuentwickeln. Das tun wir nämlich nur, wenn uns eine Situation weh tun, wenn es uns schlecht geht. Deshalb sind auch solche leidvollen Situationen durchaus wertvoll. Ohne sie würden wir viele wichtige Dinge niemals erfahren oder lernen.

LG

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Pumuckeline99 am 07.04.2020, 14:05 Uhr

Hallo Windpferdchen!

Vielen Dank für deine vielen wertvollen Hinweise. Ich werde mir die YouTube-Videos ansehen.
Dein Ansatz ist tatsächlich genau der, nach dem ich gesucht habe. Mein Partner war ja schon der Paartherapie gegenüber total skeptisch und hat nur mir zuliebe mitgemacht. Er hat auch auf große Paargespräche keine Lust. Das ist nämlich auch so ein Problem bei uns: Nach den nervenaufreibenden Streitereien sind wir beide froh, wenn es wieder halbwegs friedlich zugeht und wir vermeiden kritische Themen.
Mir ist klar, dass wir beide für das Ausarten der Streitigkeiten verantwortlich sind.

Auch bin ich davon überzeugt, dass es wie eine Art Training ist und es sicherlich auch Rückschläge geben wird in Situationen, die besonders schwierig sind (wie jetzt).

Aber ich muss einfach die Zeit investieren und an mir arbeiten.

LG

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.04.2020, 14:10 Uhr

Dann macht einen Deal: "Wenn ich den Raum verlasse, rennst Du nicht hinterher!" Oder Du schließt Dich im Bad ein ;-).

Aber mMn kannst Du auch mit Neugeborenem rausgehen. Stundenlang wäre blöd, aber meistens reicht es ja, wenn man 10 bis 15 Minuten um den Block läuft.

Wir haben einen minikleinen Park vor der Tür, eigentlich nur ein Bolzplatz mit zwei Wiesen drumherum. Meiner Tochter half es dennoch, fünf Mal um den Bolzplatz zu joggen, um im Bedarfsfall runterzukommen.

Weil mein Freund es für sich ganz schrecklich findet, wenn ich mit Gegenständen werfe, versuche ich seit ein paar Monaten, mich wegzubeamen - und das funktioniert erstaunlich gut. Ich verlasse also nicht körperlich den Raum, sondern nur "geistig", schalte meine Ohren auf Durchzug, laß ihn reden und denke an was ganz anderes - die Einkaufsliste, meine To-Do-Liste im Job, ob ich mir eine neue Hose gönne oder nicht..... Jetzt muß er nur noch lernen, dann auch nach einer angemessenen Zeit aufzuhören - er kann nämlich stundenlang weiter Blödsinn labern, auch wenn ich gar nicht mehr reagiere, und irgendwann lassen meine Wegbeam-Kräfte nach

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Holzkohle am 07.04.2020, 17:58 Uhr

Du solltest an dem Thema toxische Beziehungen mal dranbleiben und Dich wirklich mal richtig einlesen, ggf. vielleicht echt auch für DICH eine Beratung in Erwägung ziehen, ohne Deinen Mann. Es gibt auch gute Foren dazu.

Eine toxische Beziehung lebt nur deshalb weiter, weil es dazwischen auch (vom Partner gesteuerte) gute Zeiten gibt. An die man sich gern erinnert und wo man schnell und gerne vergisst. Grundsätzlich erinnert man sich ja immer lieber an positive Dinge als an negative.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Pumuckeline99 am 07.04.2020, 18:10 Uhr

Danke Holzkohle! Ich habe auch immer gedacht, unsere Beziehung sei eine toxische Beziehung. Ist sie auch irgendwie. Andererseits habe ich bei toxischen Beziehungen aber auch viel anderes gelesen, zum Beispiel Kontrollzwang, Eifersucht, den anderen bewusst klein halten und abhängig machen etc. was bei uns so nicht der Fall ist. Vielleicht sind mir auch einfach die Kriterien für eine toxische Beziehung nicht klar. Wie wird eine toxische Beziehung definiert?

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Monroe am 08.04.2020, 20:55 Uhr

Naja, das ist ein bisschen das Aufhängen an Begrifflichkeiten und Schönrederei, wenn du nun anfängst darüber zu philosophieren, ob es eine toxische Beziehung nach Definition mit allen Merkmalen ist oder doch nicht, weil die Eifersucht fehlt.
Da suchst du wirklich nach jedem noch so kleinen Strohhalm, um dich daran zu Klammern und dir einzureden, dass es alles gar nicht so schlimm ist. Es ist sogar ziemlich schlimm, finde ich.
Ihr könnt sogar keine Intimität für sehr lange Zeit teilen, wenn ihr euch derart gestritten habt. Das klingt unreif.
Klar, wenn meinann und ich uns über (bedeutende Dinge) zoffen, können wir teilweise auch erst am nächsten Tag reden, wenn sich unsere Gemüter beruhigt haben und abends werden wir dann auch nicht intim miteinander. Logisch. Aber das über längeren Zeitraum, nach einem Streit über Kleinigkeiten... Ziemlich unreif.

Ich finde den Beitrag weiter oben sehr gut und denke, damit kann man arbeiten (du änderst dich und dadurch ihn).
Aber gesund ist eure Beziehung keinesfalls. Ob man es nun toxisch, temperamentvoll, ohne gute Streitkultur oder sonstwo bezeichnet. Mindestens euren Kindern schadet dieses Verhalten.
Dein Partner weiß in solchen Situationen anscheinend nicht weiter und holt ganz weit aus, nur um möglichst viel in die Wagschale werden zu können und dich so dann doch als "schlechter" hinzustellen und dich so auf eine Art kleinzuhalten.
Das ist nicht gesund, das ist nicht erwachsen und ich Frage mich ehrlich, was es da an guten Dingen geben kann, was das alles aufwiegen kann!?

Ich hatte allerdings auch Mal so eine Beziehung und es war auf Dauer sehr kräftezehrend. Wie kriegt ihr die Kinder da noch unter? Ein 2 Jähriges ist doch mega anstrengend und fordert die Eltern sehr. Wie passt das alles?

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von spiky73 am 09.04.2020, 11:28 Uhr

Ich weiß nicht, wie man sich eure Beziehung vorstellen soll.
Seid ihr nur am streiten - oder mal ganz gelegentlich?

Ich zumindest wäre nicht mit einem Mann zusammen, mit dem es mehr trennendes als verbindendes gibt.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von Pumuckeline99 am 09.04.2020, 17:28 Uhr

Nein, gar nicht. So ein böser Streit kommt vielleicht einmal pro Monat oder auch mal nur alle 2 oder 3 Monate vor (jetzt mit Corona-Ausgangssperre ist es öfters passiert).
Trotzdem ist es so, dass diese Streitigkeiten viel kaputtmachen und es mühevoll ist und einige Tage braucht, bis man sich wieder erholt hat. Und ein wenig Unbehagen bleibt eben immer zurück. Dieses Unbehagen macht sich vor allem in unserem Sexleben bemerkbar. Ich denke, es könnte entspannter und experimentierfreudiger sein, wenn nicht noch immer der Schatten des letzten Streits über uns liegen würde.

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von kirshinka am 09.04.2020, 18:09 Uhr

Das heißt, wenn er dich immer mal wieder so richtig fertig machen und runter putzen kann, ist sein Selbstbewusstsein wieder soweit hergestellt, dass er es aushält, eine Weile auf Augenhöhe mit dir zu interagieren.

Und wie lange willst du dir diesen Narzissmus noch gefallen lassen?

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Re: Streit artet immer aus

Antwort von spiky73 am 09.04.2020, 20:20 Uhr

Diese Streitfrequenz wäre mir vermutlich immer noch zu hoch...

Ich brauche Harmonie - meine Beziehung wäre den meisten hier sicher viel zu langweilig, aber es passt für uns.
Dabei bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass wir immer einer Meinung sind. Und in unserer doch recht kurzen Ehe gab es auch schon mal Streit - immerhin... Aber wir sind immer sehr schnell um Versöhnung bemüht. Und nicht um weitere Grabenbildung.
Deshalb könnte ich on so einer Beziehung nicht existieren - da hätte ich schon sehr schnell das Handtuch geschmissen...

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