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von Leena  am 16.07.2011, 12:00 Uhr

Der Mann das arme Opfer?

...mich erinnern solche Beziehungen immer ein wenig an die Ehe meiner Großeltern - sie hat ihn geheiratet, weil sie dachte, dass er ihr ein tolles, aufregendes Leben voller gesellschaftlicher Kontakte bietet und sie stets als Gastgeberin im Mittelpunkt der Gesellschaft steht, und er hat sie geheiratet, weil er sie fast über alles geliebt hat und sie, in gewisser Weise, auf ein Podest gestellt und angebetet hat.

Als "glückliche Ehe" hätte ich das, auch als Kind schon, nicht bezeichnet, auch wenn die Ehe wirklich "bis das der Tod uns scheidet" fast 60 Jahre lang Bestand hatte.

Trotzdem - meine Großmutter war in der Ehe wesentlich unglücklicher als mein Großvater. Er war es zufrieden, dass er sie auf ein Podest stellen und bewundern konnte, er hat für sie getan, was er konnte, aber über seine Überzeugungsgrundsätze hat er auch sie nicht gestellt, und ein paar "Nein" hat sie ihm ihr ganzes Leben lang nicht verziehen, glaube ich. Ansonsten hat er sein Leben gelebt und ihr das häusliche Leben überlassen, und er schrieb ihr regelmäßig, bis zu seinem Tod, immer Liebesgedichte und kleine, romantische Zettelchen etc. Er empfand sich als "ihr Fan", und damit war er zufrieden, und sein Leben hatte er sich auch so eingerichtet, wie er es richtig fand.

Meine Großmutter war dagegen ziemlich unglücklich, glaube ich, seine ganze Liebe, Hingabe, Bewunderung, was auch immer, hat ihr nicht wirklich geholfen, fürchte ich. Seine Gedichte hat sie gesammelt und abgelegt und sie, nach seinem Tod, dann stolz allen Besuchern vorgeführt, nach dem Motto, schaut mal, wie sehr er mir geliebt hat, was muss ich für eine wunderbare Frau sein! (Den Besuchern war das eigentlich nur peinlich, weil zu intim, persönlich, was auch immer...) Aber das Leben an seine Seite war für sie längst nicht so glamurös und aufregend, wie sie sich das als junges Mädchen vorgestellt hatte, und es hat sie anscheinend sehr frustriert, dass sie nur noch "die Frau von ..." war und die Mutter seiner Kinder und seine Hausfrau, aber, gewissermaßen, nur noch für ihn schillern konnte... :-/

Sie hat sich später jedenfalls sehr, nun ja, kritisch geäußert zu den "jungen Frauen heutzutage", die "einfach Beruf und Familie" haben wollten und somit ihre "eigenen Selbstverwirklichung" vor ihre "Pflichten als Ehefrau und Mutter" setzten.

Und sie hat einmal gesagt, es hilft einem nichts, maßlos geliebt zu werden, wenn man diese Liebe nicht hinreichend erwidern kann.

So gesehen denke ich, ehrlich gesagt, auch in dem Fall unten könnte durchaus die AP den höheren Preis zahlen oder gezahlt haben, im Vergleich zu ihrem Mann...

 
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