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Geschrieben von Tinchenbinchen am 20.02.2013, 17:17 Uhr

Öhm... O.o

Ich wollte eigentlich nicht so einen Berg lostreten. Irgendwie war ich dem Irrtum erlegen, dass die meisten hier mittlerweile wissen, wie ich lebe und liebe^^
Ich habe alles mindestens überflogen und finde es leichter, so zu antworten, als jedem einzeln.

Ich erzähle gerne offen und ehrlich aus meinem Leben, erlaube mir aber auf Dinge wie 'zwischenrammeln', 'Igitt', 'Das ist keine Liebe!' und derlei nicht einzugehen. Ich sehe weder die Notwendigkeit, mich zu rechtfertigen, noch muss ich mit unwissenden Vorverurteilungen auseinandersetzen.


Vielleicht erst mal das Grundsätzliche:
Mein Freund und ich, wir sind seit rund elf Jahren ein Paar.
Offen und poly leben wir seit rund vier Jahren.
Nicht nur mein Freund führt Beziehungen neben mir, sondern ich auch neben ihm, manchmal führen wir gar eine Beziehung zur gleichen Person.
Ich neige dabei eher zu tieferen Gefühlen (Polyamorie), mein Freund lebt es lockerer und da fällt es wohl eher unter 'Freundschaft plus' oder so.

Die beiden Affären, die er neben mir hat, gibt es schon seit längerer Zeit, die eine seit fast zwei Jahren. Sie ist eine gute Freundin von mir geworden und sittet zB auch unseren Sohn, wenn mein Freund und ich weggehen.
Wir alle haben kein Hygieneproblem, kennen uns und gehen verantwortungsbewusst und vertrauensvoll miteinander um.
Ich verstehe, dass es riskant erscheinen mag, das auch ohne Kondom zu leben, aber wir haben klare Regeln. ONS, neue Kontakte und ähnliches finden natürlich mit Kondom statt. Ohne gehen nur 'feste Größen', die getestet und vertrauenswürdig sind. Nicht einfach irgendwer und nie einfach so und von Anfang an!
Natürlich ist es eine Vertrauensfrage, aber die ist es letztlich immer.


Mein zweiter Partner kennt unseren Sohn (11 Monate) und mein Sohn erkennt ihn auch wieder. Auch oben erwähnte Freundin kennt und liebt er. Wie gesagt: Sie sittet ihn von Zeit zu Zeit.
Wie genau es werden wird, wenn er anfängt Fragen zu stellen, weiß ich noch nicht, aber meine Exfreundin erklärte ihrer Vierjährigen auf Nachfrage, dass ich eben jemand sei, den sie neben Papa besonders lieb habe.
Das finde ich sehr gangbar.
Ich finde nicht, dass man Kinder anlügen muss und strebe Offenheit an, sofern sie tragbar ist. Das wird sehr am Kind selbst hängen und an dem, was er fragt.
Ich werde versuchen, keine allzugroßen Hemmungen aufzubauen, dabei aber seine Grenzen zu wahren. Was er wissen will, darf er wissen, was er nicht wissen will, muss er nicht wissen.
Weiter sehe ich meine Aufgabe nicht darin, ihn in einem besonders angepassten Umfeld aufwachsen zu lassen, damit er bloß nirgends aneckt oder Probleme bekommt. Auch nicht auf dem Dorf.
Zöge ich ihn gemeinsam mit einer Frau auf, würde ich diese auch nicht verstecken.
Es ist aber (bei uns) auch nicht so, dass jeder Nebenpartner gleich viel im Leben vertreten ist oder mit auf Familienfeiern kommt.
Ich kenne jedoch durchaus Konstellationen, die zu dritt mehrere gemeinsame Kinder großziehen und auch alle drei als Eltern offen auftreten.
Da das bei uns nicht gegeben ist, ist es auch nicht nötig.
Ich finde es wichtig, dass Kinder ihre Wurzeln kennen und weiß sehr genau, dass mein Sohn von meinem Freund ist. Irrtum ausgeschlossen!
Mein Familie und meine Freunde wissen, wie ich liebe und lebe, kennen teilweise meine(n) Partner.

Natürlich haben wir in all das viel Zeit und Gefühl investiert. Wir haben gestritten, gezweifelt, gehofft, geredet, geredet, geredet.
Wir haben aneinander und miteinander umeinander gerungen.
Wir kennen Eifersucht, ich, wie manche sich erinnern, ganz akut.
Wir kennen Neid, wir kennen Schmerz, wir kennen Verlust und die Angst zu verlieren.
Wir kennen aber auch die Freude an der Freude des anderen. Wir kennen und lieben das Gefühl, Menschen an uns herankommen zu lassen, sofern sie das wollen. Wir lieben und schätzen es, den anderen nicht einzuschränken.
Dabei machen wir keine Ewigkeitsversprechungen und auch wir wissen nicht, ob wir ewig so leben wollen oder was sich wann wie irgendwie verändern wird.
Ich kenne zig Varianten, an der Zahl wahrscheinlich so viele, wie Leute, die offen und poly leben. Was bei uns wie bleibt und wird, zeigt die Zeit. Ich bin da... offen^^ Allerdings glaube ich nicht, dass ich je wieder monoamor werde leben wollen.

Ich hoffe, ich habe soweit an alles gedacht, ich beantworte aber auch gerne alles, was ich vergessen habe oder was sich neu aufgetan hat^^

P.S.:
@Lucalino: Sorry, dass ich deinen Thread geentert habe. Das wollte ich mitnichten -.-

 
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