zurück| Geschrieben von Emy0106 am 11.12.2021, 12:36 Uhr |
Stress in der Schwangerschaft
Hallo ihr Lieben,
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich fühle mich nicht ernst genommen in der Schwangerschaft (15+ 2) von meinem Freund. Man muss dazu sagen meine Hormone bringen mich zum Teil echt aus der Fassung, sodass ich oft in Heulkrämpfe falle und alles viel mehr dramatisiere, als es vllt überhaupt ist. Mein Freund hat dafür gar kein Verständnis und ist immer nur genervt. Auch so sieht unsere Beziehung nicht gerade rosig aus. Er sagt immer, dass er sehr viel für mich macht und andere sagen das auch. Aber ich sehe das immer gar nicht so, weil er zB wenn ich weine, oft einfach nur genervt ist und mich links liegen lässt. Dazu gibt es viel Stress auch über seine Mutter. Er erzählt ihr ziemlich viele intime Dinge über uns und wenn ich dann mit ihr rede, bekomme ich alles von ihr ab. Vielleicht geht es ja jemandem hier genauso und kann mir einen Ratschlag geben. Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht mehr weiter..
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Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Samira6 am 11.12.2021, 15:54 Uhr
Wenn ich ständig Heulkrämpfe hätte, wäre mein Mann auch genervt. Verhalte dich wie eine erwachsene Frau, dann wirst du auch so behandelt.
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Rahme284 am 11.12.2021, 19:46 Uhr
Lass dir nichts einreden von wegen "erwachsene Frau" etc. das ist Schmarrn.
Gerade in der Schwangerschaft ist man eh emotionaler als sonst.
Ich schätze Mal dein Mann und du spricht unterschiedliche "Sprachen der Liebe" - er wird dir wahrscheinlich anhand praktischer Erledigungen dir zeigen, dass er dich liebt. Und du wünschst dir, ja was genau denn? Aufmerksamkeit, Verständnis? Das könnte ich noch nicht herauslesen.
Dass er seiner Mutter intime Dinge über euch erzählt geht gar nicht. Schließlich geht es um Vertrauen und da hat sich keiner einzumischen. Ich finde Paare müssen das zusammen ausarbeiten, das geht keinen was an.
Positioniere dich klar, suche das Gespräch wenn du dich gerade stabil fühlst. Leider hilft da nur reden und klare Zeichen setzen, falls er dich nicht ernst nimmt.
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Emy0106 am 11.12.2021, 22:59 Uhr
Eigentlich wünsche ich mir nur, dass er in den richtigen Momenten auf mich zu kommt und mich in Arm nimmt, auch nachdem wir uns gestritten haben. Das er einlenkt und sagt okay jetzt ist gut, ich nehme Rücksicht auf dich und einfach mal eine Diskussion somit vermeidet oder sogar einen Streit. Am Anfang der SS hat er viel Rücksicht genommen und war einfühlsamer als jetzt. Man muss aber dazu sagen, dass ich auch nicht einfach im Moment bin, ich weine echt sehr schnell los, was er nicht ab kann und das auch meiner Meinung nach nicht versteht.
Danke für deine Worte
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von zwergchen1984 am 11.12.2021, 23:24 Uhr
Kann er auch nicht verstehen, denn er ist nicht schwanger, hat also keine heftigen Hormonschwankungen. Und wenn du, überspitzt gesagt, bei jeder Kleinigkeit in Tränen ausbrichst, kann ich auch sein genervt sein nachvollziehen. Hast du ihm gesagt, dass du dich allein gelassen fühlst und es dir schon reicht, wenn er dich einfach in den Arm nimmt?
Du bist "erst" in der 15 Woche, das werden noch lange 25 Wochen für euch beide werden, wenn ihr das nicht zusammen in den Griff bekommt. Ihr werdet Eltern, Eltern eines kleinen Wesens, das nach seiner Geburt euch beide braucht und auch fordern wird.
Redet miteinander, ohne Vorwürfe zu machen. Sag ihm, was du dir wünschst und höre ihm zu, was seine Wünsche betrifft. Notfalls auch mit einer neutralen dritten Person. Also weder deine Mutter/beste Freundin noch seine Mutter/besten Freund. Ich bin mir sicher, dass es auch für eure Situation Institutionen gibt, die helfen können. Frag deine Hebamme, wenn du eine hast, frag deinen Frauenarzt, bei der Caritas/Diakonie/rotes Kreuz usw. Euer Verständnis füreinander muss sich wieder einstellen. Arbeitet das am besten jetzt auf.
Alles Gute!
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Bela66 am 12.12.2021, 18:05 Uhr
Naja, ich sag‘s mal so: Die meisten Frauen wünschen sich, dass ihr Partner zugleich auch ihre beste Freundin ist. Er soll empathisch, geduldig, einfühlsam, lieb sein, sie halten und knuddeln und trösten, sie verstehen und immer für sie da sein. Dieser Wunsch ist total nachvollziehbar. Aber viele Männer ticken leider nicht so. Auch Du hast Dir einen ausgesucht, der nicht wirklich auf Dich eingehen kann, wenn es Dir nicht gut geht.
Aus Erfahrung (früherer Partner) kann ich Dir sagen, dass sich das wahrscheinlich auch nicht mehr ändert. Klar gibt es einfühlsame Männer, aber die sind von Natur aus so. Dein Freund dagegen kann zwar eine Weile so tun, als wäre er so (wie am Anfang Deiner Schwangerschaft), aber weil es nicht seinem Naturell entspricht, hält er das eben nicht durch.
Ich weiß, es ist eine ziemliche Ernüchterung und auch im wahrsten Wortsinn eine Ent-Täuschung (= der Partner ist anders als man es sich erträumt hat). Aber vermutlich hat Dein Freund andere Stärken. Vielleicht zeigt er seine Zuneigung durch aktive Mithilfe in anderen Dingen, indem er Dir Dinge abnimmt, sich um Reparaturen und Verwaltungskram kümmert usw. Es gibt Männer, die ihre Liebe so zeigen.
Dein Freund wird nicht zum Kuschel-Mann mutieren, der all Deine Gefühlsregungen verstehen und Dich trösten kann. Leider. Er wird genau so bleiben, wie er jetzt ist. Du musst Dir daher für Deine emotionalen Bedürfnisse noch weitere Menschen suchen, z. B. enge Freundinnen, denen Du alles erzählen kannst. Ein Mann kann nicht alle Bedürfnisse abdecken, das kann niemand.
Du kannst ab jetzt für die nächsten Jahrzehnte dauer-enttäuscht von ihm sein, weil er nicht so ist, wie man sich einen Traummann als Frau so vorstellt. Oder Du fängst an, ihn zu akzeptieren und seine Stärken (die er ja hoffentlich hat) zu sehen.
LG
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Rahme284 am 12.12.2021, 22:28 Uhr
Das ist sehr schön und treffend geschrieben. Da kann ich mich nur anschließen.
Leider tendieren wir in der heutigen Zeit perfektionistische Ansprüche an unsere Partner zu stellen. Und wenn dann nicht alles gewünschte eintrifft, sind viele enttäuscht und suchen sich den Nächsten.
Den Tipp mit den weitere Menschen für die unerfüllten Bedürfnissen zb Freundin zum trösten etc. finde ich sehr sinnvoll.
Und am Ende musst du wissen welche Eigenschaften dir bei einem Partner am wichtigsten sind.
Am Ende muss man viele Kompromisse und auch Abstriche in der Partnerschaft machen. Das muss gemeinsam immer wieder ausgehandelt werden.
Ich hoffe ihr findet einen gemeinsamen Nenner.
Er darf aber auch Verständnis für dich haben und einen Weg finden mit deiner Emotionalität umzugehen. Und vielleicht findest du einen Weg mit den Emotionen besser umzugehen? So dass ihr euch in der Mitte treffen könnt...
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von rabi am 13.12.2021, 14:00 Uhr
Das habe ich beim Lesen auch gedacht.
Hinzufügen möchte ich aber noch, dass es nicht ok ist, dass den Freund seiner Mutter Dinge erzählt, die unter euch bleiben sollten. Klingt alles ein bisschen nach fehlender Reife und Eigenständigkeit.
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Jacky010477 am 13.12.2021, 18:42 Uhr
Ich denke, da musst du dich auch ein bissl in deinen Freund hinein versetzen.
Er sieht die Schwangerschaft noch nicht, er fühlt sie nicht und ist wohl auch etwas überfordert mit der hormongesteuerten fremden Frau, mit der er gerade zusammenlebt.
Die auch noch bei jeder Kleinigkeit in Tränen ausbricht und unzufrieden zu sein scheint. Worauf er denkt, er macht eh alles falsch,... bäm Streit.
Ihr müsst reden und mehr Verständnis füreinander aufbringen, BEIDE. Das wird nach der Geburt nämlich nicht besser, nur anders 
Was absolut gar nicht geht, das er mit seiner Mutter EURE intimen Dinge bequatscht. Das würde ich ihm mehr als deutlich klarmachen.
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Gustavina am 13.12.2021, 22:20 Uhr
Ich verstehe deinen Freund. Mich nervt selbst mein eigenes Geheule alle paar Wochen und ich weiß nicht, was ich da tun soll - das wäre als Außenstehende für mich noch schwerer. Warst du es nicht auch, die ihn nicht bei der Geburt dabei haben wollte?
Seine Position stelle ich mir aus deinen Aussagen wie folgt vor:
Er macht und bemüht sich verantwortungsvoll und lieb zu sein (siehe dein Text “Er sagt immer, dass er sehr viel für mich macht und andere sagen das auch”) und das wird mit Tränen bedacht und dann ist er der Böse, weil er nach Anschuldigungen nicht auf dich zukommt, sondern eigene Wunden leckt.
Er möchte bei der Geburt seines ersten Kindes dabei sein (auch einer der wichtigsten Momente seines Lebens) und wird davon weggestoßen, weil er vor Jahren mal ein toller Freund für eine Frau war, die ihn später verarscht hat, wie du sagtest. Das muss extrem weh tun.
Bzgl. der Mutter möchte ich kein Urteil abgeben, weil ich mir nicht sicher bin, was du mit “intim” meinst. Echte Geheimnisse, Sachen aus dem Schlafzimmer und co fände ich auch uncool. Aber Streitereien oder ähnliches? Wenn sie eben seine Bezugsperson ist, dann wäre das für mich eben so. Mit irgendjemandem muss man ja reden können.
Was ich empfehlen würde: Versuch alles trockener anzugehen. Schwanger sein kann tierisch nerven und manchmal kapiere ich auch nicht, warum mir plötzlich Tränen in den Augen stehen. Aber daran ist nicht mein Mann schuld und das weiß ich auch.
Wie wäre es, wenn du dich mal in einem ruhigen Moment hinsetzt und auflistest, was er dir gutes tut oder was toll an ihm ist. Vielleicht hilft dir das, in emotionalen Momenten ruhiger zu bleiben.
Also bspw.:
Will mich bei der Geburt unterstützen
Kocht mir meinen Tee
Trägt die Einkäufe heim
Ist immer lustig
…keine Ahnung, was es genau bei euch ist, aber es dürfen absolut Kleinigkeiten sein. Auch, wenn man Dinge vermeintlich erwarten kann, ist es doch schön, wenn es aus lauter Liebe und Mitdenken vom Gegenüber kommt und nicht durch Gemecker. Das kann man wertschätzen.
Alles Gute euch.
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Meyla am 14.12.2021, 7:22 Uhr
Naja, du sagst selber, dass du die totale Dramaqueen bist und dauernd heulst. Wer wäre da nicht genervt? Ich hätte da wohl auch jedes Mal die Hundeleine in der Hand und würde flüchten.
Schwanger hin oder her, du wirst dich da zusammenreißen müssen.
Re: Stress in der Schwangerschaft
Antwort von Meyla am 14.12.2021, 7:23 Uhr
Klingt für mich nach beginnender Entfremdung, weil er keine Frau mehr auf Augenhöhe vor sich hat, sondern ein zeterndes, schwangeres Kleinkind. Da würden viele Männer Distanz aufbauen.
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