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Geschrieben von jaspermari am 18.04.2013, 5:43 Uhr

Teil 3

also der Angstgeschichte....nicht der Vorhaut. Ich hatte mich ja so weit bekrabbelt,hab einen Termin bei meiner Therapeutin, fing wieder an, Sport zu machen.....war dabei, meine Krone zu richten.

Dann aber noch kleines Theater mit C. am Dienstag, weil er enttäuscht war, dass das mit den Dienstreisen in diesem Abstand nicht funktioniert. Nun gut....jedenfalls versuchten wir konstruktiv zu sein.

Dann rief aber Sonntag....ihr erinnert euch an mein Posting??....meine Kollegin X an. Sie sei krank, ob ich sie vertreten könne. Ich ganz ehrlich, weil wir ein ehrliches und gutes Verhältnis haben: Eher nicht, weil ich gerade Theater mit C. habe wg. Dienstreisen und schon ziemlich platt sei.

Ruft Kollegin Y an, das wär ja wohl total schade dass das jetzt nicht spontan funktioniere. Aha. Ich war danach ziemlich aufgelöst und fühlte mich auch dementsprechend. Das ganze sollte aber noch ein Nachspiel haben....

Gestern dann machte Y (Workaholic und immer ziemlich am Limit), sich Luft: Sie habe darüber nachgedacht....ich würde immer gut für mich sorgen können, sie hingegen für sich nicht. Sie rutsche immer wieder in diese Rolle. Mein Unterricht sei toll, die Schüler lernen viel bei mir, aber außerhalb würde ich zu wenig einsatz zeigen, sie nicht genug entlasten. Peng !Ich hab es erstmal sacken lassen und gestern mich trotzdem gut auf die schüler einlassen können.

In wirklichkeit bin ich aber echt frustriert und mein Selbstbewusstsein schrumpft.....Ich habe nunmal diese "Störung" an mir, dass es mir ca einmal im Jahr (dieses Jahr das zweite Mal) schlecht geht und auch Rücksicht und Nachsicht von meiner Umelt benötige. Das dauert meistens so ca 2 Wochen. Dass es so ist, finde ich selber oberkacke, ich will auch nicht jedem meine Geschichte erzählen, warum es so ist. Ich selber habe aber die größten Probleme damit, schlafe schlecht, bin nicht so lustig wie sonst, vernachlässige meinen sport, wirke evtl. unkonzentriert.....Ich gehe aber arbeiten und gebe mir Mühe, dass es nicht jeder merkt.

Aber nun wird diese Seite an mir ja ganz offensichtlich abgelehnt.Dass C. das manchmal hat, ist okay und ich versuche seine Ängste auch zu verstehen. Aber jetzt auch noch von meiner Kollegin, na prima.

Ich bin langsam ziemlich frustriert.....hat einer Impulse, wie ich damit umgehen soll ???

 
26 Antworten:

Re: Teil 3

Antwort von Patti1977 am 18.04.2013, 6:11 Uhr

Erstmal das wichtigste: dein Unterricht ist toll und die Kinder lernen was und das gern.

Der Rest: keine Ahnung, ich verarbeite selbst noch Ärger mit Kollegin, die nicht mehr mit mir spricht, weil sie während Krankheit Arbeit übernehmen musste. Tja, ich wäre auch lieber gesund.

Deine scheint mit arbeits zwang selbst mit sich und ihrer Wahrnehmung Probleme zu haben.

Als aussenstehende Ängste von jemanden verstehen und umgehen, sehr schwer.

Kopf hoch, manches ist es nicht wert. Mach dein ding wie du kannst.

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Re: Teil 3

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.04.2013, 6:43 Uhr

Wirft Deine Kollegin Dir ernsthaft vor, dass sie nicht für sich selber sorgen kann, während Du es kannst? Komplett - wirklich absolut KOMPLETT - unabhängig davon, ob Du krank, gestört, unfähig oder egoistisch bist: Es ist IHR Job, für sich zu sorgen, und nicht Deiner.

Oder kann es sein, dass sie nur im Rahmen einer Konversation festgestellt hat, dass Du eine Fähigkeit hast, die ihr fehlt - eben die des Für-sich-sorgens - und aufgrund Deines derzeitigen Zustandes ziehst Du Dir da einen Schuh an, der gar nicht für Dich gedacht war.

Ersteres wäre ein (ziemlich unverschämter) Denkfehler auf ihrer Seite, Zweiteres ein den Umständen geschuldeter, aber dennoch abzustellener auf Deiner Seite.

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ja, ein stück weit schon....

Antwort von jaspermari am 18.04.2013, 7:19 Uhr

ich musste lernen, für mich zu sorgen, gegenüber verwandschaft, Kollegen, partner.....sonst hätte ich die depression niemals bewältigen können. meine Kollegin ist super ehrgeizig, ihr mann war früher zu Hause, als die Kinder klein waren.

Ich war beruflich auch mal super ehrgeizig, ich war mal kommissarische Konrektorin....einige männliche Neider, dann wurde ich schwanger und kriegte Blutungen....den Rest kannste dir denken.

Deshalb ist nun mein Ziel, Beruf und Kind auf die Reihe zu kriegen, oft dem Mann den Rücken frei zu halten und MEHR NICHT !! Und dabei meine Gesundheit im Auge zu behalten....mehr nicht.

Nun ja, dein Beitrag war schon mal sehr hilfreich, weil ich gestern die Kritik der Kollegin für mich schlecht einordnen konnte....

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Re: ja, ein stück weit schon....

Antwort von Else2011 am 18.04.2013, 8:06 Uhr

Du schreibst, dein Ziel sei es, Beruf und Kind auf die Reihe zu kriegen und dem Mann ab und an den Rücken frei zu halten, MEHR NICHT!
Das ist aber schon eine ganze Menge! Da musst du auch aufpassen, dass es nicht zu viel wird und gut für dich sorgen. Wenn deine Kollegin das für sich nicht kann, ist das ihr Problem. Man muss die Kollegen ja nicht völlig auflaufen lassen und kann helfen, wenn es wirklich nötig ist. Aber wenn du dich übernimmst, ist damit auch keinem geholfen!
Vielleicht redest du nochmal mit der Kollegin und es klärt sich auf!

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Re: ja, ein stück weit schon....

Antwort von Sakra am 18.04.2013, 8:07 Uhr

nicht du hast ein problem, sondern deine kollegin und so wie du das beschreibst, sogar ein sehr massives.
ich würde ihr sogar einen gewissen neid auf dich unterstellen.

DU ziehst dein leben durch wie DU es für richtig hälst. DU bist eine starke frau die mit beiden beinen fest im leben steht und es gibt keinen grund, warum DU dich verstecken solltest und dich selbst kleiner machen möchtest als DU bist.
DU verstehst? ;-)

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Re: ja, ein stück weit schon....

Antwort von Fredda am 18.04.2013, 8:15 Uhr

Wenn man die Antworten von STT und Sakra kombiniert, ist alles gesagt :-)

(Wenn die Einschränkung, mit der du ja gut umgehst, körperlich wäre, würde selbstverständlich jeder Rücksicht nehmen, weil es sichtbar wäre.)

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Re: ja, ein stück weit schon....

Antwort von Nikas am 18.04.2013, 8:27 Uhr

...find ich auch; und hab mir bez. Y das dazu gedacht:


Zu Deinem Y-Faktor, mit dem Du ja auch fürderhin auskommen musst: Menschen ohne Grenzen und/oder Abgrenzungstalent, in dem Fall Workaholics, können teilweise in ihrem Fastwahn das Grenzziehen anderer (wie hier bei Dir) nur schwer oder gar nicht akzeptieren und verstehen. Sie geben ALLES (das ist ja das fatale), solange es scheinbar bestens funtkioniert; wieso tun die anderen das also nicht auch.

Da Du mit der Kollegin weiter zusammenarbeiten wirst, wäre jetzt nicht mehr über den Vorfall zu reden nicht gut. Sprich doch noch mal bei günstiger Gelegenheit mit ihr.

Sie könne nicht für sich sorgen klingt ja wie ein Hilferuf. Sie hat Dir, finde ich, ihren eigenen Frust über sich, ihr eigenes Verhalten und über ihr Gefühl, ausgenutzt zu werden, vor die Füße geworfen. Das brauchst Du wirklich nicht persönlich nehmen, überhaupt nicht; eher als fast-Kompliment.

Du wirst Dir zwar nicht ihren Schuh anziehen, u.a. weil Du sie sonst in ihrem Wahn bestätigen würdest, klar, aber aus Eigennutz sie da einmal ein bisschen vorsichtig darauf hinweisen, in etwa so: dass sie auch auf sich schauen solle, dass das System nicht zusammenbricht, wenn man nicht ständig 250 % gibt, und es am Ende besser flutscht, wenn bitteschön alle auf sich schauen.

Ich habe natürlich keine Ahnung, ob solche doch sehr persönlichen Gespräche mit Frau Y möglich sind. Ehrgeizlinge sind zuweilen darauf gar nicht ansprechbar. Aber schön und v.a. gut für Dich wärs ja. Die Kollegialität und dann vor allem Dein eigenes Wohlbefinden würden davon doch profitieren.



p.s.
Ich hatte übrigens auch mal Workaholic-Tendenzen. Ganz verquere. ich hab anderen mit Wonne Arbeit abgenommen, nie nein gesagt und sie gerne in den Biergarten gehen lassen, während ich mein Glück im Arbeiten suchte. lach. Krank.

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Re: Teil 3

Antwort von Linda761 am 18.04.2013, 8:53 Uhr

Wenn Du möchtest, dass die Kolleginnen Verständnis für Dich haben, musst Du ihnen sagen, dass Du ein gesundheitliches Problem hast. Du musst ja gar nicht die ganze Geschichte ausbreiten und brauchst auch nicht die Art des gesundheitlichen Problems zu schildern.

Ich finde es selbstverständlich, dass man sich engagiert und dass man sich gegenseitig aushilft, weil dass das Leben für alle einfacher macht. Wenn jemand "grundlos" wenig Bereitschaft dazu zeigt, bin ich auch angefressen. Wenn mir dagegen bewusst ist, dass es nicht an mangelndem Willen liegt, sondern dass er tatsächlich nicht kann, habe ich natürlich Verständnis.

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Re: Teil 3

Antwort von Reni+Lena am 18.04.2013, 8:56 Uhr

Hmmm, ehrlich gesagt kann ich die Kollegin schon verstehen.
Du musst dir überlegen wie es für sie aussieht.
Sie sieht nur, dass du nicht einspringst, wenig Einsatz außerhalb des Unterrichts zeigst und dass dann vieles an ihr hängenbleibt, sie einspringen muss etc.
Wenn sie nicht weiß, dass es dir gesundheitlich nicht gut geht, sieht das nach außen einfach nur egoistisch und faul von dir aus.
Nach dem Motto: nein, kann ich nicht, will ich nicht, macht ihr mal.
So würde ich es sehen.
Hätte ich allerdings die Hintergrundinfo, dass das ganze gesundheitliche Gründe hat, sähe es für mich schon wieder ganz anders aus und ich hätte Verständnis, wenn jemand "nur" seinen Job macht und nicht auch noch Einsatz außerhalb zeigt.

Lg reni

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Re: Teil 3

Antwort von franziska1958 am 18.04.2013, 9:08 Uhr

Kollegin Y würde heute einen Thread eröffnen:

Ich habe Probleme auf der Arbeit. Kollegin X ist krank geworden und bat Kollegin Jasper um Hilfe.

Jasper lehnte dieses ab, weil sie gerade Streit mit ihrem Mann C. hat.
Ich bin darüber enttäuscht, weil ich mir Kollegialität wünsche und auch mal, dass man selbst zurücksteht, wenn jemand krank ist.

Gestern habe ich das meiner Kollegin Jasper gesagt. Aber nun steht etwas zwischen uns, was soll ich tun?

Y

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Re: Teil 3

Antwort von Hase67 am 18.04.2013, 9:25 Uhr

Ich denke auch, dass man das offene Gespräch mit Y suchen sollte - einerseits ist es gerade im sozialen Bereich ein beliebtes Druckmittel, auf der moralischen Schiene auf andere Kollegen einzuwirken - dagegen kann und muss man sich klar abgrenzen, auf jeden Fall. Andererseits kann sie ja nicht riechen, dass es keine Bequemlichkeit und mangelndes Engagement deinerseits ist, sondern dass du diese Abgrenzung deinerseits handfeste Gründe hat.

Ich würde mich nicht rechtfertigen und auch nicht ins Detail gehen, aber schon sagen (falls du keinen Spekulationen Tür und Tor öffnen möchtest), dass dir deine Gesundheit ganz klare Grenzen aufgezeigt hat, die du respektieren musst, um deine Arbeit gut machen zu können.

Ich nehme an, ihr habt Supervisionsgespräche? Bring das doch in diesem Zusammenhang mal zur Sprache, dann kann Y auch ihr Problem schildern, und ihr habt eine Mittelsperson, die beide Seiten sieht und vielleicht Lösungen aufzeigen kann.

LG

Nicole

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Okay......

Antwort von jaspermari am 18.04.2013, 9:29 Uhr

dann hat mich mein eindruck wohl doch nicht getäuscht, dass das alles etwas komisch war. Ich kann kollegin Y nicht retten und habe ihr gestern auch gesagt, dass sie und ihr Engagement kein Vorbild für mich sind, weil ich das nicht schaffen kann und WILL. So, also ab jetzt versuche ich, das nicht alles so auf mich zu beziehen und hoffe auch, dass es jetzt runder läuft und weniger kritik hagelt.

Danke euch....was ich etwas komisch finde, ist, dass sie sagt, sie würde immer zuviel mitfühlen. Hm...ich will ja nicht bemitleidet werden und auch nicht, dass alle mitfühlen. Aber wenn jemand sagt, er sei mitfühlend, dann sagt er doch einer Kollegin nicht, der es gerade schlecht gehtund die ordentlich baustellen hat, dass sie zu wenig engagement zeigt oder ??

Abgesehen davon...ist SIE nicht meine Chefin, sondern meine Kollegin. Mein Chef hat so etwas noch nie mir gegenüber geäußert und der dürfte das. Für mich beruhigend ist, dass auch alle anderen Kollegen bis auf ca 5 (von 65!!!) laut ihr zu wenig einsatz zeigen usw.

Aber was mich echt ärgert....gestern hat sie mir DIE TZ Kolleginnen genannt, die super viel Einsatz zeigen. den rest habe dann ich benannt.Die TZ Kolleginnen, die viel Einsatz zeigen,haben teilweise mit ihren Männern getauscht, d.h. die übernehmen die Kinderbetreuung usw.

Offensichtlich habe ich als Frau eines gutverdienenden Mannes nicht das Recht, auch viel zu arbeiten. Vor allen dingen nicht, wo ich dazu noch "krank" bin. Sondern ich soll mich um die Kinderbetreuung kümmern, wenn der Mann weg ist, essen kochen, ausgleichend wirken (auf vater und sohn), sozialkontakte pflegen (mit BEIDEN familien).....und das hat mich mal bitteschön glücklich zu machen.

Es ist echt zum heulen und ich sehe das heute sicher zu krass, aber DAs o.g. kann ich am allerschlechtesten, warum soll ICH das übernehmen ??Außer kochen...das kann ich super.

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die kollegin

Antwort von jaspermari am 18.04.2013, 9:33 Uhr

war genau über die gründe informiert. Aber: vergiß nicht: gesundheitlich ist NICHT gleich psychisch.

Psychisch ist: Ich könnte es ändern, aber will es einfach nicht und gesellschaftlich NICHT anerkannt.

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franziska und nicole !!

Antwort von jaspermari am 18.04.2013, 9:42 Uhr

Nein, sie wusste genau warum. sie kennt mich gut.

ABER und das ist vielleicht für Kollegin Y und ihr Befinden sehr wichtig:
Mit der letzten Teamkollegin hatte sie ein freundschaftliches Verhältnis. Diese hatte psychische Probleme, hat y. aber auch ständig angerufen; ich kläre das mit Freunden, mülle das Forum voll und konsultiere meine alte Therapeuten.

ABER: die letzte Kollegin hat sich vor 4 Jahren das Leben genommen... Es war total schrecklich. und ich denke, Y. befürchtet, in die gleiche Rolle zu geraten....ist aber definitiv nicht die gleiche.

Ich kann das verstehen, habe ihr aber deutlich gesagt, dass sie die Rolle bei mir gar nicht hat.

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Re: die kollegin

Antwort von Hase67 am 18.04.2013, 9:47 Uhr

"Psychisch ist: Ich könnte es ändern, aber will es einfach nicht und gesellschaftlich NICHT anerkannt."

Na ja, Marion: Wenn du dir DEN Schuh anziehst, bist du aber selber schuld. Das ist vielleicht gegenüber deinem Mann und deiner Schwiegerfamilie so, aber in deinem Job würden solche Gründe anerkannt, dazu gibt es einfach schon zu viele "Präzedenzfälle", gerade unter Lehrern und im sozialen Bereich. Gut, wenn die Kollegin selber so eine Burnout-Kandidatin ist, dann findet sie dein Verhalten vielleicht ehrenrührig. Aber davon musst du dich ja nicht beeindrucken lassen.

Ich glaube nach wie vor, dass du daran arbeiten musst, dieses Gefühl "ich hatte eine psychische Erkrankung, also habe ich einen Makel, den ich verstecken muss" definitiv loszuwerden und selbstbewusster damit umzugehen.

LG

Nicole

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Ja, das mag sein...

Antwort von jaspermari am 18.04.2013, 9:53 Uhr

und ich gehe inzwischen öffentlich damit um. ABER: das gibt richtig Gegenwind. Es wäre definitiv viel Besser gewesen, eine körperliche Krankheit zu erfinden....so ist das immer noch. das Verständnis hört DA auf, wo es evtl. Einschränkungen oder kleine Einschränkungen für die andere Person bedeutet.

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Re: Ja, das mag sein...

Antwort von Hase67 am 18.04.2013, 10:12 Uhr

Einerseits ist es so, dass man automatisch weniger Gegenwind bekommt, wenn man etwas mit einer gewissen Selbstsicherheit vertritt - das kennst du ja sicher auch vom Umgang mit deinen Schülern: Natürliche Autorität wird anerkannt, da wird dann nicht lange herumdiskutiert.

Aber ich verstehe schon, dass das in deinem Fall nicht leicht ist, weil du gerade von den Leuten, von denen du dich angenommen fühlen möchtest (also deinem Mann und deinem engsten Familienkreis) nicht wirklich für voll genommen wirst. Das ist natürlich kränkend und nicht gerade dazu angetan, das Selbstbewusstsein zu fördern.

Die andere Sache ist die, dass psychische Erkrankungen vielen auch Angst machen, gerade weil sie so wenig "greifbar" sind. Es hat sich in den letzten Jahren aber enorm viel in dieser Richtung getan, nicht zuletzt auch durch die Fortschritte in der Hirnforschung. Heute ist auch eine depressive Veranlagung nicht mehr so ein grausames Schicksal wie früher, weil man viel besser auch über die chemische Seite Bescheid weiß, medikamentös gezielter in den Hirnstoffwechsel eingreifen kann und auch verhaltenstherapeutisch sehr gut funktionierende Strategien entwickelt hat, um damit ähnlich gut umzugehen wie mit anderen chronischen Krankheitsbildern.

Das Bewusstsein dafür ist aber einfach noch nicht so in der Öffentlichkeit angekommen, und möglicherweise umweht psychische Erkrankungen immer noch so ein Hauch von Grauen, weil z. B. psychiatrische Kliniken in der (unaufgeklärteren) Öffentlichkeit noch immer als "Irrenanstalten" gesehen werden, in die Leute "weggesperrt" werden, die nicht mehr richtig ticken. Das ändert sich aber, und gerade Prominente, die öffentlich zu ihren psychischen Problemen stehen, leisten da wichtige Aufklärungsarbeit...

LG

Nicole

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Re: Ja, das mag sein...

Antwort von maxwell am 18.04.2013, 10:16 Uhr

Aber wenn Du Dich von allen Seiten mißverstanden fühlst, dich beobachtet fühlst, alle anderen selber große Probleme haben, und Du Leuten Dinge nachträgst, die schon Jahre lang her sind...
Dann hat doch eigentlich kein Mensch die Chance, in Deinen! Augen "richtig" zu reagieren.

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Re: Okay......

Antwort von fiammetta am 18.04.2013, 15:42 Uhr

Hi,

ich habe nicht alle anderen Postings gelesen, dies nur kurz vorneweg. So, wie sich Deine Kollegin äußert, kommt es bei mir an, dass Du Dich in ihren Augen nur auf Deinen eigenen Part an der Schule konzentrierst, während um Dich herum die Welt untergehen kann, was sie ihrerseits zu verhindern versucht. Anders ausgedrückt: Du verhältst Dich - so interpretiere ich sie - egozentrisch, was dazu führt, dass andere zwar für Dich dasein dürfen, aber nichts zurückkommt und sie außerdem Aufgaben, die eigentlich auch Deine wären, mitbewältigen müssen. Ich verstehe Deine Sicht der Dinge, aber auch ihre. Mit Neid - der küchenpsychologisch immer dann unterstellt wird, wenn einem nichts annähernd Sinnvolles einfällt - hat das nichts zu tun. Eher mit Überarbeitung und der Tatsache, dass man oft gerne und ohne zu Murren für andere Aufgaben übernimmt, sich aber freuen würde, wenn das nicht zunehmend einseitig würde und man seine Überarbeitung erst wahrnimmt, wenn das eigene Nervenkostüm immer dünner wird. Ihr geht es letztlich also nicht anders als Dir, nur unter anderen Vorzeichen.

Mir ist klar, dass es Dir nicht gut geht und dass da offenbar Handlungsbedarf besteht. In der Familie meines Göga habe ich aber auch erlebt, dass psychische Erkrankungen welcher Art auch immer nur allzu gerne so eingesetzt werden wie es gerade passt. Anders ausgedrückt: Entweder: "Nein, ich bin nicht krank!" - denn das ist bäh. Dann Ansatz zum Gegenangriff
Oder: "Mir geht es ja so schlecht. (Schuldzuweisung nicht vergessen, denn man teilt ja gerne...) Du weißt doch, dass ich krank bin und deshalb kann ich (hier: Aufzählung) nicht machen!"
Beides gerne im viertelstündlichen Wechsel.
Wie Du das im RL wirklich handhabst, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß aber, dass ein Verhalten wie eben geschildert für die Umgebung ein immenses Problem darstellt, weil sich eigentlich nur noch alles auf den Erkrankten fokussiert und trotzdem keine Anerkennung zurückkommt, zumal die Erkrankung die ewige Begründung für ALLES ist. Aus eigener leidvoller jahrelanger Direkt- und Dauererfahrung kann ich Dir nur sagen: Irgendwann nervt das die Umgebung, weil sie sich selbst nicht für voll genommen fühlt und nicht jeder alle Tage lustig, fidel und mit einer Elefantenhaut ausgestattet ist.

Mitzufühlen heißt übrigens nicht, anderen endlos den Popo nachzutragen, v.a. nicht, wenn man selbst dabei Federn läßt. So wir Du Deine Grenzen und Prioritäten setzt und dies als Grundrecht dür Dich beanspruchst, tut sie das auch. Ihr müßt also an einem lebbarem Kompromiss arbeiten und das geht halt nur auf einer gegenseitigen Ebene.

Du wirst Dich mit der Kollegin nur auf einer Ebene treffen können, wenn Du ihrer Situation dasselbe Verständnis und - nenn` es meinetwegen - Mitgefühl entgegenbringst, das Du von ihr erwartest. Sie ist maximalgestresst und Dich wirft gerade alles aus der Bahn. Ihr geht es auch nicht darum, Dir das Recht auf Arbeit zu versagen, sondern um die Frage, warum jemand, der aktuell eh` angeschlagen ist, sich eine Mehrfachbelastung aufhalst, die er - in ihren Augen - offenbar nicht stemmen kann. Ich denke, Du interpretierst einfach zu viel in ihre Worte hinein, das für Dich negativ ist.

Welche Behandlungsmöglichkeiten und sonstige Entlastungen (Haushaltshilfe?) gibt es denn, die Dir das Leben (und damit auch Deiner Umgebung) leichter machen? Wenn Du mit Deinem Zustand offensiv umgehen willst, dann wirst Du auch diese Frage beantworten und Dich daran messen lassen müssen.

Alles Gute!

LG

Fiammetta

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das sind sicherlich mal ganz andere denkansätze,

Antwort von jaspermari am 18.04.2013, 16:57 Uhr

die du da einbringst.

Aber dein Kommentar, dass psychische Erkrankungen vom jeweiligen bewusst eingesetzt werden....zeigt einfach dass du so etwas noch nie hattest. Wer macht sich denn freiwillig zum Opfer ??

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass jemand das bewußt einsetzt....ich würde es am liebsten geheimhalten, wenn ich könnte....

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frage dich: WER hat das problem?

Antwort von mama.frosch am 18.04.2013, 17:19 Uhr

wenn deine kollegin es nicht schafft, sich um sich zu kümmern ist das IHR problem und ihre eigenverantwortung und weder dein problem noch deine verantwortung.

was meint sie denn, das du noch so machen solltest?
wahrscheinlcih ist sie neidisch auf dich und versucht dich jetzt kleinzumachen.

schiebe ihr gedanklich das vorwurfspaket zurück.
"return to sender"...

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nachtrag: zwischenschritt vergessen

Antwort von mama.frosch am 18.04.2013, 17:39 Uhr

die überprüfung, "ist an dem vorwurf was dran"; wenn ja, diesen aspekt aussortieren und annehmen, den rest innerlihc zurückgeben. ist garnichts dran, getrost ganz zurückgeben.
es gibt leute, die einem gern ihre eigenen probleme aufhalsen. das ist nicht bös gemeint, muss man aber nicht annehmen.

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Re: Okay......

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.04.2013, 17:43 Uhr

Ich bn ganz bei Dir in der Ansicht, dass Neid gerne hervorgezogen wird, wenn man einem "Wollenden" an den Karren fahren möchte.

Aber in diesem Fall hat die Kollegin den Neid - oder nenne es, von mir aus, die Bewunderung - doch fast zugegeben.
Zitat:
"ich würde immer gut für mich sorgen können, sie hingegen für sich nicht."
Ja, supi! JM kann etwas, was sie nicht kann, aber gerne können würde.

Ich hatte das Posting nicht so verstanden, als würde JM ihren Job nicht machen. Es ist doch die Kollegin X, die ausfällt, und nicht JM. JM macht das, wofür sie bezahlt wird - und selbst Kollegin Y gibt zu, dass sie das gut macht. Es geht darum, was JM darüber hinaus macht oder eben nicht macht - und mMn hat jeder das gute Recht, Mehrarbeit zu verweigern, wenn er sie nicht leisten kann. Und zwar unabhängig davon, ob die Gründe für die Verweigerung daran liegen, dass man keine Kinderbetreuung hat, dass man dem Kind Englischvokabeln abfragen muss, oder dass man der zusätzlichen Belastung psychisch gerade nicht gewachsen ist.

Wenn Y die Kollegin X auch nicht vertreten kann, dann ist die Chefin gefragt, die muss eine Lösung finden. JM ist nicht die Chefin, sie ist eine Kollegin, die manchmal einspringen kann, wenn X ausfällt, diesmal aber eben nicht. JM sagt nein, und Y steht diese Möglichkeit ebenso offen. Dass sie das nicht tut - dafür ist JM nun wirklich nicht verantwortlich. Dann soll Y eine Therapie machen, in der sie lernt, für sich zu sorgen - sie hat ja immerhin genug Selbsterkenntnis, um dieses Defizit in sich selber zu sehen und zu benennen, da dürfte die Therapie kurz und knackig sein. Spätestens nach dem Burn-Out ist das eh fällig.

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Leider, Jaspermari

Antwort von maxwell am 18.04.2013, 20:16 Uhr

gibt es viele Menschen, die sich hinter ihrer Krankheit verstecken. Nimmst Du Dich da aus?

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Re: Leider, Jaspermari

Antwort von mama.frosch am 18.04.2013, 22:59 Uhr

vielleicht versteckt sie sich einfach wirklich nicht dahinter?
solche menschen soll es auch geben.
ebenso wie menschen, die nicht gut damit umgehen können, wenn psychisch erkrankte menschen selbstbewusstsein und abgrenzungsfähigkeit zeigen; wenn sich der zustand wieder bessert. weil, das passt dann ja auch nicht so recht ins klischee...

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Ich glaube nicht,

Antwort von jaspermari am 19.04.2013, 6:39 Uhr

ich bin nämlich total gerne gesund und auch stark. Aber solch eine Phase (was wie gesagt nicht oft vorkommt), erfordert es, dass ich mehr rücksicht auf mich nehme. Und manchmal sind auch wenig andere davon betroffen.

Ich würde aber genauso bei anderen akzeptieren, wenn sie ihre Grenzen ziehen, weil sie z.B. gerade erschöpft sind. Aber die Grenzen muss schon jeder selber ziehen.

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