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Geschrieben von +emfut+ am 01.04.2009, 23:50 Uhr

Sucht ist eine Krankheit

Die anderen haben es ja schon geschrieben: Ja, Du liegst falsch, denn Sucht ist keine "normale" Krankheit.

Aber auch bei "normalen" Krankheiten - und bei Sucht noch viel, viel mehr - ist eine ganz, ganz wichtige Regel, daß man sich abgrenzen muß. Man hilft auch keinem Krebskranken, wenn man sich selber total vergißt. Als Partner/Angehöriger eines kranken Menschen muß man ganz nah bei sich bleiben, seine eigenen Bedürfnisse nicht wegfallen lassen, sich selber wichtig nehmen. Sonst kann man auf Dauer nicht helfen.

Und: HEILEN kann man sowieso nicht. Kein Krebs und keine Sucht.

Auch bei einer Krbskrankheit würde man helfen, aber nicht therapieren. Keiner erwartet vom Angehörigen eines Krebskranken, daß er Therapien entwickelt und Medikamente verschreibt.

Aber bei einer Sucht glaubt plötzlich jeder, daß das der Angehörige doch heilen können müßte. Kann er aber nicht.

Wenn mein Kind drogenabhängig wäre, würde ich nicht zum Dealer gehen und Drogen kaufen. Ich würde dem Kind klarmachen, daß ich immer für es da bin. Aber ich liefere keine Drogen und gebe auch kein Geld für Drogen. Ich schließe meinen Geldbeutel weg und wenn es gar nicht mehr geht, kommt es in ein betreutes Wohnheim oder ein Krankenhaus.

Das Umfeld ist Teil der Droge. Er kann PC-süchtig sein, weil Frau ihm das Essen hinstellt und die Kids von der Backe hält und die Rechnungen bezahlt und den PC abstaubt. Insofern begünstigt sie die Sucht, alleine durch ihre Anwesenheit. Wenn sie auszieht - oder ihn mit seinem PC in den Keller verbannt - entzieht sie ihm einen Teil seiner Grundlage. Sie macht die Sucht schwerer für ihn.

Ihn heilen wollen - das kann nicht funktionieren, und es ist Teil des Suchtsystems - aus dem sie ja ausbrechen will, soll und MUSS. Wenn sie nicht ausbricht, wird das System weiterlaufen. Und: Je eher sie ausbricht, desto eher hat ihr Mann noch eine Chance. Wenn sie das die nächsten 20 Jahre mitmacht und ihn DANN erst auf die Schnauze fallen läßt, dann kommt er sicher nicht mehr raus. Dann sind - um bei den Parallelen zum Krebs zu bleiben - die Metastasen schon im ganzen Körper und im Hirn.

Gruß,
Elisabeth.

 
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