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Geschrieben von fiammetta am 18.04.2013, 15:42 Uhr

Okay......

Hi,

ich habe nicht alle anderen Postings gelesen, dies nur kurz vorneweg. So, wie sich Deine Kollegin äußert, kommt es bei mir an, dass Du Dich in ihren Augen nur auf Deinen eigenen Part an der Schule konzentrierst, während um Dich herum die Welt untergehen kann, was sie ihrerseits zu verhindern versucht. Anders ausgedrückt: Du verhältst Dich - so interpretiere ich sie - egozentrisch, was dazu führt, dass andere zwar für Dich dasein dürfen, aber nichts zurückkommt und sie außerdem Aufgaben, die eigentlich auch Deine wären, mitbewältigen müssen. Ich verstehe Deine Sicht der Dinge, aber auch ihre. Mit Neid - der küchenpsychologisch immer dann unterstellt wird, wenn einem nichts annähernd Sinnvolles einfällt - hat das nichts zu tun. Eher mit Überarbeitung und der Tatsache, dass man oft gerne und ohne zu Murren für andere Aufgaben übernimmt, sich aber freuen würde, wenn das nicht zunehmend einseitig würde und man seine Überarbeitung erst wahrnimmt, wenn das eigene Nervenkostüm immer dünner wird. Ihr geht es letztlich also nicht anders als Dir, nur unter anderen Vorzeichen.

Mir ist klar, dass es Dir nicht gut geht und dass da offenbar Handlungsbedarf besteht. In der Familie meines Göga habe ich aber auch erlebt, dass psychische Erkrankungen welcher Art auch immer nur allzu gerne so eingesetzt werden wie es gerade passt. Anders ausgedrückt: Entweder: "Nein, ich bin nicht krank!" - denn das ist bäh. Dann Ansatz zum Gegenangriff
Oder: "Mir geht es ja so schlecht. (Schuldzuweisung nicht vergessen, denn man teilt ja gerne...) Du weißt doch, dass ich krank bin und deshalb kann ich (hier: Aufzählung) nicht machen!"
Beides gerne im viertelstündlichen Wechsel.
Wie Du das im RL wirklich handhabst, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß aber, dass ein Verhalten wie eben geschildert für die Umgebung ein immenses Problem darstellt, weil sich eigentlich nur noch alles auf den Erkrankten fokussiert und trotzdem keine Anerkennung zurückkommt, zumal die Erkrankung die ewige Begründung für ALLES ist. Aus eigener leidvoller jahrelanger Direkt- und Dauererfahrung kann ich Dir nur sagen: Irgendwann nervt das die Umgebung, weil sie sich selbst nicht für voll genommen fühlt und nicht jeder alle Tage lustig, fidel und mit einer Elefantenhaut ausgestattet ist.

Mitzufühlen heißt übrigens nicht, anderen endlos den Popo nachzutragen, v.a. nicht, wenn man selbst dabei Federn läßt. So wir Du Deine Grenzen und Prioritäten setzt und dies als Grundrecht dür Dich beanspruchst, tut sie das auch. Ihr müßt also an einem lebbarem Kompromiss arbeiten und das geht halt nur auf einer gegenseitigen Ebene.

Du wirst Dich mit der Kollegin nur auf einer Ebene treffen können, wenn Du ihrer Situation dasselbe Verständnis und - nenn` es meinetwegen - Mitgefühl entgegenbringst, das Du von ihr erwartest. Sie ist maximalgestresst und Dich wirft gerade alles aus der Bahn. Ihr geht es auch nicht darum, Dir das Recht auf Arbeit zu versagen, sondern um die Frage, warum jemand, der aktuell eh` angeschlagen ist, sich eine Mehrfachbelastung aufhalst, die er - in ihren Augen - offenbar nicht stemmen kann. Ich denke, Du interpretierst einfach zu viel in ihre Worte hinein, das für Dich negativ ist.

Welche Behandlungsmöglichkeiten und sonstige Entlastungen (Haushaltshilfe?) gibt es denn, die Dir das Leben (und damit auch Deiner Umgebung) leichter machen? Wenn Du mit Deinem Zustand offensiv umgehen willst, dann wirst Du auch diese Frage beantworten und Dich daran messen lassen müssen.

Alles Gute!

LG

Fiammetta

 
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