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Geschrieben von HerculePoirot am 27.05.2009, 9:51 Uhr

Entscheidungsfrage

Hallo,

ich schütte euch nun auch mal mein Herz aus Vielleicht bekomme ich ja den richtigen Denkanstoß und sehe danach wieder klarer.

Ich habe Ende letzten Jahres einen Mann kennen und lieben gelernt. Wie es immer so ist fing alles super an. Wir passten perfekt zusammen und ich hatte endlich das Gefühl angekommen zu sein. Wir schmiedeten Zukunftspläne, waren super-verliebt und bemühten uns gegenseitig um uns. Wir wohnen über 300 km auseinander, ich habe ein kleines Mädchen, also alles nicht so einfach. Da er genau dort wohnt, wo ich seit gut 6 Jahren schon immer wohnen wollte, stand auch ziemlich schnell im Raum, dass ich dann zu ihm ziehe. Nicht direkt mit ihm zusammen, das möchte ich noch nicht, aber erstmal in seine Nähe. Dann kann man ja immer noch gucken ob es auch passt, wenn man sich häufiger sieht.
Anfangs haben wir uns jedes WE gesehen. Er hat ebenfalls ein Kind, welches allerdings 10 Jahre älter ist als meins. Die Regelung jedes 2. WE als Besuchs-WE vom Kind hat er in dem Moment gekippt und sich mit seinem Sohn dafür innerhalb der Woche getroffen. Hat seinen Sohn dann zu sich genommen, mit ihm Hausaufgaben gemacht, ihn in der Woche bei sich übernachten lassen, etc. Sein Sohn hat also nicht darunter gelitten.
Trotzdem konnte ich das nach ein paar Wochen nicht mehr, weil ich mir für mein Kind auch wünschen würde, dass Papa am WE da ist. Also bin ich freiwillig einen Schritt zurück getreten und habe gesagt, dass wir uns nur jedes 2. WE sehen, er dann eben an den anderen WE seinen Sohn sehen soll.

Soweit, so gut.

Seit Januar steckt bei uns der Wurm drin. Eigentlich schon seit Weihnachten. Immer wieder wurde ich urplötzlich von ihm versetzt. Er konnte dann und dann nicht kommen. Ich durfte ihn nicht besuchen. Er würde plötzlich im "Gefühlschaos" stecken, was sich als Lüge entpuppte. Er würde mich nicht mehr lieben. Auch das entpuppte sich als Lüge. Er hat mich gute 8 x verlassen. Immer aus heiterem Himmel. Hin und wieder sogar, als er schon auf dem Weg zu mir war. Er simste oder rief an und kehrte wieder um.

Man muss dazu wissen, dass er ein sehr zielstrebiger Mensch ist und dieses hin und her so gar nicht zu ihm passt. Also wurde ich misstrauisch.

Dass er mich nicht liebt, mich verlässt und immer wieder absagt, tat mir unheimlich weh. Es verunsicherte mich dermaßen, dass ich, je näher die Stunde rückte, wo er losfahren wollte, immer nervöser wurde. Die Fliege an der Wand brachte mich zum Heulen. Ich bin regelmäßig ausgeflippt, hatte eine scheiß Angst und es ging mir einfach nur schlecht, schlecht, schlecht. Ich zitterte wie blöd. Starrte immer wieder auf mein Handy. Hatte bei jeder SMS die ankam wieder Panik, dass er absagt. Eben, weil alles immer so plötzlich kam.
Zu der Zeit ging es mir seeehr schlecht. Das Ganze zog sich von Januar bis vor gut 2 Wochen.

Immer, wenn ich wissen wollte, was wirklich los sei, wich er mir aus. Immer, wenn wir nach so einer seiner Aktionen miteinander tel. hatten, hörte man sehr deutlich, dass es ihm schlecht ging und er eine Trennung eben nicht wollte.

Ich mache es kurz: Es dauerte ewige Zeiten. Lange Wochen. Wochen in denen er mir auch erzählte, dass er eine andere Frau hat, was ich ihm nicht glaubte.

Des Rätsel's Lösung: Er hat 2 Identitäten. Eine offizielle, die, wie er sich gibt mit seinem Job, Wohnort, etc. Und einen Job von dem ich eigentlich nichts wissen dürfte. Kennt man ja vom SEK. Die Familien wissen auch nicht, was ihre Männer wirklich tun. Er arbeitet nicht beim SEK, es geht aber in eine ähnliche Richtung.
Darüber jetzt bitte nicht diskutieren, ich weiß ( !!! ) dass es so ist. Und ich bin der erste und einzige Mensch, dem er jemals davon erzählt hat. Wenn er angefunkt wird, muss er eben los. Ohne Wenn und Aber und ohne Mitspracherecht. Um mir nicht weh zu tun und weil er mir mit dem Job nicht gerecht wird ( es gibt Monate, da muss er fast nie weg und eben Monate wie zur Zeit, wo er jede Nacht los muss ), hat er die ganze Show abgezogen.

Ok, aus heutiger Sicht verstehe ich ihn und ich kann nachvollziehen, wie scheiße es ihm auch dabei ging. Bei mir ist in der Zeit viel kaputt gegangen. Mehr als einmal war ich drauf und dran das Handtuch zu werfen. Warum an etwas festhalten, wenn man immer wieder verletzt wird? Wenn gelogen wird? Jetzt verstehe ich es, damals nicht.

Es tat weh und ich denke sowas geht an Niemandem spurlos vorbei.

Vor mir war es immer so, dass er die Frau, mit der er zusammen war, verlassen hat, wenn es mit dem Job nicht vereinbar war oder wenn sie eben nachhakte, wo er ständig sei. Bei mir ist es anders. Man hat ihm eine erneute Vertragsverlängerung angeboten, er hat abgelehnt. Ohne dass ich ihn drum gebeten habe. Ohne dass wir dadrüber geredet hätten ( zu dem Zeitpunkt wusste ich nämlich noch nichts von dem Job ).

Er lässt für mich den Job sausen, der ihm eine ordentliche Stange Geld bringt, der ihm die Anerkennung bringt, die er so genießt um mit mir zusammen sein zu können.

Ich bin baff und völlig perplex. Am Freitag ist sein letzter Arbeitstag. Also übermorgen.

Alles könnte jetzt in die richtigen Bahnen gehen, wenn mich seine ganzen Verletzungen nicht... Tja... Was soll ich sagen???

Ich habe jemanden kennengelernt. Dummer Zufall. Nicht mein Typ. Eigentlich auch kein Mann sondern eher ein großes Kind. Ich fühle mich wohl bei ihm. Wir haben Spaß. Wir flachsen rum.

Meinen Partner habe ich letzten Monat 28 Stunden gesehen. Diesen 2 Tage. Immer, wenn wir uns sehen wollten, kam sein Job dazwischen. Wir sind uns nicht mehr so nah, wie wir uns mal standen. Mittlerweile ist eine große Distanz zwischen uns. Manchmal möchte ich ihm gerne was simsen, weiß aber nicht, was ich schreiben soll. Sowas gab es anfangs nicht. Manchmal möchte ich ihm gern was sagen, weiß aber, dass er dafür gerade keinen Kopf hat, behalte es also für mich.

Es gibt soviele Punkte, die mich verletzt haben. Dennoch liebe ich ihn. Und ich habe Schmetterlinge für "den anderen". Und das Verlangen "den anderen" anfassen zu wollen. Zu küssen. mit ihm zu kuscheln. Es auszuprobieren.

Wir schauen regelmäßig DVD's, quatschen, haben Spaß. Eine Beziehung hätte keine Zukunft, dazu ist er für mich nicht reif genug. Dennoch habe ich meinem Verlangen nachgegeben und ihn geküsst. Es war total schön. Und ich wusste beim Küssen, dass es falsch ist. Wir hatten Sex. Zweimal. Immer von mir ausgehend. Auch das Küssen ging jedes Mal von mir aus. Nicht, weil er nicht will, aber er ist ziemlich schüchtern.

Nun stecke ich mitten drin, im Gefühlschaos. Mit meinem Partner kann ich mir eine Zukunft vorstellen, auch wenn wir viele Pläne, die wir am Anfang geschmiedet haben, so nicht mehr umsetzen können, weil er nicht will. Gemeinsames Kind zum Beispiel. In seine Nähe ziehen wird auch noch dauern, etc. Er gibt soviel für mich auf, aber ich bin mittlerweile soweit von ihm entfernt und fühle mich oft so missverstanden und verletzt.
Und dann ist da "der andere". Bei ihm weiß ich, dass eine Beziehung sich nicht lohnen würde. DVD schauen, Playstation zocken, lange schlafen, etc... So sieht sein Tag aus. Fast Food hier, wohnt noch bei Mami, etc. Nichts zukunftsträchtiges also. Trotzdem eben das körperliche Verlangen und das Wohlfühlen in seiner Nähe.

Mein Partner liebt mich. "Der andere" ist einer Beziehung gegenüber nicht abgeneigt und war irritiert, weil ich das nicht wollte. Ein Mensch, der ungern Gefühle äußert und sehr verschlossen ist, sich mittlerweile aber dazu durchringt mir zu schreiben ( ICQ ), dass er mich vermisst, bzw. ich ihm fehle, bzw. er gerne in meiner Nähe ist. Geht mir genauso.

Aber trotzdem...

Ich möchte "dem anderen" nicht weh tun. Meinem Partner auch nicht. Und mir auch nicht. Ich bin langsam auch mal dran glücklich zu sein. Habe mit meinem Exmann sehr viel mitgemacht. Und irgendwann finde ich, wurde auch mir mal genug weh getan.

Wie sieht das Ganze für euch aus? Als Unbeteiligte? Könnt ihr mir was raten? Worüber sollte ich mal nachdenken?
Bin für jeden Denkanstoß dankbar.

Ging es Jemandem vielleicht genauso?

Wie verlässt man einen Mann, mit dem man eine Affäre begonnen hat, ohne ihm noch großartig weh zu tun? Einfach nicht mehr melden? Er tut mir so leid. Er wusste zwar anfangs, dass ich vergeben bin, dann hat sich mein Partner getrennt und ich habe ihm das auch gesagt. Und danach wurde von uns beiden da nie mehr drüber gesprochen. In meiner Wohnung stehen zwar überall Sachen / Fotos meines Partners, aber nun ja...

Hat die Beziehung zu meinem Partner denn wohl noch Zukunft? Kann man all die Verletzungen der letzten Monate aufarbeiten? Wenn man direkt am Anfang der Beziehung schon soviel mitgemacht hat?

Freue mich auf eure Meinungen und Ansichten. Schaue hier nachher nochmal rein.

HP

 
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