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Geschrieben von Alhu am 30.11.2021, 16:10 Uhr

Lgbtq+

Hallo zusammen,

Ich weiß nicht so ganz, ob mein Anliegen an dieser Stelle richtig ist, aber da es um Liebe geht, denke ich, dass mein Post am ehesten hier her passt. Ich bin bisexuell und habe mit meinem Outing leider schlechte Erfahrungen gemacht, die mich sehr verletzt haben. Ich suche jemanden, mit dem ich darüber sprechen kann und der vielleicht ähnliches erlebt hat. Kennt jemand von euch ein Forum dafür? Ich habe das ganze Internet durchsucht und irgendwie nichts passendes gefunden. Vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen. Und noch etwas: Ich suche ein Forum für den Austausch und keine Dating Apps!!!

 
15 Antworten:

Re: Lgbtq+

Antwort von Berlin! am 30.11.2021, 17:05 Uhr

Das tut mir sehr leid für Dich. Eigentlich sollte es kein Thema mehr sein und auch kein Outing mehr geben. Liebe. wen Du lieben willst. Das Geschlecht ist doch egal.

Aber nun ist es leider passiert. Fühl Dich mal gedrückt!
es gibt eigentlich in jeder grösseren Stadt Vereine Gruppen etc., die Beratungen, Gesprächsgruppen etc, anbieten. Es gibt auch Coming-Out-Gruppen.
Vielleicht schaust Du mal danach?

Alles Gute für Dich!

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Re: Lgbtq+

Antwort von Blueberry am 01.12.2021, 8:06 Uhr

Du bekommst von mir eine PN.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Blueberry am 01.12.2021, 8:09 Uhr

Ja, so SOLLTE es sein. Aber die Realität ist leider noch anders. Was in Social Media teilweise abgeht, wenn solche Themen aufkommen, ist grausig... Da fordern Leute, dass man "sowas" (es ging in dem Fall um Riccardo Simonetti) "an die Wand stellen" sollte...

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Re: Lgbtq+

Antwort von zwergchen1984 am 01.12.2021, 11:58 Uhr

Verstehe ich nicht. Mir will das nicht in den Kopf, weshalb man Menschen die(auch) ihr Geschlecht lieben, "an die Wand stellen sollte". Meine beste Freundin ist bisexuell, einer meiner besten Freunde war es ebenfalls(er hat Selbstmord begangen, als seine Frau es heraus bekam. Sie fand es widerlich...), ein Freund meines Mannes ist homosexuell und HiV positiv.
Eines eint sie aber alle. Sie sind Menschen, sie fühlen und lieben genauso wie jeder andere Mensch auch.

Wenn ich mir ansehe, was für sexuelle Vorlieben bzw. Ausrichtungen es mittlerweile gibt. Menschen, die sich in Gegenstände verlieben. Menschen, denen das Geschlecht egal ist, die auf eine bestimmte Art von Charakter abfahren, ja sogar Menschen die sich unsterblich in Bäume verlieben gibt es. Bestimmt noch weitaus mehr, das waren jetzt die ersten Dinge die mir einfielen, weil ich es mit meinen Kindern diskutiert habe.

Ich weiß, dass meine Kinder offen aufwachsen, für die die sexuelle Ausrichtung ihrer Freunde und Mitmenschen nicht wichtig für eine Freundschaft oder gegen eine Freundschaft ist. Und ich sehe ganz viele andere Heranwachsende, die es genauso sehen. Es wird immer Idioten geben, vor denen ist man nicht sicher. Aber es werden weniger Idioten, daran glaube ich ehrlich.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Blueberry am 01.12.2021, 12:10 Uhr

Mir will sowas auch nicht in den Kopf. Ganz schlimm. Meine Tochter wächst auch damit auf, dass es völlig normal ist. Wir haben einen sehr queeren Freundeskreis, ihr Cousin ist mit einem Mann verheiratet, etc.

Aber ich finde es extrem erschreckend, wie vernagelt viele Menschen diesbezüglich sind. Auch relativ junge, westlich geprägte, Menschen... Die feiern dann Orban für seine unsäglichen Gesetze und werfen mit abwertenden Schimpfworten um sich.

Ich hoffe, dass du recht hast und die Idioten diesbezüglich irgendwann aussterben...

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Re: Lgbtq+

Antwort von Berlin! am 02.12.2021, 18:34 Uhr

Ich glaube, Idoten sind unsterblich. Leider.

Ich habe noch nie verstanden, was daran schlimm oder auch nur bemerkenswert ist, wie und wen man liebt. Oder nicht.
wenn mir irgendwann jemand erzählt *Du, übrigens, ich bin schwul/lebschisch/bi/egal was" frage ich mich immer: warum erzählst Du mir das? Wofür ist die Info von Relevanz? Ich erzähle ja auch nicht, dass ich mit einem Typ ins Bett steige. Interessiert auch keinen.

Aber da sind viele anders, das ist iwie eine grosse Sache, wenn jemand homosexuell ist oder sich outet.
Schade, das es so viele Klotzköpfe gibt.

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Re: Lgbtq+

Antwort von zwergchen1984 am 03.12.2021, 7:29 Uhr

Ich denke, es wird deshalb erzählt, weil die Personen schon miese Erfahrungen gemacht haben und dann lieber gleich mit der Tür ins Haus fallen. Wenn sich deren Gegenüber dann abwendet, war es zu Beginn des Kennenlernens und nicht bereits während einer längeren Freundschaft.

Meine beste Freundin hat kaum Freunde "verloren" nach ihrem Outing. Bei Frauen wird es meiner Erfahrung nach sowieso mehr toleriert(Männer finden den Gedanken an Sex zwischen zwei Frauen eben sehr erregend und auch Frauen empfinden den Gedanken nicht unbedingt als abstoßend. Ganz anders als der Sex zwischen Männern).

Mein Freund, der ebenfalls bisexuell war, traute sich nach 10(!) Jahren Beziehung und zwischenzeitlicher Hochzeit sich seiner Frau zu öffnen. Der Holzhammer kam prompt: Trennung und Einreichung der Scheidung. Er hat es nicht verkraftet, nicht nur seine Frau wandte sich ab, auch viele Freunde und seine Familie. Mir hat er sich relativ schnell anvertraut, er wusste, dass es für mich kein Problem ist. Aber ich alleine war zu wenig, um ihn hier halten zu können...

Ich finde es immer beschissen, wenn man den Menschen so einen Druck auferlegt. Wen dürfen sie lieben, warum nicht den Menschen, den sie lieben wollen?
Wenn mein Sohn mit einem Mann nach Hause kommt, na dann ist das so. Deswegen ist er nicht weniger mein Sohn. Bei meinen Mädels ebenso.

Und doch, ich denke, dass die Idioten weniger werden. Ein Teil wird seine Ansichten mit Sicherheit an die eigenen Kinder weitergeben und diese werden die Ansichten der Eltern teilen. Beim anderen Teil sehen die Kinder das ganz anders, bilden sich ihre eigene Meinung und sind offener anderen Dingen gegenüber.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Berlin! am 03.12.2021, 10:58 Uhr

Die Gescheite mit Deinem Freund ist furchtbar. Es tut wir unendlich leid. So viel Leid und Trauer nur, weil Menschen ein Problem damit haben, das er bi war? Eigentlich nur zum Kopfschütteln.

Mir ist natürlich klar, warum viele Menschen das dann lieber "weg haben" wollen und es erzählen. Ich wollte nur sagen, dass es für mich keine krosse Sache ist. Nie war. Obschon meine Eltern, speziell mein Vater, da sehr sehr konservativ war(en). Gelinde gesagt.
Aber ich bin in Berlin aufgewachsen, Hier war es schon immer bunter, vielfältiger als zB in einem Dorf in der Eifel oder in Niederbayern. Nicht falsch verstehen: das soll kein Bassin sein. Aber hier gehört es halt zum täglichen Leben, wenn sich zwei Männer küssen oder Händchen halten.

Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist mir auch schon aufgefallen.
Zudem ist bei schwulen Männern eine monogame Beziehung seltener als bei lesbischen Frauen. Oder bei schwulen Männern sind solche Dinge wie Darkrooms vorbereiteter. Und das finden viele strange. Ich übrigens auch, diese Art von Sexualität ist mir wirklich fremd und null meins, es kümmert mich nur nicht, wenn es jemand auslebt.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Janet90 am 03.12.2021, 22:03 Uhr

Die Geschichte mit deinem Freund ist wirklich sehr schlimm und ich kann null verstehen warum sich Familie und Freunde deswegen abgewandt haben.
Die Frau allerdings kann ich schon etwas nachvollziehen.
Ich würde es als krassen Vertrauensmissbrauch empfinden würde mein Mann mir das erst nach so langer Zeit erzählen.
Und mal abgesehen vom Vertrauen würde ich meinen Mann (auch wenn ich das nicht sollte) wahrscheinlich schon mit ganz anderen Augen sehen. Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung wie ich da reagieren würde und was ich fühlen würde…

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Re: Lgbtq+

Antwort von zwergchen1984 am 03.12.2021, 23:21 Uhr

Nachvollziehen kann ich das abwenden gar nicht. Ich weiß, dass seine Frau sehr, sehr konservativ ist. Vorallem sexuell. Deshalb hat er sich nicht getraut, ihr was zu sagen. Er konnte es 10 Jahre lang unterdrücken/verdrängen. Das ging dann irgendwann nicht mehr. Er liebte seine Frau über alles, es belastete ihn dennoch, dass sie es nicht wusste. Es war ja nicht so, dass er sich eine Affäre mit einem Mann gesucht hat oder fremd ging mit einem Mann. Auch wollte er die Beziehung nicht wegen eines Mannes beenden. Er hielt es nicht mehr aus, ein Geheimnis vor ihr zu haben. Er wollte damals die Hochzeit absagen, er hatte wahnsinnige Angst davor seine Frau zu enttäuschen und zu verlieren. Er hatte Panik, nicht gut genug für sie zu sein. Kennenlernen durfte ich sie nicht, sie wollte mich nicht kennenlernen, nach der Hochzeit hatte er den Kontakt abgebrochen, weil sie das so wollte. Keiner seiner "alten" Freunde hatte danach noch einen Platz in seinem Leben gehabt. Das klingt jetzt ein wenig nach "er hatte selbst Schuld, weil er ihr so hörig war.". So ist es aber nicht gemeint. Er hatte es nie leicht, ich hab ihm sein Glück sehr gegönnt.

Ich denke, wenn mein Mann mir sagen würde, er sei bisexuell, wäre ich erstmal geschockt. Und ja, Abstand bräuchte ich sicherlich auch. Aber ich würde ihm nie ins Gesicht sagen, dass er mich anekelt und ich ihn abstoßend und widerlich finde...
Das bekam mein Freund zu hören. Das er nach seinem Tod anonym beerdigt wurde und lediglich eine Mitteilung seines Todes in der Zeitung stand, zeigte seinen Stellenwert bei Frau und Familie deutlich. Seine Geschwister waren seine Welt, für sie hätte er alles getan. Seine Mutter hatte 3 Kinder/drei Väter, er war der älteste. Der Vater hatte nochmal 9 Kinder, somit also 11 Halbgeschwister für die er sein letztes Hemd gegeben hätte. Wir waren etwa 20 Jahre befreundet, ich hab so einiges miterlebt.

Er fehlt mir, fehlte mir vorher auch. Da lebte er sein Leben, ich dachte immer, er wäre glücklich. Das reichte mir völlig.
Was sich da kurz vor seinem Tod abgespielt hat, erfuhr ich erst später und das macht mich traurig. Das er sich ungeliebt und wertlos gefühlt hat, er keinen anderen Ausweg sah und sich das Leben nahm ist immer noch unbegreiflich und unwirklich. Dabei ist es jetzt fast 2 Jahre her.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Blueberry am 04.12.2021, 9:45 Uhr

Ich denke, es kommt immer drauf an, wie gut und offen eine Beziehung an sich ist. Es gibt Menschen, die wollen von ihrem Partner gar nicht so viel wissen, weil es sie "verstören" könnte. Das war hier auch schon Thema. Und wenn man das so seinem Partner vermittelt, dann ist es doch klar, dass dieser über solche Sachen eher schweigt. Problematisch finde ich das auch, aber nachvollziehbar.

In einer Beziehung, in der jeder so sein darf, wie er ist und in der es diesbezüglich eben keine Verurteilungen gibt, da denke ich, werden Menschen schon miteinander reden. Zumal Bisexualität ja auch noch lange nicht bedeutet, dass jemand untreu ist, sondern nur, dass er grundsätzlich in der Lage ist, sowohl für Männer als auch für Frauen Gefühle entwickeln zu können. Das ist ja nichts Schlimmes.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Janet90 am 04.12.2021, 10:13 Uhr

Das klingt nicht nach einer Partnerschaft auf Augenhöhe und wenn ich das so plump sagen darf einfach nach einer furchtbaren Frau.
Aber, auch wenn das jetzt hart klingt, scheint er ja irgendwie gewusst zu haben, dass das ein Problem für sie sein könnte. Und dann nicht ehrlich zu sein und sogar zu heiraten finde ich wirklich nicht gut. Ich verstehe, dass man aus Angst und Liebe dumme Sachen macht, aber gut war das nicht.

Es ist wahrscheinlich so wie Blueberry gesagt hat, es kommt darauf ab wie offen die Partner miteinander sind. Ich führe eine wahnsinnig offene Beziehung. Wir sind recht lange zusammen und reden über alles miteinander. Für mich wäre es wirklich übel zu hören, dass er seit 10 Jahren ein Geheimnis vor mir hat.

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Re: Lgbtq+

Antwort von zwergchen1984 am 04.12.2021, 18:57 Uhr

Ich weiß nicht, ob es eine Beziehung auf Augenhöhe war. Anfangs bestimmt, dann begab er sich emotional in die Abhängigkeit. Das kam sehr schleichend und mir fielen so im Nachhinein noch andere Dinge ein.

Wie Blue unten auch schrieb, ist bisexualität keine Krankheit und in sofern denke ich, könnte man sicherlich dran arbeiten. Also am verlorenen Vertrauen. Für mich persönlich wäre es wahrscheinlich schlimmer, wenn ich es durch einen Betrug meines Mannes erfahren würde. Oder durch andere Menschen und nicht von meinem Mann. Doch beschimpft hätte ich meinen Mann dann auch nicht. Okay, wäre er mit einem Mann fremd gegangen, dann wäre der Ofen wohl erstmal aus. Wäre bei einer Frau jedoch auch so.

Ich hoffe dennoch, daß die Sexualität, die nicht dem "Standart" entspricht, irgendwann aber doch als "Standart" angesehen wird. Und dieses Ausgrenzen, Beschimpfen und Beleidigen ein Ende hat.
Wenn jemanden einen Baum liebt, ist es deren Sache. Wenn Jemand sich in den Fernseher verguckt, ein Auto oder LKW, dann ist es auch seine Sache. Und wenn jemand(auch) Gleichgeschlechtlich liebt, dann ist es für mich völlig okay. Menschen sind unterschiedlich, sie lieben unterschiedlich und das ist was Gutes finde ich.

Und jetzt tut es mir leid, das ich den Thread der AP so gekapert habe, das lag nicht in meiner Absicht.

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Re: Lgbtq+

Antwort von Blueberry am 07.12.2021, 8:24 Uhr

Die AP hat sich eh nie wieder gemeldet. Auch auf meine PN hin nicht. Das Interesse scheint also nicht so extrem zu sein.

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Re: Lgbtq+

Antwort von kirshinka am 08.12.2021, 22:08 Uhr

Das tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest.

Dabei ist es doch eigentlich so egal - Hauptsache Liebe und glücklich dabei.
Gottseidank wachsen Kinder heute anders auf - also meins und die Kids in meinem Freundeskreis - das ist einfach kein großes Thema - queer, Bi, Trans, divers - alles dabei….

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